Ich weiss nicht genau, wie lange ich hier schon sitze. Minuten, Stunden, gar Tage? Ich weiss es nicht. Alles was ich weiss ist, das ich wie immer abtauche, abtauche in den See, in meine andere Welt. In meine eigene schöne Welt.
Diese Welt befindet sich in einem kleinen Wald, in einem klaren Teich. Doch für mich ist es ein See. Ein See voller Gefühle, voller Tränen, Schmerz, und voll von Lachen. Seinem Lachen. Es ist der einzige Ort an dem ich ihm noch heute begegnen kann. Dort, dort unten in dieser Welt kann ich ihn noch immer umarmen, küssen und mit ihm lachen.
Er lebt nun schon lange da unten. Vielleicht schon ewig. Und doch, einmal da war er hier, hier in dieser Welt. Vier ganze Jahre, durfte ich ihn erleben. Ich kann mich noch genau an seine Geburt erinnern. An das Gefühl, die Schmerzen, die Tränen, das Glück. Ich wusste nicht das ich fähig bin so zu fühlen. Es war unbeschreiblich ihn in den Armen zu halten. Gott er war so klein, und so zerbrechlich. Wunderschön. Wie ein Engel. Und eben dieses Gefühl, es lässt sich nicht in Worte fassen. Nicht mal Göttlich kommt nahe dran. Einfach unbeschreiblich.
Jetzt lebt er im See, Wenn ich wie jetzt auf diesem Bank sitze und in die Wasseroberfläche starre, sehe ich ihn, kann ich sehen wie er mir winkt und mir von sich erzählt. Er lacht und schaut Glücklich aus. Wie ein Engel denke ich immer wieder. Manchmal da funktioniert es und ich kann zu ihm runtertauchen, Wir verbringen wundervolle Stunden zusammen. Ich wünschte das es immer so sein könnte. Oft wird die Sehnsucht so gross das mir die Tränen über die Wangen laufen, sie bilden schon fast einen eigenen See. Ist man jemals ausgeweint?
Ich weiss nicht, aber ich bin sicher das ich es erfahren werde. Die Stärke der Gefühle, wie kann es sein das Schmerz und Glück gleich stark sein können? Ich überlege mir, welches Gefühl das Stärkere ist. Das Gefühl als ich ihn zum ersten Mal in meinen Armen hielt, oder das Gefühl als ich ihn zum letzten Mal in den Armen hielt. Ich weiss nicht genau wie es weitergehen soll. Aber eines weiss ich genau. Ich werde immer eine Heimat haben, am Teich bei meinem Sohn.