Eylül Akgül

Vielleicht morgen

Es war einer dieser Tage an dem sie sich elend fühlte; einsam und allein mit all ihren Gedanken. Sitzend in ihrem Zimmer schaute sie raus aus dem Fenster, um ein Stück am Leben draussen teilzunehmen.Ihr Blick schweifte in die Weite ihrer Sicht.
Hätte sie es sich einmal vorstellen können die Sehnsucht nach Leben in sich zu tragen? Nein, wahrscheinlich eher nicht. Draussen war nicht viel zu sehen, vielmehr das üblich vertraute Bild ihrer Straße. Aber das war ihr nicht wichtig.
Musste viel zu sehen sein, um sehen zu können? Nein, schließlich hatte sie gelernt Dinge zu sehen, für die andere blind waren. Ja, gelernt, blind war sie nicht,aber vielleicht die anderen?
Warum sah man sie nicht?
Während ihr Blick sehnsüchtig immernoch nach draussen ging, spürte sie die Bitterkeit in ihr. Warum war sie so offen gewesen, offen und verletzlich? Wo war ihr Instinkt geblieben, den Menschen vertrauen zu können? Ihre Seele schmerzte und weinte begleitet durch die wunden Tränen. Wenn doch sogar die Tränen ihre Seele nicht alleine ließen, warum war sie dann allein?
Ihre  Einsamkeit  mit einem Menschen in diesem Augenblick teilen zu können, wäre ihr Wunsch gewesen.
Wünsche, jene die vergaßen in Erfüllung zu gehen waren ihr nicht fremd. " Ich möchte nur schlafen" schoß es ihr durch den Kopf. Eingebettet  mit ihren Gedanken versuchte sie jeden Funken an Schmerz zu verdrängen, um diesen Tag aus ihrem Leben zu verbannen, genauso endgültig wie ihre Vergangenheit.
Der Morgen war die Hoffnung, die sie stets in sich trug. Die Hoffnung darauf, jeden neuen Morgen wie ein neues Leben leben zu können. Die Hoffnung darauf, ihre Sehnsucht nach Leben stillen zu können, auch wenn sie wußte, dass ihre Wünsche nicht immer in Erfüllung gingen.
Aber vielleicht morgen...
 
 

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 23.08.2005. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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Lieder eines sattvischen Engels von Angelos Ashes (Übersetzer Uwe David)



Die Idee, die vorgelegten Gedichte in eine Buchform zu bringen, kam mir eines Tages in der Meditation. Dabei verspürte ich eher den Wunsch, dem Leser ein Gefühl von Liebe und Trost zu vermitteln, als dass es ein intellektueller Prozess war. Die Lieder sind einfach gedacht und ebenso gelesen, gibt es mir das Gefühl, erfolgreich die Lücke zwischen Wissen und Werden geschlossen zu haben. Dies ist die Reise, die wir alle von unserem Verstand zum Herzen unternehmen müssen, um uns selbst und die Welt um uns herum heilen zu können. Der Titel des Buches verweist auf eine engelhafte Reinheit, die zugleich Anspruch und auch die tiefe Wirklichkeit ist, die wir alle sind. Es liegt nur an uns, diese Qualität zu entdecken und manchmal helfen dabei ein paar wenige Worte.

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