„Sei bitte ganz leise und komm mit. Vorsicht hier liegt ein Ast auf dem Boden, pass auf, dass du ihn nicht zerbrichst. So, noch ein kleines Stück und dann können wir es sehen. Hier gleich links.“ Die kleine Maus und das Häschen schleichen wie auf Samtpfoten durch das noch vom Tau feuchte Gras. Es ist noch sehr früh am Morgen, die Sonne steht noch nicht sehr hoch am wolkenfreien Himmel.
Schon seit gestern Abend als der alte Uhu ihnen am Lagerfeuer von seiner Entdeckung berichtete, konnten sie es kaum abwarten, dass endlich die Sonne aufging und sie sich auf den Weg machen konnten. „Achtung,“ zischte Leni. Aber es war zu spät, Klopfer hatte bereits den Ast um seine Ohren geschlagen bekommen. „Kannst du nicht etwas aufpassten,“ erwiderte er doch schon etwas säuerlich. „ Wenn du schon den Ast zurück biegst, dann halte ihn doch gefällig fest bis ich außer Schussweite bin!“ „Tut mir ehrlich leid,“ das Mäuschen versuchte ihren Fehler mit sanften Worten wieder gut zu machen. „Bist du überhaupt sicher, dass wir hier auf dem richtigen Weg sind?“ Klopfer konnte seiner Leni nie sehr lange böse sein. Schon von Geburt an waren sie unzertrennlich. Alles machten sie zusammen und gemeinsam hatten sie schon viele Abenteuer erlebt, aber das was sie womöglich heute erwartete, haben sie noch nie gesehen.
Nachdem sie den beschwerlichen Weg durch das Dickicht des Waldes hinter sich gelassen hatten, kamen sie an eine Lichtung. Die Sonne spiegelte sich auf der Wasseroberfläche des kleinen Sees der von ihnen lag. Eine leichte Brise wehte ihnen um die Nase. Leni holte tief Luft. „Reichst du das?“ fragte sie den kleinen Hasen. „Ich rieche nichts,“ antwortete er immer noch mit schnüffelnder Nase. „Nun riech doch mal genau!“ Klopfer schnüffelte, dass er sich schon bald wie ein Hund vorkam. „Ich rieche nichts. Was meinst du denn?“ fragte er ungeduldig. „Den Duft der Rosen dort auf der Wiese. Hast du sie nicht gesehen? Sie blühen dort in allen Farben!“ Mädchen!, dachte Klopfer bei sich, erwiderte aber nichts. Sie gingen noch ein kleines Stück weiter.
„Dort drüben muss es sein, gleich neben der großen Löwenzahnblüte. So hatte es der Uhu doch gesagt, nicht wahr?“ „Kann schon sein,“ antwortete Klopfer, der gerade damit beschäftigt war Teile der Pustblume aus seinem Fell zu entfernen. Als die Beiden die gesuchte Stelle erreichten, blickten sie sich ungläubig um. „Siehst du es?“ fragte der kleine Hase. „Nein, aber es muss doch genau hier sein!“ die Maus rieb sich die Augen, aber sie konnte es trotz aller Bemühungen nicht erkennen. „Weißt du was ich glaube? Der Uhu hat sich einen gemeinen Scherz erlaubt. Er hat uns nur davon erzählt, weil er sehen wollte, ob wir blöd genug sind und uns in aller Frühe auf den Weg machen werden, um danach zu suchen. Bestimmt sitzen sie gerade alle gemeinsam bei einem leckeren Frühstück und amüsieren sich köstlich über uns,“ redete Klopfer wütend von sich hin. „Das glaube ich nicht!“ Leni wurde richtig sauer. Sie mochten den alten Mann und konnte nicht glauben, dass er so etwas tun würde. Immerhin wusste er, dass die Beiden sich nichts mehr wünschten als es auch ein Mal mit eigenen Augen sehen zu können. Oft wurde ihnen schon von den wunderschönen Farben und der Anmutigkeit berichtet und heute waren sie nun hier um es zu sehen.
„Sieh mal, dort oben ist etwas.“ Leni deutete nach oben. Dort am unteren Ast baumelte etwas, das aussah wie die Spule eines Spinnenrades. „Das kann es nicht sein!“ entgegnete Klopfer schon sehr genervt. „Du kennst doch die Erzählungen. Alle sprachen von tausend unterschiedlichen Farben in einem atemberaubenden Muster vereint. Und das dort oben? Es ist einfach grau und, na ja, irgendwie hässlich, findest du nicht? Es hat auch gar keine Flügel!“ „Aber dies muss genau der Baum sein, von dem der Uhu gesprochen hat!“ „Du willst mir doch nicht allen Ernstes sagen, wir seien wegen dieses hässlichen Dings, was immer es auch sein mag, so früh aufgestanden und haben den langen Weg hinter uns gebracht. Wer ist bloß auf diese Schnapsidee gekommen?“ „Du!“ sagte die kleine Maus mit einem breiten Lächeln im Gesicht. „Du hast ja Recht,“ gab Klopfer kleinlaut zu.
Die Sonne stand mittlerweile so hoch am Himmel, dass sie das unscheinbare graue Bündel oben im Baum mit ihren warmen Sonnenstrahlen erreichen konnte. „Sieh nur!“ sagte Leni ganz aufgeregt „Es hat sich bewegt!“ „Das war doch nur der Wind. Komm lass uns zurück gehen und endlich frühstücken“, entgegnete Klopfer. „Nun warte doch mal und schau!“ Leni hatte Recht. Das kleine Bündel, das an ganz feinen Fäden dort am Ast zu hängen schien, bewegte sich tatsächlich. Es schien, als begann der graue Panzer sich auf merkwürdige Art und Weise zu verändern. Die kleinen Geschöpfe standen am Fuße des Baumes und beobachteten was dort oben geschah. Das graue Ding bekam einen Riss, der sich schon nach kürzester Zeit über die halbe Länge erstreckte. „Was geschieht da?“ fragte Klopfer, nicht recht wissend, ob er bleiben oder doch lieber gehen sollte. „Ich habe keine Ahnung“, erwiderte Leni, die vor Staunen kaum noch ihren Mund schließen konnte. Das „Ding“ schien sich zu öffnen und etwas pechschwarzes längliches kam zum Vorschein. Was immer es auch sein mochte, es schien sich im Sonnenlicht zu rekeln.
Leni und Klopfer standen mit weit aufgerissenen Augen und waren gespannt was nun geschehen würde. Das graue Ding wiegte sich im leichten Wind und das, was daraus zum Vorschein kam schien irgendwie das Sonnenlicht zu brauchen, um sein Vorhaben zu beenden. Und plötzlich, die Beiden konnten es kaum glauben, entfaltete es zwei riesige wunderschöne Flügel. Sie strahlen im Licht der Sonne in hundert verschiedenen Farben. Genau darauf hatten Klopfer und Leni gewartet, konnten nun allerdings nicht wirklich glauben was sie sahen. „Es gibt sie wirklich,“ sagte Leni kaum hörbar vor sich hin. „Und sie ist schon fast so schön, dass es weh tut“, flüsterte Klopfer, denn er wagte es nicht laut zu sprechen, um den kleinen Schmetterling nicht zu verschrecken. Die Zeit schien still zu stehen.
Doch dann blickte der kleine Falter zu Leni und Klopfer. „Hallo!“ sagte sie, „ ich bin Cathy.“ Sie setzte zu ihrem ersten anmutigen Flug an, so wie die Geschichten es sagten, aber irgendwie...
Cathy schwang ihre Flügel und stieß sich vom Baum ab, kam ins Trudeln und landete doch sehr unsanft direkt vor Klopfers Füßen. Sie blickte mit ihren großen blauen Augen nach oben und lächelte. „Na, ja ich muss wohl noch etwas üben“, sagte sie doch sehr verlegen. Leni half ihr auf. „Du hast dir doch hoffentlich nichts getan“, fragte die kleine Maus besorgt. „Nein, es ist schon alles in Ordnung. Und wer seid ihr?“ fragte Cathy neugierig. „Ich bin Klopfer und das ist Leni,“ antwortete der kleine Hase immer noch ziemlich verwirrt. „Ja, ich bin Leni,“ sagte jetzt die kleine Maus erschrocken über ihre Unhöflichkeit. Cathy bewegte sich noch sehr unbeholfen auf ihren noch sehr jungen Beinen.
„Könnt ihr mir vielleicht eine Frage beantworten?“ fragte sie die Beiden gegenüber. „Na klar,“ rief Klopfer, der in seinen jungen Jahren doch nur sehr selten der Ältere und Klügere war. „Warum seht ihr so anders aus als ich? Wo sind eure Flügel und was ist das weiche puschellige was euren Körper umgibt? Warum hast du lange Ohren und Leni sehr kleine? Warum hüpfst du so und fliegst nicht so wie alle anderen?“ Noch bevor Cathy weitere Fragen stellen konnte wurde sie von Leni unterbrochen. „Nun mal nicht so schnell, Cathy. Also, Klopfer ist ein Hasenkind, Hasen fliegen nicht, denn sie haben keine Flügel. Das weiche ist unser Fell. Es schütz uns im Sommer vor der heißen Sonne und im Winter vor der eisigen Kälte. Ich bin eine Maus auch wir fliegen nicht. Wir haben kleine flinke Beinchen, die uns überall hintragen können. Warum Hasen hüpfen? Das weiß ich auch nicht, aber glaube mir man gewöhnt sich daran.“
„Als ich noch eine Raupe war, hat meine Mutter mit erklärt was auf mich zukommen wird, meine Aufgaben und Ziele, meine Lebensweise und meine Lehren. Aber sie hat mir verschwiegen, dass es noch andere Geschöpfe neben uns gibt, die so etwas wie Fell haben und nicht wie wir fliegen können. Ah ja, damit sollte ich vielleicht anfangen.“ „Was genau meinst du jetzt,“ fragte Klopfer, der sich immer noch darüber ärgerte nicht derjenige gewesen zu sein, der Cathy die Fragen beantwortet. „Na ich meine mit dem Fliegen! Meine Mutter meinte, wenn aus mir erst ein Mal ein Schmetterling geworden ist, dann werde ich auch fliegen können. Aber das muss gewissenhaft geübt sein, bevor ich meinen Weg in die weite Welt hinaus beginne“, antwortete Cathy mit der eigentlichen Gewissheit, dass diese Tatsache doch jedem bekann sein musste.
Also stellte sich Cathy auf die Wiese und begann wild mit ihren Flügeln zu schlagen. Wenn der rechte Flügel in die Höhe ragte, berührte der linke den Boden. Cathys Bewegungen wurden immer schneller und schneller, aber sie schaffte es nicht vom Boden abzuheben. Nach einer kurzen Pause begann sie von neuem, aber auch dieses Mal war das Ergebnis kein anderes. Es wollte und wollte nicht gelingen. „Ich verstehe das nicht! Was mache ich denn falsch?“ fragte Cathy mit ganz traurigen Augen. „Vielleicht soll ich auch nicht fliegen, so wie ihr und irgendjemand hat einfach nur mein Fell vergessen.“ „Nun lass nicht gleich die Flügel hängen. Natürlich kannst du fliegen, jeder Schmetterling kann fliegen. Wenn du willst werden wir dir dabei helfen, nicht wahr?“ Leni stieß Klopfer in die Seite, so dass er gar keine andere Wahl hatte als ihr zuzustimmen. So nahm Klopfer Cathy auf seine Schultern und das Dreiergespann machte sich auf den Weg nach Hause.
Als die Drei dort ankamen waren sie müde und sehr, sehr hungrig. Vor Aufregung hatten Klopfer und Leni ganz vergessen, dass sie noch gar nicht gegessen und getrunken hatten. „Was genau essen Schmetterlinge?“ fragte der neugierige kleine Hase. „Wie? Das weißt du auch nicht?“ fragte Cathy mit einem breiten Lächeln. Sie wusste schon ganz genau, wie sie Klopfer, der sich doch schon so alt und weise fühlte, in Verlegenheit bringen konnte. „Natürlich Blütennektar!“ „Na klar, hatte ich mir gedacht“, sagte Klopfer kleinlaut und mit einer gewissen Röte auf den Wangen.
Nachdem die Drei über alles mögliche stundenlang geredet hatten, kamen Lenis und Klopfers Mutter, um die Beiden im kleinen See zu waschen und ins Bett zu schicken. Es war schon sehr spät, als Lenis Mutter Cathy anbot doch bei ihnen im Bau zu schlafen. Der kleine Schmetterling war ihr dafür sehr dankbar, denn alleine draußen hätte sie sich mit Sicherheit sehr gefürchtet. Leni, Klopfer und Cathy verabschiedeten sich und verabredeten sich gleich für den nächsten Tag, um Cathy das fliegen beizubringen. Dann gingen alle schlafen. Vor lauter Erschöpfung waren alle drei viel zu müde, um in dieser Nacht etwas zu träumen.
Am nächsten Tag begannen die Kinder direkt nach dem Frühstück einen Plan zu entwickeln wie es möglich war Cathy schnell das Fliegen beizubringen. „Wir könnten den alten Uhu fragen. Schließlich hat der schon jahrelange Flugerfahrung,“ schlug Leni vor. Aber die Anderen sahen diesen Vorschlag mit Skepsis entgegen. Klopfer dachte, dass der alte Mann doch nicht so ganz einfach sein würde. Oft genug hatte er nicht wirklich nett reagiert, wenn man nicht genau seinem Wort folgte. Somit beschlossen sie diesen Plan nur dann in die Tat umzusetzen, wenn alles andere nicht funktionieren würde. Sie machten sich auf dem Weg zur Lichtung. „So,“ begann Klopfer „da ich wohl der Älteste bin, hört ihr einfach jetzt auf mich.“ Er nahm Anlauf, machte einen riesigen Satz nach vor und ... landete auf seiner Nase. Leni und Cathy, die dem Geschehen doch lieber nur mit einem geöffnetem Auge folgten, konnten nur schwer ein Lachen unterdrücken. Aber Klopfer wäre nicht Klopfer, wenn er schon nach seiner ersten Bruchlandung aufgegeben hätte. Erneut nahm er Anlauf, Leni schlug die Pfoten vor die Augen und wartete nur auf einen dumpfen Knall. Und da war er wieder. Klopfer schüttelte den Staub aus seinem Fell „Ich glaube so wird es nicht gehen“, gab er den beiden Mädchen kleinlaut zu verstehen. Sie setzten sich in einem Kreis auf dem Boden. „Nun lass uns doch mal nachdenken,“ sagte Leni „schließlich haben wir schon etliche Bienen und Vögel fliegen sehen. „Warte mal!“ Leni stand auf und stelle sich genau Klopfer gegenüber. „Halte mal still. Stellen wir uns vor dies seien Flügel.“ Sie nahm Klopfers lange Ohren in die Hand und begann sie auf und ab zu wiegen. „Ich denke so muss es ungefähr ausgesehen haben. Meinst du nicht, Hasi?“ Klopfer, der sich ziemlich blöde vorkam mit einer kleinen Maus, die seine Ohren wie zwei Flügel in der Luft zu bewegen schien, antwortete nur mit einem kurzen Schulterzucken auf diese Frage. „Sieh mal Cathy: Hoch und runter, hoch und runter und so weiter. Versuch es doch auch ein Mal.“ Cathy stellte sich so, dass sie genügend Platz um sich herum hatte, damit sie mit ihren Flügelschlägen keinen der Beiden treffen konnte. Sie bewegte den rechten Flügel nach oben und den linken wie gestern bereits nach unten. „Nein, schau noch ein Mal.“ Sagte die Maus und nahm wieder Klopfers Ohren in die Hand, um sie wie bereits geschehen nach oben und unten zu bewegen. Parallel dazu versuchte es Cathy. Es dauerte ein paar Minuten bis sie den rechten und linken Flügel im Einklang hatte, aber es gelang. Voller Begeisterung klatschte Leni in ihre Hände. „Sieh nur, du schaffst es. Jetzt das nächste.“ Leni setzte sich auf Klopfers Schultern, nahm beide Ohren in die Hand und befahl ihm sich in Bewegung zu setzen. Klopfer, der sich noch blöder als vorher vorkam, wusste genau, dass es keinen Sinn machte auch nur zu versuchen Leni von einem Plan abzubringen, so tat er einfach was sie sagte. Somit entstand ein Bild, dass jeden der vorbeigekommen wäre doch sehr belustigt hätte, bedenkt man, dass derjenige eine Maus auf dem Rücken eines Hasen zu sehen bekommen hätte, der wild mit seinen Ohren schlug, um nach Möglichkeit vom Boden abzuheben. „Jetzt du!“ sagte der Hase völlig außer Atem zu dem kleinen Schmetterling. Cathy nahm Anlauf und begann mit ihren Flügeln zu schlagen. Schneller und immer schneller. Bei den ersten Versuchen verhedderten sie sich und fiel auf die Nase, aber ihre beiden Freunde ermutigten sie immer wieder von vorn zu beginnen. Und dann gelang es ihr. Ihre Flügel schlugen so schnell sie konnten und dann verlor Cathy zum ersten Mal den Boden unter ihren Füßen. Doch genau so schnell wie sie abgehoben war, landete sie wieder auf ihm. Leni schlug die Hände über dem Kopf zusammen. „Ich kann es nicht verstehen. Sie macht doch alles richtig! Warum kann sie noch nicht richtig fliegen?“ „Komm kurz mit. Ich habe eine Idee!“ rief Klopfer ganz aufgeregt. Leni folgte ihm auf dem Weg in Richtung Wald. Dort fand er einen großen Ast, den sie mit letzter Kraft auf die Lichtung rollten. Der Schmetterling folgte Klopfers Anweisungen und stellte sich auf seine Schulter. Klopfer stellte sich auf die Hinterbeine, so konnte Cathy sich oben auf den Baumstamm stellen. „So, nun nimm Anlauf und schlage mit den Flügeln, wenn du dann das Ende des Stammes erreicht hast, wirst du fliegen.“ Ungläubige Blicke trafen den armen kleinen Hasen gleich von zwei Seiten. „Nun schaut mich nicht so an! Das wird schon funktionieren.“ „Und wenn nicht?“ fragte Cathy doch sehr ängstlich. Nach drei Versuchen, die kurz vor Ende des Stammes abgebrochen wurden, nahm Cathy ihren ganzen Mut zusammen. Sie nahm Anlauf schlug mit den Flügeln und erreichte das Ende. Sie schlug weiter und weiter mit ihren Flügeln. Als Leni die Augen wieder öffnete traute sie ihnen kaum. Cathy hatte es geschafft, sie flog. „Na ja nicht wirklich anmutig, aber...“ weiter konnte Klopfer nicht sprechen, denn er spürte schon wieder mal einen Schlag in die Seite von Leni. „Nun sei doch nicht so hart, immerhin ist das ihr erster richtige Flug.“ Dann ergab sich ein Problem, was noch keiner bedacht hatte. Der kleine nun fliegende Schmetterling fragte aus hoher Lüfte wie er denn jetzt nun wieder landen sollte. Noch bevor einer der am Boden gebliebenden antworten konnte, krachte es ganz fürchterlich und Cathy hatte wieder mal eine ihrer berühmen Bruchlandungen beendet. Als sich der Staub gelegt hatte und Klopfer und Leni sich davon überzeugen konnten, dass noch alles an ihr heil war, fielen sich die Drei in die Arme glücklich über Cathys ersten Flug.
Es verging kein Tag an dem Cathy nicht das Starten und Landen übte und bald sahen ihre Flüge so anmutig aus, wie es der alte Uhu der Maus und dem Hasen einst über Schmetterlinge berichtet hatte.
Obwohl alle wussten, dass Cathy nicht für immer bei ihnen bleiben konnte, war es für alle sehr schwer, als sie eines Tages sagte, sie müsse ihre zugedachte Aufgaben auf dieser Welt erfüllen, so wie ihre Mutter es ihr gesagt hatte.
Am Morgen ihres Abschiedes hatte keiner ein Lächeln auf den Lippen, allen war es schwer ums Herz. Cathy bedankte sich bei Lenis Eltern für die Unterkunft und die Liebe, die sie auch ihr entgegengebracht hatten. Dann nahm sie Klopfer und Leni zur Seite. Mit Tränen in ihren wunderschönen blauen Augen, so wie Klopfer immer zu ihr sagte mit einer gewissen Röte im Gesicht, umarte sie ein letztes Mal ihre besten Freunde. „Ich werde euch niemals vergessen. Nachdem was ihr für mich getan habt, weiß ich dass Schmetterling normalerweise ein sehr einsames Leben führen. Ich weiß nicht warum der liebe Gott mir diese Chance gegeben hat euch zu begegnen. Ich bin wohl der erste Schmetterling, der weiß was es heißt nicht alleine auf dieser Welt zu sein und Freunde fürs Leben gefunden hat.“
Mit diesen Worten stieg Cathy in die Luft, winkte noch ein letztes Mal und war bald so hoch im Himmel, dass sie keiner mehr sehen konnte. Alle schauten noch eine Weile nach. Dann standen Klopfer und Leni dort allein.
Die kleine Maus gab Klopfer einen Seitenhieb. „Na, was meinst du, wenn ich mich wieder auf deine Schultern setzte und du lange genug mit deinen Ohren auf und ab schlägst, dass du irgendwann so gut bist, dass wir ihr folgen können?“ Noch bevor Klopfer sich mit einem bösen Blick umgedreht hatte, hatte Leni laut lachend schnellsten Fußes die Flucht angetreten........
Die Rechte und die Verantwortlichkeit für diesen Beitrag liegen beim Autor (Maike Odejewski).
Der Beitrag wurde von Maike Odejewski auf e-Stories.de eingesendet.
Die Betreiber von e-Stories.de übernehmen keine Haftung für den Beitrag oder vom Autoren verlinkte Inhalte.
Veröffentlicht auf e-Stories.de am 05.12.2005.
- Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).
Maike Odejewski als Lieblingsautorin markieren
Gefangen Im Tropischen Paradies
von Peter Splitt
Sie lieben Kreuzfahrten, tropische Länder, die Karibik, Kuba? Dann ist mein neustes Buch, mit meiner Lieblingsgeschichte, genau das richtige für Sie:
Aufregende Abenteuer, Menschliche Verwicklungen, Die Extreme von Angst und Gefahr, Tropische Schauplätze
Möchtest Du Dein eigenes Buch hier vorstellen?
Weitere Infos!
Vorheriger Titel Nächster Titel
Hat Dir dieser Beitrag gefallen?
Dann schau Dir doch mal diese Vorschläge an:
Diesen Beitrag empfehlen: