Manuela Dechsheimer

Meine Beste Freundin

 
Es ist mir nie wirklich aufgefallen. Wahrscheinlich weil ich immer jemanden hatte der für mich da war. Aber in diesem Moment brach eine Welt für mich zusammen, als meine beste Freundin da lag und nicht mehr lebte. Jahrelang hatte sie mich begleitet. Wochenlang unterstützt. Und nun war alles lüge alles was sie mir jemals erzählte?
Wir lernten uns in der 1 Klassen kennen, seit dem warn wir wie siamesische Zwillinge die nur in den härtesten fällen getrennte Wege gingen. Wir brachten uns alles gegenseitig bei, doch irgendwie fiel es mir nie wirklich auf. Das sie nie so wirklich was von sich erzählte.
Überwiegend waren wir auch immer nur bei Mir. Ihre Familie hab ich nie kennen gelernt. Sie meinte immer zu mir „ Mein Vater und meine Mutter arbeiten denn ganzen Tag meistens auch am Wochenende“ doch was sie wirklich Arbeiteten das wusste sie noch nicht einmal.
Mit 16 bemerkte ich zum ersten Mal ihre starren traurigen blicke die ins leere führten. Meistens dann wenn wir eingeschult wurden und alle mit ihren Eltern dort standen nur sie wieder nicht. „ Wo sind deine Eltern?“ fragte ich sie jedes Mal „ Die habe heute keine Zeit um hier zu sein“ meinte sie dann und fing wieder an zu lächeln.
So vergingen die Jahre voller Glück, irgendwann hörte ich auf zu Fragen. Ich vertraute darauf dass sie es mir irgendwann von selbst erzählt, was mit ihren Eltern ist.
Bis zu diesem einen Tag in denn Ferien. Wir hatten uns am Bahnhof verabredet und wollten Schoppen gehen „ Hey ich bin hier drüben“ rief sie mir schon von weitem entgegen „ Hallo, wartest du schon lange?“ wir umarmten uns wie immer „ Nein bin auch erst eben gerade gekommen“ irgendwas war heut anders an ihrer stimme. Aber ich fragte nicht. „ Ist das heute nicht ein wunderschöner Tag um Schoppen zu gehen?“ meinte sie auf dem weg zum Kaufhaus was direkt gegenüber vom Bahnhof ist „ Ja“ antwortete ich ihr nur. Den ganzen Tag waren wir unterwegs und redeten wie immer als wenn die Welt für immer so bleiben würde wie sie an diesem Tag war.
Meistens blieb sie noch über Nacht und wir machte noch eine Modenschau mit unseren neuen Klamotten. Aber diese Nacht „Ich fahr dann jetzt wieder nach Hause meine Eltern kommen heute wieder“ – „Oh, na dann sehen wir uns bestimmt morgen wieder“ ich freute mich in diesem Moment für sie und dachte sogar es währ die Wahrheit gewesen. Doch es klang als würde ich sie nie wieder sehn „ Ja klar doch. Kannst mich ja morgen mal besuchen kommen dann stell ich sie dir endlich vor“ meinte sie mit einem lächeln auf den Lippen „ Ich freu mich. Also dann bis Morgen“ mit diesen Worten fuhren wir nach Haus.
Am nächsten Tag klingelte ich voller Freude bei ihr an der Tür doch es machte niemand auf also nahm ich denn versteckten Schlüssel unter der matte von dem sie mir erzählt hatte und schloss die Wohntür auf „ Hallo bis du schon wach ich bin es. Hallo?“ rufend ging ich in die Wohnung rein bis zum Wohnzimmer, wo ich am liebsten nie rein gegangen währ.
Denn dort lag sie Blut verschmiert auf dem Boden und war anscheint schon länger Tod.
Tränen schossen mir sofort in die Augen, ich suchte das Telefon und rief sofort die Polizei. Es vergingen Stunden, so kam es mir vor, dass ich dort heulend auf dem Boden neben ihr kniete und wartete das was passiert. Tausend Fragen schossen mir durch denn Kopf, aber am meisten einen einzige. Warum hat sie das getan? Sie wusste doch dass sie mir alles erzählen kann und ich sie unterstützen würde. Warum hat sie das getan? Irgendwann kam dann die Polizei und ich versuchte alles zu erklären, aber sie verstanden mich kaum. Immer noch die Augen auf meine Freundin gerichtet unterhielten sie sich mit mir. Bis einer anfing Die Wohnung zu durchsuchen und auf dem Stubentisch ne abschieds brief von ihr fand:
„ Liebste Freundin. Bitte verzeih mir diese Tat. Meine Eltern hat es nie gegeben, sie starben schon als ich erst 2 Jahre alt war vor meinen Augen. Ich konnte dir dies nie erzählen, weil du doch immer so glücklich warst mit deinen Eltern. Es hätte doch nur alles verändert wie es war. Drum verzeih mir diese Tat. Das du mich Tod hier auf dem Boden finden wirst. Denn mich hat schon lange der Lebenswillen verlassen nur endlich hatte ich den mut dazu. Bin endlich frei von dieser last jeden Abend im schlaf meinen Eltern sterben zu sehen und kann jetzt wieder bei ihnen sein. Denn das war der größte Traum in meinem Leben sie jemals wieder zu sehen. Drum verzeih mir diese Tat und das ich es dir nicht selber sagen konnte, ich wollte nur das du mich so in errinerung behältst wie ich immer war. Und es war nicht alles Gelogen was ich dir je erzählt habe über mich. Deine beste Freundin“.
In diesem Moment brach die Welt für mich zusammen die eigentlich  mein ganzes Leben war mit meiner besten Freundin.

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 26.08.2005. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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