Susanne Kobrow

Norwegen - Ein fantastisches Urlaubsland(4) Der Gletscher

 
 
 
Norwegen - Ein fantastisches Urlaubsland
 
(4)  Der Gletscher
 
Wir machten uns also auf, um den Briksdalbreen( Europas größten Gletscher) am Jostedalbreen(1690 m hoch) zu besuchen.
 
Wieder einmal regnete es, aber das hielt uns von unserem Vorhaben nicht ab. Hatten wir uns doch Norwegens regenreichste Zeit ausgesucht, um hier unseren Urlaub zu verbringen. So mussten wir den Regen nun mal akzeptieren.
 
Die Fahrt führte uns durch die Gemeinde Sogn og Fjordane,  die Fjordreichste Ecke, die es in Norwegen gibt.
 
Unser Weg, der von beiden Seiten immer durch die Berge führte, war gesäumt von Wasserfällen. Manchmal plätscherten sie gemächlich den Berg hinunter, andere stürzten in die Tiefe, so dass wir das Getöse selbst  bei geschlossenen Fenstern im Auto hören konnten. Einige waren sie so dicht an der Straße, dass wir, wäre es warm gewesen, eine willkommene Dusche gehabt hätten.
 
Hinter einigen Kurven gaben die Berge dann wieder einmal den Blick auf einen der wunderschönen Fjorde frei. Manche lagen still, nur gesäumt von ein paar Hütten, in denen die Norweger ihre Ferien verbringen, vor uns. Auf anderen sah man ab und zu kleine Fischerboote.
 
Dann ging es wieder bergan. Natürlich nicht ohne einen Blick auf diese malerische Idylle, die fast über ganz Norwegen liegt, zurückzuwerfen.
Hinauf ging es auch dieses Mal eine steile Serpentinenstraße, die wieder einige Überraschungen parat hatte.
 
Nach einer sehr engen Kurve mussten wir plötzlich anhalten, da etwa 20 Bergziegen samt ihren Lämmern meinten, die Straße wäre ihr Rastplatz.
Diese niedlichen Tiere bewegten sich nicht einen Meter weg, sondern blieben gemächlich liegen und verdauten ihr Futter.
Hinter uns stauten sich bereits mehrere Autos, die alle in Richtung Gletscher wollten. Aber das störte die Ziegen nicht. Einige Autofahrer stiegen aus, um die Tiere zu fotografieren, was diese sichtlich genossen.
Erst als mein Freund langsam anfuhr, machte sich die *Oberziege* auf die Beine, und alle trotteten langsam an den Straßenrand.
 
Es konnte weitergehen!
 
An frühen Nachmittag erreichten wir die Gletscherwelt. Schon lange vorher wurde der Tourist in vielen Sprachen auf großen Wegweisern darauf aufmerksam gemacht, dass man bis fast an den Gletscher ranfahren könnte, um nach einer etwa einstündigen Wanderung dem Gletscher *Guten Tag* zu sagen.
Als wir am Parkplatz angekommen waren und uns mit regenfester Kleidung ausgestattet hatten, gingen wir den beschriebenen Weg in Richtung Briksdalbreen.
Vor uns, aber doch noch in einiger Entfernung, lag der Gletscher, der in Größe und Form wirklich faszinierend aussah.
Als ich beim Gehen nach oben schaute, bekam ich es aber auch mit der Angst zutun, *Da sollte man hinauf?*, dachte ich bei mir und das bei dem Wetter?
Ich war noch nie auf einen Berg gestiegen, und da ich nicht unbedingt ein Fliegengewicht bin und auch nicht sehr gelenkig, überkamen mich große Zweifel.
Meinen Freund schienen ähnliche Gedanken zu bewegen, aber er sagte nichts.
Also wartete ich erst einmal ab, was weiter auf uns zukommen würde.
 
Nach einigen hundert Metern Spaziergang Richtung Berg endete der Weg plötzlich vor einem großen Gletschersee.
Ich blieb fasziniert stehen und schaute auf das blauschimmernde Wasser, in dem sich der Gletscher spiegelte.
Mein Blick streifte über den See, der an einer Seite vom Berg eingegrenzt wurde und an dessen Ende sich ein großes Cafe befand, auf welches wir nun erst mal zusteuerten.
 
Von diesem Cafe aus wurden Führungen zum Gletscher veranstaltet, und wir erfuhren, dass man diese in Anspruch nehmen muss, wenn man bis auf ein paar Meter an den Gletscher heran wollte.
Ich fragte meinen Freund, ob er denn nun auf den Gletscher wolle. Er verneinte sofort, was ich mit Erleichterung aufnahm.
Auf mein *wieso denn jetzt doch nicht?*, bekam ich nur ein *das iss mir zu hoch* zu hören und musste schmunzeln.
Hatte ich doch dasselbe gedacht und musste es jetzt nicht zugeben!
 
Bei einer schönen Tasse Kaffee in diesem gemütlichen Cafe, das fast ganz aus Glas gebaut war, genossen wir noch eine längere Zeit die Aussicht auf den Gletscher. Es hatte inzwischen auch aufgehört zu regnen, und so konnten wir auf dem Rückweg zum Auto noch ein paar eindrucksvolle Fotos schießen.
 
Als wir einen Campingplatz mit Blick auf den in der Ferne liegenden Gletschers fanden, war es Abend geworden. Inzwischen hatte sich sogar die Sonne blicken lassen. und da die Temperatur angenehm war, genossen wir den Abend und das Beraten des weiteren Weges draußen vor unserer Hütte.
 
Morgen sollte es zu dem berühmten Geirangerfjord gehen, von dem behauptet wurde, er wäre der schönste Fjord von allen...
 
© by Su
 
 
Fortsetzung folgt......
 

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 18.07.2005. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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