Harald Freyer

Der Fürst

 

 

Der Fürst ärgerte sich und zwar so sehr, dass er gar nicht mehr wusste, weshalb. Zu vieles hatte sich in ihm aufgestaut, was ihn verwunderte, erregte und empörte, so dass ihm die Wut darüber sogar das Studium der morgendlichen ’Bild’ vergällte. Und dabei war er durchaus ein friedfertiger Mensch mit sozusagen edlen Gefühlen, die ihn allerdings - und das räumte er zuweilen selbstkritisch ein - nicht immer im nötigen Gleichmaß befielen. So waren gelegentliche kleinere Divergenzen (Belanglosigkeiten freilich), die hier und da gewisse Unterschiede zwischen den einzelnen Unterstellten erkennen ließen, trotz mühevollen Gegensteuerns nicht zu vermeiden. Launenhaftigkeit nannten das die einen, Boshaftigkeit die anderen. Doch wer ihn kannte, wusste, dass es weder das eine, noch das andere war, sondern vielmehr Folge seiner inneren Unentschlossenheit, geschuldet seiner ständigen Suche nach optimalen Lösungen, worin er sich nur allzu leicht verzettelte und was am Ende, sehr zu seinem Leidwesen, zu mancherlei ungewollten Fehlinterpretationen führte, die seinen Ruf als missliebigen Leiter begründeten.

 

 

Zugegeben, ein fürchterliches Ärgernis. Aber zu viel Edelsinn, so tröstete er sich, bewirkt das Gegenteil, wird missverstanden bzw. missdeutet, weshalb er es sich zur Gewohnheit gemacht hatte, damit recht sparsam umzugehen. Der Erfolg gab ihm recht; man muckte nicht, wagte nicht von den Akten aufzuschauen, und eisige Stille trat ein, sobald er ein Zimmer betrat, oder genauer, sobald er erschien. Setzte er doch in allem auf Erscheinung. Schon immer glaubte er, damit vieles, wenn schon nicht zu verhindern, so doch zumindest kompensieren zu können. Eine straffe Haltung und ein strenger Blick - das bewies die langjährige Praxis – bewirkten mehr als bestes Fachwissen, zumal sie, wie in seinem Falle, von einem stattlichem Äußeren hervorragend ergänzt wurde. So entsprach er - und das konnte man mit Fug und Recht behaupten – mit seinem 190, den 100 Kilo und dem dunklen Vollbart, der ihn trotz seiner nunmehr beinahe  

 

60 keineswegs altern ließ, vollauf dem Ideal vom wackeren Leiter, der allein mit Schneid und Charisma zu beeindrucken verstand. Zudem wirkte er überaus gesund - gesund und durchweg ausgeruht, wie es für Menschen typisch ist, deren frischer rosiger Teint ein hohes Maß an Energie und Vitalität verrät, so dass man bei seinem Anblick glatt in Verzückung kommen konnte. Lediglich die Schlichtheit seiner Kleidung, die sich im wesentlichen auf zwei Jacketts beschränkte und welche er im wöchentlichen Wechsel trug, milderten diese Wirkung und deutete auf einen ökonomischen Lebensstil hin, welcher sogar, wenn man sich so ausdrucken darf, in einer angenehmen Disharmonie mit seiner ansonsten so imposanten Erscheinung stand. Nicht das er geizig war, oh nein, nur hasste er jede Form von Verschwendung, weshalb er äußerlichen Aufwertungen, gleich welcher Art, schon immer verachtete und als dekadent abklassifizierte.

 

 

Nun mochte man darüber befinden, wie man wollte; auch wenn er den morgendlichen Teebeutel zweimal aufbrühte und seine Geburtstagsrunde sehr einfach hielt, indes bei fremden Gelagen durchaus kräftig zulangen konnte; selbst wenn er ältliche Gegenständen aus seinem Privatbestand noch durchaus passabel, d.h. konzessionsfrei zu veräußern verstand und die eigenen täglichen Aufwendungen auf das Nötigste reduzierte, hatte er es doch es zu etwas gebracht, nannte ein Haus sein eigen, fuhr eine mittlere Nobelkarosse (vorletztes Modell, Standartausführung) und gönnte sich darüber hinaus einmal im Jahr einen Urlaub im Zweisternehotel. Ebenso gab es dienstlich nichts zu beanstanden; die Arbeit lief, niemand jammerte, und eigentlich wäre auch alles zu seiner Zufriedenheit, bliebe da nicht eine unerklärliche, beinahe bedrückende Eintönigkeit, man kann sogar sagen, Sprachlosigkeit, was dazu führte, dass niemals, nicht ein einziges Mal, so etwas wie Lockerheit in seiner Abteilung aufkommen mochte, welche ihm gestattet  hätte, jemanden freundschaftlich in den Arm zu nehmen oder einen kleinen Scherz effektvoll abzubringen (und dieses Bedürfnis überkam ihn manchmal tatsächlich). Das war nicht nur ärgerlich, sondern geradezu erschreckend, zumal andere Kollegen in der ’Führungsschiene’, die jünger und somit weniger befähigt waren, diese Kunst durchaus beherrschten, hingegen er, der im Privaten ein herzensguter, heiterer Mensch war, diesen Wesenszug niemals anbringen konnte, nur weil man es nicht zuließ.

 

 

Nicht das er es nach all seinen Dienstjahren als einer am Ende der Karriere stehender Beamter im höheren Dienst nötig hätte, überhaupt irgend etwas anzubringen (immerhin hatte er alles erreicht, was es zu erreichen galt und dafür – das sei hier der Wahrheit halber eingefügt - nicht einmal seinen Verstand sonderlich strapazieren müssen, da ihn allseits gewogene Protektionen wie von selbst empor katapultierten), und doch betrachtete er diesen Umstand zunehmend als Makel, als Zeichen von Unvollkommenheit und Schwäche, was seinen ganzen Ehrgeiz aufstachelte, die Ursachen hierfür zu ergründen. Früher, oh ja, hätte er darüber allenfalls gelacht wie über eine dumme Verstiegenheit, die einem mal so einkommt. Doch jetzt - jetzt war das anders, wie überhaupt vieles in letzter Zeit anders geworden war, wofür er keine Erklärung wusste. So kam es zuweilen vor, dass er inmitten der besten Stimmung plötzlich ganz verdrießlich wurde, besonders wenn ihm wieder einmal etwas aufstieß, was er sich nicht erklären konnte, jedoch zu stolz war, sich mit dem gewohnten: „Helfen Sie mir mal“ oder „Erklären Sie mir mal“, an jemand zu wenden. Dann legte er die Zeitung beiseite, verschränkte die Hände in den Nacken und starrte gedankenversunken vor sich hin, und hätte man ihn in jenem Moment sehen können, wäre es einem

 

Betrachter schon sehr sonderbar vorgekommen, den sonst so gestrengen Vorgesetzten mit dem bärbeißigen Gesicht, plötzlich so sentimental, ja geradezu weinerlich zu sehen. Aber damit nicht genug; in solchen Momenten, d.h. wenn ihn das Verlangen überkam, alle Welt zu umarmen, doch niemand da war, diese Umarmung zu empfangen, fühlte er sich quälend einsam, so dass er aufstand, vor den Spiegel trat und sein bärtiges Antlitz sorgenvoll streichelnd seufzte: „Tja, Hans-Herbert, so ist das nun mal. Alle Welt verlangt von dir Entgegenkommen, doch niemand kommt dir entgegen. Oder kann man dir erklären, weshalb man Gespräche mit dir meidet, wo du doch durchaus gesprächig bist, dass man keinerlei Verständnis für dich aufbringt, wo du doch so verständig bist? Selbst wenn du es mal gut und edelmütig meinst, verkennt man deine Absicht und wählt ausschließlich einen dienstlich kühlen Ton, als könnte man nur in einem dienstlich kühlen Ton mit dir reden; deine Witze werden nicht verstanden, und wenn man darüber lacht, ist das kein Lachen, sondern mehr ein dummes Grinsen, was dich stets ärgerlich macht ... oder was, bitteschön, hatte das gestern vorzustellen, als du zufällig den Kollegen P. bei einem sehr lustigen Gespräch ertapptest, worauf dieser sogleich mit unangenehmsten Gesichtsausdruck verstummte, obgleich dein lockeres: ‚na Propsti, alles paletti?’ kein Anlass dafür bot. Ausgerechnet er, dem du jüngst mit einer großzügigen Einschätzung bedacht hast, worin du ihm mehr zugestanden hattest, als ihm eigentlich zugestanden hätte, nur um einen missliebigen Konkurrenten aus dem Rennen zu werfen - ausgerechnet er zieht eine solche Flappe, anstatt deine Güte und deinen Edelmut zu würdigen. Und dabei wäre doch gerade er zum Entgegenkommen verpflichtet gewesen, wenn schon nicht gesetzlich, so doch zumindest anstandshalber, moralisch sozusagen, oder etwa nicht? Das war doch keine Art.“

Solche und noch schlimmere Gedanken quälten den Fürsten in letzter Zeit beinahe täglich und führten zu starken Blähungen - ein schrecklicher Zustand, der ihn sogar schon dazu zwang, die morgendliche Runde zu verkürzen. Ärgerlich deshalb, weil gerade das ein wesentlicher Bestandteil sowohl seiner Autorität, als auch seiner Einflussnahme auf die Belange des Kollektivs bildete. Wie bitte war es sonst zu erklären, dass immer, wenn die morgendliche Runde aus irgendwelchen Grunde ausfiel, kein konkreter Überblick über die Anwesenheit und vor allen den Zustand er einzelnen Mitarbeiter vorhanden war? Um das etwas näher zu erläutern sei angemerkt, dass ein Kollege durchaus als anwesend geführt werden kann, ohne wirklich anwesend zu sein; oder anders herum, ohne die nötige Motivation, sprich, ohne nötigen Nachdruck, ist nachweislich keinerlei Leistung zu erwarten. Das hatte er schon zigfach am praktischen Beispiel überprüfen können und ließ sich darin nicht beirren - das Geheimnis seines Erfolges lag allein in der Autorität. Und diese wiederum konnte nur wirken durch eine ständige, allseitige, unbedingte und unnachgiebige PRÄSENZ. Deshalb waren Krankschreibungen für ihn tabu, selbst eine schwere Erkältung hinderte ihn nicht, zum Dienst zu ’erscheinen’, wenn auch erst zum Beginn der Kernzeit, aber immerhin. Auch verstand er schon mal seine Stimme zu heben, deren kräftiger Bariton dann über den Flur hallen und ganze Fensterscheibe zum Zittern bringen konnte, sobald es die Umstände nur erforderten.

 

 

Da war z. b. Kollegin. S., eine neu auszubildendes, unscheinbares Mäuschen mit kleinen klugen Äuglein hinter einer komischen Brille, wie er fand, das ihn jedes Mal lächelnd ansah - zu oft, so schien ihm. Hatte sie sich doch tatsächlich einmal erdreistet, ihn während eines morgendlichen Vortrages derart anzulächeln, dass er beinahe ganz durcheinander gekommen wäre. Nicht dass er so etwas nicht mochte, im Gegenteil, er liebte freundliche Gesichter und hatte schon mehrmals mit kleineren Bonmots die allgemeine Griesgrämigkeit zu zerstreuen versucht - nur war es in diesem Falle diese Starrheit, diese völlig unnötige, überflüssige Freundlichkeit, die scheinbar ganz von selbst entstand und ihn argwöhnen ließ, da stecke womöglich mehr dahinter. Das war natürlich Unsinn, denn wie sollte ausgerechnet eine Auszubildende, noch dazu solch ein ’Lieschen’ ... nein, völlig unmöglich. Dennoch - und das ärgerte ihn an meisten – blieb ein unbestimmtes, fades Gefühl, das immer dann aufloderte, sobald ihn dieses Lächeln überrumpelte. War das Absicht? Zwar hielt er das ’Unmögliche’ auch weiterhin für unmöglich, und doch hatte ihm seine Erfahrung Wachsamkeit gelehrt. Folglich waren seine Versuche, sie zu disziplinieren, nur zu verständlich, in dem er wiederholt einen Unterstellten damit beauftragte, ihre Arbeit akribisch zu kontrollieren, dieser jedoch, sehr zu seinem Ärger, bisher keinerlei Anlass zu Beanstandungen fand. Aber war das möglich? Konnte jemand, der so neu war, gleich fehlerfrei arbeiten und dazu noch so ungeniert lächeln, als sei er sich bewusst, fehlerfrei zu arbeiten? Hm, vielleicht war ihr Lächeln gerade deshalb ungeniert, weil sie um ihre Sicherheit wusste, doch wenn, woher nahm sie diese oder besser, wer gab sie ihr ein? Sein Kopf begann zu schmerzen. Nein, nein und nochmals nein, das ging nicht zusammen, das konnte gar nicht sein  ... 

 

 

‚Das kommt alles von diesem verdammten V’, fluchte er und stellte sogleich allerlei Zusammenhänge zu seinem früheren Stellvertreter her, mit dem er sich, Gott weiß warum, vor kurzem erst überworfen hatte, doch dessen Einfluss und Aufmüpfigkeit offenbar noch immer nachwirkten. Nicht das er ihn fürchtete, wie gehässige Zungen gelegentlich munkelten. Das war lächerlich, denn zu bestand wahrlich kein Grund. Immerhin war er ein Fürst und besaß die Macht, getreu dem Motto zu handeln: Was nützt es dir, im Recht zu sein, wenn du nicht die Macht hast, dein Recht zu nutzen, hahaha. Wenn ihm also etwas missfiel, dann allein der Umstand, dass er ihn nicht fürchtete und mit dieser Furchtlosigkeit auch noch schamlos protzte, so dass es wiederholt zu lautstarken Auseinandersetzungen gekommen war, die jedes mal mit einer erhöhten Pulsfrequenz und einem kräftigen „Raus!“ endeten. Eine sehr gefährliche Masche, die keinesfalls Schule machen durfte und sei es nur durch ein solch unscheinbares Mäuschen. Erst gestern hatte sie ihm zur Morgenrunde zwei Vollkornbrötchen auf den Platz gelegt und damit sowohl seine Verwunderung als auch seinen Argwohn geweckt. Was sollte das? Glaubte sie etwa, er sei käuflich? Und weshalb schon wieder dieses auffallende Grinsen, nachdem ihm seine Verblüffung ganz offen im Gesicht geschrieben stand und er nicht wusste, wie er darauf reagieren sollte. Ein formelles „Danke schön“, wäre  zu offensichtlich gewesen, also zog er es vor, möglichst neutral zu bleiben und zu schweigen, um bloß nicht missverstanden zu werden. Doch das erwies sich schwerer als erwartet, und so kam er nach den vielen fragenden Blicken nicht umhin, ihr ein zerquältes Lächeln zuzuwerfen. Oh Gott, war ihm das unangenehm.

 

 

Aber nein, zu durchsichtig, zu profan. Nur, was zum Teufel steckte dahinter? Allein deshalb schien es angeraten, sich der Sache persönlich anzunehmen und diesem Dämchen mal etwas näher auf den Zahn zu fühlen. „Frau S.!“ blaffte er sie noch am gleichen Morgen an, nachdem ihm glücklicherweise ein nicht zuzuordnendes Schriftstück in die Hand gefallen war, wofür er sie endlich einmal verantwortlich machen konnte. „Erklären Sie mir mal .. “ und dabei wedelte er gefährlich mit dem Blatt vor ihrer Nase herum, jeden Moment bereit, es ihr um die Ohren zu hauen, sollte ihr dafür keine passende Antwort parat haben. Doch leider wusste sie eine und diese war zudem noch so banal, dass es ihm beinahe schon wieder peinlich war, nicht von selbst darauf gekommen zu sein. ‚Sie muss doch denken, du bist ein Idiot’, schoss es ihm durch den Kopf und eine leichte Röte stieg ihm ins Gesicht, zumal ihm ihr Lächeln jetzt, Gott weiß warum, besonders unverschämt vorkam und ein sehr unangenehmes Gefühl in ihm bewirkte.

„Aber natürlich“, erwiderte er lachend und klopfte ihr anerkennend auf die Schulter mit dem Bemerken, das sei ja auch nur ein Test gewesen. Sie aber habe vorzüglich reagiert, „offenbar gut vom Kollegen V. ’abgekupfert, hahaha“. Diese Bemerkung nahm sich jedoch nicht sonderlich witzig aus, das merkte er selbst und kam sich in diesem Moment Gott weiß wie dumm vor, wusste aber nicht anders zu reagieren, was ihn allmählich argwöhnen ließ, dass genau das in ihrer Absicht lag. Kaum wieder allein in seinem Zimmer, wäre er am vor Wut beinahe geplatzt. ‚Diese Göre kauf ich mir’, nahm er sich vor, und sann nach einer geeigneten Möglichkeit, die ihm aber jetzt auf die Schnelle nicht einkommen wollte.

 

 

So weit war es also schon gekommen, dass ihm sogar schon seine Kritiklust verging. Von wegen Grinsen. So etwas wäre ihm früher nie passiert, wäre es ihm ein Vergnügen gewesen, ihr nach allen Regeln der Kunst die Leviten zu verlesen, was dann bestimmt nicht ohne Tränchen abgegangen wäre, - o ja, darauf verstand er sich, das beherrschte er. Nur zu gerne erinnerte er sich des Kollegen K., ein Paradebeispiel, der immer so hilflos dreinschaute, wenn er mal etwas gefragt wurde und den er gerade deswegen zu gern etwas fragte. Einfach köstlich, sein dummes Gesicht zu sehen, wenn er ihn nach dessen Sprachlosigkeit vor versammelter Mannschaft abkanzelte und mit einem Schaf verglich, hahaha (aber manche Menschen, so seine Überzeugung, scheinen geradezu zum Spott geschaffen). Wie oft hatte er ihn in sein Zimmer zitiert und wegen irgendeiner Sache ’zerpflückt’, wie er sich in solchen Fällen auszudrücken pflegte. „Ja, das waren noch Zeiten“, seufzte er leise und richtete einen wehmütigen Blick auf sein Regal mit den verstaubten Ordnern, in denen sich einst sein ganzer Stolz, namentlich die Unterlagen zu einem, oder besser, zu seinem einzigen Fall befanden, woran er tatsächlich einmal mit praktischer Arbeit beteiligt war, und von denen er sich übrigens vor kurzem trennen musste. Bei einer Revision war nämlich beschlossen worden, alten Ballast zu entmüllen, - Unverschämtheit! -, und so waren sie dem Schredder anheim gefallen, sehr zu seinem Unwillen, da er sie, obgleich bereits über 20 Jahre alt, für durchaus wertvoll erachtete und zudem mit vielen angenehmen Erinnerungen aus seiner Anfangszeit verbunden waren. Nun standen nur noch die leeren Hüllen da und erinnerten mit ihren allmählich blasser werdenden Beschriftung an einst glorreiche Zeiten. Waren das Altersrescheinungen? Schrecklicher Gedanke. Da half nur eines - Präsenz, Präsenz und noch mal Präsenz. Doch welch ein Dilemma, zumal er in letzter Zeit von Termin zu Termin hetzte und gerade diese Notwendigkeit notgedungen vernachlässigen musste, worunter wiederum seine Autorität litt. Ein Teufelskreis! Und da sollte er zur heutigen Weihnachtsfeier gehen? Aber er musste die Mannschaft motivieren, denn wie soll dort alles seinen geordneten Gang gehen, ohne seine Führung? Nein, auch wenn er sich irgendwo dagegen sträubte - er musste, und sei es nur, um einmal mehr seine Güte und Edelmut zu beweisen und zu zeigen, dass er durchaus nicht der gestrenge Leiter war, für den man ihn immer hielt. Er war ein Mensch mit tiefem Edelsinn, der nur deshalb so war, wie er war, weil ihn andere, höhere Umstände nicht anders ließen, und wer das nicht erkannte, war selber daran schuld.

danke für Kritik, werde versuche, es zu beachtenHarald Freyer, Anmerkung zur Geschichte

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 18.10.2005. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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