Wach Werdegang, 14.o9.2oo4
Ca. 8:3o, habe Ferien, ich werd wach, weil ein Irrer an der Tür klingelt. (ich nehme nur an, dass es ein Irrer ist, weil er unsre Klingel so schnell betätigt, wie ich es nie vorher für möglich gehalten hätte)
Ich versuche meine Gedanken zu ordnen. Hm anziehen, is Papa vielleicht da? sind Oma/Opa nebenan da? Die Klingelei geht weiter. ich entschließe mich, eine Hose vom Vortag zu greifen und nach unten zu torkeln. auf halbem Weg wird mir bewusst, dass i kein T-Shirt oder sonstiges dabei habe. Naja, egal. Wenn nur endlich das klingeln aufhört. Ich sehe durch die zwei gläsernen Türen einen Mann in DPD Uniform. Vielleicht bringt der Postmen ja was wichtiges? - also weiter geht´s. Flur passiert, Glastür aufgerissen, Schlüssel für die Eingangstür aus dem Schlüsselkästchen schnappen. Schwups runter gefallen. Aufheben, ins Schlüsselloch manövrieren, drehen. Offen. Tadaa! Ich kann Herrn Postoffizier nichts als ein Krächzen entgegenbringen. Meine Stimme ist sicherlich noch schlafen. Mr. Post drückt mir ein winziges Päckchen und gleich darauf ein spaciges Teil entgegen, worauf ich wohl unterschreiben soll. Eins meiner Augen ist nicht offen, weil ´Schlafsand´ es zuklebt. Ich male auf das Space-Ding ein langes kringeliges Wort, was mich niemals mit meinem Nachnamen identifizieren wird und beobachte den Post-Angestellten, wie er argwöhnisch auf meinen Bauch guggt. (es ist doch noch mitten in der NACHT! denke ich) kaum hab ich fertig geschrieben, reißt er mir das Teil aus der Hand und ist von Dannen. Ich betrachte das Paket genauer. Es ist für Mama, ziemlich leicht, sicher uninteressant. Auf jeden fall für MICH nicht wichtig. Ich will wieder schlafen, hatte so einen schönen Traum. Ich öffne mit aller Kraft mein zweites Auge. Gleißende Helligkeit strömt hindurch bis ins innere meines Schädels.
Norman v. Rechenberg
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 22.05.2005.
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