Norwegen- Ein fantastisches Urlaubsland
(6) Die Atlantikstraße und die Trollstigen
Nachdem wir auch die *Adlerstraße*, die wieder einmal sehr serpentinenreich war, hinter uns gelassen hatten, erreichten wir Eidsdal. Hier hieß es wieder mit einer Fähre fahren. Dieses Mal über den Nordsdalfjorden, denn nur so würden wir auf die andere Seite gelangen.
An den Fjorden verkehren die Fähren meist halbstündlich. So waren wir auch schnell auf der gegenüber liegenden Seite und konnten unsere Fahrt noch ein wenig fortsetzten.
Da es schon wieder Abend war, hielten wir Ausschau nach einer Hütte.
Direkt an der Straße an einem Hang gelegen, mit wunderschönem Blick auf den Fjord und die Berge, fanden wir bald eine.
Bei einem schönen Glas Wein ließen wir den Tag noch einmal Revue passieren, und beide mussten wir feststellen, dass in Norwegen nicht nur der Geiranger seinen Reiz hatte, sondern alle anderen Fjorde ebenso schön und sehenswert sind.
Dieses Bild der tiefstehenden Sonne am Fjord, der blaue Himmel und die Berge mit ihren Schneemützen im Hintergrund, die Wasserfälle überall. Nichts bewegt sich, kein Wind, nur ab und zu springt mal ein Fisch, um nach Mücken zu schnappen. Es herrscht eine Ruhe, wie ich sie noch nie vorher erlebt habe.
Am nächsten Tag wollten wir zur Atlantikstraße. Wir hatten uns für die in der Karte als 63 gekennzeichnete Straße entschieden, um bis in die Rosenstadt (so wird sie überall beschrieben) Molde zu gelangen. Dort schauten wir uns ein wenig um. Natürlich interessierte uns besonders der Hafen, da hier auch das Schiff der Hurtigenroute ablegt.
Wir hatten Glück, dass die *Alexander von Humboldt* sogar im Hafen lag und wir ein paar Fotos schießen konnten.
Danach machten wir uns an die Weiterfahrt, denn der Weg war noch weit, und wir wollten es eigentlich schaffen, heute noch über die Trollstigen, die auf der Rückfahrt lagen, zu kommen.
Aber zuerst war jetzt die Atlantikstraße dran.
Es fing wieder einmal an zu regnen, und der Himmel sah nicht danach aus, als würde es bald wieder aufhören.
Über den idyllische Fischerort Bud, in dem an einer Felswand Kolonien von Möwen nisteten, was wohl nicht selbstverständlich ist, fuhren wir am Atlantik entlang, bis wir endlich die *berühmte Straße* vor uns sahen.
Die Atlantikstrasse, die sich 8 km lang über kleine Inseln, Dämme und Brücken direkt am Atlantik entlang schlängelt, bot schon ein tolles Bild. Trotz des immer heftig werdenden Regens.
Da der Atlantik durch das schlechte Wetter auch noch etwas rauer als sonst war, wurde mir doch recht mulmig, als wir die vielen kleinen und nicht mal hohen Brücken überfuhren. Ich hatte das Gefühl, dem Meer ausgeliefert zu sein, obwohl es noch weit genug entfernt war. Ein Erlebnis, das großen Eindruck bei mir hinterlassen hat.
Wir fuhren dann wieder über Molde zurück ins Landesinnere Richtung Sunndalsora, um von dort aus zu den Trollstigen, der wohl berühmtesten Straße Norwegens zu gelangen.
Die R63, wie sie in der Karte heißt, windet sich in 11 Haarnadelkurven mit 12 % Gefälle den Berg hinunter. Der Trollstigen hat seine Berühmtheit besonders dadurch erlangt, dass hier ein leicht erreichbarer Aussichtspunkt liegt, nur wenige Minuten vom Parkplatz am Trollstigheimen.
Von hier aus sieht man hinab auf die großen Schleifen der Straße und weit hinaus ins Tal.
Den entgegengesetzten Blick hat man von unten an einem Rastplatz am Fluss (oberhalb der untersten Schleife).
Die Straße sieht man weitaus besser von oben, den Wasserfall schöner von unten. Man meint, er schieße geradewegs über die Straße hinweg, doch das täuscht. Kurz vor der Straße läuft er unter ihr weiter in den Fluss.
Es gibt viele noch engere oder steilere Gebirgsstraßen in Norwegen. Daher hat mich der Trollstigen nicht mehr so stark beeindruckt. Wer noch nie über die steilen Straßen in Norwegen gefahren ist, und als erstes über die Trollstigen fährt, wird bestimmt anderer Meinung sein, ich habe es aber so empfunden.
Weiter führte uns der Weg Richtung Dombas, und von dort aus nach Lillehammer, der ehemaligen Olympiastadt, die wir uns noch anschauen wollten. Zumindest die große Skischanze wollten wir einmal aus der Nähe sehen. Entlang dem Fluss Losna, der mir mehr wie ein See erschien, weil er so mächtig war, ging es durch sommerlich grüne Wälder bis nach Lillehammer.
Lillehammer war für norwegische Verhältnisse sehr groß, und wir brauchten eine ganze Weile, bis wir vor dem Olympiapark standen.
Von dort aus ging es zur Schanze..... aber diesen Weg haben wir uns gespart. Mit einem guten Teleobjektiv kann man die Schanze auch von unten hervorragend fotografieren. Außerdem habe ich Höhenangst, musste Lillehammer also nicht unbedingt von oben sehen.
Etwas weiter von Lillehammer entfernt, suchten wir in einem kleinen Ort wieder eine Hütte und verbrachten unsere letzte Nacht in Norwegen.
Zurück fuhren wir dann über Schweden und Dänemark. Das aber ist eben nicht mehr NORWEGEN, und somit möchte ich hier abschließen.
Nun habe ich einige meiner Eindrücke dieses für mich besonderen Landes aufgeschrieben und hoffe, ich konnte euch ebenfalls ein wenig begeistern?
Ich kann immer wieder nur sagen:
NORWEGEN MUSS MAN ERLEBEN.
MAN KANN ES NICHT SCHILDERN.
Wer einmal die nicht untergehende Mitternachtssonne, die gewaltigen Fjelle, deren gigantischen Wasserfälle, die überwältigenden Fjorde und die Freundlichkeit der Menschen erlebt hat , kehrt immer wieder in das Land mit der berauschenden Natur, dieser himmlischen Ruhe und der Vielfalt an Eindrücken zurück.
ENDE
© by Su