That’s life -
Part II.
In dieser Firma fiel ihm die Eingewöhnung
ohnehin nicht besonders leicht.
Aber seine Kollegen, schickten sich an, es ihm
so angenehm wie möglich zu machen. ( HAR HAR )
„ He Pale...weißt Du was ?!....ich muuuss
maoool...“
NEIN!! ... das kann ja nicht
sein ... –grpfjx-
Steve, kam ihm mit dampfenden Kaffee, schwarz
wie Nacht, lachend entgegen.
Wie zwei Waschweiber tauschten sie sofort
angeregt Neuigkeiten, die sich während Raphaels Urlaub hier in der Firma
ereignet hatten, aus. Die neue Sekretärin, die in Mr. Wilsons Büro erst neu
angefangen hatte, wäre bereits Schwanger, und Mr. Mueller hatte das Gerücht
gestreut, er habe sich den Allerwertesten liften lassen. Noch dazu käme die
Ungeheuerlichkeit, von Mr. Goldwhire, zu behaupten, in dieser Firma würden
Schmiergelder gezahlt werden, für die besten Parkplätze am Haus...
-
DISGUASTING!!! –
Und noch jemand gesellte sich zu ihnen. Mr.
Frisk ... blass wie Eierschalen, Augenringe, blau wie Trauben und einen Flaum
aus schwarzen Haaren am Kinn, der It-Leiter, Systemadminestrator aus
Leidenschaft.
In einwandfreiem Deutsch und in böser
Hitler-Manier rief niemand geringerer, als Raphael Vorgesetzter, zu ihnen:
„ GUTTEN
MORRRRGEN ZUSSSSAMMENNN!!!!!!“
Steve verschluckte sich am heißen Kaffee, Mr.
Frisk allerdings schien alles zeit versetzt wahrzunehmen, denn er wandte sich
erst nach einer Minute um.
Der Klang der Stimme verhallte gerade in den
weiten Gängen, als Raphael sein geliebtes, hochgenäseltes :
„ Also dnein, dnein, dnein ....“ vernahm, und
hinterdrein sein „butterwarmer“ Kollege
Mr. Mueller heran gewuselt kam. -Oh Lord –
„ Jaaa saagen sie maaahl...was schreien Sie denn
daaa so herum, Duuu meine Güüühhhteee...“
„WAASS!!“ erhobenen Zeigefingers starkste Mr.
„Snape“ auf Frisk zu.
„ Ja was glauben Sie denn!!! „ er schnaufte kurz
aus und fuhr dann zuckersüß fort :
„ So, dann finden Sie sich bitte um halb zehn
bei mir im „Peitschen – Raum“ ein Mr. Frisk! “
mit einer herrischen Handbewegung, schluckte
Raph hart seine Coke hinunter, die ihn zu ersticken drohte, und dampfte hastig
ab....
Auf seinem Schreibtisch, türmten sich bereits
Papier und Ordner und er verkroch sich in seine Arbeit.
Raph ignorierte wie immer geflissentlich,
Ausrufe, die nicht an ihn gerichtet waren, und tippte beharrlich weiter, als er
ein Geräusch wahrnahm, dass wie das Zuschieben schwerer Schubladen klang.
Er hielt inne... Jeff und er sahen sich etwas
irritiert an, als ihnen gewahr wurde, dass dieses Geräusch, aus den
Lautsprechern ihrer beiden Telefone gekommen war. Und tatsächlich, das rote Lämpchen auf ihren
Apparaten verriet ihnen, dass die Lautsprecher- Funktion nicht abgeschaltet
worden war. Ein Hüsteln, dann ein leises „vor-sich-her-Summen“ ... Jeff
schmunzelte diebisch ...
„ HA! Die alte Mrs. Koock, vielleicht lässt sie
ja einen fahren, so ganz und gar unfein... “
Typisch für Jeff ... Der hob nur unschuldig die Arme „ What
?!“
- Quiet !! –
und Raphael lauschte neugierig lächelnd, den
unablässigen Geräuschen aus dem Lautsprecher.
- „ Na Mrs. Kook, schon erfolgt gehabt?“
- „NEIN, dieser Wilson treibt sich wieder Gott weiß
wo herum“
- „ Nun sein Sie doch nicht ganz so
streng...sie wissen doch um die Gesundheit des armen Mannes, der wird sich
schon melden. Sicher er wird wieder auf der Toiletten gewesen sein, als Sie ihn
ausgerufen haben, wie eigentlich ständig...“
und da senkte sich die Stimme des
Präsidenten verschwörerisch und er räusperte :
„ Man könnte fast
meinen der hätte entweder schlimme Hämorriden, eine verstopfte Prostata, oder
aber eine Blase wie ein Nilpferd, oder sonst etwas, dass ihn immer so lange auf
der Schüssel hält … „
Betretenes Schweigen, Raphael hatte die Augen
aufgerissen und ungläubig formten seine Lippen ein tonloses „ What !!!?“ .
Sein Gegenüber allerdings, zerriss es in diesem
Moment schier vor Begeisterung. Jeffs Gesicht hatte das Dunkelrot einer Kirsche
angenommen, Lachtränen rannten über seine Wangen und er drohte vor lauter
Lachen seinen Stuhl gnadenlos hinabzurutschen. Schenkelklopfend bog sich
Raphaels Kollege und rang bitterlich nach Luft und Fassung. Zwangsläufig wurde
Raph angesteckt, wenn gleich er sein möglichstes tat, sich die bitterböse
Auswirkung, dieses Gesprächs auf Mr. Wilson vor Augen zu halten.
Am diesem späten Winter-Nachmittag, als das
letzte Tageslicht blass am Horizont versiegte, saßen die beiden mit heißen
Köpfen im dämmrigen Arbeitszimmer, noch über ihrer Arbeit.
Die Rechner summten unablässig vor sich hin, in
deren Luftzug der Gehäusebelüftung, leise einige Blätter, der wenigen Pflanzen, die die Grenze zwischen den
beiden Schreibtischen darstellten, vor sich hin wippten.
Die Tischleuchten, als einzige Lichtquelle,
erhellten die Ablage vor Ihnen und eine Flut von Ordnern stapelte sich hinter
ihnen, in den Regalen und irgendwo in einer dämmrigen Ecke des Raumes.
Die beiden Männer wollten gerade wieder
schulterzuckend weiter arbeiten, als es erneut knackte :
Er vergrub sein Gesicht gerade in den Armbeugen,
als er plötzlich zu lachen begann.
Er wusste selbst nicht so genau warum, aber es
brach über ihn herein, wie eine mächtige Welle.
Der ganze verrückte Tag lief vor seinem
geistigen Auge noch einmal ab und er ergab sich der hellen Begeisterung. Er bog
und krümmte sich, bis er nur noch fiepende Atemgeräusche von sich geben konnte
und herrliche Lachtränen sein dunkel gerötetes Gesicht benetzten.
Sein Kollege, der eigentlich nicht wusste
worüber eigentlich gelacht wurde, ließ sich gerne anstecken.
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 15.07.2005.
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