Dietmar Penkert

Elementare Transformation

Elemtare Transformation

 
 
Es begann alles mit einem Anruf von einem alten Freund. Und Albert konnte sich auf mich verlassen. Ich tat worum er mich gebeten hat. Ich reiste schon zwei Wochen nach seinem Anruf nach München, und von dort weiter mit dem Zug nach Salzburg. Denn der Fall, den er mir berichtete, hörte sich sehr merkwürdig und zugleich unsinnig an. Geradezu unglaubwürdig, obwohl ich noch nicht viel erfuhr.
Ein wenig muß ich ausholen, wenn Sie mir gestatten, damit Sie diese phantastische Geschichte vielleicht besser verstehen. Albert Casselt war ein Freund von mir, den ich schon von meiner Studienzeit her kannte, und das ist schon eine Weile her, zwanzig Jahre um genau zu sein. Wir hatten beide Medizin studiert, wobei ich danach in England blieb, und Albert nach Mitteleuropa ging, nachdem sein Interessensgebiet etwas – naja, sagen wir ausgefallen und zerstreut wurde. Er ging in Königsberg auf ein neu gegründetes Institut für Grenzwissenschaften, das sich mit metaphysischen Lehren und Parapychologie beschäftigte. Ich hielt den Kontakt mit meinem Kommilitonen und Freund während der Jahre aufrecht. Er hatte viele interessante Leute aus verschiedenen Ländern während seiner Zeit dort kennengelernt. Einer von diesen Leuten war Victor Albenhoff, auf den sich meine Erzählung richtet. Albert kam nach einigen Jahren wieder nach England zurück und gründete in Edinburgh eine Familie. Wir sahen uns hin und wieder, und so verging die Zeit. – Ach ja, ich selber heiße im übrigen Simon McFarclay und richtete mein Berufsbild auf die Gehirnforschung aus. Als Neurologe arbeite ich seit 1953 in Edinburgh im Forschungssektor einer Klinik.
Nun aber zurück zum Thema. Albert hatte mir am Telefon gesagt, es gehe um Victor, den besagten Kollegen aus seiner Zeit in Königsberg, dem er ein guter Freund geworden war. Albert berichtete mir, daß etwas mit Victor Albenhoff geschehe, das er für unerkärbar hielt und meine Hilfe erbat, damit wir uns gemeinsam einem Phänomen widmen konnten, das er weder erklären noch deuten konnte. Victor leide an einem eigenartigen Syndrom, das Albert als eine krankhafte Veränderung physiologischer und psychologischer Prozesse bezeichnete. Seit seiner Rückkehr aus Ägypten, wo er angeblich in Besitz eines mysteriösen Buches gelangt war, mit dem er sich fieberhaft beschäftigte, hatte die Veränderung wohl begonnen. Mehr erfuhr ich am Telefon nicht.
Meine Neugier war geweckt. Obgleich Alberts Geschichte unglaubwürdig klang, begab ich mich nach Österreich, wo Victor seit seiner Rückkehr aus Arabien lebte. Der Mann, so hatte mir Albert desöfteren schon erzählt, war ein intelligenter Mann, den einerseits die Wissenschaften interessierten, und andererseits von jeher starkes Interesse an alten Kulturen und ihren Mythen hegte. Er war viel herumgereist in der Welt, stets auf der Suche nach Geheimnissen und Abenteuern. Ich war gespannt den Mann kennenzulernen. Und warum ich schließlich extra nach Österreich auf Alberts Drängen hin reiste, war begründet durch meine eigene Neugier und auf das Vertrauen, das mein Freund in mich setzte, diesen spezifischen Fall zu untersuchen und zu helfen.
 
Es war ein warmer bewölkter Tag Ende Juni, als ich in Salzburg ankam und Albert mich vom Bahnhof abholte. Er hatte sich wenig verändert, seit ich ihn das letzte Mal gesehen habe, das war immerhin sieben Jahre her. Immer noch die gleiche Brille, der gleiche Haarkranz, der gleiche Kinnbart.
Nachdem er mich zu meinem Gasthof in der Nähe des Hauptbahnhofs gebracht und ich mich nach meiner langen Reise etwas erfrischt hatte, trafen wir uns in einem netten Café in der malerischen Altstadt, wo wir erst einmal etwas über Neuigkeiten plauderten und dann zur Sache kamen.
„Du hast mir erzählt, dein Kollege habe seine Krankheit erst seit seiner Rückreise aus Arabien?“, wollte ich wissen. „Erzähle mir mehr davon. Womöglich ist es ja nur eine Tropenkrankheit?“
„Victor hat keine Tropenkrankheit“, erwiderte Albert. „Seine Symptome würden von keinem Arzt sinnvoll gedeutet werden, es ist auch nur in mancher Hinsicht eine Krankheit“.
„Willst Du mir etwa sagen, Herr Albenhoff hatte sich bisher noch gar nicht untersuchen lassen?“, fragte ich erschüttert.
„Nein Simon, aber ich sage ja, es hätte gar keinen Sinn“, erwiderte Albert. „Doch höre dir einfach die Sache an. – Also es begann schon vor etlichen Monaten, um die Wahrheit zu sagen. Jedenfalls merkte ich dann die Veränderungen an ihm“
„Veränderungen?“
„Ja, und zwar körperliche, sowie psychologische. Letztere begannen vorher und sind beachtenswert“
Albert hielt inne und nahm einen Schluck Kaffee. Die Kellnerin brachte uns die bestellten Sacher Torten.
„Wie meinst Du das?“
„Ich kenne Albert als ruhigen, wissbegierigen Menschen mit stabilem Charakter und einer durchaus geduldigen, stoischen Art“, fuhr Albert fort. „Die letzten Monate bereits hatte er sich in seinem Verhalten sehr verändert, und vorerst durchaus zum positiven. Victor ist extrovertierter und aktiver geworden, extrovertierter. Auch Arbeitskollegen sahen die Veränderung. Er strotzte vor Elan und Motivation. Jedoch hat er im  Februar angefangen, in seinem Temperament impulsiver zu werden. Ungeduldiger. Manchmal schien er ein richtiges Nervenbündel zu sein. Das hielt sich da noch in Grenzen. Aber in letzter Zeit neigt er zu cholerischen Ausbrüchen. Zornausbrüchen. Er bekommt dabei einen fiebrig roten Kopf und manchmal zittrige Hände. Es ist schon eigenartig. Er kann wirklich impulsiv und sehr aggressiv werden, und er gerät über einfache Lapalien in Rage. Letztens hat er einem Autofahrer eine Blechdose an die Windschutzscheibe geworfen, weil dieser ihn angehupt hat, als er noch bei rot über die Fußgängerampel gelaufen ist. Zum Glück habe ich ihn schnell weitergezogen um die nächste Häuserecke, um einen Streit zu vermeiden“
„Das ganze klingt nicht unbedingt ungewöhnlich“, wandte ich ein. „Solche psycho-somatischen Veränderungen gehen nicht selten aus Gehirnturmoren hervor. Manchmal sind auch andere Krankheiten Auslöser dafür; bestimmte Augenleiden zum Beispiel. Selbst Zahnschmerzen können unter gewissen Umständen höchst aggressives Verhalten auslösen.“
„Ich bitte dich“, protestierte Albert. „Ich spreche doch nicht von erhöhter Reizempfindlichkeit, auch nicht von Hypertonie! Ich spreche von wirklichen Veränderungen in der Persönlichkeit. Victor ist sich dessen offenbar sogar bewußt. Er begrüsst diese Veränderungen, die sich vollziehen und verkündet, daß es ihm sehr wohl ginge“.
„Schizophrenie? Das kommt doch nicht von heute auf morgen. War er denn schonmal in psychiatrischer Behandlung? Oder hatte er früher schon einmal nervlich bedingte Leiden?“
„Nein, nicht, daß ich wüßte“, erwiderte Albert achselzuckend. „Wie gesagt. Victor ist ein stabiler Charakter mit hohem Intellekt. Er war nie wirklich labil. Und er hatte nie irgendwelche psychologischen Störungen. Nein, es ist was anderes im Gange. Es scheint, als ergreife etwas Besitz von ihm und verändere ihn“.
„Tut mir leid, mein Lieber. An Besessenheit glaube ich nicht, wenn Du solches meinst“, gab ich Albert spottend zu verstehen. „Ich kann dir nur auf Basis meines Fachwissens helfen“
„Es gibt mehr zwischen Himmel und Erde, was wir nicht verstehen, Simon“, entgegnete Albert. „Auch wenn Du daran nicht glaubst. Nun, da sind wir vielleicht anderer Meinung, das ist ja nichts neues. Aber ich möchte diesen Fall eben mit dir zusammen ergründen. Ich hätte dich nicht gerufen, wenn ich nicht an deine Hilfe appelliere“
„Na schön, Albert. Ich bin ja nicht hier, um mit dir über unsere Weltanschauung zu diskutieren. – Hat Victor Albenhoff sich denn psychologisch untersuchen lassen?“
„Nein, er lehnt das energisch ab und besteht darauf, daß ihm nichts fehle“, sagte Albert achselzuckend und bestellte noch eine Melange bei der Bedienung.
„Du hattest auch von körperlichen Veränderungen gesprochen“, schnitt ich an. „Kannst Du mir das bitte näher beschreiben?“
„Nun ja“, meinte Albert und schlürfte kurz an seinem Kaffee. „Er kam zu mir als Freund, der ein Geheimnis teilen wollte und klagte eigentlich nur über gelegentliche Fieberanfälle. Damit meine ich eben das Syndrom, das ich auch am Telefon schon angesprochen habe. Diese Fieberanfälle kommen und gehen sehr schnell. Ohne Vorzeichen, ohne krankhafte Begleiterscheinungen. Es ist unerklärlich. Wie kann ein Mensch, der einen Fieberausbruch mit Temperaturen von 45°C erleidet nicht krank sein?“
„Du machst Scherze! Bist Du sicher, daß Du richtig gemessen hast?“, wollte ich ungläubig wissen, und Albert beantwortete das mit einem schiefen, zynischen Blick, der alles besagte.
„Victor ist weder bettlägerig, noch gebrechlich. Im Gegenteil, er scheint mehr Energie zu haben als zuvor. Manchmal strotzt er vor Tatendrang. Aber dennoch verändert er sich zunehmends. – Aber nicht nur fiebrige Anfälle sind mir aufgefallen. Es gab auch andere Erscheinungen, die eigenartig sind: ich bemerkte bei Victor – und das war schon im frühen Herbst letzten Jahres – der vermehrte Durst. Ein brennendes Verlangen nach viel Wasser. Es schien, als erleide er richtige Durststrecken, was ich bei gemeinsamen Aufenthalten in Lokalen oder Cafés beobachten konnte. Sein Durst war ungewöhnlich.“
„Keine Zufälle?“
„Lieber Simon, ich bin kein Anfänger. Ich kann dir mit guter Sicherheit sagen, daß Victor bestimmt über 10 Liter pro Tag vertilgte, wenn nicht mehr“.
„Ja, in der Tat bemerkenswert. Es muß eine pathologische Erklärung geben“, meinte ich.
„Seit Ende Winter wendete sich das Blatt“, fuhr Albert unbeirrt fort. „Der Bedarf an Flüssigkeit wurde nicht nur weniger. Victor schien gar eine Abneigung gegen kühle Getränke zu bekommen. Er hustete oder spie Getränke sogar aus, als er sie zu sich nahm. Mir erklärte er dazu, er habe das Gefühl, die Flüssigkeit ertränke ihn und lösche seine Lebensenergie aus. Merkwürdig, nicht? Ein lebenswichtiges Elixir wie Wasser, das er zu verabscheuen begann“
„Er mußte doch völlig dehydriert sein!“, wandte ich ein.
„Nein, Simon“, beharrte Albert eindringlich. „Es gab keine negativen Auswirkungen. Keine Nierenschäden, keine Mangelerscheinungen, keine Magenkrämpfe. Es ging ihm weiterhin prächtig. Es ist auch nicht so, daß er gar nichts mehr zu sich nahm. Es war nur extrem wenig. Die Flüssigkeit, die er aufnahm, bekam er durch die Speisen, welche er zu sich nahm“.
Ich schüttelte nachdenklich den Kopf. Was für eine irre Geschichte tischte mir Albert da auf? Ich zweifelte daran, ihm zu glauben zu können. Es hörte sich alles so absurd an.
„Du sagtest mir, daß er sich erst seit seiner Rückreise aus Arabien verändert hat“, bemerkte ich. „Erzähle mir mehr darüber. Und auch von dem mysteriösen Buch, in dessen Besitz er gelangt war“, forderte ich auf. „Ich muß alles darüber wissen“
Albert seufzte und blickte einen Augenblick nachdenklich aus dem Fenster, abwägend ob er mir alles preisgeben wollte, was er wußte. Dann begann er weiter zu erzählen:
„Victor war die letzten Jahre im Orient, vor allem Syrien, Iran, Marrokko und Ägypten. Zuletzt hielt er sich in Alexandria auf, wo er von einem alten Araber ein Buch aus der Antike erhielt. Genaue Umstände sind mir nicht bekannt. So viel ich weiß, ging es um ein Tauschgeschäft, und Victor war in gefährliche Machenschaften mit einer Gruppe fanatischer Sektierer verwickelt. Er ging wohl knapp am Tod vorbei. Denn offenbar waren andere Parteien an dem Buch interessiert. Victor erzählte, das Buch sei ein geheimes okkultes Werk aus frühchristlicher Zeit, das von Alchemisten und Beschwörern zusammengestellt worden sei. Darin werde wohl eine Art Magie beschrieben, die es den Benutzern ermöglichen soll, die Tore zu anderen Dimensionen zu öffnen. So jedenfalls der Glaube jenes okkulten Kreises. Das Buch mit dem Titel Die Fiebel der Fünf Mächte, oder in einer alten Geheimsprache auch Mukha Kazurrha genannt, sei in Altgriechisch geschrieben. Victor meinte allerdings, dies sei eine Kopie eines viel älteren Werkes aus einer vorchristlicher Ära, das noch aus Zeiten keltischer Druiden stamme. Natürlich gab es zu jenen Zeiten ja noch keine Schriften in Papier darüber, vielleicht höchstens Keilschrifttafeln. Oder die Überlieferung war nur verbal. Alles Mutmaßungen. Ich weiß nur, daß Victor sich mit den Hintergründen intensiv beschäftigt hat und sein Leben riskiert hat, um in den Besitz dieses Buches zu gelangen. Und Simon, ob Du mir glaubst oder nicht, das Buch hat irgendetwas mit Victors Veränderung zu tun! Davon bin ich überzeugt. Da sind irgendwelche Mächte am Werk“
 
Ich schwieg eine ganze Weile nachdenklich, ging kurz in den Waschraum, um mich zu erfrischen, und kam dann zurück auf meinen Platz. In der Zwischenzeit war mir eine Sache durch den Kopf gegangen. Warum wußte Albert so viel von der Sache? Da passte doch etwas nicht zusammen!
„Beantworte mir bitte ehrlich eine Frage!“, forderte ich auf. Albert blickte erwartungsvoll und auch ein wenig besorgt. Dann nickte er. „Was ist der wahre Grund, warum Du mich hierher gebeten hast? Sag mir bitte nicht, Du brauchst hier meine Hilfe als Neurologe! Warum erst diese Heimlichtuerei. Und jetzt erzählst Du mir eine Geschichte, die aus einem Science-Fiction Roman stammen könnte. Was also steckt dahinter? Und warum hast Du mich her gebeten?“
Albert blickte erst stumm vor sich hin, rührte nervös in seiner Kaffeetasse herum. Dann sah er entschlossen zu mir auf.
„Du hast recht in deiner Annahme, und es steckt mehr dahinter“, meinte Albert seufzend. „Anfangs wußte ich tatsächlich nicht viel von Victors Veränderung. Zu diesem Zeitpunkt ging ich tatsächlich von einer Art Krankheit aus und dachte an deinen Beistand, nachdem Victor sich keinen Untersuchungen unterziehen wollte. Aber schließlich erfuhr ich von dem Geheimnis um das Buch, was an seiner Veränderung Schuld ist. Du als Skeptiker würdest der Geschichte niemals glauben, ohne es zu sehen. Ich mußte mir also einen Grund ausdenken, dich zum herkommen zu bewegen. Naja, und nun bist Du da. Du wirst selber sehen, was sich hier ereignet. Aber ich sage dir, es ist sehr bedeutungsvoll. Victor hat Türen geöffnet, die vielleicht kein Mensch zuvor geöffnet hat. Jedenfalls kein Mensch der Neuzeit. Es gibt nun mal Dinge, welche jenseits der erklärbaren Welt existieren, Albert. Ich hoffe, Du wirst Glauben finden. – Victor hat mich eingeweiht in sein Geheimnis. Ich möchte nun dich einweihen, Victor hätte keine Einwände! Du bist der einzige, dem ich vertraue. Wir kennen uns schon so lange, mein Freund. Verzeih mir, daß ich nicht ganz ehrlich war“
Ich mußte eine gewisse Enttäuschung verarbeiten. Darüber, daß Albert meine Glaubwürdigkeit ausgenutzt hatte. Was auch immer sein Beweggrund war, es war nicht das, was ich erwartet hatte. Albert hatte wohl nie erwägt, meine Hilfeleistung als Arzt in Anspruch zu nehmen.
 „Du hast mein Vertrauen mißbraucht, Albert!“, konterte ich beleidigt. „Ich bin gekommen im Glauben, jemanden in Not zu helfen, nich um ein Opfer eurer Hirngespinste zu werden!“
„So ist das nicht Simon! Ich zähle auf dein Vertrauen als Freund in dieser Angelegenheit. Und Du kannst mir vertrauen. Und was mit Victor vor sich geht ist kein Hirngespinst. Auch keine Krankheit. Nein, ein Wunder. Eine unglaubliche Erscheinung. Aber alles ist Realität. Du wirst es bald verstehen!“
„Wir werden sehen, was es mit der Geschichte auf sich hat“, verkündete ich. „Ich bin mir sicher, daß sich alles normal erklären lässt, ohne Hokuspokus. Jedenfalls bin ich gespannt, Herrn Albenhoff kennenzulernen. Und ich hoffe, mein Kommen hat sich gelohnt“
Albert spielte ein leicht süffisantes Lächeln um die Mundwinkel. Er nickte und verabschiedete sich dann von mir. Ich schätze, er glaubte von Anfang an, daß wirklich etwas paranormales für den Zustand seines Freundes verantwortlich war. Ich sah das anders, meine Einstellung basierte auf wissenschaftlichen Erkenntnissen. Ich glaubte nicht an Übernatürliches. Noch nicht.
 
Am nächsten Tag trafen wir uns erneut. Wir wollten Victor in seinem Haus besuchen, welches außerhalb von Salzburg lag. Albert hatte einen Mietwagen, mit dem wir dorthin fuhren. Es war eine Fahrt über das Vorland, und wir fuhren vielleicht eine halbe Stunde.
Victor Albenhoffs Haus war ein bäuerliches Landhaus aus Stein nahe einem Wald etwas abseits. In der Nähe lag das Dorf Reschbach, nicht besonders groß.
Albert klopfte an die Türe, aber es dauerte eine Weile bis jemand sich meldete. Eine Stimme von drinnen rief gereizt „Wer ist da?“
„Victor, ich bin es, Albert!“, antwortete mein Freund. „Und ein Kollege. Herr McFarclay, von dem ich dir erzählt habe. Er ist extra aus Schottland angereist“.
Nach einiger Zeit schließlich öffnete sich die Türe. Und zum ersten Mal sah ich Victor Albenhoff persönlich. Er war ein großgewachsener Mann etwa in meinem Alter. Sein rotblondes Haar war schütter und wirkte zerzaust. Stahlblaue Augen leuchteten förmlich fiebrig aus einem rötlichen Gesicht entgegen. Er trug nur eine Leinenhose und ein Unterhemd. Obwohl der Mann sichtlich nicht normal aussah, wirkte er in gewisser Weise vital, aber auch angespannt.  Die rote Hautfarbe und die glasigen Augen deuteten auf ein Syndrom hin. Durch seine starke Atmung hätte man meinen können, er habe vor nur kurzer Zeit einen Hochleistungssport verübt.
„Ich habe euch schon erwartet!“, sagte Herr Albenhoff schroff. „Simon! Doktor McFarclay!”
„Freut mich Sie kennenzulernen“, sagte ich.
Erschrocken zog ich die Hand wieder zurück, als ich sie ihm zur Begrüßung schüttelte. Es war beinahe ein Gefühl, als umfasse man heißes Leder! Victors Hand war äußerst trocken und unnatürlich heiß. Ich schätzte seine Hauttemperatur auf definitiv mehr als 45°C. Aber wie war so was möglich?
„Schockiert, Doktor?“, fragte Victor heiser.
„Nun, ich bin überrascht, muß ich zugeben“, erwiderte ich. „Ich würde mich gerne mit Ihnen unterhalten wenn ich darf“.
„Sie werden noch mehrere Überraschungen erleben, Doktor. Albert hat mir erzählt, Sie sind gute Freunde. Dann dürfen Sie zusehen und staunen“
„Dürfen wir reinkommen?“, fügte Albert hinzu.
„Jetzt wo ihr schon da seid, will ich euch auch auch nicht wieder wegjagen“, meinte Victor schrill und lachte trocken.
Wir folgten ihm in die Wohnstube, die viel zu heiß war. Zudem brannte noch ein Kaminfeuer, das Victor wohl immer wieder nachschürte. Er forderte uns auf, uns hinzusetzen. Er selber aber ging nervös umher und atmete immer noch wie in Hypertonie.
„Victor, ich würde gerne wieder deine Temperatur messen, wenn Du erlaubst? Und vielleicht die üblichen Routinemessungen durchführen um Doktor McFarclay zu überzeugen?“.
„Ach, ihr Ärzte seid doch alle gleich“, schnaubte Albenhoff und lachte kurz auf. „Tu deine Pflicht. Aber beeil dich!“
Albert holte also seinen Untersuchungskoffer hervor, kramte darin herum. Victor wirkte aufgebracht und nervös und konnte nicht still sitzen, was die Untersuchungen nicht gerade einfach machte. Mein Kollege maß vorerst Puls und prüfte die Atmung.
„Hmm, 175 zu 100, wie ungewöhnlich“, murmelte er. „Auch die Atemfrequenz ist erhöht“.
Dann maß er die Temperatur unter der Achsel und holte das Termometer nach einer Minute hervor. Mit einem gewissen triumphierenden und zugleich bestürzten Blick zeigte er mir das Thermometer bevor er es herunterschüttelte. Die Quecksilbersäule zeigte auf 49°C. Ich war ebenso fasziniert wie verwirrt. Ich versuchte allerdings, meine Verwirrung nicht zu zeigen.
„Kann ich Ihnen zwischendurch einige Fragen stellen?“, fragte ich Victor.
„Daran kann ich Sie nicht hindern“.
„In medizinischer Hinsicht sind Sie ein Wunder. Doch Ihr Syndrom könnte Ursachen haben, die man bisher nicht kannte. Biochemische Stoffwechselvorgänge. Als Neurologe interessiert mich wie Sie sich vorstellen können vor allem der psychologische Aspekt. Haben Sie neuerdings bestimmte Schmerzen in Genick, Kopf oder Augen?“
„Nein, mir geht es gut!“, erklärte Herr Albenhoff ungeduldig. „Sie verstehen nicht worum es hier wirklich geht, nicht wahr?“
„Das will ich herausfinden, Sir“, erwiderte ich. „Ich würde Sie gerne eingehend untersuchen. Für die Wissenschaft wäre das eine erfolgversprechende – “
„Was bilden Sie sich ein, Doktor?“, fuhr Herr Albenhoff plötzlich auf. Er war sichtlich aufgeregt und geriet sogar in Wut. „Sie verstehen gar nichts! Warum sind Sie hergekommen, Sie ahnungsloser Stümper? Ich habe Sie nicht gerufen!“
Nun erfuhr ich zum ersten Mal einen der von Alberts geschilderten Wutanfällen. Ohne ersichtlichen Grund geriet der Mann plötzlich in Rage, beschimpfte uns, und wurde noch röter im Gesicht. Er hyperventilierte fast und gestikulierte wild mit den Händen. Er griff uns nicht direkt an, doch als er begann, ein Glas an die Wand neben dem Kaminsims zu zerschmettern, griff Albert mich am Arm und sagte mir eindringlich:
„Simon, wir müssen ihn abkühlen. Sein Fieber senken. Es wird sonst nur schlimmer!“
Mein Freund hatte recht. In dem Zustand könnte Herr Albenhoff nicht nur uns, sondern vor allem sich selber schaden. Ich eilte aus dem Haus und tauchte meine Jacke in den kalten Brunnen, der etwas abseits vor dem Haus stand, bis sie völlig durchtränkt war. Dann lief ich ins Haus zurück. Albenhoff rannte beinahe wie ein Berserker in der Stube umher, schrie einige Kraftausdrücke von sich und schlug hin und wieder an die Wand. Albert gab mir ein Zeichen, und irgendwie schafften wir es, ihm die nasse, kalte Jacke umzuhängen, während einer von uns ihn festhielt. Er schrie dabei, als gehe es um sein Leben, er schrie aus Leibeskräften. Dann sackte er in sich zusammen, vermutlich vor Erschöpfung.
Und ich lüge nicht, wenn ich erzähle, daß Victor Albenhoffs Haut beinahe glühte! Sie strahlte eine derartige Hitze ab, die ich noch niemals bei einem Menschen gespürt hatte. Und ich könnte schwören, daß bei der Berührung mit dem nassen Sakko seine Haut dampfte!
 
Wir brachten Herrn Albenhoff in sein Schlafzimmer und legten ihn aufs Bett. Er war noch immer ohne Bewußtsein, wie es schien. Allerdings stöhnte er und rollte den Kopf herum wie in einem Albtraum. Albert hatte Eiswickel um Beine und Arme gelegt, um das hohe Fieber zu senken. Wir warteten dort und unterhielten uns über diesen Vorfall. Über die ganze Sache.
„Es schien fast, als schmerzte ihm das nasse Sakko“, meinte ich. „Aber warum nur? Wie kann überhaupt jemand ertragen, mit so hohem Fieber noch herumzulaufen?“
„Simon, glaubst Du etwa immer noch, daß das gewöhnliches Fieber ist?“, entgegnte mein Freund kopfschüttelnd. „Du wirst bald nicht mehr davon überzeugt sein, daß Victor keine Krankheit hat. Etwas geheimnisvolles ist im Gange“
„Es muß eine normale Erklärung geben!“, beharrte ich. „Eine wissenschaftliche Erklärung“
„Simon, die Temperatur, die ich vorhin bei ihm gemessen habe war wie Du selber gesehen hast 49°C! Nennst Du das wissenschaftlich? Wir haben es mit Phänomenen zu tun, die weit entfernt sind, wissenschaftlich zu sein! Vielleicht beginnst Du endlich, zu verstehen“
„Er wacht auf“, zischte ich. Herr Albenhoff machte die Augen auf. Noch immer waren diese fiebrig. Aber seine Körpertemperatur war auf 40°C abgesunken. Er sah uns beide an, nun mit vollkommen nüchternem Blick. Er richtete sich etwas auf, atmete tief und meinte dann:
„Meine Herren. Zunächst möchte ich mich bei Ihnen entschuldigen. Für mein Benehmen. Und für meine Anfälle, die ich nunmehr schwer kontrollieren kann“
„Ich würde Ihnen so gerne helfen, Herr Albenhoff“, erwiderte ich achselzuckend. „Wenn Sie mich nur ließen“
„Es gibt keine Hilfe für mich, Doktor. Ich möchte auch keine Hilfe.- Übrigens, nennen Sie mich doch bitte Victor“, sagte er und lächelte gezwungen. „Wenn es auch Ihre Absicht sein mag. Am Ende werden Sie begreifen, was mit mir wirklich vorgeht. Auch dir, Albert, habe ich schon viel offenbart. Aber auch noch nicht alles“.
Eine Weile schwieg er, schloß die Augen und fuhr dann fort:
„Nun, ich denke, ich sollte Ihnen beiden die Wahrheit offenbaren. Bevor es zu spät ist. Doch vorher möchte ich, daß Sie beide einen feierlichen Schwur leisten, meine Herren. Ich bitte Sie als ehrwürdige Gentlemen, nichts von alldem an andere zu berichten. Weder das was Sie sahen, noch das was ich Ihnen erzähle, noch das was Sie vielleicht noch sehen werden“
Albert und ich sahen uns an. Wir gingen schließlich darauf ein und schworen einen Eid. Eine Wahl hatten wir kaum.
„Gut, dann wird es Zeit“, begann Victor seufzend. „Meine Veränderung beruht nicht auf irgendeiner Krankheit, wie Sie vermuten, Doktor McFarclay. Es ist ein natürlicher Prozess. Eine Transformation. So wie Sie mich jetzt sehen ist der Zustand, in dem ich ursprünglich war, geistig und körperlich. Denn die kalten Wasserumschläge haben den Prozess kurzzeitig gestoppt.-  Aber lassen Sie mich bitte von vorne beginnen:
In der Frühzeit der menschlichen Geschichte schon wußte man von den Mächten der Natur, von den Einflüssen der allumgebenden Essenz der lebenspendenden Elemente, ihrem Gleichgewicht oder Ungleichgewicht. Schon Druiden und Schamanen aus vorchristlichen Epochen forschten um die Kraft der Elemente. Sie erkannten wie sie interagieren und alles Leben beeinflussen. Sie wußten mehr als wir heute, unsere Gesellschaft degeneriert, hat sich den Gaben der Natur abgewandt. Es wurden Methoden entdeckt, sich die Kräfte der Elemente zunutze zu machen, mit ihnen zu experimentieren. Und es wurden Phänomene entdeckt, die auf dem Schaffen elementarer Felder beruhen. Die Schamanen gaben ihr Wissen im Geheimen weiter. Ein Zirkel keltischer Druiden, der wohl in der Bretagne seinen Ursprung hatte war überzeugt davon, daß jede Art von Materie verwandelt werden kann in elementaren Stoff. Mit Beschwörungsformeln, Ritualen und alchemistischen Experimenten versuchten sie, die Tore zu öffnen. Ihr Geheimwissen war niemandem sonst bekannt. Die Spuren schienen sich zu verlieren. Doch einige Jahrhunderte später stießen Alchemisten auf die scheinbar verloren gegangene Lehre. Sie beleuchteten die Elementarkunde in einer anderen, vermutlich profaneren Weise und trieben ihre Experimente bis an die Grenzen. Sie vervollkommneten ihr Wissen und ihre Künste der Beschwörung und hielten sie in geheimen Schriften fest, die sie als Fibel der Fünf Mächte zusammenfassten, der Mukha Kazurrha.
Nur in verborgenen Kreisen Eingeweihter hielten sich die Schriften. Vermutlich gab es nie ein einzelnes Buch. Die Mukha Kazurrha ist wohl vielmehr die Einheit des im Laufe der Jahrhunderte gesammelten Wissens. Die Schriften darüber waren ursprünglich in einer geheimen Sprache geschrieben, wurden dann aber von den Alchemisten auch in Altgriechisch und Arabisch übersetzt.
Sicher messen Sie nicht viel Bedeutung meiner ganzen Erzählung bei. Ich möchte Sie auch nicht mit historischen Anekdoten langweilen. Ich will nur, daß Sie die Hintergründe verstehen und sich damit der Bedeutung bewußt werden.
Wie auch immer. Die Mukha Kazurrha ist nicht Legende oder Mythos. Sie ist Realität. So wie ihre gesamte Lehre. Denn durch sie lassen sich die Urelemente Wasser, Luft, Feuer und Erde beschwören und verändern“
„Das ist somit gemeint mit dem Titel Die Fibel der Fünf Mächte?“, fragte ich skeptisch und lauschte Victors Geschichte eher amüsiert als gespannt. Es hörte sich nach einem nett erzählten Märchen an. Aber Victors Phantasie ging wohl durch seine Fieberanfälle mit ihm durch, so glaubte ich. „Warum aber Fünf Mächte, wenn es nur vier Grundelemente gibt?“
„Berechtigter Einwand“, fuhr er fort. „Als fünfte Macht gilt der Geist, die Transzendenz, die Willenskraft. Ohne diese können die Elemente nicht beherrscht werden. Der Geist muß über Materie herrschen, um die erwünschte Wirkung zu tun. Das fanden schon die Schamanen heraus und entwickelten hochgradige Meditationsübungen und Trance-rituale, die sie zur Kontrolle über Geist und Materie befähigten. Für Leute wie Sie, lieber Doktor McFarclay, ist das sicher nicht glaubhaft und mag wohl wie dummes Gerede erscheinen. Aber auch Sie werden noch erkennen, daß es mehr Dinge zwischen Himmel und Erde gibt als das was Sie sehen und wissenschaftlich begreifen können“
„Reden wir doch nicht von Mythologie, Herr Albenhoff, äh – Victor!“, meinte ich. „Es geht mir hier um Sie selber. Und um Ihren Zustand. Das ist der Grund warum ich hier bin. Und ich möchte eben herausfinden, was die Ursache dafür ist“.
„Verstehen Sie noch immer nicht, Doktor?“, entgegnete er schließlich müde. „Die Ursache für all das liegt doch auf der Hand! Ich selber habe die Praktiken der Elementarbeschwörung ausprobiert! In Alexandria gelangte ich an das geheime Buch, vielmehr an einen Band der Mukha Kazurrha. Ich studierte die geheimen Riten und Praktiken in jahrelanger Arbeit! Ich mußte mich asketischer Lebensweise hingeben, und es kostete mich viel Mühe und Schweiß, nur annähernd zu begreifen, zu was die Elemtarbeschwörung den Anwender befähigen kann! Natürlich war ich noch nicht so weit, die Praktiken wirklich zu beherrschen. Für meine Ungeduld muß ich nun bezahlen. Denn was mit mir geschieht ist ungewiß. Ich kann es nicht mehr rückgängig machen. Und Sie sehen ja die Auswirkungen der Anfälle, die mich überkommen, sowohl körperlich als auch geistig“
Victor schwieg eine Weile und schloß die Augen, sodaß wir dachten, er sei eingeschlafen, aber dann öffnete er sie wieder.
„Von was sprechen Sie? Was können Sie nicht rückgängig machen?“, fragte ich ungeduldig nach.
„Die ersuchten Veränderungen. Die Elementare Transformation“, sagte er leise und schien nun erschöpft. „Bitte lassen Sie mich nun etwas ausruhen. Die Wasserumschläge haben mich geschwächt“.
Albert nickte mir zu. Victor war nun auf dem Kissen wieder eingesackt und befand sich in einem Dämmerzustand. Albert ging zu dem schlafenden Patienten und machte einige Messungen, während wir uns im Flüsterton unterhielten.
„Nun hast es Du ja mit eigenen Augen gesehen“, meinte Albert. „Das unglaubliche geschieht“
„Unglaublich schon, das gebe ich zu. Aber wissenschaftlich sicher nicht unerklärbar. Ich werde schon noch herausfinden, was es wirklich damit auf sich hat. Wie gerne hätte ich ihm noch einige Fragen gestellt“
„Dazu wirst Du vielleicht wann anders Gelegenheit haben“, sagte Albert und erläuterte kurz seine Messungen. „Das Fieber ist auf 38° zurückgegangen, sein Puls ist kräftig und sein Herzschlag ebenso. Die Haut ist trocken und irgendwie rauh“
„Ich denke, wir sollten ihn wirklich zur Beobachtung in ein Krankenhaus bringen“, wandte ich ein. „Dort sollten endlich eingehende Untersuchungen durchgeführt werden! Wer weiß, wie schlimm seine Anfälle noch werden und welche Symptome sich noch zeigen. In dem Zustand wird Victor sich noch selber schaden“
„Immer auf der Suche nach wissenschaftlichen Erklärungen, was Simon? Aber ich sage dir, in dem Fall kann die Wissenschaft nicht viel ausrichten. Und ich glaube außerdem, daß Victor ausrasten wird, wenn wir versuchen, ihn in ein Krankenhaus oder Institut für weitere Untersuchungen zu bringen. Nein, ich denke, hier in seinem Haus ist er am sichersten. Und auch andere vor ihm, wenn er wieder in Rage gerät. – Wir sollten gehen. Morgen kehren wir wieder“
 
So leistete ich Arthurs Vorschlag widerwillig folge, da ich ihn wohl nicht überzeugen konnte.
Wir fuhren wieder in die Stadt zurück und trennten uns irgendwo in der Altstadt. Auf dem Rückweg zu meinem Hotel ließ ich mir die Sache nochmals durch den Kopf gehen. Victor Albenhoff war mir wirklich ein Rätsel. Aber nicht nur die Tatsache, daß er Fieberausbrüche hatte, an der andere Menschen schon gestorben wären, da kein Mensch mit Fieber über 45° überleben konnte. Auch die Tatsache, daß er bezüglich seiner Haltung und seiner Konstitution offenbar nicht an dem Fieber litt oder bettlägerig war. Es schien fast so, als blühe er dabei auf. Er war voller Elan und strotzte vor Energie. Wohl kaum die Gebärde eines kranken Mannes. Anderseits schloß ich nicht aus, daß er an einer psychosomatischen Krankheit litt und vielleicht chemische Substanzen wie Hormone für diesen Energieschub verantwortlich sein konnten und auch sein Schmerzzentrum lahm legten. Ich hoffte, diese Rätsel aufdecken zu können. Und natürlich auch Viktor helfen zu können. Ich war schließlich Arzt.
In der Tat stützte ich mich auf naturwissenschaftliche Erkenntisse und empirische Beobachtungen. Viktor Albenhoffs mystische Deutung, an die offenbar auch mein Freund Albert glaubte, konnte ich nun mal nich ernst nehmen. Alles konnte erklärt werden auf dieser Welt, davon war ich überzeugt.
 
Am nächsten Tag am frühen Abend  rief mich Albert an, er wirkte recht aufgeregt. Ich hatte Einkäufe erledigt und wollte mich ohnehin mit ihm in Verbindung setzen, um zu Herrn Albenhoff zurückzufahren. Hastig berichtete er mir:
„Simon! Du mußt unbedingt herkommen, zu Victors Haus! Sein Zustand verändert sich, Du wirst es nicht glauben! Die letzte Phase!“
„Ist es nicht besser, ihn sofort ins Krankenhaus zu bringen?“, wandte ich berechtigt ein.
„Nein!“, lehnte Albert energisch ab. „Sinnlos. Komm bitte her und überzeuge dich selber, was passiert!“
„In Ordnung, ich nehme gleich ein Taxi“, versprach ich.
 
So fuhr ich auf dem schnellsten Weg zu Albenhoffs Haus. Albert erwartete mich schon, riß mich dann förmlich aus dem Taxi, kaum daß ich noch zahlen konnte, und packte mich aufgeregt am Arm.
„Simon, sein Zustand hat sich wieder verändert!“
„Ist das Fieber wiedergekommen?“, wollte ich wissen.
„Von Fieber kann man wohl nicht mehr sprechen. Ich hoffe, Du lässt dich jetzt endlich überzeugen, daß seine Transformation nichts mit einer Krankheit oder pathologischer Veränderung zu tun hat. Sieh es dir doch selber an!“
Wir liefen ins Haus, wo Victor Albenhoff halbt nackt vor dem brennenden Kamin kauerte und immerzu schrie: „Ava Kaa – brich endlich aus! Brich aus!“
Ich ging näher auf Victor zu. Ich war neugierig um seinen Zustand. Da spürte ich die Hitze, und diese ging nicht vom Kaminfeuer aus, sie ging von Victor selber aus!
„Herr Albenhoff“, rief ich entsetzt, nicht nur über die Tatsache, daß er wohl von einem ungeheurem Fieber erfasst war (wobei das Wort Fieber in der Tat nicht mehr angebracht war in dem Zusammenhang), sondern auch über die gefährliche Nähe zum Kaminfeuer, an dem er kauerte.
Just in dem Moment er drehte seinen Kopf in unsere Richtung. Sein Gesichtsausdruck schien schmerzverzerrt, seine Augen glühten förmlich, so wie auch seine Haut. Ich sah nun die Veränderung die Albert angesprochen hatte und war sprachlos. Denn ich hatte solchermaßen zuvor niemals gesehen und fand dafür auch keine Erklärung.
Victors Haare schienen strohig trocken, die Haut wirkte spröde und schien an einigen Stellen dunkler zu sein, wie bei einem Sonnenbrand.
„Großer Gott, was ist mit Ihnen?“, fragte ich Victor betroffen und ging impulsiv zu ihm um ihn zu berühren. Vor Schreck zuckte ich zurück, als ich seine Schulter anfasste. Seine Haut war so heiß, daß es schmerzte. Beinahe wie eine heiße Herdplatte.
„Lassen Sie mich!“, schrie Victor und stieß meine Hand weg. „Es gibt jetzt kein zurück mehr! Sie sehen die wahre Dominanz der Elemente ausbrechen! Es ist zu spät für Rückkehr, verstehen Sie Ungläubiger denn nicht?“
„Aber Sie sind krank!“, erwiderte ich verzweifelt. „Sie brauchen Hilfe“
„Ich brauche Ihre Hilfe nicht!“,  schrie Victor erzürnt, und für einen Moment sah ich Rauch aus seiner Nase stieben. Oder glaubte es zu sehen. „Sieht das etwa nach einer Krankheit aus?“
Victor griff plötzlich impulsiv seine Hand in das Kaminfeuer, ohne daß ich noch etwas unternehmen hätte können. Er umfasste ein Stück glühende Kohle und nahm es heraus. Spielte damit. Entsetzt riß ich die Augen auf.
„Häh, Doktor? Sieht das etwa so aus als ob ich krank wäre?“, fuhr er mich an. Ich bekam es nun durchaus mit der Angst zu tun. Die Kohle versengte weder seine Haut, noch schien er Schmerzen zu empfinden. Unglaublich! Victor langte zur Unterstreichung dieser Demonstration zusätzlich ins Feuer, strich sie umher, als wolle er das Feuer streicheln.
„Da siehst Du es, Simon!“, meinte mein Freund mit einer Art betrübter Gewissheit. „Die Verwandlung ist nahezu komplett!“
„Verwandlung in was?“, wollte ich wissen.
„Die Verwandlung in das mächtigste aller Elemente – in FEUER, Sie Narr?“, rief Victor und lachte schallend. Nun drang wirklich Rauch oder Dampf aus seinem Rachen, bei meiner Ehre. Er stand auf und schnaubte. Die Hitze strahlte von seinem Körper wie von einem Ofen.
Dann rannte er jäh zur Haustür, riß diese auf und rannte hinaus ins Freie, als schien er hinter etwas herzujagen.  Es war bereits dämmrig.
„Wo um Gottes Willen läuft er denn hin? Wir müssen ihm nach! Was geschieht hier, Albert?“, fragte ich.
„Nein, warte! Laß ihn gehen! - Es ist die letzte Phase der Transformation, mein Freund!“, erklärte er aufgeregt. „Du wolltest es ja nicht glauben. Aber Du bist Zeuge dessen, was zuvor nur ein Druiden vorbehaltenes Geheimnis gewesen war. Wie Victor schon erzählt hatte. Die Transformation zum Reinen Element Feuer! Unglaublich, daß Victor es vollbracht hat“
„Du redest von etwas Unmöglichen, Albert!“, beharrte ich. „Das ist gegen jede wissenschaftliche Erkenntnis!“
„Ach Simon, immer der alte Skeptiker, was? Aber Du hast es ja nun gesehen, und Du glaubst es immer noch nicht?“
„Ich brauche dafür eine logische Erklärung“, meinte ich und zweifelte an meinem Verstand.
„Tja, logisch ist ein sehr relativer Begriff, mein Freund“, erwiderte Albert und lief zur Tür, um Victor vielleicht zu erspähen. Aber er war fort. Wohin wußten wir nicht.
„Wohin ist er wohl gerannt?“, fragte ich und war verwirrt, nicht Herr meines Verstandes.
„Vermutlich folgt er nur seinem Instinkt und sucht den Schutz desselben Elements, das ihn konsumiert.. Wasser ist nun sein natürlicher Feind. Es schwächt ihn, was Du ja bereits gesehen hast, als wir ihm kalte Wickel verabreicht haben“
Albert sah, daß ich still wurde, wie immer, wenn wirre Gedanken in meinem Kopf kreisten und ich ein Problem paradoxer Sachverhalte bewältigen mußte. Er klopfte mir auf die Schulter und sagte:
„Komm, mein Freund, wir können im Moment nicht viel tun. Wie schnell alles nun verläuft, kann niemand vorhersagen. Auch nicht, ob die Transformation wirklich erfolgreich vollendet wird. Schließlich beruht die störungsfreie und kontrollierte Verwandlung auf hochgradig asketischer Lebensführung, welche wohl nur wenige Schamanen und Yogis erreichen können. Wenn man den ganzen Theorien glauben darf. – Versprich bitte eines, Simon: halte dich an den Eid und berichte niemandem davon. Nichts von dem was geschieht! Es würde nur Böses nach sich ziehen“
„Ich halte mich an den Eid. Auch wenn es mir schwer fällt“, sagte ich leise, und dann nach einer kurzen Überlegung: „Was machen wir jetzt?“
„Wir können nicht viel machen. Ihn suchen möglicherweise, oder warten. Obwohl ich nicht vermute, daß er wieder kommt“
 
Widerwillig folgte ich Alberts Vorschlag, erstmal zurück in die Stadt zu fahren. Es war fast dunkel als wir mit Alberts Mietwagen aus der Ortschaft fuhren. Kurze Zeit später allerdings wurden wir aufmerksam auf eine aufgeregte Gruppe von Kindern, die an einem Feldweg stand und Richtung Waldrand blickten. Es war kurz nach den paar Höfen, die man nach der Ortsausfahrt hinter einer Steigung passierte. Einige Bauern von einem der Höfe kamen ebenfalls hinzu. Wir erkannten schnell, was der Grund der Aufruhr war. Ein Feuer brannte am nahen Waldrand. Es leuchtete hell zwischen dem Gehölz heraus.
„Was ist los?“, fragte Albert einen der Bauern, der geschwind auf einen Traktor aufstieg.
„Der Heuschober brennt!“, rief er aufgeregt. „Und die Stallung. Gehört zum Eggerl Josef. Jetzt hat’s auf die Fichten übergegriffen!“
„Hat jemand schon die Feuerwehr geholt?“
„Ja, wird a Bißl dauern!“, antwortete der Bauer und fuhr den Feldweg abwärts in Richtung Brand. Noch andere kamen hinzu, Nachbarn, Freunde, Neugierige. Wir erfuhren, daß die Bauern retten wollten was ging und das Feuer bekämpfen wollten, bis die Feuerwehr eintraf. Man wollte auch die Tiere in der Stallung befreien. Den Kindern befohlen sie, da zu bleiben wo sie waren. Nur die größeren durften zum helfen mit. Es waren vielleicht zwölf Leute, die zur Brandstelle fuhren.
„Albert, kann es sein, daß-?“, begann ich.
„Ja, ich weiß was Du denkst!“, unterbrach er. „Kann gut sein, daß er es ist! Wir müssen hin!“
 
Der Brand hatte Ausmaße, die wohl nur noch die Feuerwehr kontrollieren konnte, erkannten wir, als wir mit dem VW den Traktoren den holprigen Feldweg hinterher fuhren. Der besagte Heuschober und eine Stallung daneben brannten lichterloh. Die Stalltüren waren jedoch schon geöffnet worden, und etliche Schweine liefen panisch umher in dem Chaos.
Zwischen den Holzbauten lagen kleine Felder und grasige Lichtungen, auf denen Sträucher und junge Fichten wuchsen. Das Feuer war übergesprungen und drohte nun, sich auf den dahinterliegenden großen Wald auszubreiten.
Die Hitze war unterträglich. Es blieb uns und den anderen nichts übrig, als uns in gewisser Entfernung zu halten von dem Feuer. Obwohl einige der Bauern noch verzweifelt versuchten, mit Wasserkübeln eine aussichtslose Löschaktion zu starten.
In dem Tumult fiel es wohl niemandem sonst auf, aber wir sahen es. Am Rand des Feldes wo das Feuer auf den Wald übergriff, leuchtete etwas zwischen den Baumstämmen. Es war eine Gestalt.
„Gütiger Himmel, das kann nur Victor sein!“, meinte Albert. Ganz gebannt und voller Neugier liefen wir in einem Bogen, - auf direkter Linie ging es nicht, da das Feuer auf der grasigen Lichtung den Weg versperrte, - zum Waldrand. Die Bauern und die anderen Leute aus dem Dorf blieben zurück, versuchten zum Teil, die verwirrten Schweine einzufangen. Das war auch besser. Wir kamen näher. Die Gestalt war immernoch da, huschte zwischen brennenden Bäumen umher.
„Victor?“, rief Albert immer wieder. „Es war aufgrund der Hitze und der Rauchentwicklung schwierig, viel zu erkennen. Unsere Augen tränten, und der Rauch reizte unsere Lungen zum Husten. Aber die Gestalt hielt inne. Sie sah uns und erkannte uns offenbar. Da erkannten wir, daß es natürlich niemand anderes als Victor war. Unglaublich, aber aus seiner Haut drangen kleine Flammen, und aus Mund und Nase leuchtete es gelb und rot wie flimmernde Glut. Victor war auf vielleicht zehn Meter herangekommen. Mit hektischer Gebärde sah er sich immer um, lief etwas zurück, kam wieder. Er schien so dynamisch und unruhig wie das Feuer selbst. Und doch schien es, als habe er sich mehr unter Kontrolle als zuvor. Er schrie etwas, rief uns etwas zu, daß im Geknister der unbändigen Flammen unterging. Aber dann verstanden wir es doch.
„Es ist so weit! Es ist so weit!“, kreischte Victor die Worte, und seine Stimme hatte nicht mehr viel menschliches an sich; sie klang mehr wie ein dröhnen oder rauschen. „Die Vereinigung! Das Große Tor! Lebt wohl –Ich muß nun eilen!“
Damit huschte Victor wieder davon und rannte direkt in die tosenden, wallenden Flammen hinein. Ich meinte, noch einmal ein Winken zu erkennen, bis seine Gestalt sich im Chaos des lodernden Feuers verlor.
Die Feuerwehr kam schließlich mit mehreren Löschzügen und erledigte ihre Arbeit zum besten. Viele Leute halfen noch mit, die Rückstände des Brandes zu beseitigen und das Gelände abzusichern. Wir gingen irgendwann, als auch die Leute nach Hause gingen; es war vielleicht ein Uhr nachts. Von Victor war keine Spur mehr, er war verschwunden, wohin auch immer. Die Antwort kannte wohl nur er selber.
 
Wir sprachen nichts auf der Rückfahrt nach Salzburg und verabschiedeten uns. Meine Gedanken waren zu ungeordnet, und ich konnte nicht schlafen obwohl ich recht erschöpft war.
Merkwürdigerweise sprachen wir wenig über das geschehene. Albert brachte mich am nächsten Tag zum Bahnhof für meine Rückreise nach Schottland. Es war noch etwas Zeit, bis mein Zug ging, so gingen wir noch die Stauffenstrasse bis zur Salzach entlang. Und das eine mußte ich noch loswerden und hinterfragen, bevor ich die ganze Sache hinter mich lassen würde:
„Du weißt, es fällt mir schwer das alles zu begreifen und zu glauben. Doch jetzt wo ich es mit eigenen Augen gesehen habe, kann ich es wohl nicht mehr abstreiten. Es gibt so viele Fragen, und die ganze Sache ist und bleibt mir ein Rätsel. Aber was in aller Welt ist aus Victor geworden, Albert? Wie interpretierst Du die Geschichte, ohne Lügen? Du hast doch immer schon mehr gewußt über die Sache, als Du mir verraten hast“
Albert sagte eine Weile nichts und blickte geheimnisvoll auf den Fluß. Dann sah er mich an und lächelte:
„Du hast recht. Ich habe mehr gewußt. Aber Du hättest mich für verrückt gehalten, wenn ich dir diese Theorie vermittelt hätte, wie ich sie von Victor übermittelt bekommen habe. Die Theorie der Transformation. Aber Du Simon, der Skeptiker, wolltest nicht glauben bis zum Schluß. - Weißt Du, manche Dinge bleiben vielleicht besser verborgen, weil sie für uns Menschen nicht verstanden werden. Wie ich dir schon gesagt habe, es gibt viel zwischen Himmel und Erde, außerhalb der irdischen und materiellen Welt, wir wir sie kennen. – Was Victor anbelangt, so glaube ich, er ist verschmolzen mit dem Feuer. Eins geworden. Das war sein Ziel und seine Bestimmung. Vielleicht lebt er fortan in einer anderen Welt. Einer anderen Dimension. Vielleicht eine Dimension aus Feuer und Flammen. Was wissen wir schon, wir sind doch nur nichtwissende Menschen. Du hast seine letzten Worte gehört, bevor er in das Feuer rannte?“ Ich nickte. „Er sprach vom Großen Tor“
„Und von der Vereinigung“, fügte ich hinzu.
„Ich denke, daß er dieses Feuer entfacht hat, um einen Eingang herauf zu beschwören. Einen Eingang in seine neue Welt, die ihn erwartete. Und nur ein großes Feuer schafft vermutlich so ein Tor, einen Übergang. – Wie auch immer, über eine Sache sind wir uns doch einig: all das wird verborgen bleiben und darf niemals an die Öffentichkeit gelangen“
„Es bleibt mir wohl nichts übrig“, versprach ich erneut. „Es würde mir eh keiner glauben, nicht wahr? Keiner außer uns hat teilgehabt an dieser phantastischen Geschichte. Keiner hat Victor im Feuer gesehen“
„Keiner“, bestätigte Albert. „Und keiner wird Victors Forschungen zu sehen bekommen. Auch nicht der Band des Feuers der Mukha Kazurrha
„Hast Du dieses Buch eigentlich selber gesehen?“, wollte ich wissen.
„Ja, Simon, das habe ich“, bestätigte er. „Es ist nicht allzu groß und gebunden in schwarzes Leder. Victor sagte, es sei Schlangenleder. Vorne kennzeichnete ein zinnoberfarbenes Symbol das Werk“.
„Was wird nun damit geschehen?“
„Die Schriften hat Victor verbrannt bevor er fort ging“, berichtete Albert kurz.
„Das ist vielleicht das beste so. Wer weiß was für ein Schaden angerichtet werden könnte“, meinte ich.
„Wahrscheinlich würde man es gar nicht ernst nehmen“, fügte Albert hinzu. „Und jetzt sollten wir uns beeilen. Dein Zug geht in zehn Minuten!“
 
Nicht viel später saß ich bereits im Abteil. Der Zug fuhr an. Albert sah mir nach und winkte. Dabei öffnete sich sein Mantel ein wenig. Und ich sah etwas in der Innentasche des Mantels. Es war ein kleines, alt aussehendes Buch, gebunden in schwarzes Leder.

Vorheriger TitelNächster Titel
 

Die Rechte und die Verantwortlichkeit für diesen Beitrag liegen beim Autor (Dietmar Penkert).
Der Beitrag wurde von Dietmar Penkert auf e-Stories.de eingesendet.
Die Betreiber von e-Stories.de übernehmen keine Haftung für den Beitrag oder vom Autoren verlinkte Inhalte.
Veröffentlicht auf e-Stories.de am 11.09.2005. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

Der Autor:

  Dietmar Penkert als Lieblingsautor markieren

Bücher unserer Autoren:

Baader-Meinhof [...] (eBook) von Huberti Jentsch



Hubertus Jentsch präsentiert sein Buch "Baader-Meinhof - Täter, Sympathisanten, Opfer und Andere aus der Personenanalyse und Karmabetrachtung mit den Hubertus-Systemen" als gratis Version zum Online-Lesen.

Möchtest Du Dein eigenes Buch hier vorstellen?
Weitere Infos!

Leserkommentare (0)


Deine Meinung:

Deine Meinung ist uns und den Autoren wichtig!
Diese sollte jedoch sachlich sein und nicht die Autoren persönlich beleidigen. Wir behalten uns das Recht vor diese Einträge zu löschen!

Dein Kommentar erscheint öffentlich auf der Homepage - Für private Kommentare sende eine Mail an den Autoren!

Navigation

Vorheriger Titel Nächster Titel

Beschwerde an die Redaktion

Autor: Änderungen kannst Du im Mitgliedsbereich vornehmen!

Mehr aus der Kategorie "Phantastische Prosa" (Kurzgeschichten)

Weitere Beiträge von Dietmar Penkert

Hat Dir dieser Beitrag gefallen?
Dann schau Dir doch mal diese Vorschläge an:

Die Standuhr von Dietmar Penkert (Unheimliche Geschichten)
Alte bleiben länger jung von Norbert Wittke (Gedanken)

Diesen Beitrag empfehlen:

Mit eigenem Mail-Programm empfehlen