Jörg Fischer

Aus der Asche

„Irgendwo hier muss er stecken!“ Ein metallisches Scharren war zu hören, als das Schwert aus der Scheide glitt. Er wagte kaum zu atmen. Die Schritte seiner Verfolger kamen seinem Versteck gefährlich nahe. Ob sie ihn doch gesehen hatten? Aber das war kaum vorstellbar.
Er hatte sie in die Irre geführt und darauf geachtet, außer Sichtweite zu sein, bevor er sich ein Versteck suchte.
Nein, dachte er, sie können mich nicht gesehen haben. Langsam sog er die Luft ein, darauf bedacht, keinen Mucks von sich zu geben. Er duckte sich noch tiefer in die Schatten. Wie hatte er bloß in diese Lage geraten können? Seine Miene verhärtete sich, als er sich erinnerte...
 
„Rafik! Wo steckt der Faulpelz nur wieder?“ Der alte Händler blickte sich auf dem Hof seines Puniner Kontors um. Doch es war nichts von seinem Sohn zu sehen.
„Rafik! Kaum heraus, du Taugenichts oder ich zieh dir das Fell über die Ohren!“
Nichts. Der alte Händler seufzte. „Na warte, wenn ich den in die Finger kriege, dann mögen sich die Götter ihm gnädig erweisen.“ sprach er mehr zu sich selbst und fügte dann noch leise hinzu: „Verflixt! Wegen dem Bengel komme ich nun zu spät zu meinem Kunden! Bei den Göttern, nichts als Ärger mit dem Knaben. Was soll nur aus ihm werden?“
Dann drehte der Händler sich um und verschwand mit hängenden Schultern im Haus.
Der Junge schreckte aus seinen Träumen hoch. Hatte er eben nicht die Stimme des Vaters vernommen? Wie spät mochte es nur sein? Eben war er noch in Gedanken in den Drachensteinen gewesen und hatte gegen Bestien und Ungeheuer gefochten. Er selbst in strahlender Rüstung auf seinem treuen Ross stellte sich mutig der Gefahr. Sein Vater wurde stets wütend, wenn er, Rafik, von seinen Träumen berichtete. Rafik hatte das nie verstanden. Und heute würden sie zu einem wichtigen Kunden nach Ragath aufbrechen. Der Knabe rappelte sich auf und lief ins Haus.
 
Der Wagen setzte sich in Bewegung.
Langsam rumpelte das Gefährt über die gepflasterten Strassen der Stadt zum Nordtor hinaus.
Dann ließen sie Punin hinter sich zurück. Talfan saß mit düsterer Miene auf dem Kutschbock. Sein Sohn Rafik saß stumm auf der Ladefläche und schmollte. Ob er den Knaben zu hart rangenommen hatte? Talfan schüttelte den Gedanken ab. Rafik hatte sich eine ordentliche Tracht Prügel verdient gehabt. Ach, dieser elende Nichtsnutz, dachte der Händler seufzend.
Rafik selbst war wütend auf seinen Vater. Er fand sein Handeln ungerecht. Schließlich war er nicht absichtlich eingeschlafen. Aber sein Vater verstand so etwas nicht. Kein Wort würde er mit ihm wechseln, das war mal sicher. Nie mehr!
 
Der Wald reichte hier bis an den Rand der Reichsstrasse heran, sodass die Äste der Bäume den Weg in tanzende Schatten hüllten. Der Wagen rumpelte über die befestigte Strasse in gemächlichem Tempo dahin. Ein Vogel war zu hören. Ein zweiter antwortete ihm. Dann wurde der Himmel schwarz und Rafik durch einen heftigen Ruck vom Fuhrwerk geworfen. Unsanft kam er neben der Strasse auf und schlug mit dem Kopf auf einen Stein. Benommen nahm er noch einige Bewegungen war, glaubte einen Schrei zu hören. Dann sank Dunkelheit herab und hüllte ihn ein.
 
„Was ist mit dem Burschen hier?“ Rafik hörte eine raue Stimme nahe an seinem Ohr.
„Was soll mit dem sein?“ entgegnete eine andere Stimme.
„Mann könnte noch seinen Spaß mit dem Jungchen haben.“
„Man, du bist echt ein perverses Schwein! Dir trau ich zu, das du es mit ner Wildsau machst!“
Schallendes Gelächter war zu hören. Langsam öffnete Rafik die Augen. Das Licht der untergehenden Sonne blendete ihn für einen Moment.
Als seine Augen sich an die Dunkelheit gewöhnt hatten, schaute er sich erst einmal verwirrt um. Er lag auf einer Lichtung nahe der Strasse. Um ihn herum standen drei Gestalten im Halbschatten. Sie trugen die Tracht der Waldläufer und Freisassen, die in der Wildnis ihr Leben fristeten. Einer von ihnen beugte sich nun wieder zu dem Jungen herab. Sein Mund war zu einem breiten Grinsen verzerrt. Zwischen seinen Zähnen drang fauliger Gestank hervor.
„Na, Bürschchen? Bist aufgewacht?“
Auch die anderen beiden traten näher.
„Wir sollten ihn beseitigen.“ kam es von dem einen.
Der vordere zückte sein Messer. „Gut, das wird glatt erledigt.“ Er setzte gerade zum Stoss an, als eine laute Stimme ertönte: „Halt! Lass sofort das Messer fallen, Schwachkopf!“ Die Männer fuhren herum. Eine weitere Gestalt war zwischen den Bäumen hervorgetreten. Sie war hochgewachsen und schlank. Ein Langbogen hing über einer Schulter. Die langen braunen Haare fielen bis auf die Hüften herab. Die hellen grauen Augen musterten die Lichtung aufmerksam. Die sanft geschwungenen Lippen hätte man anziehend finden können, wenn der harte Zug um die Mundwinkel nicht gewesen wäre. Die Freisassin schaute von einem zum anderen, dann hob sie erneut zu sprechen an: „Unser Gebieter hat eine bessere Verwendung für ihn. Bindet ihn und schafft ihn ins Lager.“ Sie machte auf dem Absatz kehrt und war fast verschwunden, als sie sich noch einmal umwandte.
„Und noch etwas: verbindet ihm die Augen. Habt ihr Vollidioten mich verstanden?“
Unwilliges Brummen war die einzige Antwort. Dann machten die Männer sich an die Arbeit.
 
„Achtzig Goldmünzen. Das ist mein letztes Wort.“ Die Freisassin verzog das Gesicht.
„Achtzig Goldmünzen? Das ist wohl ein Witz! Der Bengel ist mindestens einhundertzwanzig Goldmünzen wert!“
Der Händler seufzte verzweifelt. Er kratzte sich mit seiner braungebrannten Hand das unrasierte Kinn. Eindeutig Südländer, dachte Rafik.
„Nun gut. Sagen wir einhundert Goldmünzen. Aber nur, weil ich eurem Herrn noch einen Gefallen schulde.“ Bei diesen Worten musste Rafik wieder an den mysteriösen Anführer der Freischärler denken. Da ihm die Augen verbunden waren, hatte er nichts sehen können, doch war es ihm mehr als einmal gelungen, ein Stück roten Stoff zu erkennen.
Der Mann hatte selten gesprochen, wenn Rafik dabei gewesen war, aber seine Stimme ließ ihm stets kalte Schauer über den Rücken laufen.
„Einhundertzehn! Und ich würde dir raten, das Angebot anzunehmen, da ich mir kaum vorstellen kann, dass mein Herr eine andere Antwort akzeptieren wird. Und, mein Freund, du weißt, wozu mein Gebieter fähig ist.“ Die Stimme der Freisassin holte Rafik zurück in die Wirklichkeit.
Es herrschte eine knisternde Stille. Scheinbar hatten die Worte der Banditin ihre Wirkung nicht verfehlt.
Dann war der Südländer wieder zu vernehmen, auch wenn dessen Stimme ein leichtes Zittern nicht verbergen konnte: „Es ist mir stets eine Ehre, mit dem großen Alrico Geschäfte zu machen.“ entgegnete er leise und verbeugte sich tief. Dann zählte er das Gold ab und übergab es an die Freisassin, die es ohne ein Wort einsteckte und Rafik nach vorne stieß.
Dann wurde er unsanft an den Schultern gepackt und von zwei Knechten des Händlers in dessen Haus gebracht.
 
Die Sterne funkelten vom Himmel herab. Es war eine klare und kühle Nacht und Rafik war dankbar für die Wolldecke, die ihm der Südländer gegeben hatte. Um ihn herum ragten die schroffen Gipfel des Raschtulswalls auf. Am Feuer saßen noch die beiden Knechte des Händlers und unterhielten sich leise.
Langsam ließ Rafik sich wieder zurücksinken. Er musste wieder ans seinen Vater denken. Was nur aus ihm geworden war? Keiner hatte es ihm erzählt. Doch Rafik war sich sicher, dass der alte Händler tot sein musste. Aus irgendeinem Grund hatte er bisher nicht um ihn trauern können, schien nicht einmal in der Lage, Trauer zu empfinden. Was war nur der Grund dafür? Er hatte seinen Vater geliebt und trotz aller Meinungsverschiedenheiten waren sie gut miteinander ausgekommen. Vor allem seit dem Tod seiner Mutter vor zwei Götterläufen hatten beide sich aufeinander gestützt, sich gegenseitig Mut gemacht.
Und nun war auch Talfan von ihm gegangen. Plötzlich fühlte Rafik sich allein und verlassen.
Nun wusste er auch, warum es ihm bisher nicht möglich gewesen war, zu trauern. Er hatte es noch nicht wahrhaben wollen, dass sein Vater wirklich tot war. Doch die Erkenntnis kam mit großer Macht über ihn und die Trauer brach sich bahn. Was sollte jetzt aus ihm werden? Wohin brachten ihn diese Männer? Rafik wusste es nicht.
Diese Nacht weinte er sich in den Schlaf und er war dankbar, als Boron gnädig den dunklen Schleier süßen Vergessens über ihn senkte.
 
„Aufstehen, du Tölpel! Wirklich, du wirst es nie zu etwas bringen!“ Rafik sprang auf die Beine und wischte sich den Schlamm aus dem Gesicht. Der Aufseher blickte ihn verächtlich an.
„Wenn du glaubst, wir schonen dich hier, Jungchen, dann hast du dich getäuscht! Hier wird jeder gleich hart rangenommen! Wer das nicht schafft: Pech! Aber du solltest uns dankbar sein. Dieses Training verlängert dein Leben in der Arena. Wobei ich kaum zu glauben wage, dass du den ersten Kampf überleben wirst!“
Rafik war nun schon drei Wochen in Fasar. Die Gladiatorenschule, in welche man ihn gebracht hatte, schien der Vorhof der Niederhöllen selbst zu sein. Er konnte kaum glauben, was hier geschah, dass dies alles wirklich passierte.
Wie oft hatte er die Götter angerufen, ihm zu sagen, warum er dies alles durchmachen musste, was er getan hatte, dass ihr Zorn auf ihn so unermesslich groß war?
Doch hatte er keine Antwort erhalten.
„Sag mal, schläfst du? Ich rede mit dir! Jetzt nimm gefälligst deine Waffe wieder auf und greife mich noch mal an!“ Die Stimme des Aufsehers ließ Rafik zusammenfahren. Hastig sammelte er das Holzschwert wieder auf, dass er bei seinem Sturz verloren hatte.
Er zögerte.
 „Ich warte, du Feigling! Wird’s heute noch was oder muss ich bis morgen warten?“ Rafik griff an. Ein kurzer Schlagabtausch, dann ein heftiger Stoß und Rafik lag wieder im Schlamm.
Schallendes Gelächter setzte ein.
„Ich geb’s auf. Bei dir ist ja Hopfen und Malz verloren.“ Der Aufseher schüttelte übertrieben verzweifelt den Kopf.
Rafik kam keuchend wieder auf die Beine. Was sollte er nun tun? Er wusste es nicht.
„Ich kann dich auch gleich hier erledigen. Dann erspare ich dir die Schmach in der Arena.“
Rafik schüttelte den Kopf. Eines war sicher: Kampflos würde er sich niemals ergeben. Der Kampfgeist war stark in seiner Familie. Nur durch seinen unbeirrbaren Willen war sein Vater zu einem einflussreichen Händler aufgestiegen, obwohl niemand daran glauben wollte, als Talfan den kleine Krämerladen am Südwall eröffnet hatte. 
Nein, kampflos würde er nicht aufgeben. Und er kämpfte.
 
Es herrschte gespannte Stille. Die beiden Kontrahenten umrundeten einander im Sand der Arena. Dann kam der erste Vorstoß. Mit einem metallischen Klang trafen die Klingen aufeinander. Dann waren die Kämpfer wieder auseinander. Der eine von ihnen war großgewachsen und hatte blonde schulterlange Haare. Sein Vollbart reichte ihm bis auf die Brust. Er war kräftig gebaut und trug außer einer Tuchhose und Lederstiefeln nichts am Leibe. Bewaffnet war er mit einem mächtigen Breitschwert. Der andere Kämpfer war einen halben Kopf kleiner als sein nordländischer Kombattant.
Er hatte langes schwarzes Haar und einen gestutzten Vollbart. Die grauen Augen musterten sein Gegenüber aufmerksam. Auch sein muskulöser Oberkörper war entblößt. Er trug eine knielange Tuchhose und Sandalen. Die beiden Hände umschlossen den Griff einer kurzen Kriegssense, auch Schnitter genannt. Beide Männer umkreisten einander, umschlichen sich, wie Raubkatzen auf der Suche nach einer Blöße des Gegners. Dann schnellte der Hüne vor und ließ das Schwert auf seine Gegner niedersausen, doch der braungebrannte Almadaner tat einen schritt zur Seite und schlug die Klinge beiseite. Dann setzte er seinerseits nach und führte einen Streich gegen die Brust des Thorwalers. Im letzten Moment riss dieser seine Waffe hoch und ließ den Schlag abgleiten. So ging es einige Zeit. Keiner der beiden Kämpfer fand eine Schwäche in der Abwehr des anderen, doch dann...
Es war eine schnelle Drehung, dann fuhr die Klinge herum, traf auf Widerstand. Ein knirschendes Geräusch war zu hören, als das Rückrad brach. Dann sackte der leblose Körper des Nordmannes in den Staub der Arena. Die Menge war noch wie gebannt, doch nach einer kurzen Zeitspanne setzte Jubel ein.
„Rafik! Rafik!“
Rafik blickte hinauf zu den Rängen. Wie er das hasste. Die Menschen dieser Stadt kamen hierher, um von ihren sicheren Plätzen aus dem blutigen Schauspiel der Gladiatorenkämpfe zuzusehen. Oh, er verachtete jeden von ihnen. Anderen Männern beim Töten zuschauen, nur zum Vergnügen und um Wetten abzuschließen, es konnte nichts verabscheuungswürdigeres geben.
Sein Blick wanderte zu dem erschlagenen Nordmann, der vor ihm in seinem Blute lag.
Er würde heute Abend für ihn beten, wie er es stets getan hatte.
Noch einmal ließ Rafik seinen Blick schweifen, dann drehte er sich um und verließ die Arena. Hinter ihm schloss sich das Portal und es wurde still.
 
„Ich kaufe ihn!“ Es herrschte gespannte Stille in der Schreibstube. Einige Diener blickten überrascht auf . Der gutgekleidete Mann, der eben gesprochen hatte, war augenscheinlich ein wohlhabender Geschäftsmann. Seine Kleidung war aus dunkelrotem Samt gefertigt und mit edlen Stickereien in Gold verziert. Sein graues Haar war kurz und gepflegt. Auch der Vollbart war wohl gestutzt. Über den mit Silber beschlagenen Gürtel ragte ein ansehnlicher Bauch.
Mit festem Blick betrachtete er sein Gegenüber und erwartete dessen Antwort.
Ramon al-Ahjan, der Leiter der Gladiatorenschule, saß an seinem Schreibtisch und hatte den Kopf in die Hände gestützt. Dann ließ er sich im Stuhl zurücksinken und erwiderte den Blick des Händlers. Ein amüsiertes Funkeln war in seinen Augen zu sehen. Ramon wirkte klein in dem Stuhl, obwohl er in Wahrheit großgewachsen war und den Kaufmann sicher um einen Kopf überragte. Seine dunklen Haare waren schulterlang. Die dunklen Augen hatten etwas von einem Raubtier. Ein dünner Schnurrbart umrahmte den schmallippigen Mund.
Gekleidet war er in ein leichtes weißes Leinenhemd und eine schwarze Lederhose. Eine schwarze Lederweste rundete das Bild ab. An seiner Seite hing ein reich verzierter Degen und aus einem der schwarzen Stulpenstiefel ragte der Griff eines Stiletts.
Einige Zeit saß Ramon einfach da und schien in Gedanken. Dann richtete er sich im Stuhl auf und sprach: „So, ihr wollt ihn also kaufen. Nun, ich glaube kaum, dass ihr ihn bezahlen könnt.“
Der Händler verzog keine Miene, als er entgegnete: „Da wäre ich nicht so sicher. Ihr werdet ihn freigeben und ich werde nicht einmal einen Dukaten bezahlen.“
Nun konnte Ramon sich nicht mehr zurückhalten. Er brach in schallendes Gelächter aus.
„Das ist wohl ein Witz!“ gab Ramon zurück. „Wachen! Schafft mir diesen Witzbold aus den Augen!“ Zwei Leibwächter traten an den Händler heran und ergriffen den Mann bei den Schultern. Doch mit erstaunlicher Behändigkeit riss dieser sich los, holte ein Pergamentstück aus seiner Manteltasche und warf es dem verdutzten Ramon zu.
Inzwischen hatten sich die Wachen von ihrer Überraschung erholt und ergriffen den Kaufmann von neuem. Diesmal wehrte er sich nicht. Die Söldner waren gerade im Begriff, den Mann hinauszuführen, als Ramon von dem Schriftstück aufsah. Sein Gesicht war schneeweiß geworden. „Halt! Lasst ihn los!“ Die Wachen schauten verwirrt, zuckten dann die Schultern und gaben den Händler frei. Ramon war aufgestanden und kam dem Kaufmann mit einem verlegenen Lächeln entgegen. „Entschuldigt das Missverständnis, guter Freund. Ich glaube wir sollten uns unterhalten.“
 
Ein klirrendes Geräusch riss Rafik aus einem leichten Schlaf. Er richtete sich auf und wandte den Kopf zur Tür. In diesem Moment wurde die Zellentür geöffnet. Verdutzt blickte er zu Ramon al-Ahjan, dem Leiter der Gladiatorenschule, auf, der, flankiert von seinen zwei Leibwächtern, die Zelle betrat. Auch Rafiks Kameraden waren mittlerweile aufgewacht und beobachteten neugierig die Szenerie.
„Hey, Dolvarn! Mitkommen!“ Mit diesen Worten drehte Ramon sich um und verließ die Zelle. Die beiden Leibwächter zerrten den noch immer verwirrten Rafik von seinem Lager hoch und schleiften ihn hinaus. Hinter ihnen wurde die Zelle wieder verschlossen. Rafik wurde auf den Hof hinausgebracht. Das Mondlicht schien blass auf zwei Gestalten hinab, die neben zwei Pferden nahe dem Tor standen. Einer von ihnen war ein dicker Mann, der andere war Ramon.
„Hier bringe ich euch nun Rafik Dolvarn, wie ausgehandelt.“ sagte  Ramon.
Rafik konnte kaum glauben, was er da hörte. Ausgehandelt? Wie lange sollte das noch so weiter gehen? Ihm reichte es jetzt. Dann lieber sterben, als weiter wie eine Ware behandelt zu werden.
„Was hat das zu bedeuten? Soll ich wieder verkauft werden? Da weigere ich mich! Lieber sterbe ich in der Arena, als mein Leben lang wie eine Ware von einer Hand zur nächsten zu gehen!“ Ramon funkelte ihn wütend an. „Strapaziere nicht meine Geduld, Rafik! Du wirst uns jetzt verlassen und Meister Lechdan wird entscheiden, was aus dir wird. Und nun schert euch von meinem Hof!“ Mit diesen Worten machte Ramon kehrt und verschwand im Haus, gefolgt von seinen beiden Leibwächtern. Rafik konnte es nicht fassen!
„Rafik? Mein Name ist Bosper Lechdan. Ich bin ein Kaufmann aus Thalusa. Ich wette, du hast viele Fragen, doch müssen diese vorerst warten. Komm, verlassen wir diesen deprimierenden Ort.“ sprach der dicke Mann nun.
„Und was ist, wenn ich mich weigere? Wenn ich weiter als Sklave mein Dasein fristen muss, kann ich das genauso gut hier tun.“ antwortete Rafik trotzig.
Der Händler hatte inzwischen sein Pferd bei den Zügeln ergriffen und führte es zum Tor.
„Wer redet denn von Sklaverei? Du bist frei. Von daher ist es natürlich auch deine Entscheidung, ob du hier bleiben willst, oder ob du gehst. Aber ich könnte dir eine Alternative anbieten, eine Arbeit. Natürlich nur, wenn du willst. Aber da du hier bleiben möchtest...“
Bosper schritt durch das Tor.
Was hatte der Händler gesagt? Er war frei? Rafik verstand die Welt nicht mehr. Verwirrt blickte er zum Tor, doch sein Gönner war verschwunden. „Wartet, ich...“ Rafik blickte zu dem zweiten Pferd, das komplett gesattelt vor ihm stand. Er schüttelte den Kopf, griff in die Zügel und folgte dem Kaufmann in die Dunkelheit.
 
Mit einem Ruck zog Rafik die Klinge zurück. Der schlaffe Leib sackte vor ihm im Gras zusammen, wo sein Blut bald den Boden tränken sollte. Mit einer geschmeidigen Bewegung wischte er das Blatt des Nachtwindes am Hemd seines Gegners ab und ließ die Waffe dann lautlos in die Holzscheide gleiten.
Einen Schritt zurücktretend betrachtete Rafik die Szenerie. Drei der verhüllten Kämpfer lagen um ihn herum, zwei waren durch seine Hand gefallen, einem ragte der dunkle Schaft eines Pfeils aus dem Rücken. Am anderen Ende der Karawane war noch Kampfeslärm zu hören, doch der Sieger stand bereits fest.
Es war gut, dass wir uns der Karawane angeschlossen haben, dachte Rafik.
Eine Hand legte sich auf seine Schulter. Er wandte sich um und blickte in das Gesicht von Janaida. Sie war über und über mit Blut besudelt und wies auch andere Spuren des Kampfes auf. Ihr Kettenhemd war an der linken Schulter zerschlagen und Blut sickerte aus einer Wunde, doch das störte sie nicht.
„Ein guter Kampf, Rafik.“ lobte sie, „Der Leuin würdig!“ Rafik blickte auf den erschlagenen Kämpfer vor sich und zuckte mit den Schultern. „Ein notwendiges Übel. Mehr nicht.“
„Dieses von den Göttern verlassene Pack verdient unser Mitgefühl nicht, Rafik. Aber du hast recht. Das Töten sollte niemals zu einer Befriedigung werden.“ Janaida blickte sich um und verzog das Gesicht.
„Verfluchte Ferkinas!“ Sie spie auf den Boden.
Rafik schaute sie an. Eine blonde Locke war unter ihrer Kettenhaube hervorgequollen und umrahmte jetzt ihr feingeschnittenes Gesicht auf spielerische Weise. Mit einer Hand strich sie das Haar zurück, dabei die Kettenhaube zurückschlagend. Dann blickte sie auf und ihre blauen Augen trafen einen kurzen Augenblick Rafiks. Die Kriegerin aus Rashdul war durchaus attraktiv, das musste Rafik sich eingestehen.
Doch dann trat eine Gestalt heran. Sie war in teure Kleider gehüllt und wies einen beachtlichen Leibesumfang auf. „Sind alle wohlauf?“ war die Frage Meister Lechdans.
Rafik nickte knapp. Janaida schaute zu den anderen Bewaffneten, die der Karawane Geleit gaben. Keiner von ihnen hatte eine ernste Wunde erlitten. Ein paar Schnitte und Prellungen hatten sie schon abbekommen, doch alles in allem waren sie gut davongekommen.
„Ja, die Götter waren mit uns. Möge der Rest der Reise etwas ruhiger verlaufen.“ sprach die Kriegerin und ging dann zu den Wagen zurück.
Der Händler lächelte seine Leibwache aufmunternd an. „Es war gut, dass du mich überredet hast, die Karawane zu begleiten. Komm, lass uns zu den anderen zurückkehren.“ Mit diesen Worten drehte Meister Lechdan sich um und ging zu den Wagen hinüber. Rafik schaute kurz zu den Gipfeln der Berge auf. Und das ist gerade erst der Anfang des Passes, dachte er missmutig. Und auf eine Herberge war auch nicht zu hoffen.
„Na großartig!“ murmelte er und folgte seinem Herrn.
 
„... und morgen werden wir dann in Punin sein.“ Rafik stocherte in der Glut des Lagerfeuers herum und schenkte Meister Lechdan kaum Beachtung.
„Hörst du mir überhaupt zu?“ fragte dieser gereizt. Rafik blickte auf. Er schien verwirrt.
„Ich sagte, dass wir morgen Punin erreichen, immerhin deine Heimatstadt. Freust du dich denn nicht, die Heimat wiederzusehen?“ Rafik dachte kurz nach. Das war eine gute Frage.
Es war lange her, dass er, Rafik, an früher gedacht hatte. Was war seit seines Vaters Tod alles geschehen? Er wusste es nicht mehr. Natürlich stimmte das nicht, doch hatte er jede Erinnerung an Fasar und die Gladiatorenkämpfe im Sand der Arena verdrängt.
Wie viele Götterläufe mochte das jetzt her sein? Er rechnete kurz nach. Sieben oder acht? So viele Jahre waren nun schon vergangen, seit Meister Lechdan seiner Unfreiheit ein Ende setzte. In all den Jahren hatte Rafik eine ganze Menge gelernt, vor allem seine Kampfkünste hatten sich verbessert. Er war von Jergoran, einem Bediensteten Meister Lechdans, in der Schwertkunst ausgebildet worden und hatte auch sonst einiges von dem alten Mann lernen können. Sowohl dem alten Jergoran als auch Meister Lechdan hatte er viel zu verdanken.
Und nun war der gute Jergoran auch schon seit zwei Sommern tot. Rafik schüttelte den Kopf, um diese Gedanken zu verscheuchen. „Rafik!“ war die Stimme des Händlers zu vernehmen, „Ich rede mit dir! Nun ja, zumindest versuche ich es. Was ist denn bloß los mit dir?“
Rafik setzte ein verlegenes Lächeln auf. „Vergebt mir, Meister. Ich war in Gedanken.“
„Das habe ich gemerkt. Na ja, ist egal. Gute Nacht, Rafik.“ Der Händler drehte sich um und wickelte sich in die Wolldecke. Rafik blickte zum Nachthimmel empor. Es war eine klare und angenehm kühle Nacht. Dann lehnte er sich an einen Baum und begann sein Schwert zu polieren. Nein, diese Nacht würde er ja doch keinen Schlaf finden. Er sog die kühle Nachtluft ein und konzentrierte sich auf die Arbeit.
 
Meister Lechdan traute seinen Ohren nicht. „So war das aber nicht ausgemacht!“ entfuhr es ihm. Die großgewachsene Gestalt vor ihm zeigte keine Regung.
Rafik schaute gelangweilt auf. Er konnte den Verhandlungen seines Herrn nichts abgewinnen. Irgendwer wurde immer übers Ohr gehauen.
„Das ist mein letztes Wort, mein guter Bosper. Wenn du nicht zahlen kannst, dann ist das dein Problem, nicht das meinige. Ich bin schon bereit, mich noch zu gedulden. Doch wirst du verstehen, dass ich auch Unkosten habe. Dieser Zinssatz ist nur gerecht.“
„Das ist Halsabschneiderei!“ rief der Kaufmann wutentbrannt.
Sein Gegenüber hob die Brauen. „Aber, mein lieber Bosper. Jetzt vergreifst du dich aber im Ton. So dankst du mir meine Geduld und Nachsicht? Ich rate dir, fordere mich nicht heraus!
Die letzten Worte betonte er mit besonderem Nachdruck.
Bei Rafik stellten sich die Nackenhaare auf. Alarmiert erhob er sich und bezog Stellung hinter seinem Herrn. Erst jetzt nahm er sich die Zeit, sein Gegenüber genauer zu betrachten.
Der Mann hatte kurze schwarze Haare, die an den Schläfen schon ergraut waren. Sein Gesicht war geschnitten, wie das eines Raubvogels. Eine Nase wie der Schnabel eines Falken unterstrich diesen Eindruck noch. Mit der rechten Hand spielte er an seinem Schnurbart herum. Ein gutgestutzter Kinnbart rundete das Bild ab.
Gekleidet war der Mann in eine weinrote Lederjacke. Darunter war ein verziertes Hemd zu erkennen in schlichtem weiß. Die dunkle Reithose aus braunem Leder wirkte schon etwas ausgeblichen, war aber von guter Qualität. An der Seite hing in einem reichverzierten Wehrgehänge ein Rapier. An dem Ringfinger der rechten Hand war ein Siegelring zu erkennen. Der Mann musste also von Adel sein.
Meister Lechdan schaute sein Gegenüber trotzig an. Dann besann er sich jedoch und sprach:
„Verzeiht mir, Graf Gonzalo, natürlich ist es euer gutes Recht, den Zinssatz zu erhöhen. Ich danke euch für die Geduld. Gehabt euch wohl und mögen die Götter stets mit euch sein.“
„Ich wusste doch, dass wir uns einigen würden. Leb wohl, mein guter Bosper, leb wohl. Ich freue mich, bald von dir zu hören.“
Dann verließ der Kaufmann mit seinem Leibwächter den Hof des Anwesens und sie kehrten zu ihrer Unterkunft zurück. Die ganze Zeit über sprach der alte Händler kein einziges Wort.
 
Mit einem dumpfen Knall stellte der Wirt den schäumenden Krug vor Rafik auf den Tisch. Rafik ergriff den Humpen und tat einen kräftigen Zug. Das Bier tat seiner ausgedörrten Kehle gut. Er wischte sich mit dem Handrücken über den Mund und schaute sich in der Schankstube des Wirtshauses um. Der Raum war nicht sehr gefüllt. An einem Tisch in der Ecke saßen einige Bauern aus dem Dorf und spielten Karten, an einem anderen war eine Gruppe von vier Reisenden zu sehen. Die vier trugen lange, kuttenartige Kapuzenmäntel aus einfachem Stoff wie Pilger sie zu tragen pflegen. Alles in allem nichts auffälliges. Rafik ließ sich entspannt zurücksinken. So hatte er es gern. Es schien ein ruhiger und friedlicher Abend zu werden. Morgen würden sie dann endlich Almada hinter sich lassen und damit auch die Erinnerung an seine Vergangenheit. Nein, wenn Rafik nun darüber nachsann, kam er zu dem Schluss, dass es ihn nicht mehr in seine alte Heimat zog. Mit seinem alten Leben hatte er abgeschlossen.
Am gestrigen Morgen waren Meister Lechdan und er aufgebrochen und hatten Punin verlassen. Und das, obwohl ein großes Turnier Kurzweil versprach.
Natürlich war auch der alte Händler geneigt, sich dieses Spektakel anzusehen und noch ein paar Tage länger zu verweilen. Doch Rafik konnte seinen Herrn zum sofortigen Aufbruch überreden. So waren sie nun in diesem kleinen Dorf am Nordrand des Raschtulswalls eingekehrt und würden morgen die Passstrasse nehmen, um nach Thalusa zurückzureisen.
Meister Lechdan war bei einem alten Freund, einem Gutsbesitzer, untergekommen. Rafik hatte sich jedoch noch einmal in das Dorf aufgemacht, da es ihn nach einer guten Wirtstube
gelüstete und er etwas allein sein wollte. Alles versprach ein gutes Ende zu nehmen.
Dann ging die Tür auf und riss ihn aus seinen Gedanken. Alle Köpfe wandten sich dem Neuankömmling zu.
Herein trat eine junge Frau von vielleicht siebzehn Sommern. Sie war von durchschnittlicher Größe  und gut gebaut. Man konnte ihr durchaus ansehen, dass sie dem Waffenhandwerk nicht gänzlich abgeneigt war. Ihre athletische Figur betonte die wohlgeformten Rundungen ihres attraktiven Körpers. Gekleidet war sie in ein enganliegendes Hemd aus grünem Stoff und eine Hose aus schwarzem Leder. Die ledernen Reitstiefel waren mit Staub bedeckt.
In dem breiten Gürtel steckte ein Dolch. Um die Schultern trug sie einen dunklen Mantel aus leichtem Stoff. Als sie die Tür hinter sich geschlossen hatte, schlug sie die Kapuze zurück und blickte sich gehetzt im Schankraum um. Rafiks Kopf ruckte hoch. Er konnte kaum glauben, was er sah. Das dunkle und gelockte Haar fiel bis auf ihre Schultern herab. Das Mädchen blies eine widerspenstige Locke aus dem vollkommen ebenmäßigen Gesicht. Mit ihren großen grün-braunen Augen musterte sie die anwesenden Gäste im Raum.
Die leichtgebräunte Haut verriet ihre almadanische Abkunft.
Die jung Frau hatte sofort Rafiks Sinne gefangen und er war nicht mehr in der Lage, seine Augen von ihr zulassen. Dann fiel der Blick des Mädchens auf Rafik. Es durchzuckte ihn wie ein Blitz. Er war nicht in der Lage, sich loszureißen. Tu etwas, dachte Rafik, du machst dich ja lächerlich. Sie machte einen Schritt in seine Richtung. Wenn du die Sache noch retten willst, dann musst du handeln, sagte Rafik zu sich. Er erhob sich und setzte zu Sprechen an. Doch er wurde genau in diesem Moment unterbrochen.
Einer der Pilger hatte den Kopf gehoben und sagte: „Guten Abend, mein Kind. So ganz alleine unterwegs?“
Das Mädchen schaute überrascht zu dem Sprecher herüber. Dieser fuhr unbeirrt fort:
„Wenn du auf dem Weg nach Punin bist, könntest du mit uns reisen. Das ist sicherer.“
Die Überraschung des Mädchens wich Misstrauen. „Nun, meine Herren,“ hob sie mit sanfter Stimme zu sprechen an, „Ich kann durchaus auf mich selbst Acht geben. Außerdem komme ich gerade aus Punin und reise von daher in eine andere Richtung als ihr. Dennoch danke ich euch für das nette Angebot.“ Der Pilger schaute ihr fest in die Augen. „Nun, wenn du aus Punin kommst und nur auf der Durchreise bist, dann ist das nicht zu ändern. Es ist bloß schade. So verdammt Schade.“ Das Mädchen spannte sich an und musterte die Männer vor sich argwöhnisch.
„Was soll das heißen? Was ist schade?“ wollte sie wissen.
Der Sprecher zuckte die Schultern und erwiderte: „Nun, es ist schade, dass dein Weg hier zuende ist. Und dabei hättest du es beinahe geschafft, Noiona di Zuriaga! Es ist wirklich schade.“ Mit diesen Worten erhoben sich die Männer und warfen ihre Mäntel ab. Zum Vorschein kamen schwere Kutten aus Kettengeflecht und Waffenröcke in dunklem Blau, die eine weiße Taube im Fluge zeigten, welche einen goldenen Ring trug. Alle vier zogen nun ihre Schwerter und machten einen Satz auf Das Mädchen zu, das erschrocken zurückwich, mit der rechten Hand nach dem Dolch tastend.
Rafik, der die ganze Szenerie beobachtet hatte, sprang nun auf und eilte zu den Gardisten hinüber, sich zwischen die Männer und das Mädchen stellend.
„Aber meine Herren! Was soll das werden? Ist es wahrhaft notwendig mit vier Mann auf eine unbewaffnete Frau loszugehen?“
„Schert euch fort! Ihr habt nichts damit zu schaffen!“ sprach der älteste der Soldaten, allem Anschein nach der Anführer.
„Habe ich nicht? Was wird dem Kind denn zur Last gelegt?“
Langsam stieg Wut in dem Anführer auf. „Ich weiß wirklich nicht, was euch das angeht aber gut. Sie hat vor zwei Tagen in Punin einen fahrenden Sänger erdolcht und seine Habe gestohlen. Dafür wird sie gehenkt werden. So will es das Gesetz!“
Das Mädchen schüttelte ungläubig den Kopf. „Das ist nicht wahr! Ich habe niemanden ermordet oder beraubt. Aber das brauche euch ja nicht zu erzählen.“
Rafik wusste nicht, was er tun sollte. Die Soldaten taten nur ihre Pflicht. Aber es schien ihm nicht, als würde das Mädchen eine Möglichkeit bekommen, ihre Unschuld zu beweisen und aus irgendeinem Grund glaubte er ihr.
„Aber bekommt sie auch eine faire Verhandlung? Immerhin beteuert sie ihre Unschuld. Das muss doch geprüft werden. Außerdem sieht sie mir nicht gerade wie eine kaltblütige Mörderin aus.“
„Treibt es nicht zu weit! Da gibt es nichts mehr zu verhandeln. Das Urteil ist bereits gefällt.
Also, im Namen seiner Hochwohlgeboren, des Grafen Gonzalo de la Lucano, befehle ich euch, beiseite zu treten oder ihr werdet die Konsequenzen tragen!“
Rafik riss die Augen vor Überraschung weit auf. Nun verstand er. Also waren dies Mannen des Grafen Gonzalo. Zwar hatte er diesen Mann erst einmal gesehen, aber die Begegnung hatte gereicht. Rafik wusste vielleicht nicht, was für Geschäfte Meister Lechdan mit dem Grafen machte, doch war ihm klar, dass Gonzalo mit allen Mitteln arbeitete. Sein Entschluss stand fest. Er würde dem Mädchen beistehen, komme was da  wolle. Als hätte sie seine Gedanken gelesen, blickte sie ihn an und schüttelte den Kopf. Ihre Augen schienen sagen zu wollen: „Stürze dich nicht auch noch ins Unglück.“ Doch Rafik war fest entschlossen.
„Gut, ihr Herren. Dann muss es sein.“ Mit diesen Worten zog er den Nachtwind aus der Scheide, ergriff ihn mit beiden Händen und schlug blitzschnell zu. Der alte Soldat vor ihm war vollkommen überrumpelt, verlor das Gleichgewicht und taumelte nach hinten, Rafiks Schlag parierend. Doch setzte Rafik nach und schlug dem Mann die Waffe aus der Hand.
Nun waren jedoch die anderen Soldaten heran und kamen ihrem Anführer zur Hilfe. Dieser rappelte sich gerade auf. Doch kaum hatte er sich erhoben, spürte er kalten Stahl an seinem Hals. „Ruft eure Mannen zurück! Sofort oder ich schicke euch schneller zu Boron, als ihr Luft holen könnt!“
„Lasst ab! Lasst ab! Das ist ein Befehl!“ keuchte der Anführer.
Die Männer sahen sich an, wichen dann aber einige Schritt zurück.
„Sehr klug.“ entgegnete Rafik. „Und nun lasst die Schwerter fallen! Los!“
Die Männer zögerten. Rafik erhöhte den Druck auf den Hals des Anführers.
„Tut was er sagt! Macht schon!“ rief dieser aus.
Die Männer gehorchten. Rafik wandte sich zu dem Mädchen um. „Heb sie auf!“ Das Mädchen nickte und sammelte die Schwerter ein.
„Nun werden sich eure Leute zurückziehen. Euch behalte ich zur Sicherheit noch ein Weilchen hier, bis ich mit Gewissheit weiß, dass sie das Dorf verlassen haben. Dann werde ich auch euch gehen lassen.“
„Rückt ab, Männer!“ stieß der Anführer hervor und zu Rafik gewandt zischte er: „Das werdet ihr noch bereuen!“ Rafik lächelte nur und erwiderte: „Ihr solltet euch ruhig verhalten, sonst verletzt ihr euch noch.“ Mit diesen Worten drückte er die Klinge etwas fester in das Fleisch. Ein kleines Rinnsal roten Blutes lief am Hals des alten Soldaten herab. Keuchend sank dieser zurück. Die Gardisten blickten sich unsicher an. „Das war ein Befehl!“ keuchte ihr Anführer.
Eilig verließen die Männer das Gebäude, bestiegen ihre Pferde und verschwanden in die Nacht.
 
„Was hast du getan?“ Der alte Kaufmann war fassungslos.
„Herr, hört mich bitte an!“ rief Rafik aus. „Noiona ist unschuldig. Sie ist einige Zeit mit jenem Spielmann gereist, der ermordet wurde. Als sie vor zwei Tagen zu ihrer Unterkunft zurückkehrte, überraschte sie den Mörder bei seiner Tat. Und es war niemand geringerer als Graf Gonzalo höchst selbst.“
„Das hat das Mädchen dir erzählt.“ stellte Meister Lechdan nüchtern fest.
„Das hat sie mir erzählt, ja. Und ich glaube ihr.“
„Mein lieber Rafik. Du willst mir sagen, dass du einer dahergelaufenen Vagabundin, die du an diesem Abend zum ersten Mal gesehen hast, eher Glauben schenkst, als einem Grafen, der immerhin die Krone repräsentiert? Du bist ja von Sinnen! Die Kleine muss dir ja gehörig den Kopf verdreht haben.“
Rafik hob an, etwas zu sagen, schwieg dann aber still und blickte betreten zu Boden.   
Meister Lechdan lachte auf. „Ich habe recht, nicht wahr? Du hast Gefallen an dem Mädchen gefunden.“
„Das hat gar nichts mit der Sache zu tun!“ ereiferte dieser sich. „Sie ist unschuldig. Das konnte ich fühlen!“
„Oh je, warum nur, gütige Rahja, verführtest du diesen Mann zu solch törichten Taten?“
„Herr, nun sagt doch einmal ehrlich, traut ihr dem Grafen eine solche Tat etwa nicht zu? Ihr wisst selbst am Besten, zu welchen Mitteln er fähig ist.“
Meister Lechdan wurde schlagartig ernst. „Du hast doch überhaupt keine Ahnung, Rafik!“
rief er aus. „Man sollte sich den Grafen nicht zum Feinde machen. Er ist sehr mächtig und daher auch gefährlich. Du ahnst ja gar nicht, was du angerichtet hast.“
„Ihr habt recht, Herr. Ich vermag wohl kaum die Folgen meines Handelns abzuschätzen. Aber ich fürchte, dass wir keine Wahl mehr haben. Wenn der Graf sich durch die Beschreibung seiner Mannen an mich erinnert, dann haben wir ihn zum Feind. Aber, bei den Göttern, es war das Richtige, Noiona zu helfen. So glaubt mir doch!“
Der Händler seufzte. ergeben. „Lass gut sein, Rafik. Ich glaube dir ja. Du hast in ein Wespennest gestochen. Aber es gibt kein Zurück mehr. Was geschehen ist, ist geschehen. Ich stehe zu dir, Rafik, auch wenn die Folgen deiner Tat schlimmer sein könnten, als du dir vorzustellen vermagst. Leg dich jetzt schlafen. Wir brechen morgen zeitig auf.“
Rafik nickte. „Gute Nacht, Herr.“
„Gute Nacht.“
An der Tür drehte Rafik sich noch einmal um. „Und... danke, Herr.“ Dann war er verschwunden.
 
„Rafik! Wach auf, schnell!“ Rafik fuhr auf. Die Sonne war noch nicht aufgegangen. Was hatte dies zu bedeuten? Als er aufsah, erblickte er Meister Lechdan über ihm mit sorgenvoller Miene. „Was ist los, Herr? Gibt es Ärger?“ Der Kaufmann nickte knapp.
„Er ist hier, Rafik. Und er ist wegen dir gekommen.“ Rafik sprang auf und zog sich schnell an. Während er dies tat, erzählte ihm Meister Lechdan von seinem Plan.
„Du wirst mich heute verlassen, hier und jetzt. Ich werde den Grafen hinhalten. Währenddessen kannst du dein Pferd holen und ungesehen entkommen.“
Rafik war gerade dabei, sich mit seinem Schwert zu gürten. Doch als er diese Rede vernahm, hielt er inne. „Herr, ich lasse euch nicht im Stich. Nicht nach allem, was ihr für mich getan habt. Wir können uns einen Weg freikämpfen und dann nach Thalusa zurückkehren.“
Der Händler schüttelte traurig den Kopf. „Nein, Rafik. Wir würden nirgends mehr sicher sein.
Dir mag ein Leben in ständiger Gefahr ja nichts ausmachen, aber ich bin zu alt für so etwas.
Nein, Rafik, mein Weg ist hier zuende.“ Rafik schaute seinen Gönner prüfend an. Was er nun in dessen Gesicht las, war feste Entschlossenheit. Rafik nickte grimmig. „Ich ehre euren Edelmut, Herr, doch kann ich nicht anders. Ich werde an eurer Seite stehen.“
Meister Lechdan seufzte. „Ich kann dich nicht umstimmen?“ fragte er.
Rafik schüttelte den Kopf. Dann klopfte es an die Tür.
Ein Knecht trat ein. „Meister Lechdan, seine Hochwohlgeboren werden ungeduldig. Seid ihr fertig mit dem Ankleiden?“
Der Händler nickte. „Ich komme.“ Der Knecht verbeugte sich und zog sich zurück.    
„Ich gehe jetzt. Wenn du fertig bist, magst du selbst entscheiden, was du tun willst.“ Dann verließ Meister Lechdan den Raum. Es sollte das letzte Mal gewesen sein, dass Rafik ihn sah.
 
Rafik blickte grimmig drein. Ja, genauso war das alles gekommen. Als er zu seinem Herrn gehen wollte, hatte dieser kurzer Hand die schwere Tür zum Speisesaal verriegelt, so dass Rafik von außen nicht mehr herein konnte. Dann hatte er nur noch gerufen: „Lauf, Rafik, lauf! Hier kannst du nichts mehr ausrichten.“
Sofort war der Grafen zu vernehmen gewesen, der sehr ungehalten war. „Gut, Bosper, du hast es nicht anders gewollte! Tötet ihn!“ Das letzte, was Rafik von seinem Herrn hörte, war ein Schmerzensschrei, der in ein Gurgeln überging. Rafik war wie erstart. Nein! Das durfte nicht geschehen sein! Sein Herr war beinahe direkt vor ihm erschlagen worden und er hatte nichts tun können! „Räumt die Leiche beiseite und macht die Tür auf! Wird’s bald?“ rief Gonzalo seinen Männern zu. Rafik löste sich aus seiner Starre und trat den Rückzug an.
Doch seine Verfolger ließen nicht lange auf sich warten.
Und nun saß er hier in seinem Versteck hinter einigen Fässern und Kisten nahe der Stallung und auf dem Hof liefen überall die Schergen des Grafen umher und suchten ihn. Zwei Soldaten waren seinem Versteck gefährlich nahegekommen. Doch Rafik war bereit. Gerade wollte er sich erheben und die beiden angehen, da vernahm er die Stimme des Grafen und duckte sich tiefer hinter die Fässer.
„Denkt daran, ich will ihn lebend! Lebend ist er mehr wert und er schuldet mir noch etwas!“ Gonzalo lachte bitter. Dann begab er sich zurück zum Gutshaus, wo der bestürzte Besitzer gerade von zwei Soldaten vor den Grafen gezerrt wurde. „Das ist dafür, dass du einen Verräter beherbergt hast!“ Gonzalo gab ein Zeichen und einer der Soldaten zog seinen Dolch. Mit einem sauberen Schnitt durchtrennte er die Kehle des Ritters. Dieser röchelte und brach zusammen. Alles auf dem Hof hatte sich dem Schauspiel vor dem Gutshaus zugewandt und Rafik wusste, dass dies der Moment war, auf den er gewartet hatte. Er sprang auf und lief geduckt zur Vorderseite der Stallungen. Hastig schlüpft er hinein. Sein Pferd war bereits gesattelt. Rafik schnürte es die Kehle zu, als er bemerkte, dass sein Herr bereits alles geplant hatte. Nur an den armen Gutsbesitzer hatte er dabei wohl nicht gedacht. Doch ihre Opfer sollten nicht umsonst sein. Er würde sie rächen. Das schwor er vor den Göttern. Er führte sein Pferd aus dem Stall, schwang sich geschickt in den Sattel und gab dem Tier die Sporen.
Mit einem Satz sprang das Tier dem Tor entgegen. Überraschte Rufe waren zu hören, als die Männer des Grafen hastig das Weite suchten, um nicht unter die Hufen des Tieres zu geraten.
„Haltet ihn auf! Haltet ihn auf! Schneller, ihr Nichtsnutze! Ihm nach!“ hörte Rafik den Grafen noch hinter ihm brüllen. Dann war er auch schon durch das Tor und hielt auf den Wald zu.
 
Das kalte Wasser, das an dieser Stelle aus dem Boden hervortrat, jagte Rafik einen eisigen Schauer über den Rücken. Als die Feldflasche gefüllt war, zog er seinen Arm zurück und tat einen kräftigen Schluck. Er lehnte sich erschöpft an einen Baum nahe der Quelle. Sein Pferd weidete einige Schritt von ihm entfernt. Rafik wusste nicht, wie lange er geritten war, doch sein ganzer Körper sagte ihm, dass es an der Zeit war, eine Rast einzulegen.
Wie weit seine Verfolger ihm in den Wald gefolgt waren, wusste er nicht. Doch schien es ihm, als hätten sie seine Spur verloren.
Rafik streckte seine schmerzenden Beine aus. Bleierne Müdigkeit senkte sich über ihn und bald war er eingeschlafen.
 
„Sieh an, wenn das nicht mein Retter von gestern Abend ist. So ganz allein unterwegs?“
Rafik schlug die Augen auf. Konnte das wahr sein? Dann sah er die Gestalt, die vor ihm auf die Lichtung getreten war. „Noiona?“ fragte er und richtete sich auf..
Das Mädchen lächelte ihm freudig zu. Dabei schien ihr ganzes Gesicht zu strahlen.
Rafik war erneut in ihrem Bann gefangen.
„Ich freue mich, dich zu sehen,“ sagte Noiona, „Nachdem ich mich gestern in die Wälder geschlagen habe, dachte ich eigentlich, dass wir uns nicht wieder begegnen würden. Und nun treffe ich dich hier. Ein wirklich schöner Zufall.“ Erst jetzt bemerkte sie die zahlreichen Kratzer auf den nackten Armen und im Gesicht, die Rafik sich bei seiner Hatz durch den Wald zugezogen hatte.
„Du siehst mitgenommen aus. Was ist geschehen?“
Rafik blickte zu Boden und seufzte, dann deutete er dem Mädchen, sich zu setzen. Als beide Platz genommen hatten, erzählte Rafik was geschehen war, nachdem sich die beiden am Abend zuvor getrennt hatten.
Noiona hörte ihm schweigend zu, jedoch verfinsterte sich ihre Miene im Laufe der Erzählung immer mehr. Als Rafik geendet hatte, ballte sie die Hände zu Fäusten.
„Es tut mir Leid, dass du jetzt auch noch da mit hineingezogen worden bist. Du hättest dich einfach nicht einmischen sollen.“
„Hätte ich zulassen sollen, dass die Schergen Gonzalos dich töten? Nein, ich musste dir helfen. Schließlich hast du nichts getan.“
„Aber wegen mir sind zwei weitere Menschen zu Tode gekommen und du steckst in großen Schwierigkeiten. Das habe ich nicht gewollt.“ Noiona blickte zu Boden.
Rafik legte ihr die Hand auf die Schulter und sprach: „Das darfst du nicht auf dich nehmen, Noiona. Du kannst nichts für die Skrupellosigkeit des Grafen. Und für mein Handeln bin ich selber verantwortlich. Nur durch das Opfer meines Herrn konnte ich entkommen. Und glaube mir, auch wenn ich den Grafen jetzt noch nicht stellen kann, es wird der Tag kommen. Der Tag der Vergeltung. Graf Gonzalo de la Lucano wird bekommen, was er verdient.“ Während er dies sagte, blickte er in den Himmel hinauf. „Ja,“ sagte er, „der Tag wird kommen.“
 
Die sanften Hügel links und rechts der Strasse waren dicht bewaldet. Hier und da waren kleine Weiler zu erkennen und vereinzelte Felder. Mitunter sah man einige Bauern, die ihrem Tagwerk nachgingen. Ein Hirte saß auf einem Stein und schnitzte an einem Ast herum, während er den Blick von seiner friedlich grasenden Herde nahm, um den beiden Reitern nachzuschauen, die der Strasse am Rande der Weide in nördlicher Richtung folgten. Sie ritten gemächlich und schienen es nicht besonders eilig zu haben. Es waren ein Mann und eine Frau. Der Mann hatte seine dunklen Haare zurückgebunden, war in weite Gewänder gehüllt und trug ein seltsam anmutendes Schwert an der Seite. Die Frau konnte kaum älter als siebzehn Sommer zählen. Sie strich sich gerade eine dunkle Locke aus dem Gesicht, die der Wind ihr jedoch sogleich wieder entriss. Gekleidet war sie in ein einfaches Gewandt aus grünem Stoff. Darüber trug sie einen leichten Mantel. Das Licht der Sonne wurde kurz von der blanken Klinge eines Schwertes reflektiert, das ohne Scheide im Gürtel des Mädchens steckte.
Nach kurzer Zeit erreichten die beiden Reisenden eine Weggabelung. Dort zügelte Noiona ihr Pferd. Auch Rafik brachte sein Ross zum stehen.
Noiona lächelte ihn warm an. „Hier werden sich unsere Wege wohl trennen.“
Rafik schnürte es die Kehle zu. Zwar hatten sie schon gestern darüber gesprochen, dass sie sich an dieser Kreuzung trennen würden, doch jetzt, wo der Zeitpunkt gekommen war, da traf ihn die Wahrheit mit all ihrer Macht.
„Soll ich nicht doch noch mit dir kommen? Wenigstens bis zu deinem Heimatdorf?“ fragte Rafik. Noiona schüttelte nur den Kopf. „Nein, Rafik, danke. Wir haben doch schon darüber gesprochen und es ist besser, wenn wir uns trennen, damit man unsere Spuren nicht zu leicht verfolgen kann. Glaube mir, es ist besser so.“ Rafik blickte betrübt zu Boden.
Noiona nahm seine Hand und drückte sie. Rafik blickte auf. „Leb wohl, Rafik. Mögen die Götter dich stets begleiten.“ Noiona lächelte traurig. Dann wandte sie ihr Pferd und lenkte es auf den Weg nach Osten. „Noiona...“ rief Rafik aus. Sie wandte sich zu ihm um.
„Noiona, ich...“ setzte Rafik an, doch Noiona brachte ihn mit einer Geste zum Schweigen.
„Nein, Rafik. Sag es nicht. Es ist besser so, glaube mir. Leb wohl.“ Sie lächelte ihm noch einmal zu und stieß dann ihrem Pferd die Fersen in die Flanken. Rafik blickte ihr noch nach, bis sie am Horizont verschwunden war, dann ließ er auch sein Pferd antraben. Während er der Strasse nach Norden folgte, überlegte er, was er nun tun sollte. Er dachte wieder an Noiona. Würde er sie jemals wiedersehen? Wahrscheinlich nicht. Aber das war egal. Sie würde ihn bald vergessen haben sowie auch er sie vergessen musste. Ja, das war es, dachte Rafik. Nur noch nach vorn würde er schauen. Die Vergangenheit lag hinter ihm und vor ihm eine ungewissen Zukunft, die noch alle Möglichkeiten offen hielt. So setzte er seinen Weg fort, wohin, das wusste er nicht. Doch auch das würde sich zeigen. 
 
 
  

Diese Geschichte ist aus einer Hintergrundgeschichte für DSA entstanden. Daher hat sie natürlich ein offenes Ende und ist nicht wirklich abgeschlossen. Vielleicht werde ich sie eines Tages noch fortsetzen. Das hängt aber auch vom Interesse der Leser ab. Also, wer mehr lesen möchte, teile dies mir bitte mit. Viel Spass.Jörg Fischer, Anmerkung zur Geschichte

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 17.07.2005. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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