Robert Fischaleck

Was fuchst dich, Väterchen

 
Krähenflug  
Karma nahm den letzten Pfeil, den es jetzt noch zu vergeben hatte und besah sich das Spielfeld.
Das war schon eine verdammt knifflige Situation.
Zum einen hatten ihre Freunde nicht damit gerechnet, daß sie ihr Spiel so weit treiben würde und zum anderen wußte niemand ausser ihr selbst, daß sie es gar nicht so gemeint hatte.
Ihr war nur langweilig gewesen.
Das wäre ungefähr so, als hätte ein Wolfsjunges plötzlich seiner Freundin einen Streich spielen wollen und jetzt lagen die verbiesterten Füchse, die das ganze letzte Jahr jeden Beutezug zur Zerreißprobe gemacht hatten, in einer von ihnen bewachten Höhle, sozusagen ihrem Wohlwollen ausgeliefert.
Das Leben ist schon seltsam, da ist man selbst empfindlich bis zum Haareausreißen und immer dann kommen genau die Viecher des Wegs, die einen besonders nerven und dann eine Runde später, hat man plötzlich die Macht ihnen alles heimzuzahlen und weiß plötzlich, sie haben gar keine Schuld daran.
Was also tun, denn genau dieses Gewinsel sagt jedem anständigen Wolf, ihr wißt schon, das wars, Fuchspelze als Souvenier mit der Gelegenheit mal richtig anzugeben. Aber ist es das wert.
Eigentlich sind sie viel zu jung.
Eigentlich hatten sie noch gar nicht gelebt.
Eigentlich wäre es besser, ihnen eine Lektion zu erteilen, die einem so richtig, das Gefühl gibt, ja, jetzt haben sie es begriffen.
Aber genau dazu langt es mal wieder nicht.
Es ist zum heulen, natürlich nur im Rudel.
Fährte schaute sie neugierig von der Seite an, sie wußte nicht was in ihr vorging, aber wie jeder echte Wolf spürte sie die Anspannung des Zweifels.
Gestern hatte es ein Festmal gegeben, es bestand also kein Grund zu töten.
Die Biester brieten in ihrem eigenen Saft.
Natürlich nicht wörtlich, Menschen waren keine in der Nähe.
Eine Krähe landete auf einem Ast ihres Lieblingsbaumes und wetzte den Schnabel, wie das Krähen immer tun, wenn sie eigentlich etwas sagen wollen, aber der Anstand ihnen gebietet zu warten bis sie angesprochen werden.
Warum also nicht, wenn sie schon des Wegs kommt in so einer Situation.
Krah. Alter Aasfresser, was gibts.
Ich habe Feuer gesehen, laß sie leben. Zum einen sind diese Biester die einzigen, die klein genug sind, um durch die Öffnung im Zaun zu kriechen und zum anderen sind sie die einzigen, die wissen wie das Schloß aufspringt.
Feuer ...hier im Wald...welcher Zaun...welches Schloß...wovon sprichst du....
Krah und flog ihres Wegs.
 
 

The lock of error shuts the door of the mansion of
your Love. Use the key of love and open the door
and windows too, and thus wake up your love.
Says Kabir O, gentle folk listen! you cannot get
this chance again.
Robert Fischaleck, Anmerkung zur Geschichte

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 07.12.2005. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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