Er sieht an seinem Körper herunter, er zittert, nun schweift sein Blick auf das dunkle Gebilde neben ihm. Es sieht wie ein toter Klumpen aus, wenn es nicht langsam und gleichmäßig atmen würde. Das monotone Klicken des Rula - Weckers gibt einen zum Einschlafen zwingenden Takt vor. Jetzt versucht er seine Beine zu bewegen, am Fußende zeigt ein metallenes Klappern an den Längsstäben des Bettgestells die Aussichtslosigkeit dieses Versuches. Langsam schmerzen an den nach hinten gedrehten Armen die Handgelenke. Er versucht die rechte am Kopfende des Bettgestells gefesselte Hand zur Linken zu bewegen. Tief eingerieben in die Haut läuft ein dünner Strom warmen Blutes unter den Handschellen des linken Handgelenkes über den Unterarm um dann in kleinen Tropfen vom Ellebogen auf das weiße, von der Nacht gekühlte und an die schneebedeckten Bergkuppen Norwegens erinnernde Bettuch zu perlen. Draußen jagt mit Sirenengeheul ein Streifenwagen durch die Nieselregen gefüllte und vom Mond dürftig beleuchtete Nacht. Irgendwo bellt einer der unzähligen Straßenköter. Mit Rascheln erwacht der Klumpen neben ihm zu Leben. Nur ein Schatten ist zu erkennen. Jetzt kommt er näher und beugt sich über sein Gesicht. Das weiß der Augen starrt ihm von so nah ins Gesicht, als würde kein Blatt Papier zwischen die Gesichter passen können. Er fühlt einen süßlich riechenden Atem in seinem Gesicht. Wieder versucht er Arme und Beine zu bewegen. Lautes Klappern steht wieder im Zeichen von Hilflosigkeit. Zscht...!", leise und beruhigend flüstert der Klumpen es ihm ins Gesicht. Er fühlt einen kalten, glatten Gegenstand an seiner Kehle, begleitet von einem weiteren Zscht...!", lang und leise in sein Ohr gehaucht. Mit schweißüberzogener Stirn und einem Zittern im ganzen Körper blickt er auf das Weiß der Augen ihm gegenüber. Der Klumpen sitzt nun ihn zwischen die Oberschenkel nehmend auf seinem Unterleib. Langsam wandert die kalte Spitze der Klinge über seinen Kehlkopf auf die rechte Brust. Er verfolgt die Klinge auf ihrem Weg und kann genau beobachten wie das Metall im Mondlicht schimmert. Er will schreien, dünne Schweißbäche tropfen von seiner Stirn in die Augenhöhlen, doch Stoff in seinem Mund verhindert eine Artikulierung. Sein Körper bebt, hervorgerufen durch freigesetztes Adrenalin. Stärker und mit Druck spürt er die Spitze nun auf seine Brustmitte wandern. Zscht...!" untermauert es der Klumpen. Er hört auf zu Versuchen zu schreien. Weiter zieht die Spitze langsam und kalt bewegt sie sich, die Haut leicht einritzend den Bauch entlang. Zitternd und mit angsterfüllten Augen verfolgt er den Weg, den die Spitze wandert. Kurz vor dem Bauchnabel sieht er wie sich die Spitze in den vom Mond spärlich beleuchteten Raum erhebt. Schillernd spiegelt sich sein Licht auf der leicht bewegten Klinge. Wie hypnotisiert starrt er auf die Klinge, wie sie vom Klumpen gehalten wird. Wieder versucht er zu schreien und immer noch verhindert das Stoffknäuel eine Artikulierung. Der Klumpen bewegt sich, die Klinge immer noch hochgestreckt haltend, leicht kreisend auf seinem Unterleib hin und her. Zscht...!" haucht der Klumpen zu ihm heruntergebeugt. Mit einem die Stille zerreißenden > Klick < geht die Nachttischlampe an und wirft einen hellen Lichtstrahl in das Zimmer.
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 15.04.2002.
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