Franz Ludin

Ein Tag im Advent

 

Draussen war es kalt – ein Adventtag – grau verhangener Himmel -  Schaufenster voller Weihnachtsartikeln. Der Atem gefror zu einer kleinen Wolke. Mario stand vor dem Fenster. Seine Finger streichelten über das kalte Glas, eine kleine Spur hinterlassend. Weihnachten vor der Türe – übermorgen. Mario dachte an Vater und Mutter, dachte an den Tannenbaum, dem Geruch von brennenden Kerzen und dem „Stille Nacht...“ – ein Lied, das jedes Jahr in der Wohnstube gesungen wurde. Dann bleibt die Zeit stehen – die Jahre – alles. Der Vater ist der Vater – die Mutter ist die Mutter und das Kerzenlicht wirft die Schatten an die Wände der Wohnstube – tanzende Schatten – Weihnachtsschatten. Mario freute sich auf diesen Augenblick, wo die Zeit stehen bleiben würde. Er schaute auf die leckeren Süssigkeiten im Schaufenster. Heute Morgen hatte die Lehrerin gesagt, dass sie morgen ein neues Weihnachtslied einüben würden. Er freute sich darauf. Die Schulstunden wurden von der weihnachtlichen Stimmung belebt – verloren die Eintönigkeit und den Stress. Morgen würde er singen – ein neues Lied einüben. Er löste seinen Blick von den Süssigkeiten und stampfte durch den Schnee nach Hause zu. Der Schnee knirschte unter den Schuhen. Überall leuchteten die Weihnachtssterne von den Fenstern. Eine wunderschöne Stimmung. Er dachte an die Geschenke, die er für Vater und Mutter zusammenstellen würde. Lange hatte er in der Schule daran gearbeitet. Ein Gefühl des Glückes erfüllte ihn. Heute würde er sie einpacken – einpacken in goldenem Papier. Mario spürte die Schneeflocken auf seinen Wangen. Die Flocken tanzten einsam am beleuchteten Nachthimmel. Bald würde Weihnachtsabend sein – bald. In weiter Ferne hörte eine Flöte – ein Flöterspieler in der Kälte – ein Weihnachtslied spielend.

 

 

Franz Ludin

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 13.12.2005. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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