Martine Meyer

Brandstiftung

Er saß draußen auf einer Bank. Blickte starr geradeaus und bewegte sich nicht. Die Abendsonne versank langsam hinter einem Hügel und tauchte die Fassade des Betongebäudes vor ihm in ein tiefes Rot. Doch selbst dieses schöne Farbenspiel konnte den Schrecken und die Angst und die langsam in ihm aufkeimenden Schuldgefühle, die er beim Anblick dieses Gebäudes empfand, nicht verringern. Er schloss die Augen und erinnerte sich an die Geschehnisse vor einer Woche, die ihn an diesen Ort gebracht hatten:
 
Das Vorhaben war für ihn zur Routine geworden. Seit über einem Monat schon verdiente er sich seine Brötchen mit diesen Aufträgen. Angst und Nervosität empfand er nicht mehr. Sie waren einem Gefühl von Nervenkitzel und Erregung gewichen, die am stärksten waren im Moment, da sein Vorhaben begann. Genau jetzt! Er rückte die Taschenlampe, die er mit einem Band an seinem Kopf befestigt hatte zurecht und seine Finger umschlossen die eiserne Brechstange fester. Mit aller Kraft schlug er das Fenster an der Rückseite der Schule ein. Er kletterte hindurch und sah sich um. Ein langer, dunkler Gang erstreckte sich vor ihm. Vorsichtig lief er weiter. Er wusste genau, wo die wertvollsten Sachen, die die Schule besaß zu finden waren. Er schlich durch mehrere Zimmer und nahm alles mit was er tragen konnte, darunter Laptops, Beamer, Geld aus Automaten und verschiedene Geräte aus den Physik- und Chemieräumen. Dann machte er sich daran seinen Auftrag zu vollenden. Ein Brand würde alle Spuren beseitigen, dann konnte man keinen Raub mehr feststellen. Nachts hatte sich schlicht und einfach ein am Tag vorbereitetes Experiment selbst entzündet und so den Brand verursacht. Tragisch, aber nicht zu ändern. Doch als er sich dem Zimmer näherte, in dem die Explosion der Chemikalien stattfinden sollte, hörte er flüsternde Stimmen. Kinderstimmen, und die eines Mannes. Er tat das Gehörte jedoch als Einbildung ab. Wer sollte sich denn nachts in einer Schule aufhalten? Außer Einbrechern wie ihm natürlich! Doch da es ganz eindeutig Kinderstimmen gewesen waren, konnte man davon ausgehen, dass es sich nicht um Einbrecher handelte. Er bog um die nächste Ecke und blieb wie angewurzelt stehen. Ihm gegenüber stand ein großer, kräftig gebauter Mann, neben ihm standen zwei Grundschüler. Einen Moment lang waren sie beider zu erschrocken um sich rühren zu können, doch dann rief der Mann: „Was tun sie hier?“ Doch als sein Blick auf den Laptop in der Hand seines Gegenübers fiel, hatte er sofort verstanden. Doch nun hatte sich auch der Einbrecher wieder gefasst und hielt den dreien einen Revolver entgegen. Sie nahmen die Hände hoch und gaben sich geschlagen. So führte er sie in einen Raum und fesselte sie an Stühle. Nur einen Augenblick ließ er sie aus den Augen, als er glaubte eine Bewegung bemerkt zu haben und für eine Sekunde den Raum verließ. Dieser Moment war ihm zum Verhängnis geworden. Als er sich Minuten später, noch immer damit beschäftigt eines der Kinder zu fesseln, noch in völliger Sicherheit dachte, wurde plötzlich die Tür hinter ihm aufgestoßen. Im Türrahmen standen Feuerwehrmänner und ein Polizist. Er verstand, die Kinder mussten den externen Feueralarm ausgelöst haben, als er nicht im Zimmer gewesen war.
 
Die Sonne war nun untergegangen. Eine Tür in dem grauen Betongebäude wurde geöffnet. Der Gefängniswärter kam auf den Mann zu, der sich schon von der Bank erhoben hatte und führte ihn zurück in seine Zelle. Dieser war immer noch in Gedanken versunken, denn die Überschrift des Artikels, der bei seiner Verhaftung in allen Zeitungen erschienen war, ging ihm nicht mehr aus dem Kopf und schwirrte auch jetzt darin:
 
„Meisterhafter Dieb und Brandstifter von Grundschülern ausgetrickst!“
 

Hallo =)

Diese Geschichte musste ich als Aufsatz für die Schule schreiben.
Es ist eigentlich wirklich nichts besonderes, und da ich die Vorgabe hatte mich auf eine Seite zu beschränken ist es auch nicht sehr ausführlich geworden und es gibt vieles, was ich gerne besser beschrieben hätte.

Doch trotz alle dem, mag ich diese Geschichte wirklich und sie bedeutet mir auch irgendwie viel, da ich das erste Mal eine Geschichte mit strengen Vorgaben geschreiben habe, die mir danach auch wirklich richtig gut gefallen hat!!

Ich hoffe sie gefällt euch auch^^
und bitte bitte *hundeblick* vlt ein kleines Kommentarchen schreiben?! :)

Bis bald, eure Tiny
Martine Meyer, Anmerkung zur Geschichte

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 14.09.2005. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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