Norbert Wittke

Welche Nationalität?

 
Ich sitze an Bord der Odessa in der Bar Weiße Akazie. In der Hand
ein Glas Wodka. Das Panorama von Istanbul scheint durch das Fenster.
Wir legen ab. Abschied. Ein überwältigender Anblick.
 
Der Alleinunterhalter Peter Pelles begleitet den Abschied mit Melodien
aus seinem Repertoir. Eine vorzügliche Untermahlung.
 
Auf einmal summ, summ, summ........
Eine Fliege umschwirrt mich.Beim nächsten Schluck Wodka kommt
mir der Gedanke: Welche Nationalität hat sie wohl? Hat sie ein
Schiffsticket, einen Reisepass? Ist sie ukrainischer Staatsbürger
wegen der Herkunft des Schiffes? Oder wegen der vielen Deutschen
an Bord Deutscher Staatsbürger? Aber da spielt ja ein Ungar.
Österreichische Schauspieler sind an Bord. Da sind auch noch
Puppenspieler aus Frankreich. Gerade waren wir noch in der Türkei.
Kam sie vielleicht schon in Varna an Bord? Die Sache wird immer
komplizierter.
 
23.00 Uhr. Peter macht eine Pause. Ich frage ihn, der internationale
Erfahrung hat. Er weis auch keinen Ausweg. Wir überlegen und kommen
nach einem weiteren Wodka zum Entschluss: Es muss eine
Ukraitürbulösterfrankdeuungsfliege sein.
 
Ehe wir noch weitere Überlegungen anstellen können fliegt sie gegen
einen Spiegel und haucht, ein letztes Mal zappelnd, ihr Leben aus.
 
Wir nehmen eine Seebestattung vor. War sie Mohammedanerin?
Russisch Orthodox? Römisch Katholisch? Evangelisch?
Buddhistin? Ohne Religion?
 
Wir können es nicht mehr feststellen. So sei Gott ihrer Seele gnädig!
 

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 02.12.2005. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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Seit ihrer schlimmen Kindheit ist Kim davon überzeugt, dass es das Übersinnliches und Geister wirklich gibt. Als sie Pam kennenlernt, die kurz darauf in einem herunter gekommenen maroden Haus einzieht, nehmen die seltsamen Ereignisse ihren Lauf. Bei der ersten Besichtigung des alten Gemäuers überkommt Kim ein merkwürdiges Gefühl. Als sie dann noch eine scheinbar liegengelassene Fotografie in die Hand nimmt, durchzuckt sie eine Art Stromschlag, und augenblicklich erscheint eine unheildrohende Frau vor ihrem geistigen Auge. Sie will das Haus sofort verlassen und vorerst nicht wiederkommen. Doch noch kann Pam nicht nachempfinden, warum Kim diese ahnungsvollen Ängste in sich trägt, sie ist Heidin und besitzt keinen Glauben. Nachdem Kim das Tagebuch, der scheinbar verwirrten Hauseigentümerin findet und ließt, spürt sie tief in ihrem Inneren, dass etwas Schreckliches passieren wird. Selbst nach mehreren seltsamen Unfällen am Haus will Pam ihre Warnungen nicht ernst nehmen. Erst nachdem ihr, als sie sich nachts allein im Haus befindet, eine unbekannte mysteriöse Frau erscheint, bekommt sie Panik und bittet Kim um Hilfe. Aber da ist es bereits zu spät.

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