Sonntagmorgen, herrliches Sonnenschein und ein ausgesprochen munteres Kind. Nicht unbedingt das, was sich meine Tochter um 8 Uhr früh wünscht, aber Lissy ist gnadenlos. Sie rüttelt eine Weile an meiner Tochter, die sich schlafend stellt. Als sich in kürzester Zeit, also nach Lissys Einstellung ca 5 Minuten kein Erfolg einstellt greift zu drastischeren Methoden. Mit einem Satz springt sie ihrer Mutter auf den Bauch und fordert energisch „Mama, steh auf“. Aufseufzend ergibt sich Doro in ihr Schicksal und geht mit der kleinen Krawallnudel nach unten. Alicia frühstückt, trinkt ein Glas Milch und will jetzt hinaus spielen. Doro zieht sie frisch an. Die Kleine zockelt beglückt los. Bei den Nachbarn holt sie Joschi, ihren Spielkameraden ab und die Beiden marschieren Richtung Spielplatz. Ein Weile ist Ruhe. Meine Tochter sitzt vor dem Haus und blinzelt noch ein wenig verschlafen in die Morgensonne. Vom Spielplatz hört sie die hellen, fröhlichen Kinderstimmen. Alles in Ordnung!
Denkste! Da ein markerschütternder Schrei und im nächsten Moment steht Lissy auch schon vor ihr. Mal wieder hat sie es geschafft sich ein Knie auf zu schlagen. Lissy ist nicht zimperlich. Schürfwunden und blaue Flecken hat sie ständig und meine Tochter hat längst kapituliert. Sie bekommt ein Pflaster auf`s Knie, eine Minitüte Gummibärchen zum Trost und verschwindet wieder.
Auf dem Spielplatz herrscht mittlerweile reges Treiben. Die Nachbarskinder sind auch schon alle munter und tollen herum. Da! Der markerschütternde Schrei kündigt ein neuerliches Erscheinen von Lissy an. Was genau war ist nicht zu ermitteln, aber erkennbare Wunden hat sie nicht. Dafür brüllt sie laut und begehrt Trost auf Mutters Arm. Joschi ist auch da und schaut mitleidig auf seine kleine Freundin. Vorsichtig streichelt er ihr über den Rücken. Ob er sie trösten will, oder nur hofft damit das Gebrüll abzustellen bleibt offen.
Getröstet und mit einer neuerlichen Tüte Gummibärchen verschwindet Lissy, Joschi im Schlepptau wieder. Doro hat endlich mal ein bisschen Zeit und macht sich ans Mittagessen.
Punkt 12.30 Uhr steht Lissy hungrig da. Auch der Papa ist zu ihrer Begeisterung auf und sitzt schon am Tisch. Die junge Dame hat wirklich Hunger und futtert ihren Teller leer.
Vom Mittagsschlaf ist sie nicht erbaut, aber sie beugt sich erstaunlich friedlich. Scheint wohl doch müde zu sein.
Meine Tochter schaut sich fassungslos ihr Kind und seine Ausstattung an. Gerade mal 4 Stunden war sie draußen! Als sie hinaus ging war sie frisch gewaschen und komplett sauber eingekleidet. Jetzt kann alles, was sie an hatte in die Wäsche und das Kind erstmal unter die Dusche. Wie sie das jedes Mal schafft bleibt ein Rätsel. Vor allem wenn man sieht, dass Joschi, der ja auch auf dem Spielplatz war noch ziemlich ordentlich aussieht.
Doro steht am Bett ihres friedlich schlummernden Ablegers und fasst zusammen. Eine Montur völlig verdreckt, ein Pflaster mehr, ein paar blaue Flecken, blonde Engelslöckchen und mit etwas Glück 2 Stunden häusliche Ruhe. Wenn alles gut geht würde das bedeuten, dass sie vielleicht rasch die Wäsche gewaschen bekommt, denn für den Nachmittag ist ja die 2 Komplettausstattung fällig, die bis zum Abend wohl auch nicht mehr sauber und noch einmal tragbar ist.
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 03.07.2005.
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