Diese Geschichte, falls es eine
wird, braucht eine Einleitung, etwas das uns sagt, was uns erwartet bevor
wir auf diese Bühne stolpern, so ganz unverhofft, das Licht ist noch
gedimmt, im Halbdunkel kann man aber schon erkennen, man ist nicht allein
hier.
Man hat noch keinen Text, muß
also improvisieren, man hat sich bereit erklärt mitzuspielen, keine
Ahnung wie, aber die Geschichte beginnt.
Soll ich also tatsächlich eine
Liebesgeschichte schreiben, bevor ich weiß wie sie ausgeht.
Ich weiß nicht mal, warum
mir das so komisch vorkommt.
Ich weiß nur, es wäre
schrecklich, wenn sie nicht gut ausgeht, und daß die Möglichkeit
überhaupt denkbar ist, daß eine Liebesgeschichte nicht gut ausgeht,
scheint das Absurdeste überhaupt zu sein.
So flüstert mein kindliches
Gemüt.
...zum Glück und ebenfalls
zum Glück lebt es nicht allein in mir.
Mein kindliches Gemüt hat nämlich
keine Vergangenheit, ich schon.
Einer der vielen Bewohner des Planeten
Mensch ist sterblich.
Und der weiß das auch.
Mit ihm über die Liebe zu reden,
ist eine ganz andere Angelegenheit.
Er weiß, daß sogar die
denkbar glücklichste Liebesgeschichte ein Ende hat, und er, der Sterbliche,
hat dieses Ende bereits akzeptiert.
Sein Geheimnis ist der Augenblick.
Warum der allerdings so heißt
versteht mein kindliches Gemüt überhaupt nicht, denn es wiederum
weiß, daß das Meiste, was einen Augenblick zu dem macht was
er ist, für die Augen unsichtbar ist.
Der Planet Mensch dreht sich also
nicht nur um seine eigene Achse, sondern wie alle anderen Planeten auch
um einen Stern im Zentrum, seinen Stern.
Dieser Stern spendet ihm Licht.
Dieses Licht ist ungeheuer wichtig
für ihn, denn obwohl in manchen Augenblicken, so viel für die
Augen unsichtbar ist, fühlt sich die Dunkelheit noch schlimmer an.
Und vieleicht ist dieses ungeheuer
wichtig genau der Grund, warum die Dunkelheit dann zum Ungeheuer wird.
Es gibt aber noch andere Sterne
in....hier fehlen mir die passenden Worte, denn ich habe keine Ahnung.....dieser
große Raum in dem das Leben stattfindet....oder wenn es ein Haus
ist, dann hat es viele Zimmer.....wenn es ein Teppich ist, dann hat er
Dimensionen....also nicht nur der Größe nach....und aus welchem
Stoff ist er gewebt, nein nicht äußerlich, das ist teilbar,
der unteilbare, der kleinste gemeinsame Nenner, das...sie wissen was ich
meine, nein, ja ich eigentlich auch nicht so genau, aber mein kindliches
Gemüt behauptet steif und fest sowas muß es dann aber geben,
und der Sterbliche, schweigt, weil er weiß, es hat recht.
Eine Liebesgeschichte aber, die besteht
nicht nur aus Planetenstaub.
Mein kindliches Gemüt behauptet
sogar, der ganze Planetenstaub sind überreste, erkaltete ausgeglühte
Partikel einer unendlichen Liebesgeschichte, die sich noch immer nicht
zu Ende geschrieben hat und keiner weiß ob das und wie das eigentlich
geschehen soll.
Wie gern hät’ ich mitgeschrieben,
eine Endlos-Geschichte vielleicht, über die Liebe.
Etwas wo alles drin ist, auch die
Strapazen, die Enttäuschungen, die Lichtblicke, die Nebel, die Hoffnungen,
die Sehnsüchte, die Briefe an die unbekannte Geliebte.
über diesen Schmelztiegel der
Wünsche, gedachte und ungedachte.
über den immer wiederkehrenden
Schock, wenn das Leben plötzlich wieder eine andere Richtung einschlägt,
die dann doch wieder gut war.
über die Ungewißheit,
die einem auf den Magen schlägt, daß man nichts nehr essen kann.
über die grausigen Irrtümer
zwischen den Menschen, die sich eigentlich mögen und es tatsächlich
vergessen, sich das auch zu zeigen.
über die Mißverständnisse
und über die erlösenden Momente, wenn sie sich tatsächlich
als solche erweisen.
Aber wo soll man da anfangen, mit
einer zufälligen Begegnung, mit einem Lächeln, einem seltsam
wissenden Lächeln, eines, das einem die Maskerade nicht abkauft, den
Schmerz sieht und einen trotzdem mag.
Und wie soll man das erzählen,
mit Worten, das wäre ungenügend.
Die Musik hätte es erzählen
können.
Und viele haben auch genau das versucht.
Eine Leidenschaft ist schon eine
merkwürdige Sache, sie ist uralt, sie ist von Gefühlen durchwachsen,
die haben Jahre gebraucht, um das zu werden, was sie jetzt sind und trotzdem
hat sie(die Leidenschaft) kaum mehr Zeit sich zu zeigen, in unseren Liedern,
wie diese kurzen Zeilen.
Welche Worte würde ich wählen.
Nimm jede Faser meiner Hände
und halt sie an dein Gesicht, kannst du die Erleichterung fühlen,
wenn sich Dinge ergeben haben, von denen wußte ich vorher nichts.
Aber sie waren in meiner Lebensschrift
geschrieben, sie hatten Zutritt, waren legetimiert, waren für mich.
Hörst du, wie die Himmel sich
erneut geöffnet haben, für meine kleine Sehnsucht neue Zeichen
fanden.
Ich werde diese Briefe aus demselben
Lehm schnitzen, aus dem sie mir ein Haus gebaut.
Ich lebe darin, und mein Herz flackert
ein wenig unter all den unsäglichen Vermutungen.
Noch wage ich es nicht irgendetwas
zu berühren, es ist alles so zerbrechlich.
Wir Menschen sind so irrsinnig zerbrechlich,
oder etwa nicht.
Und wir sind rigeros und stolz und
stark.
Welchen von diesen beiden würde
ich die Briefe denn schreiben.
Sehr geehrte Schönste der Schönen,
wirklich, nein, nein wirklich nicht.
Dann schon lieber, Guten Morgen,
du sanfte Verletzlichkeit, erschrick nicht, wenn ich dir näher bin
als erwartet.
Und jede Begegnung, hat fast schon
die gleiche Einleitung, die von mir immer ziemlich schnell gestellte Frage,
hab ich etwas falsches gesagt.
Und ich bin es der darunter leidet,
daß er nicht alles sofort versteht.
Wie sollte ich denn.
Aber dazu später, denn die
erste unbekannte in dieser Gleichung war nicht die Geliebte, sondern ich
selbst, ich kannte mich kaum.
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weiß noch nicht, ob sie mir gelingt, vieles davon,
war flüchtig oder nur geträumt oder versteckt,
manches sogar gar nicht das, wofür ich es hielt.Robert Fischaleck, Anmerkung zur Geschichte
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 27.11.2005.
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