Abschied

Alles muss schnell gehen.

Hektik um mich herum. Ich höre Schritte und Geschrei. Von vielen Leuten. Bin ich im Himmel?

Ich liege starr auf einem harten Bett; es rollt. Meine Augen sind geschlossen, doch ich spüre, dass das Bett rollt.

Jemand sticht mir in den Arm; und lässt etwas darin stecken.

Viele Hände berühren mich. Tasten an meinem Körper entlang. Ich kann mich nicht wehren.

Gewaltsam wird mein rechtes Auge geöffnet, und ein Licht leuchtet genau hinein. Es blendet. Bitte nehmt das Licht weg!

Wieder Geschrei und Hektik.

Was passiert hier eigentlich mit mir?

Zwei Hände pressen meinen Brustkorb ein wenig zusammen; in regelmäßigen Abständen. Eine dritte Hand drückt mir etwas auf Mund und Nase.

Plötzlich bekomme ich besser Luft. Ich öffne die Augen, blinzle kurz und schaue in erwartungsvolle Gesichter.

Und dann bin ich wieder weg; habe keine Kontrolle mehr. Höre Geschrei.

Zwei kleine Metallplatten berühren meinen Körper; er bäumt sich unter ihnen auf. Dasselbe nochmal.

Ich will nicht. Warum lasst ihr mich nicht fort? In Ruhe gehen. Was wollt ihr noch retten?

Die Metallplatten berühren mich ein drittes Mal. Das Blut beginnt in meinen Adern zu pulsieren; das Leben kehrt in meinen Körper zurück.

Wie durch einen Schleier sehe ich diese Gesichter. Gesichter voll von Hoffnung, starkem Willen und hohen Erwartungen. Werde ich es schaffen?

Wir waren zu schnell. Viel zu schnell. Sind beinahe geflogen; über den Asphalt.

Doch wir waren nicht die Einzigen.