Dominic Dehmel

Caelestis Terra

In der himmlischen Welt oder Sonnenwelt lebten Menschen, Drachen und andere Geschöpfe, diese Geschöpfe dienten einer unterschiedlichen Gottheit, die Menschen dienten Dies, dem Gott des Lichts, die Drachen Nox, dem Gott der Finsternis, und die wilden unscheinbaren Tiere dienten Pax, dem Gott des Ausgleichs.
 
Zu Beginn der jungen Welt, in der Zeit des Sturms, gab es einen unerbitterlichen Krieg zwischen den Menschen des Nordens, die mit den Geschöpfen Paxs Seite an Seite kämpften, und den Drachen die mit den Menschen der Südlande, die unter dem Banner von Nox kämpften. Dieser Krieg hatte hohe Verluste auf beiden Seiten gefordert, doch die entscheidende Schlacht bei Südstadt gewannen die Diener von Pax und Dies, die Unterlegenen wurden vor die Wahl gestellt, Frieden zu schließen oder getötet zu werden, und letztendlich gaben die Menschen der Südlande auf und schlossen Frieden mit ihren Brüdern aus den Nordlanden, doch die Drachen verschwanden wie durch ein Wunder und entkamen so ihrem sicheren Tod.
 
Lange Zeit verging nun und die Drachen gerieten in Vergessenheit, ebenso wie die Bündnisse des einzigen Krieges zwischen den Menschen, doch die Götter gerieten nie in Vergessenheit, deshalb gab es sogar Menschen die Pax anbeten, andere aber glauben an die Versprechungen von Nox und deshalb beteten sie ihn in geheimen „Zirkeln“ an.
 
In der Zeit des Friedens gab es zwei Abenteurer, die sich den unterschiedlichsten Gefahren und Abenteuern stellten, und von ihnen möchte ich nun berichten:
 
Kapitel 1
 
Die zwei Abenteurer waren zum einen der kampferprobte Krieger Antonius und zum anderen sein enger Freund Marcus, einem der besten Magier in der Sonnenwelt.
 

 
An einem heißen Sommertag schlenderte eine vermummte Gestalt in den dunklen Gassen von Nordstadt herum und sie hatte nur ein Ziel: Die Bibliothek des Wissens. Als die Gestalt in der Bibliothek nach einem Schriftstück von Merlin suchte, kamen fünf Stadtwachen vorbei um ihn festzunehmen, denn das Betreten dieses Bereichs war nur den Ratsherren von Nordstadt gestattet.
 
„Komm sofort mit uns und lass das Pergament in deiner Hand hier zurück oder du wirst es noch bitter bereuen!“ „Was wollt ihr Narren tun, wisst ihr überhaupt wer ich bin?“
 
„Du bist ein Eindringling und auf Geheiß der Ratsherren sollen wir alle Eindringlinge zu ihnen bringen, notfalls mit Gewalt!“ Die Situation schien außer Kontrolle zu laufen, doch als die Wachen den Unbekannten ergreifen wollten, verschwand dieser durch einen Teleportzauber. „Verdammt, er ist uns entwischt, das bedeutet Ärger.“ „Das muss ein Magier gewesen sein, Hauptmann, denn einen solchen Zauber habe ich schon einmal vor Jahren im Kloster der Magier gesehen, denn einst wollte ich mich ihrem Kloster in Südstadt anschließen, doch sie meinten ich wäre eine zu große Gefahr!“ „Ich weiß selbst, dass das ein Magier war, Leutnant!“ In einem dunklen Gasthaus tauchte der Unbekannte einen Bruchteil nach seinem Verschwinden auf, in seiner Hand hielt er immer noch das Pergament das einst Merlin verfasst hatte.
 
Unterdessen streunte eine andere unbekannte Person in Nordstadt herum, doch sie trug einen stählernen und vergoldeten Brustharnisch, ebenso wie ein mit Juwelen besetztes Langschwert und ein Turmschild auf dem ein Reiter mit einer Lanze abgebildet war[1]. Als diese Person am Rande der Stadt einen Pferdehändler sah, ging er mit seinen Sandalen über das Kopfsteinpflaster in den Laden.
 
„Kann ich zwei Pferde haben – ich bezahl auch gut?“ „Natürlich der Herr, doch sagen sie mir bitte zuerst wer sie sind, denn ich habe sie noch nie zuvor hier gesehen.“ „Woher ich komme ist meine Sache, ich werde sie normal bezahlen, daher stellen sie keine Fragen.“ „Nun ich kann ihnen die zwei Araber geben, sagen wir für fünfhundert?“ „Ich werde ihnen vierhundertfünfzig geben.“ „Sie sind sehr knauserig, aber nun ja die vierhundertfünfzig sollen mir Recht sein!“ Nachdem der Unbekannte die zwei Pferde gekauft hatte, ritt er mit den zwei Pferden in die Stadtmitte zu dem Gasthaus „Das leere Fass“, dort angekommen ging er in das Gasthaus zu einem der oberen Zimmer.
 
Der Unbekannte mit der Kapuzenkutte las gerade das Chromanin, dass Merlin verfasst hatte, denn Merlin hatte dort den Weg der Macht aufgeschrieben, als plötzlich der andere Unbekannte in das Zimmer trat. „Oh, du bist schon da Marcus?“ „Ja, ein paar Stadtwachen wollten mich festnehmen und deshalb hab´ich mich direkt hierher teleportiert, hast du die Pferde Antonius?“ „Ja die zwei Pferde habe ich, ein paar sehr schöne Tiere, sie waren zudem extrem billig, und wie ich sehe hattest du auch Erfolg.“ Die zwei Männer unterhielten sich noch eine weile auf ihrem Zimmer und diese Unterhaltung wurde nur durch ein Abendessen auf ihrem Zimmer kurz unterbrochen. Als schließlich die Sonne hinter den Westbergen in einem Kupferrot unterging, beendeten die zwei Männer ihre Unterhaltung und gingen nun zu Bett, denn wie aus der Unterhaltung deutlich wurde, werden sie ein hartes Abenteuer bestehen müssen, was sie am nächsten Morgen starten wollten.
 

 
Der Mond und der Sternenhimmel wurden von der Sonne abgelöst und während die meisten Einwohner von Nordstadt noch schliefen, ritten die zwei Männer aus der Stadt, den Nebelschwaden Richtung Süden entgegen. Die Männer ritten einen Tag durch das feuchte saftige Gras, als sie den Bergfluss erreichten. „Lass uns heute Nacht hier ein Lager errichten, denn es ist schon spät und die Pferde brauchen nach diesem schnellen ritt eine Pause.“ „Ich warte nur ungern Antonius, denn Chromanins erste Station ist Schildstadt am Fuße der Eisenberge, doch du hast Recht, denn ich glaube kaum, dass die Pferde den Tagesritt nach Schildstadt schaffen!“ „Ich halte zuerst Wache Marcus.“ „Ich mach kurz noch ein Feuer und dann geh ich schlafen, weck mich wenn es Zeit ist.“ Marcus entfachte mit einem Feuerballzauber ein warmes Feuer, denn obwohl es Sommer war, waren die Nächte ziemlich kalt in den Nordlanden, und nach ein paar Minuten legte sich Marcus hin und deckte sich mit einem Bärenfell zu. Antonius hingegen setzte sich auf einen großen Stein in der Nähe des Feuers. Antonius hatte gerade Marcus geweckt, als plötzlich ein Rudel Wölfe die beiden angriff. Die Wölfe stürmten auf die zwei Männer zu und bevor die Wölfe Beute machten, tötete Antonius zwei der Wölfe mit einem Schwertstreich, Marcus hingegen hatte seinen Feuerball benutzt um zwei andere Wölfe zu „grillen“. Der Kampf dauerte nur ein paar Minuten und als die zwei Männer die Leichen der Wölfe angezündet hatten, legte sich Antonius, nach sechs erledigten Gegnern, zu Ruh. Marcus, der fünf Wölfe in Flammen hat aufgehen lassen, hielt für den Rest der Nacht Wache, obwohl es eher unwahrscheinlich war, dass sie bei einem solchen Mahnmal diese Nacht noch einmal angegriffen würden. Am nächsten sonnigen Morgen ritten die zwei durch den Bergfluss weiter nach Schildstadt, als sie endlich die starke Festung sahen, die umgeben von drei Steinringen war und direkt an dem Berg stand, beeilten sie ihren Ritt, denn es war das erste Mal, dass sie diese Stadt zu Gesicht bekamen. Als sie das dritte Stadttor passierten fragte Antonius: „Was suchen wir hier in Schildstadt, denn diese Stadt ist unheimlich – hier sind überall Wachen?“ Marcus antwortete Antonius mit gelassener Stimme: „Wir suchen nur ein altes Buch, es müsste sich direkt bei der Zitadelle des Königs Artorius, dem Herrscher über die Pforten, befinden.“ Beide ritten bis zur Zitadelle, wo sie von Hellebardieren in schweren Stahlrüstungen aufgehalten wurden. „Was wollt ihr in der Zitadelle, Fremde, sprecht?“ „Wir wollen mit König Artorius reden, sagen sie ihm Antonius, Sohn des Cornelius, und Marcus, Sohn des Augustus, bitten um eine Audienz!“ Eine Wache ging zum König und nachdem er wieder hinauskam, gewährte er den Beiden Zugang zu der Zitadelle, denn als der König erfahren hatte, dass der Sohn des Königs von Südstadt und der Sohn des berühmtesten Alchemisten aller Zeiten eine Audienz wollten, befahl er der Wache die Beiden einzulassen.
 
Die Beiden gingen durch die hohe Zitadelle, sie war mit hohen schmalen Fenstern versehen, vor denen jeweils eine Wache mit einem hohen Schmetterlingshelm und einer Hellebarde stand. Als sie schließlich vor dem Thron, der auf zwei Pfosten stand, und dem König standen beugten sie sich und der König sprach zu ihnen in einem herzlichem Ton: „Was treibt dich hier her mein Neffe, lange musste ich warten um dich zu sehen, denn ich musste deinem Vater versprechen, dass ich dich nicht aufsuchen werde um dich in die Nordlande zu bringen, auch du seiest gegrüßt, Marcus, Sohn des Augustus?“ Antonius ging nun näher zu seinem Onkel. „Mein Onkel uns führt nicht die Sehnsucht zu dir, sondern wir suchen ein altes Buch, was sich hier angeblich befindet, aber es ist schön dich zu sehen und kennen zu lernen!“ Artorius Gesicht wirkte nun ein bisschen enttäuscht, doch es strahlte immer noch Freude aus. „Es ist schade, dass du nicht meinetwegen gekommen bist, doch es soll die gute Stimmung nicht vertreiben, die zurzeit in meinem Reich herrscht, was kann ich für dich und deinen Freund tun?“ „Ich danke dir, wie schon gesagt soll sich in deiner Zitadelle ein altes Buch befinden und das möchte ich gerne haben, wenn du wünschst auch mit Gegenleistung.“ „Nun ich habe viele alte Bücher in meiner Bibliothek und ich werde es dir geben, doch bevor du losgehst möchte ich noch fragen, ob du Lust hast meine Gastfreundschaft zu genießen und morgen mit mir zum Stadtfest in Schwertstadt zu gehen?“ „Es wäre mir eine Ehre die Sitten und Bräuche deines Reiches kennen zu lernen!“ Nach diesen Worten führte der König seine Gäste in seine Bibliothek.
 
Kapitel 2
 
Als die zwei Gefährten das Buch in der staubigen alten Bibliothek suchten gingen Marcus viele Dinge durch den Kopf: „Warum ist mir seine braune Haut nicht schon früher aufgefallen und warum hat er mir nie erzählt, dass er der Sohn des Königs von Südstadt ist, das erklärt aber auch sein seltsames Wappen auf seinem Schild, denn einen Reiter auf einem weißen Pferd mit einer Lanze habe ich noch nie in dieser Gegend gesehen, sondern eher in den Südlanden!?!“ Antonius schien Marcus Gedanken ablesen zu können und er sagte zu ihm ein paar Erklärungen in einem ruhigen Ton. „Es tut mir Leid, dass ich dir nie gesagt habe wer ich wirklich bin, dass alles habe ich nur getan um ein paar wahre Freunde wie dich zu finden, denn in den Südlanden wurde ich von allen gekannt und geliebt, doch sie hatten nie gewagt mir die Wahrheit zu sagen, denn vor meinem Vater hatten alle Angst, deshalb bin ich eines Nachts aus dem Palast abgehauen und in die Nordlande gegangen, wo mich keiner kennt.“ „Ich verstehe deine Beweggründe, doch woher wusstest du, was ich denke?“ „Man hat es dir angesehen, Marcus.“ Nach diesem Gespräch suchten die Gefährten nach dem Buch, und als sie fast am Ende waren fanden sie das zweite alte Buch der Chromanin Reihe. „Was steht in dem Buch Marcus?“ „Hier steht unser nächstes Ziel: Der Ort zu der der Wasserweg, welcher von Menschenhand erbaut wurde, führt - Wo soll das sein?“ „Na Oststadt natürlich, denn vom Fischsee führt der Seekanal nach Oststadt und der Kanal wurde vor zweihundert Jahren von meinen Vorfahren erbaut, Marcus!“
 
Am nächsten kühlen Sommermorgen ritten die Gefährten gemeinsam mit Artorius und einem Teil seiner Wachen durch die Stadt, denn heute fand das große Stadtfest in Schwertstadt statt. Während sie durch die Straßen von Schildstadt ritten, wurde ihnen zugejubelt, denn schon lange nicht mehr hatte man den König außerhalb seiner Zitadelle gesehen, als sie das letzte Stadttor passierten, wurde es geschlossen und verriegelt. Bis nach Schwertstadt, der Schwesterstadt von Schildstadt, waren es fünfzehn Minuten mit dem Pferd im Schritttempo und als sie die hohen und starken Tore der Stadt passierten, herrschte überall frohe Stimmung und alle Bauern, Bürger oder Soldaten begrüßten den König und seine Begleiter mit frohen Worten. Nun da Artorius und sein Neffe Antonius und Marcus auf dem Marktplatz angekommen waren, ging Artorius zu dem Rednerpult um das Fest offiziell zu eröffnen. „Meine Lieben, heute ist ein schöner, froher und glücklicher Tag in meinem Reich und in eurer Stadt, denn gestern habe ich zum ersten Mal meinen Neffen Antonius getroffen, darüber hinaus wurden die Wölfe und Bären diese Nacht eins für alle Mal, dank der Hilfe unseres Gottes Dies, getötet und heute ist das langerwartete Stadtfest, daher sage ich euch nur eines: Betet, respektiert einander und habt Freude bei eurem Stadtfest!“ Nach diesen Worten gab es tosenden Beifall und die Barden und Artisten amüsierten die Massen. Jung oder alt – männlich oder weiblich, jeder hatte an diesem Tag besonders viel Spaß und daher war es nicht verwunderlich, dass das Bier und der Wein in Überfluss flossen und als so langsam die Nacht hereinbrach, machten sich unsere zwei Gefährten zu einem Gasthaus auf um dort zu übernachten, denn am nächsten Tag wollten sie wieder aufbrechen und das Land von Artorius so schnell wie möglich hintersichlassen, obwohl es eines der schönsten war, was die Zwei jemals gesehen haben.
 

 
In dieser Nacht, in der der Mond auf die Erde schien und sie in ein fahles, schimmerndes Grau tauchte, passierte hoch oben im Norden bei dem Vulkan Flamma etwas unglaubliches, denn nachdem einige Diener von Nox dort eine schwarze Messe abhielten, tauchte ein alter schwarzer Drache aus dem Magma auf und versetzte die Diener von Nox in Angst und Schrecken. „Vater was ist hier los – ist Nox sauer auf uns?“ Der Hohepriester dieser Gruppe sprach zu dem Drachen: „Warum bist du erschienen und was hast du mit uns vor?“ Der Drache antwortete dem Hohepriester in einem knurrenden Krächzton. „Mein Meister hat mich geschickt um die Welt zu retten, denn zwei Fremde gehen den Pfad der Macht, sollten sie ihn bis zum Ende gehen wäre das unser Ende, daher folgt mir und dient mir, dann werden wir unsere Ziele erreichen und eine neue Weltordnung schaffen!“ „Was sollen wir tun?“ „Ihr müsst sofort nach Weststadt aufbrechen und wenn die Zeit gekommen ist, werden wir den finalen Schlag gegen die Fremden und die alte Weltordnung führen, bereitet euch auf mein Zeichen zur Revolution vor!!“ Die Anhänger befolgten die Worte des Drachen und machten sich auf den Weg nach Weststadt.
 
Unterdessen spürten auch die zwei anderen Götter die zwei Fremden, die vom Schicksal auserkoren wurden, und deshalb sprach Dies zu einem in seinen Träumen diese Nacht und berichtete ihm von den Gefahren und Zielen ihres Weges.
 

 
Als die Sonne über die hohen Mauern von Schwertstadt kroch lagen beide Gefährten noch im Gasthaus in ihren Betten, doch Marcus war bereits seit ein paar Stunden wach und lag schweißgebadet in seinem Bett. Schließlich wachte auch Antonius auf und noch etwas benommen von dem Alkohol, den er sich gestern beim Stadtfest eingeflösst hatte, fragte er Marcus, warum er so nass sei. „Heute Nacht hatte ich eine Vision, sie war nicht gerade aufmunternd.“ „Sag mir Marcus, was hast du gesehen, denn wenn du schweißgebadet aufwachst, muss es etwas sehr schreckliches sein?“ Marcus erzählte Antonius von der Vision, nachdem er ihm von dem Drachen, den schwarzen Dienern und den Gefahren, sowie der göttlichen Mission erzählt hatte, wusch er sich und zog sich an, Antonius tat es ihm gleich und als beide fertig waren, machten sich beide ohne ein Wort auf um die Stadt zu verlassen. Antonius war nach diesen schlimmen aber auch hoffnungsvollen Worten wie ausgewechselt und er fragte sich, ob es tatsächlich eine Mission sein würde, die sie bis zum Ende begehen müssten. Beide ritten aus der Stadt Richtung Oststadt, sie hielten sich aber an die kleinen Wetterberge, denn Südöstlich gibt es nur Wüste und der Tod lauert dort mit viel größerer Raffinesse als in den anderen Landesteilen, schließlich, nach zwei Stunden, fragte Antonius Marcus über dessen Gedanken. „Was hältst du von der Geschichte?“ „Ich denke sie ist wahr und es ist unsere Bestimmung das Böse aus dieser Welt zu verbannen.“ „Ich denke ebenso, doch warum wurden ausgerechnet wir zwei auserkoren?“ „Ich glaube, dass selbst die Götter keine Antwort darauf haben, denn das Schicksal kann keiner vorhersehen, doch hab keine Angst Antonius, bisher hatten wir immer dem Bösen getrotzt, dieses mal wird es härter, aber wie die Wölfe an der Furt werden wir auch dieses Mal das Böse Seite an Seite besiegen!“
 
Die Gefährten hatten sich nach einem heimlichen Abmarsch aus Schwertstadt ohne Pause ihrem Schicksal ergeben und dabei durchstreiften sie die dunklen Gebirgswälder der kleinen Wetterberge und trafen auf wunderbare Geschöpfe: Einhörner, Zentauren und großen Adler. Nachdem sie nun gut fünf Stunden ohne Pause geritten sind, hielten sie bei einer großen einsamen Eiche um eine etwas längere Rast einzulegen. „Wie weit ist es noch bis nach Oststadt?“ Antonius antwortete Marcus mit gedrückter Stimme. „Wir werden Oststadt bei Morgengrauen erreichen, wenn wir nach dem Essen aufbrechen.“ Die Gefährten ritten weiter und als sie am Fuße der Vorberge waren, schossen einige Pfeile an ihnen vorbei und ein paar schwarze Reiter mit einer Tuchrüstung, teilweise mit Bogen oder Krummsäbel bewaffnet, stürmten auf die Gefährten zu. Marcus bereitete seinen Feuerpfeilzauber vor und Antonius zog sein Schwert um den Reitern entgegenzureiten. Kurz bevor Antonius und der erste Angreifer die Schwerter kreuzten, flogen ein paar Feuerpfeile durch die Luft und diese setzten die feindlichen Bogenschützen außer Gefecht. Mit ein paar gut gezielten Schwertstreichen schlitzte Antonius seine Gegner auf und während Marcus sich um die anderen kümmerte, erlöste er die Brennenden von ihren Qualen und einige Sekunden später verstummten die letzten Qualerfüllten Schreie der Brennenden. Antonius untersuchte die Leichen, doch als er das Zeichen auf ihrer Stirn erkannte, stockte ihm der Atem, denn das Zeichen auf der Stirn der Toten stellte einen fliegenden schwarzen Drachen dar. Ihm stockte der Atem, denn dieses Zeichen hatte Marcus in der Vision gesehen und dieses Zeichen trugen nur die Anhänger von Nox, doch nach einer Weile hatte er den Schock überstanden und zog sich zwei Pfeile aus seiner Rüstung, hätte er nicht seinen Stahlharnisch getragen wären die Treffer tödlich gewesen. Es graute schon und nach diesem Gemetzel umrundeten sie die Vorberge zur Hälfte und nun konnten sie vor sich die gefährliche Wüste sehen. Die Gefährten mussten jetzt die ganze Nacht reiten um die Wüste nach Oststadt zu durchqueren, denn sollten sie der Hitze der Wüste zu lange ausgesetzt werden, würden sie Oststadt niemals erreichen, deshalb ritten sie bei den kühlen Temperaturen der Nacht. Als es im Osten anfing zu dämmern, erreichten sie Oststadt. Oststadt ist eine kleine Stadt auf einer Insel mitten in einer Oase und sie ist dafür berühmt, dass es dort seltsame Früchte gibt, wie zum Beispiel „Zitronen, Datteln und Mangos“. „Du kannst dich freuen Marcus, denn in Oststadt gibt es eine Bibliothek, die nur darauf wartet erkundet zu werden, denn angeblich soll es dort einige Bücher aus der Zeit des Sturms geben und sie sollen alte Karten enthalten.“ „Ja für mich wird es bestimmt aufregend, doch auch du wirst deinen Spaß haben, denn ich habe Geschichten von den Frauen von Oststadt gehört, und sie sollen sehr hungrig auf Abenteurer wie dich sein.“ Beide ritten nun durch das Stadttor, doch was sie dort sahen, versetzte sie in Staunen, denn überall waren Händler mit den unterschiedlichsten Gewürzen, ebenso wie Händler mit Lebensmitteln und anderen Waren, und durch die große Vielfalt an Gewürzen roch die Luft durch die Obsthändler frisch, aber zugleich auch würzig. „Warst du jemals in Oststadt?“ Antonius, immer noch sehr beeindruckt, sagte: „Nein, und ich denke es war ein Fehler, denn mein Vater ist oft hierher gereist um Handelsverträge zu schließen.“ Beide ritten bis zu einem Gasthaus namens Rote Laterne, dort mieteten sie ein Doppelzimmer und legten ihre Rucksäcke mit ihrem Proviant ab, bevor sie in dem regen Treiben der Stadt verschwanden.
 
Kapitel 3
 
Unterdessen breitete sich Wut bei Nox in einer geistigen Zwischenwelt aus, und deshalb wollte er nun fast alles auf die Schwächen der Menschen setzen, ebenso wie auf seinen Diener, der nur auf das Erscheinen der Fremden in Weststadt gewartet hat. Doch was er nicht wusste, war die Tatsache, dass Dies und Pax nicht untätig waren, denn sie wollten den Fremden unbedingt helfen, deshalb hatte zum Beispiel Pax größtenteils die Pfeile der Angreifer durch den Wind abgelenkt um das Leben der Beiden zu retten.
 

 
Marcus ging alleine in die Bibliothek und durchsuchte die alten Gewölbe nach dem Buch. Er hatte viel Zeit, denn Antonius und er wollten erst in zwei Tagen wieder aufbrechen und deshalb suchte er nicht nur das alte Buch, sondern auch die alten Bücher aus der Zeit des Sturms. Antonius hingegen besorgte seinem Freund und sich ein bisschen Proviant. Antonius musste um die Waren zu bezahlen, seine Herkunft offen legen, denn das gepökelte Fleisch, der Schinken, die Trockenfrüchte und das Brot waren sehr teuer, denn die Bewohner von Oststadt konnten nur begrenzt Tiere halten, und das fruchtbare Land benutzten sie für den natürlichen Anbau der Obstbäume, sodass kein Ackerland für Getreide vorhanden war. Aus diesem Grund erbauten die Menschen der Südlande vor rund zweitausend Jahren den Seekanal, denn so konnten sie die profitablen Früchte gegen Getreide und Fleisch tauschen, doch da der Weg sehr lang war, waren die Preise immer noch sehr hoch, aber weil die Früchte den Bewohnern einen gewissen Wohlstand einbrachte, konnten sie die Preise ohne zu murren bezahlen. Als Antonius am Abend seine Sightseeingtour beendet hatte legte er die Vorräte in ihr Zimmer, denn er wollte sie noch in den Rucksäcken verstauen, doch bevor er dies tun wollte, ging er runter zu der Theke und bestellte sich ein wenig Bier, dass er sofort bezahlte und hinunterkippte wie Wasser. Als die Stunden verstrichen hatte Marcus in der Bibliothek ein altes Buch gefunden, doch in dem waren nur einige Karten abgebildet, deshalb suchte er unermüdlich weiter, unterdessen hatten einige Damen Antonius eindeutige Angebote gemacht und ohne zu zögern nahm er sie an, denn wie er feststellte war der Name des Gasthauses nicht umsonst Rote Laterne, denn dorthin kamen alle sexhungrigen Bürger von Oststadt um ihren Trieben freien Lauf zulassen. Antonius ging mit einer sehr schlanken und jungen Frau auf eines der oberen Zimmer, als sie ankamen zog sie ihre weiße Tunika, die ihre braune Haut noch weiter betonte, aus, Antonius half ihr dabei, und als sie Antonius die Rüstung und das Hemd abnahm, sah sie die vielen Narben auf seiner Brust und seinem Rücken, und nach einigen genauen Blicken fragte sie ihn mütterlich: „Was ist dir denn passiert mein Schätzchen?“ Antonius antwortete ihr mit etwas bebender Stimme: „Diese Narben haben mir einige Soldaten in Weststadt vor langer Zeit zugefügt.“ „Warum haben sie so etwas schreckliches getan?“, fragte die hübsche Frau mit trauriger Stimme Antonius. „Sie haben mir das angetan, weil ich anders aussehe als sie, deshalb haben sie mich blutig gepeitscht, damit man meine braune Haut nicht mehr erkennen konnte, nachdem sie mit mir fertig waren hatten sie meine Rüstung und mein Schwert in das Blut geworfen, wäre damals nicht mein heutiger Freund Marcus vorbeigekommen, und hätte er mich nicht verarztet, wäre ich wahrscheinlich jetzt tot!“ Nachdem Wortwechsel zog sie Antonius die restlichen Sachen vom Leib und beide gaben sich ihrer Lust die ganze Nacht hin. Marcus hatte, kurz bevor ihm die Augen vor Müdigkeit zufielen, das alte Buch Chromanin Teil drei gefunden, doch da er nun zu müde war zum Lesen, schlief er friedlich und alleine in der Bibliothek ein. Am nächsten morgen erwachte Marcus aus seinem Schlaf und nachdem er noch ein wenig herumgestöbert hatte, nahm er das alte Buch mit den Karten und das Chromanin mit und ging Richtung Rote Laterne. Antonius wachte auch auf und weil die junge Frau noch auf ihm lag, küsste er sie wach und als sie letztendlich aufwachte ging sie sich waschen und zog sich an, Antonius zog sich ebenfalls an und bestellte noch ein Frühstück auf ihr Zimmer. Es klopfte an der Tür und der Wirt kam herein und servierte den zwei ein leckeres schmackhaftes Frühstück. „Was hast du nun vor?“ „Lutetia, heute brechen mein Freund und ich auf, um einen starken Gegner zu bezwingen, denn wir zwei sind Teil eines grausamen Schicksalspiels, dem sogar die Götter beiwohnen.“ „Was wird aus uns, Antonius?“ „Sollte ich dieses Abenteuer überleben, dann werde ich dich suchen und zur Frau nehmen!“ Diese Worte beruhigten Lutetia, denn diese Nacht hatte sie sich unsterblich in Antonius verliebt. „Sag mir bevor du gehst; liebst du mich?“ Nach einigen flüchtigen Blicken von Lutetia wurde er rot. „Wenn ich mir jemals so sicher war wie jetzt, dann wärst du schon lange meine Frau, denn ich liebe dich von ganzem Herzen[2].“ Nachdem die zwei fertig gegessen hatten, bezahlte Antonius den Wirt für das Frühstück und die zwei Zimmer und ging hoch in das Doppelzimmer wo er den Proviant in die Rucksäcke packte. Kurze Zeit später, während Antonius die Rucksäcke packte, kam Marcus sehr aufgeregt ins Zimmer. „Hey Antonius, du weißt nicht was ich gefunden habe!“ „Nein, aber du wirst es mir doch sicherlich gleich sagen.“ „Nun in dem dritten Teil des Chromanin geht es um ein Rätsel – Suche die Stadt des Ungeheuers und suche den nächsten Teil bei dem Schatz des Ungeheuers.“ „Na toll, wo soll diese Stadt sein, Marcus?“ „Die Antwort hier rauf fand ich in dem anderen Buch, denn dort ist eine Stadt eingezeichnet, die den Namen Ungeheuerstadt trägt, überzeug dich selbst.“ Marcus hielt Antonius das Buch vor die Nase. „Seltsam, dem zu Folge wäre die Stadt beim Pferdesee, doch soweit ich weiß, gibt es dort keine Stadt.“ „Es muss eine geben, deshalb werde ich uns samt den Pferden nach Nordstadt teleportieren, denn wie du weißt, habe ich, seitdem wir in Nordstadt waren, keine neue Teleportmarkierung erstellt.“ „Willst du dich noch ein wenig hier mit ein paar Frauen amüsieren?“ „Du weißt genau, dass ich ein Keuschheitsgelübde gegeben habe, daher war deine Frage sinnlos!“ „Mag sein, doch wer kontrolliert dein Gelübde, keiner aus deinem Kloster ist hier und ohnehin gehst du bereits einen anderen Weg.“ „Nun vor ein paar Tagen hätte ich dir Recht gegeben, doch nun zweifle ich nicht mehr an den Göttern, denn die Vision, die ich hatte, beweist, dass die Götter existieren.“ „Nun wie dem auch sei, lass uns von hier verschwinden, Marcus.“ Nach diesen Worten gingen beide zu ihren Pferden, wo bereits Lutetia auf sie wartete. Nachdem Antonius Lutetia einen herzlichen, zärtlichen Kuss gegeben hatte, setzten sie sich auf die Pferde und Marcus teleportierte sie nach Nordstadt.
 
Als sie in Nordstadt angekommen waren, ritten sie mit einem Höllen Tempo aus der Stadt. Nun da sie die saftigen grünen Graswiesen nach zwei Tagesritten hinter sich hatten, lag vor ihnen der Pferdesee. „Lass uns bis zum ersten Morgenlicht warten.“ „Ich glaube du hast Recht Antonius, denn bei Tag lässt sich eine Stadt viel leichter finden als bei Nacht.“ „Ebenso können wir noch die Sterne und den aufgehenden Mond beobachten, denn seit langer Zeit sehne ich mich nach einem Ort, deshalb sollten wir diese Nacht genießen, wer weiß was morgen passiert!“ Nach den Worten legten sich die Beiden unter eine Weide und schliefen nach ein paar schönen Impressionen des nächtlichen Firmaments ein.
 
Kapitel 4
 
Als die beiden am nächsten Morgen den See nach einer Stadt umrundet hatten, kehrten sie, ohne eine Stadt gefunden zu haben, zu der alten Weide, unter der sie geschlafen hatten, zurück. „Wo soll diese verdammte Stadt sein, Marcus?“ „Den Karten nach unmittelbar hier, lass uns eine Weile überlegen und warten, bis wir den Fehler gefunden haben.“ Nach diesen Worten setzte Antonius sich auf einen größeren Stein und blickte auf den See hinaus. So vergingen die Stunden und während Antonius und Marcus überlegten, sah Antonius einen Vogel auf dem Wasser sitzen, doch wie konnte das möglich sein, denn dort ist kein Baum oder sonstiges, doch dann fiel es Antonius wie Schuppen von den Augen. „Die Stadt ist nicht am See, sie ist in dem See, denn durch die lange Zeit zwischen der Kartenanfertigung und der heutigen Zeit, hat sich die Landschaft in den fünftausend Jahren maßgeblich verändert!“ „Jetzt da wir wissen wo die Stadt ist, sollten wir hinaus schwimmen und das alte Buch suchen, denn die Stadt scheint nicht weit unter der Seeoberfläche zu liegen.“ Die Gefährten banden die zwei Pferde an der Weide fest, danach legten sie ihre Sachen in den Schatten der Weide und schwammen zur Stadt hinaus. Als sie ankamen, tauchten sie hinunter um das Buch zu finden, doch während ihrer Suche kam ein Ungeheuer aus den Tiefen des Sees und griff die Gefährten an, denn die Zwei hatten eine Kiste gefunden, die sie bergen wollten. Die Gefährten sahen das Ungeheuer und ließen die Kiste los um Luft für den drohenden Angriff zu schnappen, daraufhin tauchten sie wieder runter um sich dem Ungeheuer zu stellen. „Was wollt ihr Fremden hier unten?“ Marcus antwortete verstutzt dem Wesen: „Wir sind gekommen um ein altes Buch zu holen, das Chromanin Teil vier!“ „Wenn ihr das Buch haben wollt, dann hättet ihr fragen können, denn das Buch gehört schon über zweitausend Jahren mir und niemand wollte es bislang zurück.“ Antonius sagte in ruhigem Ton an der Oberfläche, da er keinen Zauber wie Marcus hatte: „Wir bitten dich um das Buch, wirst du uns es geben?“ „Nessie will keinen Ärger machen, und da ihr gefragt habt, könnt ihr das Buch haben, doch danach kommt nie wieder!“ Nessie schwamm zur Kiste und holte ein altes Buch heraus, das ebenfalls mit einem purpurroten Einband versehen war, und gab es Marcus, der sich danach bei Nessie bedankte. „Hab dank Nessie, wir werden dich nicht mehr stören, denn unsere Mission ist noch nicht erfüllt und daher müssen wir so schnell wie möglich aufbrechen.“ Mit diesen Worten auf den Lippen tauchte Marcus auf und schwamm mit Antonius zurück zum Ufer, wo sie ihre Sachen packten um aufzubrechen. „Wohin soll die Reise diesmal gehen?“ Antonius hatte in einem lachenden Ton gefragt. „Unser letztes Ziel wird Weststadt sein, denn hier in dem Buch steht, dass nur die Erwählten dieses letzte Buch finden können!“ „Seit wann sind wir Erwählte, Marcus?“ „Seit unserer Geburt, denn das Schicksal hat jedem seinen Weg bereits zu Füßen gelegt.“ „Nun wie dem auch sei, aber was war das für ein Tier – Nessie?“ „Ich glaube, dass Nessie ein Geschöpf Merlins ist, denn warum hätte das Buch bei ihr sein sollen und vor allem, warum hätte sie es uns geben sollen?“ „Tja die Antwort auf diese Frage wissen entweder nur die Götter oder Merlin, daher schlage ich vor bevor wir aufbrechen sollten wir noch einmal zu Dies und Pax beten, um für ihre Hilfe zu danken!“ Beide Gefährten knieten sich nieder und beteten zu Dies und Pax. „Großer Vater, großer Fürst, wir danken euch für die Hilfe die ihr uns gegeben habt, denn ohne euch hätten wir zum Beispiel den Kampf gegen die Reiter bei den Vorbergen verloren, ebenso möchten wir euch bitten uns auf unserem weiterem Weg zu begleiten und zu beschützen, denn wir sind nur Menschen und unsere Fähigkeiten sind beschränkt.“ Nach den Worten von Marcus hörten beide zwei Stimmen im Kopf, die besagte: „Auch wir haben nur beschränkte Fähigkeiten, doch soweit es in unserer Macht steht, werden wir euch beschützen und unterstützen wo wir nur können, daher habt keine Angst und stellt euch der Gefahr!“ Als die Stimmen verklangen, bekreu! zigten s ich Marcus und Antonius und sprachen im Stillen: „Möge uns das Schicksal hold sein, Amen!“ Beide Gefährten stiegen auf die Pferde und ritten wie die Verrückten nach Weststadt, denn dort befand sich das letzte Buch aus der Chromaninreihe und der Weg der Macht fand dort ein Ende. Nach einem Fünfstunden Ritt hatten sie die Grenze von Weststadt überschritten, denn sie hatten soeben den größten Nebenfluss des Bergflusses überquert, den Waldfluss. Ein paar Minuten später ragte die alte kleine Stadt vor ihnen aus dem Boden, denn nun standen sie auf einem Hügel und konnten die ganze Stadt sehen, mit ihren hohen Wehrtürmen und Mauern, in Antonius kam das Gefühl der Vergeltung auf, denn er hatte nicht vergessen, was ihm vor langer Zeit die Wachen von Weststadt angetan hatten, und deshalb lag ein bittersüßes Lächeln auf seinen Lippen. Marcus hatte eine Vorahnung warum Antonius so Lächelte, doch er wusste genau, dass er ihn nicht an der Rache hindern konnte und deshalb sagte er kein Wort, sondern ritt voraus zu der Stadt.
 
Kapitel 5
 
In der Stadt angekommen, suchten die Gefährten die Bibliothek, doch auf dem Weg zur Bibliothek trafen sie immer wieder auf vermummte schwarze Gestalten, doch sie ahnten nicht was in dieser Nacht passieren würde. Als sie am späten Abend das Buch fanden und Marcus es vorlas, wurden sie von einer höheren Macht beeinflusst und ihre Sinne, ihre Eigenschaften und ihre Fähigkeiten verbesserten sich auf einen Schlag um das vielfache. Nachdem sie diese Prozedur hinter sich hatten, hörten sie verzweifelte Schreie und auch die Pferde wieherten aus Angst, als sie aus der Bibliothek kamen, lag ein schwerer Duft von Rauch in der Luft und überall in der Stadt fing es an zu brennen. „Was ist hier los, warum brennt es überall hier, Antonius was denkst du?“ „Wenn ich mich nicht irre, dann ist das dort ein Drache, der direkt auf uns zu fliegt, und dort sind auch einige der vermummten Gestalten, sie kommen ebenfalls mit gezogenen Schwertern auf uns zu.“ Als der Drache direkt vor ihnen landete, stockte ihnen der Atem, denn die Luft die der Drache während dem Sprechen von sich gab, war wie ein Verwesungsgeruch mit Rauch vermischt. „Ihr kümmerlichen Würmer, denkt ihr tatsächlich ihr könntet meinen Meister und mich besiegen – ihr werdet nun nach eurer erfolgreichen Suche in Flammen aufgehen und meinen Hort mit euren Leichen schmücken!“ „Du Abschaum denkst doch nicht wirklich, dass wir gegen dich verlieren – wenn doch dann komm her und sterbe!“ Marcus hatte diese Worte mit vollem Hass ausgesprochen und Antonius wunderte sich über diese unsittlichen Worte von Marcus, denn bisher hatte er eine gehobenere Sprechweise an den Tag gelegt. Marcus hatte bereits den mächtigsten Zauber vorbereitet den er konnte, denn der Todeshauch kann nur von einem Magiermeister mit voller Konzentration und Kraft bewirkt werden und deshalb sprang Antonius mit seinem Schwert den vermummten Gestalten entgegen und schlug einen nach den anderen nieder. Der Drache hatte mitbekommen, dass Antonius fast seine gesamten Anhänger getötet hatte und infolgedessen g! riff der schwarze Drache Antonius mit seinen scharfe Klauen an. Antonius hatte versucht mit seinem Schwert den Drachen zu verletzten, doch die Klinge seines Schwertes drang nicht durch die Schuppen des Drachen und als ein Anhänger Antonius mit dem Schwert in den Rücken stach, erwischte der Drache Antonius mit einer seiner Klauen und Antonius flog mit schweren Wunden durch die Luft gegen eine Hauswand, wo er regungslos liegen blieb. Marcus hatte in dem Augenblick wo Antonius durch die Luft flog seinen Zauber beendet und auf den Drachen losgelassen. Kurz nach dem Aufprall von Antonius an der Wand sank der Drache schwankend zu Boden und begrub die restlichen Anhänger unter sich. Marcus rannte sofort zu seinem Freund und sprach einen mächtigen Heilzauber, nachdem er die Wunden von Antonius geheilt hatte, sank er ohnmächtig zu Boden. Antonius, völlig genesen von den Wunden, trug seinen Freund in ein Haus in ein Bett, wo er so lange Wache hielt, bis er aufwachte.
 
Kapitel 6
 
Marcus wachte am Mittag des nächsten Tages auf und nachdem die zwei Gefährten hinausgingen, sahen sie die Zerstörung die der Drache angerichtet hatte: überall lagen tote Wachen, Frauen und Kinder, ebenso wie Tiere, Trümmer von verbrannten Häusern und verzweifelte, Tränenerstickte Rufe von Opfern, die fast alles verloren hatten. In diesem Moment dachte Antonius nicht mehr an Rache, denn was er dort gesehen hatte, reichte mehr als genug als Vergeltung. Als Marcus die Gefährten nach Nordstadt, zu seinem Kloster, teleportieren wollte, kamen Bewohner von Weststadt vorbei um sich zu bedanken. „Dankt nicht uns, sondern den Göttern, denn wären sie nicht während des ganzen Kampfes bei uns gewesen, dann hättet ihr eure Stadt verloren und wir unser Leben.“ Marcus hatte diese Worte mit viel Rücksicht und Trauer ausgesprochen, denn niemals mehr würde seine einstige Heimatstadt so sein wie früher. Beide kamen durch den Teleportzauber sicher und schnell nach Nordstadt, zu dem Gasthaus wo alles begann, dort unterhielten sich die beiden und tranken gemeinsam ein paar Bier. Am nächsten Morgen wollte Antonius nach Oststadt gehen um dort Lutetia zur Frau zu nehmen, Antonius bat Marcus mit zu kommen, denn er wollte zusammen mit ihm und Lutetia ein glückliches Leben führen. „Ich komme mit, denn dann kann ich dort ein neues Kloster eröffnen und außerdem würdest du ohne mich nur Blödsinn machen.“ „Ich danke dir Marcus, ich schwöre dir bei den Göttern, dass du es nicht bereuen wirst!“ Fünf Tage später kamen Antonius und Marcus in Oststadt an, denn auf ihrem Weg dorthin ist Antonius zu seinem Onkel gegangen und hat ihn zu seiner Hochzeit eingeladen, ebenso ist er zu seinem Vater gegangen um ihn wieder zu sehen und einzuladen. Lutetia hatte auf Antonius gewartet, wie sie es versprochen hatte, und eine Woche später heirateten Antonius und Lutetia unter den tränenreichen Augen ihrer Verwandten, Freunde und Bürger von Oststadt.
 
Epilog
 
Nun das war ein Abenteuer was die beiden Freunde und Gefährten erlebt hatten, wer weiß, vielleicht erzähl ich euch noch ein paar andere Geschichten von Antonius und Marcus, den Helden von Sonnenwelt, doch nicht heute, daher sage ich bis bald!
 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 
© by Dominic Dehmel, Marburg im Januar und Februar 2005
 

 



[1] Das Wappen auf dem Schild entspricht dem Marburger Wappen und die Rüstung eines römischen Zenturios.

[2] Hier könnte Antonius Lutetia einige seiner Gedichte vorgetragen haben – sie befinden sich unter dem Kapitel Gedichte!

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 30.07.2005. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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