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„Alisha und das Kopftuchverbot“ von Lothar Krist


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HALLLLOOOO nur weil eine Frau ein Kopftuch trägt heisst es nicht, dass sie nicht mehr sexuell belästigt wird. Ausserdem sind nicht nur diese Schwarzen Schuld an dem Problem der Belästigung. Ich bin auch dafür, dass Frauen selbst entscheiden können ob sie Kopftuch tragen oder nicht. Aber ich finde deine Darstellung von West und Ost zu klischeehaft und extrem. Ausserdem finde ich es die Höhe wenn eine Frau ein Kopftuch trägt und das damit Begründet, dass sie sich vor den sexuellen Übergriffen der Männer schützen muss. Damit macht sie sich selbst zum Opfer. Anstatt dass sie das Tuch aus Kultureller oder Religiöser Überzeugung trägt. Das du Europäer auch einfach so als "Weisse" bezeichnest und über unsere Gesellschaft redest als wären wir alle oberflächliche, sexbesessene Teufel, die nicht wissen was Liebe ist oder was Werte sind, fide ich genau so schlecht wie wenn du sagen würdest, dass man das Kopftuch verbieten solle. Toleranz ist ja wirklich was Gute, nur muss sie beiden Seiten entgegengebracht werden. Ich glaube nicht, dass du dich mit diesem Thema genügend auseinandergesetzt hast.

Lothar Krist (04.04.2005):
Ach, noch etwas, du schreibst: "Ausserdem finde ich es die Höhe wenn eine Frau ein Kopftuch trägt und das damit Begründet, dass sie sich vor den sexuellen Übergriffen der Männer schützen muss. Damit macht sie sich selbst zum Opfer." Mit dieser Sichtweise hast du natürlich Recht. Aber es gibt sie, diese Sichtweise ist (auch) Realität. Sie zu verschweigen schafft jedoch ein weiteres Tabu. Du "verallgemeinerst" meinen Text, der bloß einen Teilbereich der Problematik darstellen soll. Ich erzähle die Geschichte eines Mädchens. Ich erzähle nicht meine Geschichte. Ist das so schwer zu erkennen? Eine reife Leserin bzw. ein reifer Leser hätte das erkannt. Leider gibt es kaum welche in unserer europäischen Gutmenschenwelt, die ja auf einem Auge blind ist. Du schreibst weiter: "Ich glaube nicht, dass du dich mit diesem Thema genügend auseinandergesetzt hast." Das klingt mir sehr nach dieser "du schweig"-Methode der so einäugigen dt. Nachkriegshumanisten, die jede andere Meinung genau mit diesem Statement zum Schweigen gebracht haben, wenn sie einem nicht gleich mit ihrem Lieblingsholzhammer "du Nazi" das Maul gestopft haben. Ich nenne das: Gutmenschen-Nazi-Zensur. Unsere Welt von Heute ist ja deshalb auch genau das Ergebnis dieser neuen Art von Zensur. Über gewisse Themen durfte nicht offen gesprochen werden, und deshalb sind heute genau diese Themen das Hauptproblem unserer Weltgesellschaft, das fängt beim Aussterben der europäischen Menschenarten an und hört beim letzten und einzigen Weltpolizisten und somit neuen Big Brother auf. Ich habe mich sogar schwerstens mit diesem Thema auseinandergesetzt. Ich habe lange überlegt, über welchen Teilbereich dieses Problems unsere Betroffenheitsliteraten nicht schreiben würden und dann auch noch darüber, wie so einer es nicht schreiben würde, wenn sich so einer doch über dieses Tabu traut, und genau so habe ich es dann auch geschrieben. Du hast zu wenig über den Autor nachgedacht. Wenn du einmal mehr von mir gelesen hast, dann wirst du dahinterkommen, dass ich uns europ. Pseudohumanisten gerne ein wenig verarsche. Ich gehe an alle Themen anders, meist von Hinten herum, heran und dann überlege ich auch immer, was ich wie schreiben muss, damit unsere Gutmenschennazis auch schön wütend werden. Oft „zerhaue“ ich mir mit einem einzigen Satz meine ganze, sonst eigentlich schöne Geschichte, hahaha. Ich liebe das. Vielleicht solltest du auch noch wissen, dass ich unter folgender Prämisse schreibe: „Die Nazis und die Stalinisten waren die schlimmsten Massenmörder der bisherigen Menschheitsgeschichte. Sie haben ihre Völker in den Massenmord getrieben. Die Gutmenschen der 68er-Generation wollten zur Friedensgeneration werden. Aber sie haben sich an den Gegebenheiten des Lebens weit vorbei geträumt. Sie wurden daher bloß zu den perfektesten Massenmitmördern aller Zeiten und sie haben mit ihrem (oben von mir beschriebenen) Gutmenschenzensursystem uns Alle zu Massenmitmördern gemacht. Seit Srbrenica sollte das eigentlich ein Jeder, ja, sogar eine Jede wissen. Unser Unterbewusstsein weiß es ja auch, man braucht bloß zwischen den Zeilen unserer GutmenschenautorInnen lesen. Man wagt es halt nicht, es klar und deutlich auszusprechen. Und genau diese Angst habe ich nicht (mehr). Ja, sie ist zu meinem „Spielball“ geworden, der mich antreibt und inspiriert. lg buji

Weroansqua

23.06.2004
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Hallo lieber Autor, sprachlich und an der Ausführung gibt's nichts zu meckern. Inhaltlich aber bedient sie ein echtes Klischee: Der böse "verwestliche" Mensch und seine "rechtsorientierte" Xenophobie. Wer nicht für mich ist, muss zwangsläufig gegen mich sein, eine Sichtweise, die jeder (auch berechtigter) Kritik den Ruch der Ausländerfeindlichkeit verleiht und somit zu etwas, dass man getrost unbeachtet vom Tisch wischen kann. Pauschal und ziemlich einseitig. Dass ein Hund sich hier nicht alleine beißt sondern die Abwehr gegen das Kopftuch auch bestimmte Hintergründe hat, wird dabei völlig außer Acht gelassen, so dass der moralische Zeigefinger ganz eindeutig in eine bestimmte Richtung zeigt. Das Corpus Delicti "Kopftuch" ist ja kein modisches Acessoire, sondern drückt eine bestimmte Gesinnung aus. Von Moslems, die ich kenne und denen die Denkweise ihrer fanatischeren Glaubensgenossen nicht unbekannt ist wurde mir erklärt, dass es eine Art "Code" darstellt. Das Signal: Diese Frau ist besonders rein/unberührbar/erhaben/gläubig und auf irgend eine besondere Art "gesegnet" und somit geschützt/außerhalb der gesetzlich-religiösen Normen tabu. Wogegen erst mal nichts einzuwenden wäre, gäbe es da nicht den betrüblichen Umkehrschluss: Frauen, die eine andere Einstellung zum Leben/zur Sexualität, eine andere Definition von Freiheit haben, auch Muslima die, KEIN Tuch tragen, demonstrieren demnach eine "schlechte" Moral und Auflehnung gegen die göttliche Ordnung. Sie begeben sich freiwillig auf ein niedrigeres Niveau und tragen somit selber "Schuld" an den Konsequenzen. Solche Frauen darf man zwar im Eigeninteresse ausnutzen (die islamische Männlichkeit ist nämlich sexuellen, auch außerehelichen Aktivitäten gegenüber nämlich ebenso wenig abgeneigt wie der Rest der Männerwelt), zu respektieren braucht man sie allerdings beileibe nicht. Sie ist sozusagen vogelfrei: Man darf sie besitzen, belügen, ausnutzen (emotional wie finanziell), man darf Versprechungen machen, die man zu halten von Anfang an nicht gewillt ist zu halten (zB Heiratsversprechen, obschon man in der Heimat bereits verlobt ist), und das Schönste daran: Das Gewissen bleibt bei alldem vollkommen rein. Gott hat gar nichts dagegen, da es sich hier nur um ein minderwertiges Objekt ohne den Anspruch der Rechtgläubigkeit handelt, und da ist es gestattet, zu nehmen, ohne zu geben, Forderungen zu stellen, denen man im umgekehrten Falle selbst nicht nachkommen möchte und Toleranz einzufordern, die man selber zu leisten sich nicht verpflichtet fühlt. Sicher, man kann nun sagen: So denken nur die Fanatiker. Mag sein. Jedoch ist es in der Regel auch diese Gruppierung, die diese Gedenkenwelt unter ihrem Kopftuch verborgen hält. Ich kenne sehr viele gläubige Muslime, die, ohne ihren Glauben zu verleugenen bewusst darauf verzichten, ihn zur Plattform selbstgefälliger Überlegenheitsdarstellung zu machen. Sie tragen keine Kopftücher, fühlen sich aber nichts desto trotz als gläubige Moslems. Das Kopftuch macht ebenso wenig islamische Spiritualität aus wie das Kreuz christliche Nächstenliebe oder die Jamulka die Liebe zum alttestamentarischen Gott. Ein Hausherr muss keinesfalls im eigenen Hause dulden, dass sich der Gast sich in provokanter Weise als ihm überlegen und mit Sonderrechten ausgestattet präsentieren darf. Das gilt auch für die Franzosen. Es gab mal ein Volk, bei dem hat man das auf Größenwahn und der Idee, selbst etwas Besonderes und allen anderen überlegen zu sein, als "Herrenmenschenauftreten" angeprangert und - zu Recht - untersagt. Ob ein solches Dominanzgehabe seine Wurzeln nun in kruden politischen, philosophischen oder religiösen Wurzeln hat, spielt dabei keine Rolle. Es zu unterbinden bedeutet nicht, in Personenrechte einzugreifen. Ich würde mir auch mal eine Geschichte wünschen, in der mal nicht Sonderrechte für Randgruppen (bzw. solche, die sich dafür halten) gefordert werden. Der Hinweis, dass jemand, der für sich einfordert: "Ich will behandelt werden wie alle anderen!" zunächst mal etwas dafür leisten muss. Nämlich, sich so, wie er behandelt werden möchte, auch zu geben. Also so wie alle anderen, ohne Sonderprivilegien, auch ohne Sonderplattformen zur Selbstdarstellung. Ob es sich dabei um das vielbesungene Kopftuch oder den St. Christopher Street Day handelt, spielt für diese Forderung keine Rolle. Etwas weniger moralische Keule, dafür etwas mehr Objektivität, weniger Tränendrüste und mehr Spannungsbogen hätte ich mir für die Geschichte gewünscht. Alles Liebe von hier Wero

Lothar Krist (25.06.2004):
Liebe Wero!

Ich gebe dir in Vielem Recht, was du oben schreibst. In meinem Vorwort heißt es aber: \"eine etwas andere Geschichte\" zu diesem Problem. Das soll darauf hinweisen, dass es eine Geschichte über einen seltenen Nebeneffekt sein soll und mir als Autor die ganze Situation schon bekannt ist. Dies ist eine Geschichte über ein Mädchen und deren Problem und kein ausführlicher Roman, in dem man auf alle möglichen Problemstellungen eingehen kann. Würde man in einer Geschichte immer auf alle möglichen Problematiken hinweisen, dann gäbe es keine Kurzgeschichten mehr. Manche Leser scheinen den Begriff Kurzgeschichte nie zu verstehen, man muss sich nur manche Kommentare hier im Forum ansehen. Manche Leser können einfach nicht verstehen, dass sie ihre eigenen Gedanken in den Geschichten anderer AutorInnen nicht wiederfinden. Warum schreibst du nicht einfach selbst eine Geschichte zum Problem. Da kannst du dich dann auslasen, wie immer es dir beliebt. Und du kannst auch deinen eigenen Spannungsbogen bauen. Ich bin schon gespannt.

Du darfst mir glauben, ich selbst stehe auch nicht auf das Kopftuch oder wenn ich eine Frau bei größter Hitze in voller Körperbemantelung erblicke, während ich die Hitze im T-Shirt schon nicht ertragen kann, insb deshalb weil die Islam. Frau ja meist zum Tragen gezwungen ist. Aber ich sehe in einem Verbot keinen Sinn. Ich stehe überhaupt nicht auf Verbote, außer auf jene, die das unmittelbare Verletzen von materiellen oder immateriellen Werten einer anderen Person oder eines Tieres betreffen. Aber in diesem Fall sind ja bloß die Wertvorstellungen einer Gesellschaft betroffen.

Und in diesem Fall trifft es ja wieder einmal die schwächsten Glieder in der Kette. Genau die Frauen werden bestraft, die in der Islamischen Männerwelt oft weniger zählen, als Pferd und Esel, und die selbst nicht darüber bestimmen können, ob sie nun ein Kopftuch tragen oder nicht. Der westlich europäische Hosenscheißer von einem Gutmensch prügelt mit einer seiner \"Volks-Erziehungsmethoden\" wieder einmal auf die Schwachen ein, weil er sich nicht traut, es gleich ordentlich zu machen. Ich hätte nichts gegen ein allgemeines Kopftuchverbot im ganzen Land, nicht bloß in den Schulen. Wer nach Europa kommt, soll sich unseren Werten anpassen und seinen Frauen die Gleichberechtigung zugestehen. Wem das nicht passt, der soll halt zu Hause bleiben.

Aber so viel Mut hat der Gutmensch halt nicht, schließlich würde er damit ja gegen seine eigene irre obskure Werteordnung verstoßen.

lg
Lothar

Derya

06.05.2004
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also ich muss sagen diese Geschichte zeigt den ernst der lage.ich persönlich bin auch ein mädchen mit kopftuch in deutschland die aber FEIWILLIG und aus purer Überzeugung ihr koptuch trägt und kann der Erfahrungen von Alisha nur zustimmen.Es ist wirklich so ich gehe zu schule und werde täglich mit solchen situationen konfrontiert Jungs die ein mädchen, welches freizügig gekleidet ist anmacht hat vo rmir respekt und begrüsst mich aüsserst vorsichtig und kennt seine grenzen. dazu würde ich gerne ien gedich schreiben, das eine Deutsche dichterin geschrieben hat...DER SCHLEIER von Claudia Mitscha-Eibl... Kommt eine Frau in Stöckelschuhen auf ganz verkrampften Füßen, so wird sie keiner kritisieren, sie muss das selber wissen.Trägt eine ihren Rock so eng, dass alle Nähte krachen, so regt sich heute niemand auf, das ist doch ihre sache-.-.-Aber wenn eiine Frau ihr volles Haar bedeckt, die Formen ihres Körpers ganz versteckt, indem sie einen weiten schleier trägt, dann ist auf einmal sie die dumme und die andern schlau denn jeder, der sie sieht, weiß ganz genau, sie ist die unterdrückte Frau.-.-.Sie wird verspottet, attakiert, man will es ihr verbieten, man sagt in unserem Land sei kein platz für solche Sitten, und wenn sie schon hier leben will, soll sie sich integrieren. Bei uns sind Frauen eben frei, dass muss sie doch kapieren.-.-.Selten will jemand wissen,wie sie an ihrem Glauben hangt,der ihr ganz eine andre Freiheit schenkt: Feiheit von jenem Blick, der eine Frau bemisst ,danach, wie attraktiv ihr Körper ist, und sie als Mensch dabei vergisst.-.-.Man hat auch längst in ihrem Land versucht, sie zu belehren, wie rückständig und überholt die alten Werte wären. Der große Hit, der letzte Schrei, das Beste nur vom Besten, das sei die Schönheitsdiktatur der Mode aus dem Westen.-.-.Aber auf diese Art Befreiung pfeift sie gern, die dient ja doch vornehmlich jenen Herrn,die voller Gier die Kassen klingeln hörn. Und so wählt sie den Schleier jeden Morgen neu, undmanchmal selbstbewusst und manchmal scheu bleibt sie den eigenen Träumen treu.... dann habe ich noch eine frage wie stehen Sie, Lothar Krist zum Islam?

Lothar Krist (07.05.2004):
Liebe Derya!

Vielen Dank für Deinen mich ermunternden Kommentar und auch für das Gedicht, das ich noch nicht kannte.

Wie stehe ich zum Islam? So neutral, wie ich auch zum Christentum oder Katholizismus stehe. Ich glaube an Gott, aber ich habe da ein wenig andere Bilder zu ihm, wie die uns bekannten Religionen. Wenn du mehr von mir liest, wirst du vielleicht auf diese Anspielungen stoßen.

Ich denke aber, du willst wissen, was ich zum Islam von Heute denke? Nun denn, ich bin mir ziemlich sicher, dass dieser so ominöse \"clash of cultures\", den Alle so sehr fürchten, mit absoluter Sicherheit kommen wird. Er wird ja von den Fundamentalisten beider Seiten herbei gewünscht. Samuel P. Huntington, der den Begriff mit seinem Buch darüber in die Welt gesetzt hat, ist ja bekanntlich wie Cheney und Bush ein Skull&Bones-Mitglied, also der Geldmafia der USA verpflichtet und die will sich nun die letzten Ressourcen der 3. Welt für die nächsten 50 Jahre sichern (siehe die PNAC-Studie der US-Regierung). Dafür müssen sie dort Unruhe stiften, auf welche Weise auch immer. Jedes Mittel ist Recht. Das plumpe Vorgehen der USA im Irak (z.B. Folterungen) und anderswo ist ja kein Versehen, das ist bewusst gesteuert (auch wenn jetzt alle so peinlich berührt tun). Die wollen, dass der Irak überkocht und die Menschen dort so richtig schön „böse“ werden, denn dann haben sie endlich das Argument, um selbst so böse zu werden. Dann dürfen sie endlich „alle“ Waffen einsetzen, auf denen sie sitzen. (Siehe wieder die PNAC-Studie: … im äußersten Notfall sind für die Öl-Pipelines menschenleerere Korridore zu bomben, die dann leicht zu überwachen sein werden.) Ich weiß, Viele werden jetzt sagen, dass ist „Verschwörungstheorie“, aber genau so hat man damals zu Adolf Hitlers „Mein Kampf“ auch gedacht. Der hat damals auch Alles vorher geschrieben, was er vorhatte, und kein Mensch wollte es glauben.

Und den Irak kann man nicht mit Vietnam vergleichen, wie dies viele Leute tun. Die Zeit des Vietnamkrieges war auch die Zeit der Hochblühte der westl. Gutmenschenkultur. Damals ging der ganze Westen auf die Straße. Die Kerzenmeere für den Frieden brannten. Heute interessiert das hier Keinen. Die Menschen im Westen fühlen instinktiv, dass die USA den Sprit für das Auto hier sichern. Dass die Autos fahren ist den Meisten hier im Westen tausend mal wichtiger, als ein ferner Friede. Also wird außer der immer kleiner werdenden Gutmenschen-Gemeinde dagegen kein Mensch protestieren.

Das ist das Problem. Und der Islam wird daran zerfetzen (aber der Westen auch!). Die Fundamentalisten (auf beiden Seiten) werden siegen. In vielen Ländern, wie Saudi-Arabien, Ägypten, usw. werden die Regierungen verjagt werden, und dann wird es eng. Die USA glauben ja, sie könnten den Konflikt auf die wichtigen Ölländer begrenzen, aber da irren sich. Der Funken wird sogar bis zu ihrer Haustüre spritzen. Auch Südamerika wird gegen die Vormundschaft von Uncle Sam (American Fruit Company usw.) endlich aufstehen. Die Welt wird zu einem Horrorladen des Terrors.

Ich sehe den Islam in diesem Kontext und das gar nicht negativ, obwohl es vielleicht so klingen mag. Ich denke, wir steuern auf die Weltrevolution zu, weil keine Reformen von Oben kommen werden und die Welt, insb der Westen bedarf einer großen Reform, weil hier die vielen, vielen Probleme sonst überkochen (Pensionen, Abzockerei in der EU, usw.). Von seinem Inhalt her mag ich ihn aber, jetzt nur für mich als Mann gesehen, genau so wenig, wie den Katholizismus. Auch der Islam ist von Männern bestimmt. Wie immer man ihn auslegt, die Frau bleibt immer das unterdrückte Wesen. Also für mich ist dieser Glauben Nichts. Ich will einen ebenbürtigen Partner an meiner Seite und keine Kuh oder einen Esel. Aber die meisten Männer (auch im Christentum) wollen das wohl, man muss sich ja nur die Welt ansehen. Also wenn ihr Frauen mal in einen Krieg gegen die Männer zieht, dann vergesst bitte nicht, dass es auch solche wie mich gibt, die gerne an eurer Seite Schulter an Schulter kämpfen würden.

Na ja, jetzt bin ich wohl abgeschweift oder auch nicht, kommt darauf an, wie man es sieht. Ich hoffe, ich konnte deine Frage beantworten und habe dir nicht mehr gesagt, als du hören wolltest, hihi. Aber so ist das immer bei mir. Du musst wissen, ich bin als Autor brutaler Realist.

Liebe Grüße
Lothar

Rita Bremm-Heffels

12.02.2004
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Hi man kann nun zu dem Kopftuch stehen wie man will, doch eines stimmt in dieser Geschichte nun gar nicht: Nur durch das Tragen eines Kopftuches wird man kein anderer Mensch. Moral, Anstand, Sitte, ..das alles kann ohne weitertes auch ohne Kopftuch gelebt werden. Stell dir die Situation vor ... ein Mädchen trägt ein Kopftuch und unten schaut der Po unterm Minirock raus... ich finde es traurig, daß du es so darstellst, als müsse ein Mädchen ein Kopftuch tragen um um dann ein braves Mädchen zu sein - sich abzugrenzen. Als brauche man ein Kopftuch als Schutz. Wenn in Deutschland, Frankreich und anderen westlichen Ländern die Jugend ihre Freizügigkeit zur Schau stellt ist es eine Sache der Erziehung, der Medien die offerieren ..so mußt du sein um toll zu sein. Und dem eigenen Exhibtionismus. Um das zu ändern sollten der Jugend andere Werte vermittelt werden von Kindheit an.....das wäre sinnvoller als ein Kopftuch. Gruß Rita

Lothar Krist (12.02.2004):
Liebe Rita!

Du schreibst: \"... doch eines stimmt in dieser Geschichte nun gar nicht ...\"
Vielleicht hast du dich ja im Wort \"stimmt\" vergriffen und meinst es ein wenig anders. Es ist leider traurig aber wahr, dass es in unserer Gesellschaft Mädchen und Frauen des islam. Glaubens gibt, die selbst freiwillig zu ihrem Schutz nach dem Kopftuch greifen, dies obwohl sie vielleicht sogar selbst begreifen, dass dieses Kopftuch ja eigentlich der eigenen Unterdrückung, Unterordnung in einer immer böser werdenden Männerwelt dient. Ich kenne sogar so ein Mädchen, es diente als Vorbild in der Geschichte. Ich kenne auch den Vater, den Arzt, der ein wahrer Freigeist ist, selbst für europäische Verhältnisse. Auch die Schilderung der sexuellen Übergriffe durch die beschriebenen Personen entsprechen der Wahrheit.

Ich weiß nicht, an welchen elitären Orten du verkehrst? Vielleicht solltest du dich einmal an einen begeben, wo unser Zeitgeist von Heute kreißt.

Ich bin als Autor harter Realist. Ich schreibe nicht über Dinge, die ich gerne hätte. Das ist es doch, was du mit \"Sache der Erziehung\" meinst, oder? Aber Erziehung dauert seine Zeit. Heute müssen wir mit den Erziehungsergebnissen der so schön klingenden 68er-Philosophie leben, und diese Erziehung ist leider in die Hose gegangen. Sie stinkt gewaltig. Es gibt, außer in gewissen elitären Zirkeln, keinen einzigen Ort mehr hier im Westen, wo es nicht danach stinkt.

Tut mir leid, aber das Beschriebene in meiner Geschichte ist brutale Realität. Es tut mir auch leid, dass ich kein Schönschreiber, kein ästhetischer Schreiberling bin. Ich kann nicht lügen oder halbe Wahrheiten erzählen, wie manche unserer Großen Dichter. Dafür werde ich ja auch nie ein solcher. Aber damit will ich gerne leben. Ich scheiß drauf. Ich stehe nicht umsonst auf Bukowski.

Ich schreibe Onlinebücher. Dort kann Jeder lesen und braucht dafür auch Nichts zu bezahlen. Dafür kann ich aber auch schreiben, was ich mir denke. Und wem das nicht passt, na ja, der muss mich ja nicht lesen. Ist doch ein saugeiler Deal, oder? Ich liebe das WWW.

Noch nie waren wir Dichter so frei. Das ist eine neue Dimension in der Sprache. Aber das müssen die Leser und auch die Schriftsteller erst noch begreifen.

Ich habe diese Geschichte mit Absicht so aufgezogen, also über ein Mädchen, das von den Eltern her nicht zum Kopftuch tragen gezwungen wird. Ich wollte über dieses Mädchen, die sexuelle Problematik, und ihren so weisen, aufgeklärten Vater schon immer was schreiben, aber die Geschichten haben nie so recht gepasst. Dieses Mal schon.

Ich hoffe, dass du mich nun ein wenig besser verstehst. Liebe Grüße
Lothar

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