Gaby Schumacher

Hääh...?

Am Samstagmorgen erscheint Tochter Tina(21 J.)  noch total unausgeschlafen zum Frühstück in der Küche. Sie setzt sich auf ihren Platz, schnappt sich ein Brötchen und fängt an zu essen. Soweit ist alles normal. Aber sie wirkt so geistesabwesend, als ob sie über einem schlimmen Problem brütete. Das beunruhigt mich. Denn Tina ist nicht der Typ Mensch, der alles mit sich selber abmacht. Hat sie Sorgen, bespricht sie die mit mir.

Doch heute schweigt sie sich aus. Kein Wort kommt über ihre Lippen. Stille am Frühstückstisch. „Was hat sie bloß?“ , grübele ich. Ich steigere mich da hinein, male mir die schrecklichsten Dinge aus, kriege Panik. „Bitte, mach` endlich den Mund auf, sag` ´was!“, fleht mein Mutterherz. Schließlich bin ich keine Hellseherin und mit der berühmten Telepathie ist da auch nichts drin. Ich kann ihr demnach nur helfen, wenn sie redet.

Nervös warte ich. Und hoffe auf ein Zeichen ihrer geistigen Anwesenheit. Auch ihr Papa guckt langsam misstrauisch. Soo kennt er dieses Töchterchen gar nicht.

Die Spannung im Raum knistert, die Ängste um unsere doch garantiert verzweifelte Tochter treibt uns den Schweiß aus den Poren. Ratlos sehen wir sie an.

Plötzlich verändert sich Tinas Gesichtsausdruck. Ihre Miene hellt sich auf. Sie sieht doch tatsächlich fast wach aus.

Und ihre Lippen zucken, formen Worte. Gleich ...

Wir erstarren, geben keinen einzigen Laut von uns. Nicht, dass sie erneut verstummt.

Tina schaut erst mich, dann ihren Papa bedröppelt an. Es fällt ihr offensichtlich schwer, es auszusprechen. Dann folgt die erlösende Frage:

„Der Wievielte ist eigentlich...der 2. Dezember??“

 

 

 

 

 

 

 

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 31.10.2005. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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