Christine Wolny

TREFFPUNKT WOLKE 7

 

Der Mensch braucht auf  Erden immer einmal andere,  denen er sich mitteilen kann. Nennen wir sie einfach „Freunde“.
Manchmal entwickeln sich solche Freundschaften bereits in der Schule und ziehen wie ein roter Faden durch das ganze Leben. Das muss nicht heißen, dass man ständig mit dem Freund zusammen hängt. Schon der Gedanke, dass es da jemanden gibt, reicht oft schon. Man weiß, dieser „Freund“ will dir nichts Böses. Er freut sich nicht, wenn es dir schlecht geht. Im Gegenteil. Er nimmt Anteil, hört dir zu, gibt dir einen Rat und versucht es, dir eine kleine Freude zu machen. Er will dir über die schwere Zeit hinweg helfen. Er redet mit dir, er fühlt mit dir, er versucht, den Schmerz zu verkleinern. Freilich kann er dir nur eine winzige Stütze sein, aber auch die hilft oft.
 
Der Mensch sucht sich jemanden, der Verständnis zeigt, einen, der auch nicht nur auf der Sonnenseite des Lebens steht. Nur so ein „Freund“ ist überhaupt in der Lage, „Freund“ zu sein. Menschen, die von den Wellen des Lebens bereits hin und her geworfen wurden, sind geschliffen wie Edelsteine, und so ein „Freund“ ist wirklich sehr wertvoll.
 
Man trifft sie sogar im Internet. Es ist nicht einmal nötig, diese „Freunde“ persönlich zu kennen. Man spürt sehr schnell, ob die Wellenlänge stimmt.
Wie wohltuend ist es, solche Menschen zu kennen.
 
Wir treffen uns auf Wolke 7, denn auch im Himmel will man mit „Freunden“ zusammen sein.
Ein Treffpunkt ist sehr wichtig. Wie sollte man denn bei diesem Andrang überhaupt die „Freunde“ finden? Oder sind da gar nicht so viele oben?
Wie dem auch sei:
Wer zuerst die Welt verlässt, besetzt diese Wolke 7 und hält Platz für die noch kommenden Freunde frei. Und von da oben, kann man hinunter blicken und  dem Treiben der „Freunde“ zusehen. Wie sie sich doch da unten plagen müssen.
Die Zipperlein nehmen im Alter rasant zu.
Und es gibt noch viele unzählige Dinge, die Seelenschmerz verursachen, wo es einfach wichtig ist, Freunde zu haben.
 
Wer da oben ist, spürt das Erdenleid nicht mehr und  hat einen guten Draht zu den Schutzengeln. Sie schweben ständig vorbei, lächeln freundlich und fragen, ob sie einen Auftrag auf Erden erfüllen können.
 
Also wird es auf Wolke 7 nicht langweilig. Man kann weiterhin seinem „Freunden“ dienen, in dem man ihnen einen Schutzengel schickt, wenn er ihn dringend benötigt. Ist das nicht wunderbar?        © C.W.
 
 
 
 

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