Kommentare unserer Leserinnen und Leser zur Kurzgeschichte
„Die Alten entern den Bus“ von Klaus Mattes


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Hallo Egbert,
du bleibst dir selbst natürlich immer weiter treu. Wie wir alle ja - müssen und auch sollen! Aber ich erneuere meine grundsätzliche Kritik an deinem Ansatz: Wer fortwährend so überschießend, verschlungen und verschlingend schreibt, der programmiert naturgemäß, dass ihn die allermeisten, wenn nicht sogar nahezu alle, Leute ab einem nicht sehr lange nach dem Einsteigen befindlichen Punkt nicht mehr lesen (werden). Ich frage mich halt, ob das die Intention eines Schreibenden ist, NICHT gelesen zu werden.

Einig sind wir uns, dass man in dem Bereich des Öffentlichen Personen-Nahtransports vielfältig erstaunende Einblicke in das Wesen des Menschlichen überhaupt und an sich gewinnen kann. Die Ansätze unserer beider Texte laufen aber schon deshalb sehr weit auseinander, weil es mir nicht drum ging, einen allgemeinen Überblick über den ÖPNV zu erstellen, sondern darum, eine durchaus unfaire, ziemlich böse Satire auf die dem letzten Lebensviertel zuzurechnenden Menschen zu schreiben. Zu dem ich inzwischen ja selbst zähle. Und weil man die halt im Allgemeinen nicht verspottet, alldieweil sie zu den Schwachen oder Schwächeren oder Schwächer Gewordenen zählen. Man spottet inzwischen auch nur mehr selten über islamische Rollstuhlfahrer und schlitzäugige, transsexuelle Brustimplantateträger*innen, zu denen ich leider nicht gehöre, obwohl mir das wesentlich lieber wäre, als dem letzten Viertel meines eigenen Daseins anzugehören.

Der Punkt ist, dass man Alten gemeinhin die Qualitäten Ruhe, Gelassenheit, Weisheit, Zurückhaltung zumisst, dass aber schon wenige Tage beim Reisen mit öffentlichen Verkehrsmitteln einen mit genügend Gegenbeispielen ausstatten. Die Schlüsselbegriffe wären Angst und Selbstbezogenheit, die man in der geschrieben Literatur allerdings eher selten auf die älteste Generation angewendet findet.

Übrigens werden wir auch in Zukunft schon allein aus dem Grund nicht mehr zusammenkommen, dass ich, sobald der nächste Schwung Radfahrer sich ins Fahrzeug schiebt, mir innerlich immer sage: „Hach, ja, die Radfahrer-Pest.“

Und dann sehne ich mich in meine eigenen Zeiten regen Radelns zurück, die Jahrzehnten zurück liegen in einer allmählich verschwimmenden Epoche, als man noch über 30 km an einer viel befahrenen Bundesstraße seitlich entlang, aber auf der Fahrbahn radeln konnte, ohne zu Tode zu kommen. Und in der die Bahn oft noch Gepäck- und Postwagen mitführte, in welche oft die Räder der Radler verladen wurden, weil sie dort auch Platz hatten und man ja schließlich ganz schön was fürs Rad gezahlt hatte. Heute, da normalerweise alle S-Bahnen restlos überfüllt sind und es überhaupt keinen Stellplatz mehr gibt, wollen andauernd noch Radfahrer einsteigen, erwarten, dass man von den Klappsitzen für ihre Räder aufsteht, weil sie sonst die Gänge versperren müssten – und dass das Rad dazu auch noch kostenlos mitgenommen wird. Schließlich dürfen Schüler auch ihre nur unwesentlich kleineren Rucksäcke kostenlos befördern lassen.

Radfahrer kommen in meinem Text allerdings keine vor, weil ich mich inzwischen, wegen dem fortgeschrittenen Alter, fast nur noch in und im unmittelbaren Umfeld meiner Stadt bewege und dort der allermeiste öffentliche Verkehr mittels Bussen und nicht mit Straßen-, S- oder U-Bahnen abgewickelt wird. Aber für die Busse dieser Stadt ist die Mitnahme von Fahrrädern einstweilen immer noch verboten. Ich hoffe, das bleibt auch noch eine Weile so.

Wie eine wirklich fahrradfreundliche Stadt keine überpinselten halben Gehwege für Radler hat und auch keine halben Meter breiten von den Fahrbahnen abgeknapsten sogenannten Fahrradspuren, die dann zugeparkt werden, sondern wirkliche, extra für sich gebaute Fahrradwege, so hat eine radfahrertaugliche Bahn- und Busgesellschaft spezielle Fahrradwaggons respektive -Anhänger.

Ihre drall gemuskelten Beine in den knapp sitzenden atmungsaktiven Kunstfaserhosen können sie mir dann gerne vorne bei den Menschen weiterhin vorzeigen. Das erlaube ich.
Bild vom Kommentator
Hallo Klaus,
ich bin so frei, als surrealen Kommentar
einen Auszug aus einem Text dir hier
als Antwort meinerseits an-zu-gedeien.

„Denn die Möglichkeit ist meistens ärger, als die lapidare Wirklichkeit,
manchmal ist die Wirklichkeit so arg, dass man es nicht für möglich hält.“

Letztere zwei Halbsätze im dafürhalten, entstammen dem Österreicher
Andreas Vitàsek, nach dem Besuch einer Geisterbahn am Prater-Rummel.

So meiner-einer täglich „sein Rummel-Panoptikum“ durchlebt, weil ich
zum größten Teil mit dem Oma-Rad und wechselseitig mit Bussen und
U-Bahnen in die Firma zuckle, da mein genossenschaftlicher Arbeitgeber
„die Fahrkosten“ schon weit vor dem 9 Euro-Ticket, auf ein erträgliches
Minimum reduzierte.


Mein „Sportgerät“ desterwegen mitnehme, weil mir in vier Jahren
fünf Räder jedweden Zustands an ersterer Einstiegs U-Bahn von
marodierend-durchziehenden rumänischen Auftragsklauern abgeflext,
hin zum Schengenraum „nach Litauen über Hamburg“ verbracht wurden.

Keiner dort Fahrtransporter durchgängig kontrolliert, da nur Deutschland
das EU-Abkommen als einziger nicht unterschrieb, um den Drahtesel-Klau
zu unterbinden. Erfreut so die Bike-Lobby über Neukäufe, wenn „alte Velos“
nicht mehr auffindbar sind, von 3.500 Zweiräder jährlich in Mittelfranken.

Nur Mannheim dies toppt, wo alle 10 Minuten ein Vehikel entwendet wird.
Deutschlandweit sind es jährlich 335.000, bei 100 Mille Schadens-Summe.

Ich sehe schon, ich schweife thematisch ab … somit ….


Ein Zweit-Auto „für mich“ gesehen, schlechthin „Treibhaus-Unfug“ darstellt.
Bin indes jeden Tag dafür EINFACH-mal eindreiviertel Stunden unterwegs.
Vierrädriges es in 10 Minuten hin, retour aber doppelt-so-lang benötigt.

Die derzeitige Mischkalkulation „ohne Selbstzünder“ meinen bislang
ratlosen Fuß-Medikus zunehmend begeistert, da ich mit dem Lastenrad
(ich Last + Rad) zur Eigen-Selbsthilfe schritt …

So meine diversen irreparablen Fußprobleme entlaste und sekundär
den Sprit-Blechkisten-Irrsinn in der Großstadt umgehe.


Leider mich für meinen positiv-ökologischen „Fußabdruck“ selbigst bestrafe,
durch ellenlange VAG-Bus-Wartezeiten bei Geißelung mit phlegmatischem
Gebaren des öffentlichen Dienstes. - Nicht erst seit der 9 Euro-Fahrkarte
„mit absonderlichen Gestalten“ verstärkt unterwegs bin …

Die man sporadisch-partiell nur an den beiden großen Jahres-Volksfesten
(Mittwoch=Familientag) erleben durfte … oder …

Wie vor 50 Jahren in der Londoner U-Bahn, als Tube-Milieu-Studie,
für ein skurriles Theaterstück, nach Anthologien von Sir John Gielgud.

Der Mensch in der Beleuchtung Shakespears:
die Törichten, die Verliebten, der Dumme, der Liebhaber,
der Narr, der alte & junge Mensch, usw. .


Hinterfrage: wo haben die sich „seither“ versteckt.
Ernsthaft wieder materialisieren. U-Bahnen fluten.

Unser VAG-Nahverkehr mich sehr an Karl Kraus‘ens
„Die letzten Tage der Menschheit“ erinnert, … dass
bis dato in seiner Komplexität „als unaufführbar“ galt.

Nun tagein & tagaus Live-inszeniert, als rollend-
fränkisches Grusel-Kabinett „á la Madame Tussauds“
im neuen VAG-Ticketverbund inbegriffen.

Erfahre dies täglich bei skurrilen Bühnen-Episoden
in U-Bahn & Bus-Kulissen + Nebenschau-Plätzen.


Ein unablässiges Laien-Ensemble,
dass sich wie-folgt darstellt:

Ein-Drittel:
… im nicht mehr erwerbsaktiven Zenit,
geh-lädiert mit Stock und Rollatoren
oder Hackenporsches unterwegs.

… Kinderwagen-Mütter im Doppelpack,
mit sieben Kindern jedweden Zustands
im Gefolge, die so beim Bus-Umsteigen
„bauartlich bedingt“ seltenst Platz finden.

Final an defekten Aufzügen scheitern.
(siehe Schlussbild)

… hin-zu-kommen‘d adipös-beleibte
Charaktere, die stehts zwei Sitzplätze
benötigen und sich somit eh‘ hinter
kein Kfz-Steuerrad klemmen könnten.

… etliche verwahrloste Hundehalter
die Fahrgäste „um Futter“ anbetteln
und sich von einem Park zum Anderen
„hier“ Trink-Kleingeld beschaffen …

Zwei-Drittel:
… medial mit Glotz-auf-die Hand
hermetisch-abgedichtet & verstöpselt,
vom Nerd-Verein der perspektivenlosen
Stubenhocker, als Media-Nichtigkeitsposter.

Nehmen obig-greises „Ein-Drittel“ nicht war,
um „für Sie“ in einen Stehplatz zu wechseln.
Nationalität dabei völlig peripher.

Derlei Schüler-Rotten, die Rolltreppen
„im Würgegriff ihrer pubertären Chemie“
notstoppen, um besagtes erstes Drittel
„als Ferienspiel“ in den Treppen-Orbit
zu zwingen.

Darüber hinaus defekte VAG-Aufzüge
welche 72 Tage stillstehen, weil man
Wartung & Verantwortung „auslagert“.
(siehe Schlussbild)

Drei-Drittel:
… also fast alle, „die hier“ ab der 2008-Krise
den öffentlichen VAG-Nahverkehr von Bus
über Straßen- bis U-Bahnen frequentieren …

Nunmehr die alte 3 und jene neue 4. Klasse
in der Bevölkerungs-Struktur widerspiegeln.


Feststelle, dass ein nicht unerheblicher U-Beförderungs-Anteil
verschrobener und zunehmend leicht debiler Mitwoller, in einer
Endlosschleife formidabel-klimatisiert und ziemlich ungewaschen
wie auf dem Kinderkarussell im Kreis fährt, unter 10 Euro/Monat.

Mancher Waldorf-Wald-Wichtel zwischen dem dritten und fünften
Lebensjahr mehr Sozialkompetenz aufbringt, als 30 bis 50 jährige
Ost-Wirtschaftsflüchtlinge*, dessen Korsakow-Syndrom sich im
Sinnesbehinderten-Wissensstand von Präpubertären darlegt.

U-Hauptstrecken (N-FÜ) als „Deppen-Magnet“ seither herhalten.
Schlafen, WGTRK-Zeitung lesen‘d und Bierdosen parat haben.

Einige vor dem erwählten Tages-Haltepunkt noch schnell mal
unter die gepolsterte Sitzbank reihern und die Jacky-Cola-Dose
am Stoff-Sitz umkippen. „Der Nächste“ sich inkontinent einnässt.


An-Merke anscheinend nur ich. Er-Fahre dies seit 50 Jahren.

War 1979 (mit 22) fast beleidigt, als eine rk-Schülerin des
Maria-Ward-Lyzeums am Prinzregentenufer „mir“ Platz anbot.

Ich, der „seither“ zu den unterschiedlichsten Tageszeiten sich
zwischen den vielen Redaktionen mit Rad & Tat müde abmühte.


Dabei schon mal „luzite“ träume (radfesthaltend):
das der Theater-Kasper‘l mit der Lattenzaun-Batsch’n
und dem Räuber Hotzenplotz im Schlepptau, am WT-
Polizeipräsidium zusteigt, sogleich „allen Blödbirnen“
eins präventiv auf die Fontanelle brettert … weil …

Jenes Osteuropa Personal-Pronom, (erste Person Singular),
das hier invasiv vorherrscht … „nur First-ICH“ agiert.


Der Sensenmann mit seinem Spross diffundiert,
dabei die Stahl-Sichel dengelt und sonor sagt:
Filius … „das hier“, wird alles bald Dir gehören …

Schnitter-Junior wie Gandalf aus dem Herr der Ringe,
„vorab“ mit dem „Digital“-Moria-Stab aufstampft … und …

Ein Gamma-Blitz „jedwede“ Logorroe-Elektronik schrottet.


Hotzenplotz „die Mischpoke“ in den Schwitzkasten nimmt:
los jetzt, deklinieren oder konjugieren Sie …
ich (Person): … habe mich einfach hingesetzt …
bin (Gegenwart): … impertinent und dummfrech sitzengeblieben …
war (Vergangenheit): … unbedacht und gelobe mich zu bessern …
werde (Zukunft): aufstehen, wenn ältere Personen zusteigen.

...

...


Gruß vom Egbert

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