Letztes Neujahr vor drei Jahren ritt ich auf der Vogeldose mit einem zwei Kilo schweren Komplex in der Socke Richtung untergehende sonne. Zu zweit lässt es sich leichter reiten, dachte ich mir so und wollte dann doch zu dritt reiten. Deshalb nahm ich unterwegs einen, von auf einem Baum wachsenden Parkplatz gelb gefiederten tierpfleger ohne drittes bein, mit. Dieser erzählte mir unterwegs diese unglaubliche geschichte von seiner reise nach skaagerag.
Man fuhr zu dieser zeit noch auf teils geelchten teils gepökelten holzwimpern, welche ohne zu übertreiben mindestens genau so hellgrün wie andere waren. Der weg führte damals noch über die in sich zusammenfaltbaren fasstabellen, welche für ihre intoleranz gegenüber führenden tierpflegern ja auf der gesamten indochinesichen halbzeitkugel bekannt waren. Die eben genannten fasstabellen sprachen schon des öfteren über preiswerte dosenreiter jedoch ohne die worte in den mund zu nehmen. Dies lief über angeschwemmte anträge aus dem knusperwald, der ja schon vor jahrzehnten den ruf als frauenversteher verteidigen konnte. Seinerzeit liefen viele halbseitige frauen in den wald um sich am total verdrehten kopfsteinpflaster ohne zusätzliche albernheiten im engeren sinne die weisheit mit den löffeln von der kupferpfanne kratzen zu lassen, was jedoch nie ohne folgen blieb. Ihre neonbraun kriechenden Grassantennen, welche sie zum orten von bananenhühnern in aufsteigenden gefällen am rande des knusperwaldes benötigen, verbogen sich nach kurzem kratzen an der pfanne. Dies führte widerum dazu, dass die blauen schmatzenden blechkinder für die nächsten 23 königsmonde nichts zu essen bekamen, was ja ( wie allgemein bekannt sein dürfte ) einen eher unruhigen Vormittag, zumindest in der zeit des kegelpflanzens, beschert. Darüber hinaus verteilen sich ihre hüftspender über alle vorbereiteten tankanzüge, jedoch nur die hohen. Ein zutiefst merkwürdiges verhalten, was sich der tierpfleger sofort in seinen notizturm anzettelte.
Ein paar seemeilen weiter traf der tierpfleger, wir nennen ihn mal spulle, traf spulle auf den berüchtigten seegurkenpiraten cpt. Knarf der im ganzen gurkenhandel die nase vorne hatte. Auf seinem seegurkenfrachter, der nudel 1, tummelten sich schon seit jeher die schlimmsten lebensmittel-schnitzer der westlichen hemisphäre. Cpt. Knarf bat spulle auf einen gurkensaft an bord. Spulle konnte noch nicht ahnen was ihm an bord der nudel 1 noch bevorstand. Die schnitzer gesellten sich schon nach wenigen augenblicken um unseren tapferen tierpfleger, der in der zwischenzeit durch den penicilinhaltigen gurkensaft ein wenig die kontrolle über seine von den halbseitigen frauen geborgene neonbraune grassantenne verloren hatte. Die schnitzer verlangten die herausgabe der antenne da sie nach jahrelangem gurken schnitzen schon grüne finger hatten und sowieso schon von den 16 zehen bis zu den 2 köpfen fast komplett grün angelaufen waren und eben auch mal lust auf bananenhühner oder andere schlangenbewohner hatten, andernfalls würden sie ihn bei den regenbogenwölfen in der fleischgrotte aussetzen welche ihn in wenigen handgriffen die gefürchtete schon über 100 jahre alte fritierte zuckertrompete aufsetzen würden, was den sofortigen tod für gelb gefiederte tierpfleger bedeutet.
Spulle handelte entschieden und verabschiedete sich von der grassantenne. Es war ein schwerer abschied, die grassantenne wollte nicht bei den schnitzern bleiben, hatte sie sich doch in der zwischenzeit sehr mit spulle angefreundet, erkannte aber dass dies die einzige möglichkeit war ihr beider leben zu retten. Spulle versprach der antenne sie nach der überstandenen reise wieder abzuholen und ganz gediegen im neuen jahr zum ballermann zu fahren. Da freute sich die antenne und drückte zum abschied ein kleines tränchen aus dem sender. Spulle sprang von der nudel 1 in das tintenmeer und schwamm so schnell er konnte weiter in richtung skaagerag.
Nach stundenlangem schwimmen erreichte er völlig blau die Inselgruppe der Kastanienzwicker. Als er fast an seinem Ziel war, traf er auf eine Gruppe Kastanienzwicker, die ihn baten seine Gurken, die er von der nudel 1 mitgenommen hatte gegen Springschachteln, die er für seinen weiteren weg nach skaagerag sehr gut gebrauchen konnte.die zwicker benötigten dringend die penicilinhaltigen gurken um ihre von den vielen kastanien zwickereien sehr in mitleidenschaft gezogenen scherenhände zu heilen. Nach einer großen verabschiedungszeremonie mit viel gurkensaft ging die reise weiter. Er war fast am ziel. Nun musste er nur noch über die abgründe von smoorlond. Dies war aber dank der springschachteln kein problem.
Nun war er endlich in skaagerag, dem langersehnten ziel. Nun konnte er seinen traum dem er schon über hunderte von jahren also seit seiner kindheit hinterherjagte verwirklichen – das mächtige trampolin der waikiki zu besitzen. Der besitzer oder springer dieses ultracoolen sportgeräts besitzt die macht über alle rosa plüschhäschen. Das trampolin war bis jetzt im besitz der altehrwürdigen telefonhäußchen, die ihr besonderes amt allerdings gerne abgeben wollten. man nenne es zufall man nenne es glück, jedenfalls schwatzte spulle den häußchen das trampolin ohne weiteres ab und machte sich sogleich auf den rückweg. er hatte es geschafft, er hatte das geschafft was sein vater, sein großvater und urgroßvater und die ganze sippschaft immer schaffen wollten aber es nie zu versuchen gewagt haben. nun war er der mutige trampolinbesitzer in seiner familie.
er steckte das trampolin unter seinen mit einer eigenen gelben feder geschmückten hut und rollte auf reduzierten einmann holzbällen ( seine holzwimpern verlor er in der aufregung kurz nachdem er die nudel 1 bestiegen hatte ) zurück in richtung der insel hommerlundenproog wo er seinen freund, die grassantenne auf der nudel 1 vermutete. er hatte trotz all der aufregung auf dem schiff noch mitbekommen, dass die schnitzer dort halt machen würden und auf die jagd nach bananenhühnern gehen wollen.
nach stundenlangem rollen auf dem tintenmeer erblickte er endlich, durch scharfes navigieren mit seinem holzdrahtflügelkasper, den er sich aus heranschwimmenden teilen zusammen gebastelt hatte, die insel hommerlundenproog. und wie es der zufall wollte sah er auch schon von weitem die nudel 1 mit den großen weißen segeln auf denen die unverkennbaren seegurken prangerten. er rollte langsam und vorsichtig an das ufer heran um nicht zuviel aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. denn zum einen waren da die schnitzer (er wusste ja noch nicht wie er die antenne aus ihren fängen befreien konnte, denn freiwillig würden sie sie niemals herausgeben ) zum anderen gab es auf dieser berühmt-berüchtigten insel noch unzählige weitere gefahren wie den halbteleskopierbaren affenbrödler, die achtlippige vielzahnige wurstschnecke, den teutonischen hassgroßdellinger, die pferdehufnatterhaischwanzart und die wohl größte gefahr - den doppelschwangerhals, eine extrem gefräßige mutation des affenbrödlers, dem schon unmengen an schnitzern, tierpflegern, duzer, fuhlbaggsterne und alle möglichen bewohner unseres schönen mehlplaneten zum opfer fielen.
all diesen gefahren bewusst kämpfte sich spulle bis ins landesinnere. hinter dem höchsten teppichzughügel sah er sie - alle schnitzer, den captain und natürlich seinen liebgewonnenen freund die antenne. spulle wartete bis es dunkel wurde und schlich sich nun an das inzwischen fast abgebrannte lagerfeuer heran. es roch wie snoobel-tabak, typisch für gebratene bahnenhühner denn diese ernähren sich hauptsächlich von der berauschenden snoobel-pflanze welche ihre federschuppen wunderbar trotzig brühl aussehen lassen. es sah aus wie bei einer plattzuckel-orgie, überall zerfetzte hühnerkadaver, zudem noch anderes kleintier was sich ebenfalls mühelos durch die antenne anlocken ließ. unter einem kleinen dünnen snoobel-blatt lag sie dann, eingewickelt in ein paar abgebrannte federschuppen - die antenne. sie schlief aber der sender war auf empfang wodurch die antenne spulle unterbewußt wahrnahm. spulle schnappte sich seinen freund und verschwand genauso leise und vorsichtig wie er gekommen war. weder der captain noch die besatzung bemerkten irgendwas. jetzt mussten die 2 nur noch auf dem schnellsten weg zu den einmann holzbällen kommen und sie hätten es geschafft. doch kurz vorm ziel erreichte sie plözlich ein donnernder schrei. dieser laut konnte nur vom doppelschwangerhals kommen. spulle rannte mit der antenne unter seinem arm bis zur absoluten atemlosigkeit. seine gelben federn flogen nur so davon. der doppelschwangerhals kam immer näher, spulle drehte sich kurz um und sah die scheußliche bestie in voller pracht. jetzt half nur noch rennen und zum lieben pockengott beten. sie erreichten mit allerletzter kraft das wasser und warfen sich auf die einmann holzbälle. sie hatten es geschafft. der doppelschwangerhals kam zu spät. er tobte noch bis zum nächsten morgen am ufer, die schreie konnte man noch viele seemeilen entfernt vernehmen.
nachdem sich dann die aufregung einigermaßen gelöst hatte konnten sie endlich ihr zusammensein genießen und versprachen sich nie wieder zu trennen. spulle wollte der antenne jetzt natürlich auch zeigen warum er so viel mühe auf sich genommen hatte um nach skaagerag zu gelangen. er hob seinen hut an, aber nein, das trampolin war nicht mehr da. er muss es wohl bei der hetzjagd auf hommerlundenproog verloren haben. spulle war untröstlich - all die gefahren, all die mühe umsonst. doch antenne piekste ihn mit ihrem sender an und spulle wusste dass nichts von all dem umsonst war, er hatte einen freund gefunden. einen freund für den er sogar kopf und kragen riskierte. spulle und antenne waren in diesem moment die glücklichsten geschöpfe auf unserem mehlplaneten und rollten fingerfisch kauend und glücklich nach hause.
während wir auf unserer dose unterwegs waren wurde ich von dieser geschichte, diesem grandiosen abenteuer, dieser wunderbaren, beschwingenden parabel über freundschaft, hin und her gerissen. der 2kg komplex in meiner socke wurde während spulle die geschichte erzählte mehrmals rot, dann immer kleiner bis er schließlich ganz verschwunden war. nun konnten spulle und ich gemeinsam richtung sonnenuntergang zu meinem ziel gelangen, der altehrwürdigen holzfällerparty im kreise der postmodernen knarzbaumzofen. doch das ist eine andere geschichte...
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 18.11.2005.
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