Silvana Hoffmann

Die Erschaffung (m)eines Körpers


Ich habe diesen Körper erhalten. Neu, einmalig und es soll ein Einzelexemplar sein.
Ein Gehirn gab es Extra dazu, zu „freien Verfügung“ so zu sagen.
Einbau oder nicht? Benutzen ja oder nein? Es war meine Entscheidung.
Ich nahm es.
Besondere Einbauteile sollten noch folgen. Neu auf dem Markt und ein Prototyp.
Herz haben sie es genannt.
Gut, dachte ich, es kann nicht schaden, sich mit Extras auszustatten. Ein wenig Luxus sollte es schon sein.

Ich nahm es, denn in der Bauanleitung stand, dass Gehirn und Herz miteinander kompatibel seien. Die Kommunikation zwischen ihnen sei wichtig.
Verbunden seien sie, durch unsichtbare Leitungen.
 
Dann kann das Aufwendigste und Umfangreichste. Theoretische Ratschläge, verpackt in viele, kleine Einzellektionen mit Prüfungsfragen. Wenn man eine Lektion nicht verstand oder sie völlig falsch löste oder benutzte, dann musste man sie wiederholen, bis zum erreichen der nächsten Stufe oder Lektion.

Auch an das Äußere habe ich gedacht. Einen Spiegel für mich. Er soll mir zeigen, wie ich bin, was aus mir wird und wie es aussieht, wenn mich andere sehen oder erleben. Er soll mir helfen, zu zeigen was in mir steckt.
Gute Idee und es klingt dadurch noch einfacher.

Nun kommt der Haken. Klar, gibt es bei einer Sache Meistens einen Haken.
Die Haltbarkeit, sie ist zeitlich begrenzt und es kommt nach einer gewissen Zeit dazu, dass der Körper nicht mehr funktioniert oder zerstört wird.
Wenn es möglich ist, dann sollte man einiges dazu beitragen, dass man sich an den Körper recht lange erfreut.

Und nun sitze ich hier.
Gefangen in meinem, mit meinem Körper. Eine Seele hat sich dazu gesellt und es ist ein Gewissen entstanden.
Mal schaden diese Dinge, mal helfen sie. Ich habe es noch nicht verstanden alles in einen Einklang zu bringen. Das soll es geben.

Und es soll weitergehen.

Wie arbeite ich nun mit dem Körper, bis er verbraucht oder aufgebraucht ist?
Fakt ist, dass es nie nur eine richtige Lösung gibt. Aufgestellte Regeln sollten überprüft werden. Die Verantwortung kann mir niemand abnehmen und ich sollte mich nicht an den Fehlern anderer orientieren. Auch wenn sie Behauptungen anstellen und einen anderen Weg vorschlagen. Es kann verfälschen und das Weiterkommen bremsen.

Was habe ich denn schon gelernt oder erreicht?
Schlechte Erfahrungen haben mich geleert, dass Gewalt keine Lösung ist. Es kommt auch nicht auf Reichtum oder Beliebtheit an.

Woran sollte ich mich halten, weil ich es aus meiner Erfahrung schon gelernt habe?
Meinem Körper jemanden anderen anzuvertrauen, kann riskant sein.
Ich kann nichts falsch machen, da alles im Leben seine Zeit braucht.

Das Wichtigste überhaupt:

Ich werde geliebt! 

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 07.11.2005. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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Die Gedichte begleiten durch die vier Jahreszeiten und erzählen wie die Natur erwacht, blüht und welkt, wissen von reicher Ernte zu berichten. Der Spätsommer im Park, winterliche Gefilde oder Mailandschaften scheinen auf. Der Autor verwendet meist gereimte Zeilen, zeigt sich als Suchender, der neues Terrain entdecken möchte. Der Band spricht von den Zeiten der Liebe, zeigt enttäuschte Hoffnungen und die Spur der Einsamkeit. Wut und Trauer werden nicht ausgespart. Es dreht sich das Kaleidoskop der Emotionen. Der kritische Blick auf die Gesellschaft und sich selbst kommt zum Zuge. Kassandras Rufe sind zu hören. Zu guter Letzt würzt ein Kapitel Humor und Satire. So nimmt der Autor seine Zettelwirtschaft aufs Korn, ein hoffnungsloser Fall.

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