Er hätte nie gedacht dass er sie jemals fragen würde, nun saß er zu Hause und fragte sich ob er das richtige getan hat. Gefangen in einer Traumwelt, zwischen Traum und Albtraum, fiktiv oder Realität? Puzzleteile verschiedenster Art welche in dieser Welt zusammenpassten doch niemals Sinn ergaben. Ein rotierender Farbentornado gespickt mit Bildern seiner Vorstellungskraft.
Es war halb sechs.
Sein Blick war auf die Decke gerichtet, eine verkraterte, weiße Landschaft ohne Leben, in den Ecken mit Spinnweben bestückt. Er stand auf und ging zu seiner Garderobe, setzte sich seine Baskenmütze auf, zog seinen Mantel an und schritt zur Türe hinaus. Er holte sein Fahrrad aus dem Keller und fuhr zu seinem See hinaus. Die Häuser am Rande der Straße zogen vorüber wie Züge in einem Bahnhof, das Kopfsteinpflaster der Straße wirkte auf ihn wie ein Laufband.
Er hatte sie gefragt ob sie mitkommen wolle. Wie sehr hatte er sich dies gewünscht. Sie bat um Bedenkzeit, man könne dies nicht spontan bestätigen oder verneinen.
Seine Uhr zeigte viertel sieben.
Inzwischen warf der Wald um ihn ringsum Schatten auf sein Gesicht und die Sonne schien nur noch teilweise durch die verzweigten Baumkronen. Welch schönes unregelmäßiges Muster auf der Erde. Am See angelangt setzte er sich an seine Platz. Hinter den großen Büschen, gleich neben der alten Eiche welche ihm immer Schutz vor den zu penetranten Sonnenstrahlen bot. Lehnend am Stamme des Baumes versank er in Trance, unsterblich im Geiste. Was hätte er nicht alles mit ihr unternommen, was hätte er sie nicht geliebt und genossen.
Der Mond schob sich vor die aufziehenden Wolken und löste langsam aber bestimmt den Tag ab.
Sein Handy fing an zu klingeln, sie war es. Er nahm ab. Sie könne und wolle mitkommen, sie würde sich freuen.
Es war der nächste Tag am Morgen.
Er nahm den nächsten Flug nach Lissabon, allein.
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 09.06.2005.
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