Antonia Giesecke

Gewittertränen

Der Himmel sah schwarz aus.Die Wolken wurden immer dunkler und zogen sich immer enger zusammen.Es wirkte..als ob die Welt im Begriff war unterzugehen.Obwohl ich warm und geschützt in meinem Zimmer saß,konnte ich die Spannung,die draußen herrschte sehr wohl spüren.Die Ruhe vor dem Sturm.Ein Schauer der Vorahnung lief mir über den Rücken,denn Gewitter hatten so etwas einzigartiges an sich..so etwas geheimnisvolles.Ich liebte Gewitter,aber auf der anderen Seite verabscheute ich sie auch.Aber warum?War es nicht normal,das man so empfand?Jetzt hörte ich den Donner grollen und plötzlich erhellte auch schon ein Blitz den Himmel.Ich schloss meine Augen.Da war etwas..tief in mir.Ich hörte,wie das Donnern lauter wurde..und plötzlich erinnerte ich mich an eine andere Gewitternacht.Vor ein paar Jahren,als mein leiblicher Vater noch bei uns.Es hatte auch gewittert,aber viel schlimmer als jetzt.Mein ´Vater lag bei mir im Bett und ich fühlter mich wohl das einzige Mal in meinem Leben geborgen bei ihm.Es war ein schönes Gefühl,wenn sich jemand um einen kümmerte und sorgte.Ja,ich weiß noch,wie ich zufrieden eingeschlafen bin.Voller Dankbarkeit für seine Liebe und Fürsorge.Ich schwelgte in meinen Erinnerungen,als ich einen lauten Donnerknall hörte.Er war so laut,dass man dachte die Welt würde zerspringen.Und auf einmal war ich wieder in der Vergangenheit,erinnerte mich an die Liebe und das Glück,das ich empfand,da ich nun endlich einen Beweis hatte,dass mein Vater mich liebte.Aber waren die Hände,die ich später in der Nacht auf mir spürte auch ein Beweis für seine Liebe,die ich mir so verzweifelt erhofft hatte?Und warum brannte mir die Blase so,dass ich auf die Toilette musste?Warum musste ich all die Nächte vorher nie auf die Toilette,denn heute muss ich es auch nie.Warum musste ich immer dringend auf die Toilette,wenn mein Erzeuger in meinem Bett schlief?Warum ging er nicht zu meinen Brüdern?Mit einem Ruck wurde ich aus der Vergangenheit gerissen,der Himmel hatte sich wieder aufgeklart,aber ich spürte,wie mir Tränen über das Gesicht rannen.
Ja,Gewitter haben etwas geheimnisvolles und verborgenes an sich.Sie schaffen Klarheit.Auch,wenn man sich selbst für diese Klasrheit hasst!

Ich habe diese Geschichte geschrieben,weil ich meine Erinnerungen oder das was ich meine Erinnerungen nenne endlich einmal loswerde.Ich weiß nicht,ob es genauso war,denn ich war noch sehr klein,aberder Teil mit der Toilette stimmt.
Ich widme diese Geschichte Jeden,der durch ein Gewitter schon mal Klarheit erlangt hat.
Möge Gott euch segnen!!
Antonia Giesecke, Anmerkung zur Geschichte

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 03.05.2005. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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