Kommentare unserer Leserinnen und Leser zur Kurzgeschichte
„Auf dem Friedhof...und andere skurrile Begebenheiten“ von Hans K. Reiter


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Hallo verehrter Freud Hans,
konnte die ganze Nacht nicht schlafen, weil dein Super-Text hier mich
luzide-geistig und emotional forderte, ich aber keinen Klapprechner parat hatte.

War gut so, unsere oft private Konversation in e-Storys als Komment-Funktion
zu verlegen bzw. verlagern. Vor allem um den Forums-Friedhof der Kuscheltexter
aus der Lethagie zu befreien, wenn tatsächloch gewillt.

Besonders weil ich ja tagsüber Dinge erlebe und Sie textlich überarbeite,
damit mein tröges – DU MUSST NOCH-Tagesprogramm erträglich wird.
Zu mindestens im Nachhinein. Ja ES stimmt laut Ehekontrakt ist meine ehemalige
Verlobte weisungsbefugt über mein Rest-Dasein zu bestimmen.

Obwohl ich unterhaltspflichtig aber nicht unterhaltungspflichtig bin.
Selbst über meinen Tod hinaus in der Südfriedhofsparzelle, wo, um dort
hin zu gelangen und größenmäßig das Areal am Abroll-Rangierbahnhof
zu erfassen, man drei Haltestellen seit Menschengedenken eingeplant hat.

Entweder bist du hellseherisch veranlagt, oder alle Friedhöfe ENDen
meistens mit Straßenbahnendschleifen.

So wie in dem Bühnen-Couple von der Tram der Linie 8 vom Weisferdl.
Vorsicht der Wagen ist besetzt. Bitte in die Mitte gehen.
Gute Frau ich habs ihnen doch gsagt, am Stachus hättns raus müssen,
etzt is zu spät. Oh Gott o Gott mich trifft der Schlag. –
Gut … dann bleims sitzen bis zum Nordfriedhof …. !

Die Ahnen gießen ist ja von mir gedanklich abgeleitet von
Helmut Qualtingers Ahndl-Vertilgung. Wo der unkundige Zuhörer
des österreichischen Sprachduktus, den semantischen Unterschied
zwischen Ahnen-Vertilgung und Ahnderln (Enten)-Vertilgung
im laufe des Vortrags irgendwann begreift.

Ich bin ja mittlerweile soweit, dass ich wenn ich, oder früher WIR
mit den freilaufend-glücklichen Kindern durch den Süd-Ahnen-Park
schlenderten, nun meist alleine das ererbte SchwiegerMU-Graffel
wie Zinnkrüge, Schalen und andere platzwegnehmenden Zinnpest-
Utensilien auf den steinernen Einfriedungen ohne Gießzwang
die kitschigen Parzellen unserer russischer Mit-Toten künstlerisch verteile.

Lege noch künstliche Blumen hinein. Sieht wie gewollt aus.
Kenne meine Pappenruskis. Bringe SO den rumänischen
Altmetall-Klauer zur schieren Verzweiflung, wenn er jeden Tag
wie der Flaschensammler auf den Friedhof muss, um nachzusehen
WOHER KOMMT ständig der neue Wertstoff-Zuwachs,
für den mich meine Drückerkolonne am Abend verbal auspeitscht.

Irgendwann bringe ich an einem rumänischen Grabstein
meinen alten Fahrradhalter hinten an und hänge ein desolates
Radl daran, damit sich die Fahrraddiebe (Ladri di biciclette,
ohne Vittorio De Sica) sich als dubiose Volksgruppe selber beklauen.

Irgendwann hoffe dass SIE mit den Besitzern der Verstorbenen-
Gruft zufällig zusammentreffen, wenn er die Gaben widerholt
abräumt, da ich jedes mal das Terrain so lange neu bestücke
bis sie sich gegenseitigirgendwann begegnen und aufs Fressbrett
und den Suffschädel mit meinen entsorgungspflichtigem
Altmetall beidseitig sich eindellen.

Eine Variante von mir ist auch die MEDIA-Markt-Option
(bin ja nicht blöd, eher das Gegenteil) weil ich mein defektes
Bügeleisen dort heimlich im Rucksack einschleuse
und in einem unbeobachteten Moment optisch feinsinnig
im Glasregal zu den anderen ausgepackten Elektromustern
feinsäuberlich drapiere.

Und mir im HOME-Office diebische Gedanken mache,
wenn ein Kunde das Teil erwerben will, SIE keine
Inventarnummer finden und ich so Sand ins Fachkräfte-
Mange-Getriebe böswillig streue, weil Sie mir eine
Waschmaschine verkauften, nur um des reinen
verkaufens willen, die nicht in die Kücheneinrichtung
passte und wir fast prozessieren mussten um uns
wieder aus dem Vertrag zu entknebeln.

Habe noch viel Alt-Elektronik zu Hause. Mein persönliches
Recyicle-Prinzip. Werde demnächst IKEA damit beglücken
und an meine mitgebrachte defekte Einzelstück-Fremdlampe noch
ein Mitnahme-Preisschild anbringen, mit einem günstigen Preis
und den dann im Möbel-Labyrint dekorativ plazieren.

Denke mir da noch einen passenden Namen aus,
wie Kurzschlusvik oder Schlagstromi.

Wobei wir DANN final wieder beim Friedhof
angelangt sind.

Wo mir als Klein-Kind immer die Kleinvögel
auf die Hand flogen, weil sie Futter vermuteten
und ich immer dachte am Nachbargrabstein
meiner Omi ein eingemeiseltes Symbol-Pikogramm
des heiligen Geistes (Schale mit drei Streifen längs darüber)
fehlinterpretierte, weil ich lange dachte DAS IST JEMAND
an einer heißen Suppe gestorben, weil er sich daran
oder damit verbrannt hatte.

Gruß vom Egbert


Hans K. Reiter (02.09.2022):
Lieber Egbert, der alte Qualtinger hätte seine Freude daran gehabt. A bissi morbid geht immer im gelobten Austria. Und so verstehe ich deine Ausführungen als didaktische Hinweise zum Nutzen der Hinzugebürgerten. Den Eingebürgert könnte tatsächlich abwertend, wenn nicht sogar als diskriminierend empfunden werden, zumal von jenen, die allen Versuchen zum Trotz, mit dem Erlernen der Sprache hadern. Einbürgen gleich verleihen der Staatsbürgerschaft, sagt der Duden, wo doch klar ist, der so Betroffene will nichts geliehen haben, sondern sie für alle Zeit behalten. Es/sie ist jetzt seins! Hinzugebürgert passt da wesentlich und essenziell besser, weil im Duden nicht gelistet und somit erst einmal daraus keine weiteren Ansprüche abzuleiten sind! Darum oder deshalb kann ich nur jedermann auffordern, deine Texte zu lesen, darüber nachzudenken und eines schönen Tages auch zu kapieren, sofern die sprachlichen Fähigkeiten genug vorangeschritten sind. Ein Ansporn also! Ciao, servus und griaß di! Hans

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