Marina Braun

Weihnachtskalender

Mein Weihnachtskalender

1. Dezember 04 (Mittwoch)

Liebes Tagebuch,

da sich niemand für meine Sorgen und Nöte interessiert, schreibe ich dir.

Bevor ich heute Morgen in meinem Büro beim Sender erschien, war ich noch schnell auf der Bank und überwies eine Rechnung. Ein kurzer Blick auf den Kontoauszug zeigte mir, dass ich schon die Hälfte meines Monatsverdienstes (incl. Weihnachtsgeld) ausgegeben habe.

Dann kam der zweite Schock. Die alte Empfangssekretärin war wieder da. Sie rollte ihr übliches: "Guten Morrrrrrrrgen, Frrrrrrau Brrrrrrraun." Warum war sie eigentlich weg? "Wie geht es ihrer Hand oder war es der Fuß?" fragte ich dienstbeflissen.

"Ich bekam Zwillinge!" "0h, herzlichen Glückwunsch. Wie geht's den beiden Gebährmutterkollegen?" "Haha, sie wieder, Frrrrau Brrrraun ... ähm ... würrrrden sie mich mal in einerrrr ihrerrrr Kolumnen errrrwähnen?"

Nein, ich werde nicht!

In meinem Büro schaltete ich zuerst den Computer ein und angelte nach meiner schmutzigen Kaffeetasse.

Aha! - ein neues Schild prangte an der Wand in der Kaffeeküche: "Wer den letzten Kaffee nimmt, sollte bitte neuen kochen".

Der Chefredakteur erwischt mich, als ich gerade dabei war, in dem Buchstaben "o" im Wort "kochen" ein Gesicht mit langer Zunge zu malen.

"Haha, sie wieder, Frau Braun ... ähm ... würden sie mich mal in einer ihrer Kolumne erwähnen?" Auf seine verneinende Antwort auf meine Gegenfrage nach einer Gehaltserhöhung beschließe ich: nein, ich werde nicht!

Auf dem Nachhauseweg heute Mittag kaufe ich in meinem Stammgeschäft Sahne, Kartoffeln, Zigaretten, Butter und eine dicke Stange Lauch. Während ich zur Kasse ging, suchte meine kleine, schwarze, teuflische Seele nach Lebensmittel, die entweder nicht ausgezeichnet oder deren Haltbarkeitsdatum abgelaufen waren, um mich bei der Kassiererin zu beschweren. Das Leben kann so schön sein.

Zuhause bemerke ich voller Schreck, dass mein Süßer ab heute Urlaub bis Januar hat ... der faule Sack.

"Schaaahaatz? Du brauchst jetzt noch nichts zu kochen, ich muss mich erst noch etwas hinlegen, die letzten zwei Nächte konnte ich gar nicht schlafen ..."

Wie? Er konnte nicht? Ich konnte nicht, weil er schnarchte!

Nach einer 10minütigen Abschiedsszene mit : "gute Nacht ... kannst du es einrichten, dass wir 35 Minuten nach dem Aufstehen essen? ... was gibst denn eigentlich zu essen? ... hoffentlich kann ich schlafen ... zieh den Telefonstecker raus ... musst du ins Internet? ... hast du noch Zahnschmerzen? ... nein, mir geht's gut, verschwinde jetzt ... ich glaube nicht, dass Schollenfilets zu Lauch passen ..." war er für eine halbe Stunde verschwunden.

Nach 10 Minuten Vorbereitung für das Essen setzte ich mich an meinen Computer und machte 17 Spider-Kartenspiele. Dann fiel mir ein, dass ich für Karin eine Kolumne schreiben könnte.

Als mein Süßer wieder "frisch und munter" aus dem Bad kam, schaltete er den Fernseher ein und nervte mich mit seinen Kommentaren zu den Nachmittags-Shows, während ich von Küche zu Computer hetzte. Als ich den Lauch in seiner Sahnesoße streng beobachtete, ließ sich mein Süßer spöttisch über die ausgetrockneten Brüste einer 3fachen Mutter aus, die eine Schönheitsklinik besuchte und meinte, ihr misslungene Schönheitsoperation von einem Fernsehteam dokumentieren lassen müssen zu. Sein nächster Spott galt einem Pärchen bei Tante Kallwas und dann fand er noch ein Opfer, dessen Name ich nicht verstehen konnte, weil ich die Schollenfilets umdrehen musste. Das Essen schmeckte trotz meiner Befürchtungen besser, als es aussah.

Ich beschloss nach dem essen, die nächsten Plätzchen erst am Wochenende zu backen und nicht schon heute, wie ich eigentlich vorhatte. Warum bin ich nur so müde?

So, liebes Tagebuch, ich will dich heute nicht länger belästigen. Morgen sehen wir uns wieder ... mit Sicherheit ... denn niemand interessiert sich sonst für meinen ... du weißt schon was.

2. Dezember 04 (Donnerstag)

Liebes Tagebuch,

bitte halte mich davon ab, unsere Empfangssekretärin zu erwürgen. Jetzt weiß ich wieder, warum ich sie hasse. Sie frisst heimlich meine Bestechungspralinen, die ich von allen Angestellten des Radiosenders geschenkt bekomme, damit ich einen von ihnen in einer meiner Kolumnen erwähne. Mit Rücksicht darauf, dass sie damals schwanger war, habe ich damals davon abgesehen, Kieselsteine mit Schokolade zu überziehen, in eine Pralinenschachtel zu stecken und mit einem Schild zu versehen: "Hände weg von meinen Pralinen".

Sie hätte sich mit Sicherheit alle Zähne ausgebissen. Unser Azubi, der die Post in die Büros verteilt, hat mit heute unter dem Siegel der Verschwiegenheit erzählt, dass sie, die Empfangssekretärin, unser Dummblondchen, das Kaffeeschild in die Küche gehängt hatte. Hach! Das schreit nach Rache!

Auf dem Nachhauseweg kaufe ich Rindfleisch, Suppengemüse, Bier, Zigaretten, Orangensaft und eine Packung Beruhigungstee. Ich hoffe, der Tee wirkt.

So, liebes Tagebuch, das war's für heute.

Ach ja, fast hätte ich es vergessen, ein Fan mailte mir heute, dass er es zum Kotzen findet, dass die Bundeskanzlergattin einen Weihnachtskalender für Hunde gemacht hat und damit anscheinend sehr viel Erfolg hat. Mir persönlich gehen die Aktionen der Frau Schröder kilometerweit an meinem Allerwertesten vorbei, aber ich mailte meinem Fan zurück, dass ich sehr zu meinem Bedauern keinen Einfluss auf die Aktivitäten dieser Dame habe, jedoch die Bemühungen meines eigenen Sozialengagements in Zukunft verstärken werde.

 

3. Dezember (Freitag)

Liebes Tagebuch,

Heute rechnete ich mir auf dem Weg ins Büro aus, wie ich in diesem Jahr an Weihnachtsgeschenken sparen könnte. Alle Freunde, die einen Internetanschluss haben, bekommen von mir, anstatt einer Weihnachtskarte eine Email. Zwischen Parkplatz und Büro schrieb ich in Gedanken einen Standardtext.

Im Büro des Chefredakteurs zog ich meinen Rock etwas höher und fragte den Chef, ob ich am Montag frei bekommen könnte ... "aus persönlichen Gründen." Er sagte nein, auch aus persönlichen Gründen.

Am Montag habe ich Geburtstag und es ist ein Halbrunder, wollte also Geld sparen und darauf verzichten, in der Kantine einen auszugeben. Das wirft mein Haushaltsbudget um weitere 8 % zurück. Schwupp, war mein Rock wieder unten und ich schmollend in meinem Büro verschwunden.

Liebes Tagebuch, ich wette mit dir um zwei Euro, dass mein Süßer am Montag meinen Geburtstag vergisst. Sollte er ihn nicht vergessen, werde ich dem Leser meiner Kolumne 2 Euro überweisen, der mir als erster seine Kontonummer mailt. Sollte ich die Wette gewinnen, kaufe ich mir selbst einen Schokoladennikolaus.

Um 10 Uhr rief die Empfangssekretärin in meinem Büro an und ließ ihr "R" rollen: "Frrrrrau Brrraun, könnten sie ....?" Weiter kam sie nicht, denn ich unterbrach sie und fragte, ob sie mir einen Kaffee bringen würde. Der Kaffee schmeckte ausgezeichnet und ich weiß immer noch nicht, was sie von mir wollte. Gut so. Ich verfasste eine beleidigende Email an die Herausgeberin des Hundekalenders und kam nach einer 27minütigen Überlegung zu dem Entschluss, sie vorerst noch im Postausgang zu speichern. Erst mal abwarten, was die Betriebsanwältin dazu sagt.

Auf dem Nachhauseweg kaufte ich Rindergulasch und Schweinegulasch. Hätte auch gemischtes nehmen können, aber das hätte der Angestellten weniger Arbeit bereitet. Das Leben kann so schön sein.

Zuhause empfing mich mein Süßer mit den grinsenden Worte: "Schatz, wehe, du isst meine Marzipankartoffeln." Aha, er hatte also meine Kolumne gelesen. Zum Glück war ich vorgestern schlau genug, mir eigene Rasierklingen zu kaufen und demonstrativ im Bad zu postieren. (siehe dazu auch die Kolumne "Mein Mann, das unbekannte Wesen" )

Nachdem mein Süßer anschließend für zwei Stunden unterwegs war (er faselte etwas von einer Vereinsvorstandssitzung oder so) , ging ich erst mal in meinen Stammchat und redete dummes Zeug. Meine Mitchatter lachten wie wild. Keiner nimmt mich ernst.

So, liebes Tagebuch, das war's für heute.

 

4. Dezember (Samstag)

Liebes Tagebuch,

Heute habe ich Plätzchen gebacken. Warum steht im Rezept, dass der Teig nach dem Zusammenkneten 30 Minuten lang ruhen soll? Ich kann mich auch nicht auf die faule Haut legen. Habe das faule Plätzchengesindel sofort verarbeitet und siehe da, es schmeckte wie immer.

Es bedarf also keiner großen Kunst, gute Plätzchen zu backen. Nein, die Kunst besteht darin, sie bis Weihnachten an einem geheimen Ort zu verstecken. Geheim genug, dass die Familie sie nicht finden kann, aber nicht zu geheim, damit man sie selbst wieder findet. (So ging es mir einmal mit den Ostergeschenken, die ich erst drei Jahre später kurz vor Weihnachten wiederfand)

Da Lulu, unser verfressener Hund, mich beim backen nervt, bringe ich ihn zum Nachbarn. Da freuen sich beide. Ich weiß, dass mein Nachbar unseren Lulu wieder mit scharfer Salami vollstopfen wird, aber Lulu weiß noch nicht, dass er die nächsten drei Tage auf Diät gesetzt wird. (Ja, sie lesen richtig, unser männlicher Hund hat einen weiblichen Namen.)

Leider sind zwei Bleche voll Plätzchen angebrannt, weil ich immer wieder zwischen Backofen, Fernseher und Computer hin und her rannte. Es ist nicht einfach, meinen Süßen, meinen Backofen und den Chat unter einen Hut zu bringen. (Vielleicht lag es auch an den zwei Flaschen Sekt, die ich während des Backens getrunken hatte?)

Ich beschloss, die verkohlten Dinger dick mit Schokolade zu überziehen und der Empfangssekretärin unseres Radiosenders zu schenken. (die mit dem rollendem "R") Oder sollte ich sie doch mit einem Schild versehen: "Hände weg von meinen leckeren Plätzchen" und in den Kühlschrank stellen?

Mein Süßer probiert eifrig von den Plätzchen und ich befürchte, dass er nächste Woche nicht mehr in seine Anzüge passt.

Ich habe immer noch eine Riesenwut auf meinen Chefredakteur, weil er mir den Montag nicht frei gegeben hat. Der Laden läuft doch auch ohne mich. In Gedanken streiche ich ihn von meiner Weihnachtsgrußkartenliste und setze ihn auf die Racheliste.

So, liebes Tagebuch, das war's für heute.

5. Dezember 04 (Sonntag)

Liebes Tagebuch,

schon heute Morgen überkam mich der Drang nach Fleiß und Sauberkeit, das allgemein bekannte Vorweihnachtssyndrom, brav zu sein, das man auch bei Kindern feststellen kann. Und wozu dient es? Natürlich dazu, dass man zu Weihnachten alle seine Wünsche erfüllt bekommt, also reiner Opportunismus.

Ich schrubbte also Küche und Bad, kochte etwas Leckeres und streichelte unser Haustier. (und Lulu bekam auch seine Streicheleinheiten)

Wenn einer eine Reise tut, so kann er was erleben ... wenn diese Reise allerdings durch meine Buchführung geht, führt sie geradewegs zu den von Dante Alighieris beschriebenen Höllenfeuern.

Heute Nachmittag brachte ich fast 4 Stunden für die Recherche nach einem fehlendem Betrag von 30,- Euro auf, die mir das Finanzamt als Rückerstattung verweigerte. Nach Durchsicht und Ordnen von 2 Jahre alten Kontoauszügen fand ich endlich den Fehler und schrieb einen meiner Meinung nach noch sehr höflichen Brief an die Behörde. Zuvor musste ich allerdings alle Einnahmen in einer Excel - Tabelle eintragen. Was tut man nicht alles, um sein Haushaltsgeld aufzubessern.

Jetzt bin ich fix und alle und müsste noch die Plätzchen mit Zuckerguss überziehen, die ich gestern gebacken habe. Aber heute wird das nichts mehr. Mein halbes Büro ist immer noch mit Akten und Schriftstücken übersät

Immerhin bin ich gestern mal nicht um 20h auf der Couch eingeschlafen wie sonst, sondern hielt gerade noch das Ende des "Wernerfilms" aus. Für morgen wollte ich mir noch die Haare färben, aber daraus wird auch nichts mehr. Muss ich also meinen Geburtstag mit einem straßenköterfarbenen Haaransatz begehen. Was soll's, es bekommt sowieso niemand mit. Ganz im Vertrauen, ich habe mir gestern schon den Schokoladennikolaus für den morgigen Wetteinsatz gekauft.

Liebes Tagebuch, das war's für heute.

6. Dezember (Montag)

Liebes Tagebuch,

heute ist mein Geburtstag. Ich nehme alle üblen Vorurteile zurück, die ich gegen meinen Süßen hegte. Natürlich hat er meinen Geburtstag nicht vergessen.

Auf dem Weg zum Büro kaufte ich für die beiden Gebährmutterkollegen unserer Empfangssekretärin zwei Plüschnikoläuse (bin ja nicht so). Missis "rollendes R" überschlug sich fast vor Dankbarkeit.

Als ich um 9:15h leicht verspätet im Büro ankam, stürzte auch gleich unser Azubi herein und meinte betroffen, dass der Chefredakteur stocksauer auf mich wäre und dass er mich sofort in der Kantine unseres Senders erwarte, (da er noch beim Frühstück wäre) und dass er gesagt hätte, meine Arbeit wäre eine Unverschämtheit und ich selbst eine Zumutung für den Sender und wenn ich meinen Job behalten wollte, sollte ich meinen faulen Hintern sofort in die Kantine bewegen.

Meine Kaffeetasse fiel zu Boden und ich rannte in die Kantine. Auf dem Weg dahin überschlugen sich meine Gedanken: hatte ich die beleidigende Email an die Kanzlergattin doch noch abgeschickt? ... die verkohlten Plätzchen habe ich doch Zuhause gelassen ... hatte ich ein unflätiges Wort in einer meiner Kolumnen benutzt?

"Happy birthday to you ... !" ca. 25 Mitangestellte des Senders standen um ein kaltes Buffet herum und sangen mir diese Glückwünsche entgegen. Ich muss ein schönes Bild abgegeben haben, wie ich so versteinert in der Türe stand und mir schnell noch einmal alle meine Sünden wie ein Wasserfall vor meinem innerem Auge ablaufen ließ.

Ach ja, ich liebe diese Bande, die meine kleine, gemeine Streiche liebt, mich anhimmelt, mich als Firmenclown betrachtet, mir zum Geburtstag Lachsschnittchen und Kaviar - hours `de oeuvre bestellt ... und unseren armen Azubi dazu überredet, mich hereinzulegen, weil sie wissen, dass ich ihm niemals ein Haar krümmen würde.

Kaum waren alle Steine von meiner armen, kleinen, schwarzen Seele geplumpst, schmeckte der Sekt wunderbar und ich versprühte im alten Glanz meiner Geselligkeit meinen Charme in der Runde und wickelte den Chefredakteur wieder um meinen kleinen Finger. In Gedanken radierte ich meine Racheliste aus und hatte sogar unsere Empfangssekretärin lieb. Das Leben kann doch so schön sein.

Auf dem Nachhauseweg musste ich nichts einkaufen, konnte es auch nicht, weil ich von unserem Chefredakteur gefahren wurde. Nicht, dass ich direkt betrunken gewesen wäre, nein, er wollte sich wahrscheinlich wieder einmal einschleimen, in einer meiner Kolumnen erwähnt zu werden. Ja! - ich habe die Macht!

Liebes Tagebuch, über den Rest des Tages werde ich dir nichts verraten, nur soviel, dass mein Süßer seinen Spitznamen zu Recht hat.

 

Das war's mal wieder für heute, ein rundum gelungener Tag.

7. Dezember (Dienstag)

Liebes Tagebuch,

auf dem Weg zum Büro hörte ich heute Morgen im Auto die Verkehrsdurchsage meines Kollegen vom Radiosender, was mich auf eine geniale Idee brachte:

Zuerst begrüßte ich unsere Empfangssekretärin aufs freundlichste, dann machte ich schnell ein sehr ernstes Gesicht: "Sagen Sie, wo wohnen sie eigentlich? Ich glaube, in ihrer Straße wurden heute Morgen ganz viele Autos geblitzt. Kam eben in den Nachrichten."

Ohne eine ihrer beiden Gehirnzellen zu benutzen, verriet sie mir sofort, sie wohne in der Lessingstraße 26, Ecke Schillerstraße.

"Ja, da war es."

Nachdem ich ihr noch ein mitleidiges Lächeln schenkte, begab ich mich stillvergnügt in mein Büro. Angestochen von dieser Teufelei, rief ich sofort im Personalbüro an und erkundigte mich nach der Adresse unseres Nachrichtenmoderators, der unsere Hörer nach jeder Verkehrsnachrichtendurchsage dazu aufforderte, beim Sender anzurufen und durchzugeben, wenn sie irgendwo unterwegs einen Flitzerblitzer, also eine Verkehrsüberwachungsanlage entdecken.

Dann rief ich mit verstellter Stimme bei ihm an und erklärte ihm, dass in seiner Straße ebenfalls ein Flitzerblitzerkasten wäre. Außerdem hätte es einen Feueralarm in einem der Briefkästen vor dem Hochhaus gegeben. Die Anwohner werden gebeten, aus diesem Grunde heute keine Briefe mehr einzuwerfen.

So, nun noch schnell das Radio anschalten, Beine hoch legen und entspannt zurücklehnen.

Mitten in seiner Ansage stockte der Moderator und meinte, es wäre ein falscher Alarm, denn diese Straße wäre eine verkehrsberuhigte Zone ohne Hochhäuser und außerdem nur eine winzige Einbahnstraße.

Während ich als nächstes die Emails der Kummerkastentante bearbeitete, erschien besagter Moderator mit einem lauten Räuspern in meinem Büro. Im Gegensatz zu mir fand er meine Aktion nicht besonders lustig.

Als Zeichen meines schlechten Gewissens versuchte ich mit aller Kraft, mir die Schamesröte ins Gesicht kommen zu lassen, aber entweder scheine ich an Blutarmut zu leiden oder aber meine Körperbeherrschung lässt nach.

Er angelt sich zum Trost drei meiner allerbesten Marzipanpralinen aus der offenen Schachtel und bevor er mit einem frechen Grinsen verschwindet, erzähle ich ihm noch schnell die Geschichte von unserer blonden Empfangstussi.

Danach habe ich 7 Emails als Kummerkastentante beantwortet und betete, dass niemand meine Antworten ernst nimmt.

Redakteurchefchen kommt zum Kaffeeplausch vorbei, starrt meine Beine an und bittet mich, die Nachrichtentexte zu überarbeiten. Nun ja, für Geld mache ich fast alles, hin und wieder auch etwas arbeiten, habe ja auch sonst nichts wichtiges zu tun. Ich beschloss, morgen 10 dicke, aber unwichtige Aktenordner von Zuhause mitzubringen und in meinem Büro zu verstreuen, damit er nicht mehr auf solche dummen Gedanken kommt. Wie soll ich bitte eine Kolumne erfinden, wenn ich arbeiten muss?

Zuhause finde ich einen Antwortbrief des Christkindes vor. Es schrieb:

Liebe Marina, bla bla, Standardtext ...

Wieso liebe Marina? Ich schrieb ihm einen Wunschzettel von Lulu, unserem Hund! Immerhin schickte es uns 4 Weihnachstpostkarten mit, was mein Haushaltsbudget um 0,000003 % ansteigen lässt.

So, liebes Tagebuch, das war's mal wieder für heute.

8. Dezember (Mittwoch)

Liebes Tagebuch,

heute habe ich tatsächlich etwas im Büro gearbeitet. (bin immer noch erstaunt)

Um 10 Uhr rief meine Haushaltshilfe an und erklärte mit weinerlicher Stimme, dass sie leider krank wäre und die nächsten zwei Wochen wahrscheinlich nicht kommen könnte. Dabei versuchte sie sehr angestrengt zu husten. Wieso bin ich nicht überrascht? Die beiden letzten Jahre war es doch auch so vor Weihnachten.

Um 11:30 Uhr kam meine beste Freundin Gitta in meinem Büro vorbei und lud mich zum Mittagessen ein. Gitta ist eine der reichsten Frauen, die ich kenne und außer, dass sie nicht berufstätig ist, ist sie auch noch Nichthausfrau. Sie erzählte mir, dass ihr Liebster sie über Weihnachten auf eine Südseeinsel eingeladen hätte und dass sie den Urlaub auch dringend bräuchte. Oh ja, einkaufengehen ist sowas von stressig.

Wir wollten ins Steakhaus "Maredo" gehen, aber irgendwie landeten wir in der Cocktailbar der phantastischen Einkaufspassage in Hannover. Das fiel mir aber erst auf, als ich automatisch einen eisgekühlten Tio Pepe bestellte. Es blieb nur bei einem und der besorgte Kellner schob mir ein paar Salzstangen rüber.

Nach diesem psychischen Aufheller war ich für weitere zwei Arbeitsstunden gewappnet. Mein Arbeitspensum bestand heute aus 12 Emailantworten der Kummerkastentante, 3 Korrekturen der Nachrichtentexte und das Fertigstellen zweier Kolumnenbeiträge.

Heute brauchte ich nichts einzukaufen, aber als mein Weg an meinem Lebensmittel-Stammgeschäft vorbei führte, erblickte ich schon von weitem ein Schild:

500 Gramm Partytomaten für 1,79 Euro. Ha! Das konnte ich mir natürlich nicht entgehen lassen. Ich schnappte mir ein Paket der ganz normal aussehenden Tomaten und stellte mich an die Kasse.

"Entschuldigen sie bitte" flötete ich "was bitte sind Partytomaten?"

"Die kosten 1 Euro 79" - "Ja, das weiß ich, ich kann lesen, aber was sind Partytomaten?"

Die Kassiererin zuckte nervös zusammen. Ich zwitscherte weiter: "Ich meine, die sehen ganz normal aus, sind nicht größer und nicht kleiner als andere ... haben die einen besonderen Geschmack?"

Das Kassenfräulein überhörte geflissentlich meine Frage und wollte das Tomatenpaket über den Scanner ziehen. Aber ich krallte mich an den Tomaten fest. Ich bestand auf eine Antwort.

Mit einer Unschuldsmine nervte ich weiter: "Ich meine, wenn es wenigstens Cocktailtomaten wären, dann könnte man sie zur Not noch als Partytomaten bezeichnen, obwohl Cocktailtomaten ihren Namen auch nicht verdienen, denn man macht keine Cocktails daraus, nicht mal eine Bloody Mary ..."

Die Kassiererin lehnte sich mit einem anklagendem Blick über das Förderband, um nachzusehen, wie lange die Schlange der Wartenden hinter mir wäre. Freundliche Menschen grinsten ihr entgegen, auch sie wollten wissen, warum diese Tomaten Partytomaten genannt werden.

"Ich weiß es nicht ..." kleine Schweißperlen bedeckten ihre pickelige Stirn.

"Nun ja" beruhigte ich sie "ich kann sie ja notfalls im Partykeller essen, so würde es einen Sinn machen" , gab ihr zwei Euro, der Rest wäre für die Kaffeekasse. Das Leben kann so herrlich sein.

Bei meiner Hausarbeit versuchte ich, eine höchst wissenschaftliche Frage zu klären. Wenn ich beim Staubsaugen das Fenster offen habe, wären dann die Geräusche des Staubsaugers leiser als bei einem geschlossenem Fenster? Immerhin könnten die Schallwellen, die das Gerät verursacht, ungehindert nach draußen gelangen, wobei sie in einem geschlossenem Raum an den Wänden zurück prallen, sich mit den neu ankommenden vermischen und mit vereinten Kräften um so lauter an mein Trommelfell dröhnen. Ich rechnete nämlich mit dem Besuch meiner Nachbarin und befürchtete, das Klingeln der Türglocke zu überhören.

Und wie sehe das bei Regen aus? Wenn sich diese Theorie bestätigen ließe, müsste es dann bei Regen nicht noch leiser sein? Immerhin weiß ich, dass sich Schallwellen unter Wasser schneller fortbewegen.

Siebeneinhalb Minuten lang überlegte ich, ob ich meinen Bekannten anrufen sollte, der als Physiker in einem schwedischen Atomreaktor arbeitet, aber dann war ich schon fertig mit staubsaugen.

So, liebes Tagebuch, das war's mal wieder für heute.

9. Dezember (Donnerstag)

Liebes Tagebuch,

wenn ich morgens aus dem Haus gehe, liegt mein Süßer noch selig schlummernd im Bett. Leider habe ich das ganze Jahr über mit meinem Urlaub geschludert. Zwei Sonderangebote bei C&A, drei sonnige Tage im August, eine Woche für die Renovierung unseres Partykellers, fünf Mal verschlafen und 12 Mal Arbeitsunlust tragen Schuld daran, dass ich keinen Urlaub mehr habe.

Eine Krankheit muss her!

Im Büro überlegte ich verzweifelt, wie ein Hexenschuss zu simulieren wäre. Mit schmerzverzerrtem Gesicht hielt ich mich krampfhaft mit der rechten Hand am Schreibtisch fest, die linke fasste zu meinem Kreuz. Ausgerechnet in dem Moment, als unser Azubi mein Büro betrat, rutschte ich aus Versehen vom Stuhl und schlug hart auf meinem Hinterteil auf.

Er zog Mr.-Spock-mäßig seine rechte Augenbraue hoch: "Ich will ja nicht wissen, was sie treiben, wenn sie erst alleine Zuhause sind ..."

"Ich glaube, ich habe einen Hexenschuss" jammerte ich; immerhin war er ein brauchbarer Zeuge meines Zusammenbruchs.

"Haben sie sich an einem Bleistift verhoben?"

Mist, wenn ich nicht einmal unserem Jungspund etwas vorgaukeln kann, muss ich mir etwas anderes ausdenken. Er legte mir die Post hin und ließ suchend seine Blicke nach meiner stets geöffneten Pralinenschachtel umherschweifen. Nix da, kein Alibi, keine Süßigkeiten.

Eine Viertelstunde später versuchte eine junge neue Mitarbeiterin, sich bei mir zu profilieren: "Wussten sie schon, dass der Azubi schwul ist?" Mit der Gegenfrage: "Haben sie ein Problem damit?" nahm ich ihr gleich den Wind aus ihren Segeln. Natürlich war er es nicht, aber wenn ich ein Mann wäre, würde ich bei ihrem Anblick auch sofort zum anderen Ufer wechseln.

Ihre stoppelkurzen Haare hatten eine undefinierbare metalligblaue (oder grüne?) Farbe, ihr viel zu tief ausgeschnittenes T-Shirt bedeckte mit knapper Not zwei Erbsen auf einem Bügelbrett und nur ihre riesigen klobigen Bauernschuhe hinderten ihre viel zu langen Hosen daran, nicht über selbige zu stolpern.

Schmollend verließ sie mein Büro und ich wette, sie kam, um mich zu fragen, ob ich sie einmal in einer meiner Kolumnen erwähnen würde. Da könnte ja jeder kommen. Wenn ich das einmal mache, bekomme ich keine Bestechungspralinen mehr ...

Der einzige, dem ich eine ganze Kolumne widmen würde, ist unser Administrator Philipp. Unsere Internet-Zugänge sind für alle Chats gesperrt und nur er ist der Firmengott, der mir ein sorgloses chatten während der Arbeitszeit ermöglichen könnte. Aber er lässt sich auch nicht bestechen.

Auf dem Nachhauseweg vergesse ich, Glühbirnen und Grieß zu kaufen. Was soll's, mein Süßer ist zwar etwas sauer deswegen aber meine Haushaltskasse ist schon bis auf ein Minimum geschrumpft und ich will meinen Süßen nicht anbetteln. Wenn bis Weihnachten nichts mehr da ist, koche ich eben eine trockene Suppe.

So, liebes Tagebuch, das war's wieder für heute, muss mir noch eine mittelschwere Krankheit ausdenken.

10. Dezember (Freitag)

Liebes Tagebuch,

heute konnte ich pünktlich um !2 Uhr ins Wochenende, allerdings in ein sehr arbeitsintensives. Draußen ist es so kalt, dass sogar die Steine zittern.

Als ich nach Hause kam, stand der Hund schon mit gekreuzten Beinen an der Tür. Mein Süßer meinte dazu: "Lulu leidet anscheinend an Inkontinenz." - "Du meinst sicher Inkompetenz ..."

"Nein, ich meinte Inkontinenz, ich sage immer, was ich meine." Ja, ich sollte eigentlich wissen, dass sich der Herr Dozent niemals verplappert.

"Ich war schon drei Mal mit ihm draußen, aber er will immer wieder."

Lulu, unser Strubbelmonster ist charaktermäßig eher ein Weichei als ein Hund, aber er ist so durchgeknallt, dass er in einer Jahreszeit, wo man keinen Hund vor die Tür setzt, lieber draußen spielt.

Also brachte ich ihn in seinen verhassten Hundezwinger, wo er erst einmal die halbe Nachbarschaft zusammen jaulte. Hämisch grinsend stand ich hinter der Küchengardine und schnitt ihm Fratzen.

Nach dem Essen zog ich mich warm an und nahm Lulu mit zum Bankautomaten, da kann er mich wenigstens beschützen, wenn ich meine Millionen nach Hause trage. Wir machten einen langen Umweg an Schule und Schwimmbad vorbei und zurück über den V-Markt, in dem ich ihm ein Leckerli kaufte.

Zuhause ging es erst richtig an die Arbeit: Post erledigen, Geschirr spülen, eine Zigarette rauchen, Küche putzen, Hund streicheln, Staub wischen, ein Spiderkartenspiel machen, einen Cappuccino trinken und der netten Nachbarin vom Fenster aus zuwinken. Die zwei Kolumnen, die ich heute noch zu schreiben habe, kann ich neben dem Chat her machen.

Heute Abend sehen mein Süßer und ich uns den zweiten Teil des gestrigen Films an. Zum Glück sind wir dabei alleine und niemand hört unsere gehässigen Kommentare dazu: "Wie, die Schlampe will ihr Kind wirklich katholisch taufen lassen?" - "Guck mal, der Pfaffe, die feige S**, der schließt sie in der Kirche ein und haut ab!" - "Ja ja, schon klar, in 20 Minuten wird er zum perfekten Schwertkämpfer ausgebildet ... wie im richtigen Leben." - "Ähm ... warum fährt er jetzt mit dem Motorrad die Treppe hinauf, anstatt nach rechts den Hafenweg entlang?" - "Weil's so im Drehbuch steht."

Ach ja, das Leben kann so schön sein. Arbeitsmäßig merke ich zwar nicht, dass Wochenende ist, aber allein die Tatsache, dass es Wochenende ist, beflügelt meine Seele.

So, liebes Tagebuch, das war's mal wieder für heute.

11. Dezember (Samstag)

Liebes Tagebuch,

das Leben beginnt, wenn der Hund tot ist und die Kinder aus dem Haus sind.

Das dachte sich wahrscheinlich auch die Schwiegertochter meiner Lieblingsnachbarin, als sie ihre beiden verzogenen Gören bei Oma und Opa ablieferte, um in aller Ruhe ihre Weihnachtseinkäufe zu machen.

Meine Nachbarin konnte es ihr nicht abschlagen und ich meiner Nachbarin nicht, also landeten die beiden Racker ausgerechnet über Mittag bei mir.

Kinder sind ja so berechnend und diese beiden Sonderexemplare sowieso.

Kinder können stundenlang mit qualvoll verzogener Miene an einem harmlosen Stück Sellerie herum würgen, während sie es anschließend spielend schaffen, in 0,89 Minuten eine halbe Tafel Schokolade zu verschlingen.

"Legt es einfach an den Tellerrand." war mein Vorschlag, aber das trauten sie sich nicht, weil "der böse Onkel" so drohend guckt. Mein Süßer ist nebenbei bemerkt der beste Vater, den man sich denken kann, aber ihm ging das Genörgel der beiden auch auf die Nerven.

Es war ein sinnloses Unterfangen, ihnen zu erklären, dass am Tisch nur Gespräche von allgemeinem Interesse geführt werden dürfen und solche Sätze wie "Was issen das Grüne da in der Suppe? - Wo issen der Huhuuuuund? - Oh Gott, ich glaube nicht, dass ich das essen kann." nicht hierher gehörten.

Es war überhaupt erstaunlich, wie oft diese kleinen Atheisten das Wort "Gott" benutzten.

Mit einem bösen: "RUHE!" verstummten die Plagegeister für genau 4 1/2 Minuten. Dafür war ich meinem Süßen sehr dankbar.

Nach dem Mittagessen verließ mich mein Süßer und eilte zu der Weihnachtsfeier seiner Mitarbeiter. Der Glückliche! Mein Nachbar, der Opa dieser beiden Teufelsbraten hat keine Nerven für selbige, also nahm er Lulu und machte einen langen Spaziergang mit ihm. Lulu dankte es ihm, denn so gutmütig er auch ist, er ist kein Reittier und mag auch keine rosa Schleifchen im Haar.

"Was spielen wir jetzt?"

Wir? Wieso nehmen sie an, dass ICH mit ihnen spielen würde?

Ich verfrachtete sie in den Partykeller. "Wehe, wenn ich einen Pieps von euch höre, bis ich wieder zurück bin" drohe ich, während ich Zigaretten und Feuerzeuge auf das höchste Regal legte. "Ich bringe euch auch was schönes mit, dauert nur eine Minute."

Mit Malbücher, Buntstifte, Bastelsachen und einem bunten Teller voller Plätzchen bewaffnet kam ich gerade noch rechtzeitig zurück, um der Großen (9 Jahre) die Flasche Single Malt Whiskey abzunehmen, die sie schon an die Lippen setzte. Ihr kleiner Bruder (5 Jahre) hatte sich inzwischen in den langen Vorhang eingewickelt.

Man sollte tunlichst vermeiden, zwei Streithähne zu fragen: "Wer hat die Vase umgeworfen und wer hat die Schnipsel auf dem Boden verstreut." Das gibt nur Ärger und Geschrei.

"Das sag ich dem Christkind" drohte ich. "Ätschbätsch, es gibt gar kein Christkind" höhnten sie zurück. - "Dann gibt's auch keine Weihnachtsgeschenke" konterte ich geschickt. Das machte sie dann doch etwas betroffen und sie setzten sich brav an den Tisch.

Ich sehnte mich nach meinem Büro beim Sender.

Immerhin schrieb das Mädel einen Wunschzettel an den Weihnachtsmann und der Kleine malte mir ein schönes Bild. Mit vor Stolz geschwellter Brust legte ich es in die Schublade zu den anderen Kunstwerken, die meine Tochter schon im Kindergarten verbrochen hatte. Da der Kleine noch nicht schreiben konnte, übernahm ich es für ihn. Es ist erstaunlich, wie gut sich dieser kleine, zarte, unschuldige Analphabet mit Hightech - Spielsachen auskannte. Gameboys sind olle Kamellen, nein, er wünschte sich eine Playstation 2 und wusste auch schon ganz genau, welche Spiele er dazu haben wollte. Ich riet ihm, seine Wünsche auch vorsichtshalber seinen lieben Eltern zu erzählen und zwinkerte ihm vielsagend zu.

"Ach Frau Braun, du bist ja soooo liieeeb."

Die Mandarinen, die ich den beiden zum Abschied mitgab, fand ich etwas später auf meinem Holzzaun im Garten aufgespießt.

So, liebes Tagebuch, das war's mal wieder für heute.

 

12. Dezember (Sonntag)

Liebes Plätzchengesindel ... ooops, ich bin schon ganz durcheinander ... nochmal...

Liebes Tagebuch,

ich schwöre dir bei allem, was mir heilig ist, nächstes Jahr backe ich keine Plätzchen mehr.

Nachdem mich gestern die Gören meiner Nachbarn zeitlich um 1/4 meines Wochenendarbeitsplanes zurück geworfen hatten, war ich heute Morgen gezwungen, sämtliche Vorhaben zeitlich miteinander zu verknüpfen und zu komprimieren. Gut Ding will Weile haben? Pah! Eine gute Planung spart die halbe Arbeit. Ich bin ja so schlau...

Um 6 Uhr aufstehen, während der Erledigung meiner Emails Kaffee trinken, Katzenwäsche im Bad, Zahnseide durch den Mund ziehen, während des Öffnens der Dose Hundefutter.

Wo ist die Zahnseide abgeblieben? Egal, sie wird sich auf dem Boden fest treten. - Ich entschuldigte mich tausend Mal bei Lulu, als ich dem verfressenem Hundevieh etwas später die Zahnseide aus dem Rachen zog.

Tee für meinen Süßen aufstellen. Heute musste ich mir unbedingt die Haare färben, denn morgen werden Fotos für meinen neues Ausweis gemacht. Den Termin hatte ich schon 2 Mal verschoben. Während die schwarze, übelriechende Farbe meine Haare auf dem Kopf zusammenklatschte, fiel mir ein, dass ich schon mal den Plätzchenteig mischen könnte.

Warum kleckern, statt klotzen? Ich nahm gleich die vierfache Menge, als im Rezept angegeben. Der Geruch des Teiges vermischte sich mit dem Gestank meines Haarfärbemittels. Fast in Zeitlupentempo konnte ich beobachten, wie ein dicker schwarzer Tropfen der Farbe in die Teigschüssel fiel. Das war's ja dann wohl. Alles für den Mülleimer.

Fast hätte ich auch noch die auf der Haarfärbemittel angegebenen 35 Minuten Einwirkzeit verpasst. Schnell ins Bad und Farbe abspülen. Danach gleich in die alten Jeans und Pullover, denn bis dato lief ich noch im Nachthemd herum.

In der Zwischenzeit war mein Süßer aufgestanden und fragte nach einem Kamillentee. Also den gekochten Zitronentee wegschütten und schnell einen neuen aufsetzen. Ich hatte keine Lust auf Diskussionen, wie: " ...vielleicht magst du doch lieber den, der schon fertig ist? - Nein, ich mag ihn nicht ..." Heute vergeude ich weder Zeit, noch Nerven.

Da ich für den Plätzchenteig alle restlichen Zutaten aufgebraucht hatte, fuhr ich schnell mit dem Rad zum Kiosk, der meiner Freundin gehört. Die hat alles da in ihrem kleinem Laden. Außerdem ist er fast rund um die Uhr geöffnet. Allerdings musste ich den fast dreifachen Preis dafür bezahlen. Freundschaft hört bei Geld auf.

Als ich nach Hause kam, lag Lulu zufrieden rülpsend in der Küche, er hatte die Plätzchen gefunden, die ich noch mit Zuckerguss verzieren wollte.

Den Rest des Tages verbrachte ich dann mit backen und fluchen.

So, liebes Tagebuch, das war's für heute.

13. Dezember (Montag)

Liebes Tagebuch,

heute ist mir siedend heiß eingefallen, dass wir noch keinen Tannenbaum haben. Wir wollen ihn dieses Jahr im Partyraum aufstellen, denn wir bekommen keinen Besuch und ich möchte keine Tannennadeln im Wohnzimmer haben. Da wir Weihnachten sowieso alleine sind, hängen wir wahrscheinlich nur an der Hausbar herum. Gut so.

Bleibt nur noch die Frage nach dem Behang. Königsblaue Kugeln, rote Schleifen, weiße Kerzen und goldenes Lametta? Oder rote Kugeln, weiße Kerzen, Silberlametta und goldene Engel mit winzigen Harfen und Gitarren? Oder elfenbeinfarbene, bemalte Kugeln, weiße Kerzen, rote Schleifen und Goldlametta? Oder einfach nur Strohsterne, weiße Kerzen und kleine Holzfiguren? Oder alles bunt gemischt? Egal, alles außer orange Kugeln.

Vielleicht kann ich dieses Jahr meinen Süßen dazu überreden, den Weihnachtsbaum zu schmücken. Er hat ja Urlaub, was ich nur noch mal erwähnen wollte.

Ach ja, Urlaub, welch herrliches Wort! Mir ist immer noch keine "Krankheit" eingefallen, die ich meinem Chef präsentieren könnte. Immerhin konnte ich heute nach zwei Stunden Büro gehen, weil ich einen Zahnarzttermin hatte. 45 Minuten dauerte die Behandlung und ich hatte dieses Mal nicht gezittert.

So, liebes Tagebuch, das war's für heute.

14. Dezember (Dienstag)

Liebes Tagebuch,

ich brauche keine Krankheit mehr zu suchen. Heute Morgen wachte ich mit Zahnschmerzen auf und wusste nicht, ob ich lachen oder heulen sollte. Mit weinerlicher Stimme rief ich beim Sender an und erzählte von meinen Zahnschmerzen. Ich weiß nicht, ob die Empfangstussi mir geglaubt hat, sie benutzte das Wort "Jaja", was soviel wie leck mich am Ar*** bedeutet. (ich weiß gar nicht, was sie hat, ich war doch immer sehr nett zu ihr ... bis auf die paar Mal)

So hatte ich wenigstens Gelegenheit, unseren Partykeller zu putzen. Ich putzte auch gleich die kleinen Restchen aus mehreren Flaschen und betäubte somit meine Schmerzen. OK, ich weiß, Schmerzmittel soll man nicht mit Alkohol einnehmen, aber die Wirkung machte mich so empfindungsneutral, dass ich sogar ohne Jacke mit Lulu vor die Tür gehen konnte.

Ich war so gut drauf, dass ich ein Mittagessen par exellence zauberte. Spaghetti con frutti di mare. Sogar meinem Süßen hat es seit langen mal wieder ausgezeichnet geschmeckt.

Nach dem Essen genämigten wir unz einen winsigen schlugg witzki nur so zur werdauung un isch muss sachen, er bekam mier seeehr gutt. Mein Süser sachte mir, isch sol misch ein bissel hinlegen aber das brauche isch nisch, isch schreibe gleisch an meinem weinachtsgaländer wieder ... ähm ... weiter ...

Lieber Weinachdakaländer ... *hicks* ... mir gehdes sooo gut, es gönnte imma Weihnachten sein ... *lol* ... Mooomääänt, befor isch jetzt noch einen Schlugg weiterschreipe ... ähm... ein Wort weiterschlugge ... brauche isch noch was zu drinke! Warum kannisch meinen Gombiuder nischt im Keller haben, am besten im Partykeller? Oder die Flaschen mid den Schpeziallidäten direkt am meinem Combiuder? Ja, das isses ... isch hole die Witzkiflasche hierhear ... da isse gut aufgehoben.

So, lipes Dachebuch, das wares mal wider für heute, hab noch was besseres for als dich vollzulabern. Und morgen mit dem selben Fleiße schreibe ich wieder von der gleichen Sch***** (nene, das darf ich nicht schreiben, sonst kriechisch Ärcher)

15. Dezember (Mittwoch)

Liebes Tagebuch,

natürlich war ich gestern nicht betrunken, aber es passte so schön zum Text meines Tagebuches und zu meiner Stimmung.

Heute war ich wieder im Büro. (bin ja nicht so) Empfangsblondtussi bekam von mir einen vernichtenden Blick, anstatt eines Grußes.

Ich packte mir einen Eisbeutel auf meinen wehen Zahn und versuchte zu arbeiten. Ein Anruf bei meinem Zahnarzt klärte mich darüber auf, dass Wurzelfüllungen immer etwas "nachmucken". Bin mal gespannt, wie lange dieses Nachmucken anhält.

Auf meinen geliebten Kaffee musste ich leider verzichten, denn Coffein erhöht den Blutdruck, was zur Folge hat, dass die Schmerzen größer werden. Wenn sich wenigstens eine Eiterblase bilden würde, dann könnte ich sie selbst mit einem Skalpell aufschneiden und Linderung würde eintreten, aber nein, nichts, rein gar nichts ist zu sehen.

Ich versuchte mich auf meine Arbeit zu konzentrieren. Meine Antworten im Kummerkasten fielen viel gnädiger aus als sonst, was ich mir nie verzeihen kann. Ich hätte nie gedacht, dass das menschliche Gehirn bei Schmerzen den Sinn für Ironie ausschalten könnte.

Auf dem Nachhauseweg kehrte ich bei Douglas ein und rannte dort prompt mit meiner Hüfte gegen die Handtaschenablage an der Kasse. Das tat weh! Aber ich ließ mir nichts anmerken und murmelte nur: "Mist, hab meine Brille nicht auf." Die Verkäuferin guckte schon etwas komisch. Schuld daran waren die vielen Schmerztabletten, die ich in Büro eingenommen hatte. Die vernebeln die Sinne. Morgen habe ich bestimmt wieder einen riesigen blauen Fleck. Mein armes kleines Körperchen tut mir überall weh!

Zuhause angekommen suchte ich nach dem Essen, das ich meiner Meinung nach schon gestern aus der Tiefkühltruhe geholt hatte. Ich fand es nicht. Als ich das meinem Süßen erzählte, suchte er auch danach, denn er war in Sorge, dass es sich nach einigen Tagen irgendwo in der Küche rein nach dem Geruch ausfindig machen lassen würde, aber er fand es auch nicht. Das musste also auch eine Halluzination nach den vielen Schmerzmitteln gewesen sein.

Ich komme mir schon vor wie eine Bescheuerte. Heute kochte mein Süßer eine kräftige Suppe, aber ich musste ihm vorher schwören, dass ich morgen zum Zahnarzt gehe. Mal sehen, morgen habe ich Termine von 8:30h bis 14:00h.

So, liebes Tagebuch, das war's mal wieder für heute.

16. Dezember (Donnerstag)

Liebes Tagebuch,

seit 17 Uhr bin ich zahnschmerzfrei, was eine sehr gute Entscheidung meines Zahnes war, denn morgen hätte ich ihn herausziehen gelassen.

Meine süßer Hund Lulu blickte mich schon seit Tagen mitleidig an und legte seinen großen Kopf tröstend in meinen Schoß, wenn ich an meinem Schreibtisch saß. Er spürte, dass es mir nicht gut ging.

Mein Süßer dagegen (dieser Stoffel) denkt wie ein Indianer: Schmerzen sind unmännlich, respektive unfraulich. Wozu gibt es Ärzte oder Medikamente?

Wie auch immer, heute war ich dennoch im Büro. Mein Redaktionschefchen kam wie üblich auf einen Kaffee in mein Büro, starrte wie üblich auf meine Beine und tadelte (unüblich) meine Arbeit. Ich verwies auf meine Zahnschmerzen, aber meine Entschuldigungen klingen immer wie der aussichtslose Versuch, Scheiße durch ein Ofenrohr zu schießen.

"Ich weiß, dass sie gut sind. Ab und zu sollten sie ihre Qualifikation auch etwas durchscheinen lassen" lautete seine Einleitung zu einem endlosen Debakel.

Ich sollte was? Ich weiß selbst, dass ich gut bin! Man kann Tausend Dinge gut machen, aber sowie man eine einzige Sache versaut, steht man gleich auf der Abschussliste.

Mein Redakteurchen schimpfte wie ein Rohrspatz und wusste nicht, was er zuerst machen sollte, meine Beine anstarren, die Marzipantrüffel aus meiner Pralinenschachtel stehlen oder seiner Chefsekretärin mein Entlassungsschreiben diktieren. - Weichei!

Zwei kleine Tränchen flossen strategiemäßig über meine blassen, zarten Wangen. Mein kleines armes Körperchen begann zu zittern und sofort begann er, der Gott aller Radiosender, sich bei mir zu entschuldigen:

"Meine liebe Frau Braun ... ich habe es nicht so gemeint, natürlich sind sie die Beste, ich würde niemals ihre Kompetenz anzweifeln, verflucht sei der Typ, der sich bei mir beschwert hat. Immerhin unterliegen wir keiner staatlichen Zensur ... tut ihr Zahn noch weh? ... nehmen sie sich doch heute für den Rest des Tages frei ... kann ich noch irgend etwas für sie tun? ...

Ich schluchzte: "Nein, schon OK, das Leben ist nur so ungerecht ... da versucht man mit allen Kräften ... schluchtz ... nur das Beste ... schluchtz ... und dann ... heul ... niemand glaubt mir ... schneutz ...

Auf jeden Fall konnte ich heute nach nur knapp zwei Stunden Arbeit gehen. Und morgen werde ich ihm wieder eine Stunde Freizeit heraus leiern. Mein Haushalt wird es mir danken, mein Süßer auch und Lulu sowieso.

 

So, liebes Tagebuch, das war's wieder mal für heute. Bitte verrate nichts meinem Chef.

17. Dezember (Freitag)

Liebes Tagebuch,

gestern war ich auf dem Weihnachtsmarkt. Da es immer noch bitterkalt war und ich ein gutes Stück zu Fuß gehen musste, zog ich meinen langen schwarzen Mantel an, darunter meine bequemen weißen Tennisschuhe und um meinen Kopf wickelte ich einen langen schwarzen Seidenschal. Ich sah aus wie eine Türkin, aber es war mir egal, denn ich war notgedrungen alleine unterwegs.

Nach einer halben Tasse Glühwein war mein gesamter Jahresbedarf an Sodbrennen gedeckt. Mir fehlte meine beste Freundin Gitta, die mich bei solchen Gelegenheiten in unsere Cocktailbar zerrt, wo wir meistens an einem kleinen Tisch in der Ecke über die dort anwesenden Männer herziehen.

Eine Arbeitskollegin entdeckte mich an einem der Stehtische, wo ich an einer Limoflasche nuckelnd herumlungerte und über die Konsequenzen meiner nächsten Streiche nachdachte.

Nach einem freudigen "Hallo!" und einer herzlichen Umarmung fragte sie mich belustigt, ob ich zum Islam konvertiert wäre. Hektisch mit den Armen wedelnd rief ich laut: "Du nix sagen über türkische Putzfrau!"

Ich glaube, den Witz hat sie bis heute nicht verstanden, denn sie guckte mich sehr irritiert an.

Ach ja, sie war eben nicht Gitta und niemand kann Gitta ersetzen. Gitta und ich können piekfein angezogen in der Straßenbahn sitzen und uns gegenseitig mit sehr ernstem Gesichtsausdruck in gerade der Lautstärke unterhalten, dass es alle Leute mitgekommen, aber niemand auf die Idee kommt, dass es nur ein Scherz ist: "Sitzt dein Bruder immer noch im Knast?" - "Weißt du jetzt endlich, wer der Vater deines Kindes ist?" - Wann will dich dein Vermieter rausschmeißen?" - "Und du glaubst wirklich, dass niemand gemerkt hat, dass die Pilze vergiftet waren?" - "Wo war das noch, wo du die goldene Armbanduhr gestohlen hast?" ...

Meine nette Arbeitskollegin hakte sich bei mir unter und wir tauschten beim Betrachten der Kerzen, Kugeln, Tischdecken, Weihnachtsfiguren und sonstiges in den Verkaufsbuden den neuesten Betriebsklatsch aus.

Auf einmal blieb ich wie angewurzelt stehen. Da waren sie, Lebkuchen aus Waldböckelheim! Solche Lebkuchen werden nur dort hergestellt und es sind meiner Meinung nach die besten der Welt. Handtellergroße, fingerdicke, braune Lebkuchenherzen ohne Schokolade oder sonstigen Schnickschnack. Man schneidet sie quer auf und bestreicht sie mit Butter. Das sind die einzigen Lebkuchen, die auch wirklich noch nach Lebkuchen schmecken. Ich war sehr verwundert, sie überhaupt hier im Norden zu finden. Gierig kaufte ich den Restbestand von 7 Pakete. Der Preis war mir egal, selbst wenn wir uns an Weihnachten nur mit einer trockenen Suppe hätten begnügen müssen. Man muss sich seine Prioritäten setzen. Der Abend war gerettet, Weihnachten war gerettet, mein Leben war gerettet. Überglücklich spendierte ich meiner Arbeitskollegin eine Bratwurst und wir tranken noch eine Flasche Sekt zusammen. Für meinen Süßen erstand ich seine heißgeliebten gebrannte Mandeln und frisches Popcorn.

So, liebes Tagebuch, das war es wieder für heute.

18. Dezember (Samstag)

Liebes Tagebuch,

da sich meine Hausperle dazu entschlossen hatte, den Rest des Jahres krank zu feiern, was ich ihr im Übrigen sehr gut nachempfinden kann, musste ich wohl oder übel den Hausputz selbst übernehmen. Bei dieser Gelegenheit musste ich die Erfahrung machen, dass es tatsächlich Putzmittel gibt, die man nur aufzusprühen und abzuwischen braucht, und schon ist alles sauber. Bisher dachte ich immer, es wäre eine Werbestrategie nach dem Motto: "Weißes wird wieder weiß, Buntes wird wieder bunt" oder "Ein Spritzer ins Becken und die Hausfrau jubelt". Trotzdem sprühen sich diese Mittelchen nicht von alleine auf und wischen sich auch nicht von alleine wieder weg.

Mein Süßer hatte es vorgezogen, sich mit einem Freund zu treffen, damit er kein schlechtes Gewissen bekäme, wenn er mir bei der Hausarbeit zusieht.

Ein Dutzend Fenster waren zu putzen, ebensoviele Türen abzuwaschen, Teppiche zu saugen, die Kacheln von Küche, Bad und Gästetoilette zu schrubben, sowie die Möbel auf Hochglanz zu polieren. Unser Hund Lulu musste gefüttert, gestriegelt und gestreichelt werden und das mit der Musik von Pavarotti. Mein Süßer schenkte mir am Nikolaustag unter anderem die neueste CD von Pavarotti and Friends zum Geburtstag.

Anschließend stellte ich noch den Weihnachtsbaum in unserem Partyraum auf und schmückte ihn. Es ist ein alter Brauch, beim Schmücken des Weihnachtsbaumes eine Flasche Sekt zu trinken. Leider vergaß ich vor lauter Arbeit an diesem Samstag etwas zu essen. Ich kann mich nur noch ganz dunkel daran erinnern, dass ich irgendwann gegen 18 Uhr mein armes kleines, überall schmerzendes Körperchen im Wohnzimmer auf die Couch gebettet hatte und mit letzter Kraft noch zuvor den Fernseher einschaltete. (Rest in Peace) ...

19. Dezember (Sonntag)

Liebes Tagebuch,

heute Morgen erwachte ich auf der Couch und wunderte mich sehr darüber. Dann fiel es mir wieder ein. Ich hatte mich gestern sowohl bei der Hausarbeit, als auch beim Sekt trinken ein winzig kleines bisschen übernommen. Mit einem leichtem Taumeln stellte ich erst einmal Kaffee auf und kontrollierte dann sofort Haus, Hund und meinen Süßen. Haus stand noch, Hund und Süßer schnarchten selig. Zumindest hatten die lebenden Objekte keinen Schaden genommen.

Abwechselnd goss ich heißen Kaffee, frisch gepressten Orangensaft und eine Hühnerbrühe in mich hinein. Nach einem ausgiebigem Schaumbad mit Chanel N° 5 war ich dazu in der Lage, mit unseren Hund Lulu Gassi zu gehen und danach meinem Süßen mit einem wunderbaren Frühstück zu wecken.

Das war auch nötig, denn er war ziemlich sauer auf mich. Als er gestern Abend müde und hungrig nach Hause kam, hatte er einen schönen Abend in gemütlicher Zweisamkeit mit mir erwartet. Auch hatte er sich vorgestellt, ein paar leckere Schnittchen vorzufinden. Statt dessen lag da ein ungeschminktes, abgetakeltes, laut schnarchendes Weib auf der Couch.

Heute ging die Hausarbeit weiter. Wäsche bügeln war angesagt. 13 Hemden, 7 Blusen, 2 mal Bettbezüge und diverse Tischdecken. Weihnachtskarten schreiben und Geschenke einpacken. Dann war der Tag auch schon herum und es ist nichts nennenswertes passiert, denn ich gab mir sehr viel Mühe, "brav" zu sein.

So, liebes Tagebuch, das war's wieder mal für heute.

20. Dezember (Montag)

Liebes Tagebuch,

heute war "mein" Behindertenparkplatz vor dem Gebäude des Senders besetzt. Ich kontrollierte sofort, ob der Autobesitzer auch eine gültige Plakette hatte. Er oder sie hatte eine, im Gegensatz zu mir. Also musste ich ganz weit hinten parken und alle Weihnachtspäckchen für meine Kollegen und Kolleginnen zum Haus schleppen. Unsere blonde Empfangstussi war sehr nett und half mir dabei. Natürlich entdeckte sie sofort das Paket, auf dem ihr Name stand. Ihre Augen glänzten, aber ich fragte im bayrischen Dialekt (wie in der Werbung) "Jo hammer denn scho Weihnachten?"

Da ich vor Weihnachten keinen Urlaub mehr bekommen hatte (meine eigene Schuld) und ich sowieso nur ganz selten Anrufe von außerhalb bekomme, die etwas mit meiner Arbeit zu tun haben, (die meisten Anrufer sind Freundinnen von mir) beschloss ich, mich nicht wie üblich mit "Braun, die genialste Kolumnistin der Welt" zu melden, sondern ließ mir etwas sinnvolleres einfallen.

"Im - und Exportfirma für mexikanische Gewürzspinnen, was kann ich für sie tun?" ... verhaltenes Schweigen. ... "bleiben sie bitte einen Moment am Apparat, die Viecher machen sich gerade selbständig." Ich rief in die andere Richtung: "Ai, che merde!" (Aua, was für eine ScheiXX!") und sprach dann wieder mit einer monotonen Stimme ins Telefon: "Please hold the line ..." Nach weiteren 5 Sekunden wurde aufgelegt. Weichei!

OK, ich sah ein, dass ich meine Anrufer nicht überfordern darf. "Katholischer Fußballverein Linden, was kann ich für sie tun?" "Gibt es auch einen evangelischen Fußballverein in Linden?" Ahaaaaaaaa! Ich hatte es mit einem intelligenten Anrufer zu tun! Es war mein Süßer, der anrief, um mich zuerst zu fragen, ob ich jemals etwas ernsthaftes arbeiten würde und dann, ob es mir recht wäre, wenn er mein Auto abholen und benutzen könnte, seines hätte überraschenderweise in die Werkstatt gemusst. Ich sagte ihm, wo die Zweitschlüssel sind, denn er vermeidet es, wenn es irgendwie möglich ist, den Sender zu betreten. Wenn ich recht überlege, war er noch nie hier im Büro. Wahrscheinlich schämt er sich meiner. (Das würde ich an seiner Stelle auch tun)

Der nächste Anrufer. Ich meldete mich mit: "Ägyptische Stadtverwaltung, Abteilung Winterstreusalzeinsatzfahrzeuge, was kann ich für sie tun?" "..,Ähm ... wer?" "Na ich halt." "Mayer vom Personalbüro ..." "Gut, dass sie anrufen, sagen sie mal, ich bräuchte dringend noch diese Woche einen freien Tag, habe aber keinen Urlaub mehr ... kann man da nicht etwas machen?" Und dann etwas verhaltener: "Wollten sie nicht schon immer mal in einer meiner Kolumnen positiv erwähnt werden...?"

Nein, er wollte nicht. Er hat die Macht. Er wollte nur wissen, ob ich schon die Lohnsteuerkarte für 2005 hätte.

Ich schnappte die Karte und sein Weihnachtsgeschenk und machte mich auf den Weg in sein Büro. Trotz meines strahlendsten Blend-a-med-Lächelns bekam ich keinen Tag mehr vor Weihnachten frei.

Auf dem Nachhauseweg bemerkte ich, dass in meinem Lebensmittel - Stammgeschäft immer noch "Partytomaten" feil geboten wurden, aber leider saß die gleiche Kassiererin an der Kasse und ich konnte ja schlecht den selben Witz zwei Mal anbringen. Ich beäugte die Gänse in der Gefriertruhe, kaufte Brot, geräucherten Lachs, geräucherte Gänsebrust, eine Flasche Tio Pepe und wartete geschlagene 20 Minuten darauf, bis alle Omas vor mir fertig waren, in ihrem Portemonnaie nach Kleingeld zu kramen, keines zu finden, die Kassiererin danach suchen zu lassen und dann doch mit einem Fünfziger zu bezahlen.

Im Stillen betete ich zu Gott, dass er mich entweder rechtzeitig sterben oder erschießen lassen sollte, bevor ich einmal so werde wie diese tatterigen Kalkleisten. Dabei trommelte ich nervös mit meinen langen spitzen Fingernägeln an der Flasche Tio Pepe.

Zu Hause erwartete mich eine sehr angenehme Überraschung, mein Süßer hat seine legendäre, phantastisch schmeckende Hühnersuppe gekocht.

So, liebes Tagebuch, das war's mal wieder für heute.

21. Dezember (Dienstag)

Liebes Tagebuch,

als ich mir gestern den Videotext des WDR anschaute, fiel mein Blick zufällig auf die Textzeile "Kochrezepte". Es machte "Klick" und eine geniale Idee schoss durch meine zwei vorhandenen Gehirnzellchen.

Im Büro angekommen, suchte ich heute sofort im Internet nach der Homepage des Maggi Kochstudios und nach Knorr. Dank Google fand ich auch hunderte von Seiten, auf denen Kochrezepte veröffentlicht, sowie auch gesucht wurden. Vorsorglich hatte ich schon mein ältestes Kochbuch (von 1935) mitgenommen und machte mich sofort an die Arbeit, Rezepte zu verfälschen und den Suchenden via Email zu schicken.

Um weiteren Unannehmlichkeiten mit meinem Redaktionschefchen aus dem Wege zu gehen, benannte ich jedes Rezept als "mein Lieblingsrezept". Geschmäcker sind verschieden und wer es dennoch wagen sollte, meine Zutatenangabe zu berücksichtigen, hat selbst schuld, wenn ihr/ihm die Lippen abbrennen oder ihre/seine Zunge vor Säure auf die Hälfte adstringiert oder ihre/seine eingerollten Fußnägel abfaulen. Schließlich soll man sehr vorsichtig mit dem Internet umgehen.

Dieses Rezept fand ich besonders gelungen:

"Mein Lieblingsrezept von altdeutschen Pfeffernüssen"

(sie können auch noch einen Tag vor Weihnachten gebacken werden, da sie herrlich weich, leicht und locker werden. Ein würziger Genuss, den man nur sehr selten findet, da das Rezept aus dem geheimen und handgeschriebenen Kochbuch meiner verstorbenen Urgroßmutter stammt.)

Zutaten:

1/2 Pfund Mehl,

1 Pfund Zucker,

1/2 Pfund gemahlene Mandeln,

1/2 Pfund gemahlene Nüsse,

1/2 Pfund gehackte, gesalzene Erdnüsse,

1/2 Pfund gehackte Walnüsse,

8 Eier,

2 Esslöffel gemahlenen, schwarzen Pfeffer,

3 frische Chilischoten, klein gewürfelt,

5 Tropfen Zirtonen-Aroma,

5 Teelöffel gemahlener Zimt,

200 cl Strohrum,

2 Esslöffel Kardamon,

2 Esslöffel Majoran,

2 Esslöffel Gänseschmalz, (am besten mit Grieben)

2 Päckchen Backpulver

Zubereitung:

Alle Zutaten schnell miteinander vermischen und 30 Minuten im Kühlschrank ruhen lassen. Kleine Kügelchen aus dem Teig formen. Ein Backblech dick mit Eigelb bepinseln, die Kügelchen mit einem Abstand von 1/2 cm auf das Blech geben und leicht andrücken. 30 Minuten lang auf mittlerer Schiene bei 220°C backen. Auf keinen Fall den Backofen vor 20 Minuten öffnen, da das lockere Gebäck ansonsten zusammenfallen und hart werden kann.

Leider ist mir viel zu spät eingefallen, dass man den ganzen Mist noch mit einem halben Pfund Zucker hätte bestreuen können, dann hätte man später eine einheitlich zusammen gebackene Masse mit einer Spachtel vom Blech abkratzen können, aber ich hatte die Email schon abgeschickt.

Die Weihnachtsgans bekam noch einen Touch von Zimt und Kardamon verpasst und der Apfelstrudel wurde mit Salzteig gebacken. Bei dieser Gelegenheit kopierte ich mir selbst drei neue Rezepte aus dem Internet und hoffte, dass sie nicht von eben solchen Spaßvögel wie mir geschrieben wurden.

Höchst zufrieden mit meinem Werk stellte ich frischen Kaffee auf und guckte alle drei Minuten nach, ob meine Email schon im Internet veröffentlicht wurden. Vielleicht sollte ich diese Kategorie auf meiner eigenen Homepage ins Forum stellen.

Auf dem Nachhauseweg holte ich noch zwei Anzüge aus der Reinigung ab und wunderte mich über die gepfefferten Preise; dafür hätte man fast schon einen neuen bekommen können. (Allerdings nicht so teure wie die meines Süßen)

Lulu empfing mich schwanzwedelnd und mit Mitleid erregendem Hundeblick vor unserem Haus. Er trug eine riesige rote Schleife um den Hals und ich konnte das dämliche Grinsen und Gekicher der verdorbenen Enkel meiner Lieblingsnachbarn hören. Ich befreite unseren armen Hund von dem Monstrum; er hasst rote Schleifen.

Um einem erneuten Babysitting (oder besser gesagt Monstersitting) zu entgehen, schloss ich sofort die Haustür hinter mir ab, zog den Telefonstecker aus der Dose und zog die Vorhänge zu.

So, liebes Tagebuch, das war's mal wieder für heute.

22. Dezember (Mittwoch)

Liebes Tagebuch,

übermorgen ist Heilig Abend und ich habe immer noch kein geeignetes Geschenk für meinen Süßen. Also doch wieder sein Lieblingsparfüm. Bei Douglas entdeckte ich auch Gästeseife in Form von Engelchen. Als ich noch sehr jung war, bekam ich bei Douglas Probepackungen von Clerasil, später Parfümpröbchen und heute eine Tube Antifaltencreme. Frechheit! Zum Glück schenkten sie mir keine Mottenkugeln.

Meine Erbtante Frieda meldete sich wie immer sehr kurzfristig zum Weihnachtsfest an und ich muss mit einem Schmunzeln an ihre ermordete Kaffeekanne denken. (Kolumne "Wie ermorde ich eine Kaffeekanne)

Statt den Nachmittag mit meinem monatlichen Kaffeeklatsch bei meiner Bekannten, Frau von Havel zu verbringen, verfrachtete ich Tante Frieda dorthin. Da können sie gemütlich ihre Erfahrungen über gemachte Weltreisen und Arztbesuche austauschen. Währenddessen musste ich Zuhause das Bett im Gästezimmer frisch beziehen und das katholische Kirchenblatt suchen, denn ich hatte keine Ahnung, wann an Weihnachten Heilige Messe ist. Wir selbst hatten nicht vor, hinzugehen, aber wenn Tante Frieda da ist ...

Mein Süßer war so lieb und hatte schon ihre schweren Koffer hoch geschleppt. Wer weiß, mit welchem Krempel sie uns dieses Jahr überrascht.

Ich druckte noch schnell ca. 20 meiner neuesten Kolumne für sie aus und machte ein kleines Büchlein daraus. Sie ist eine meiner größten Fans.

Um 18 Uhr rief mich Frau von Havel an und ich holte eine ziemlich angesäuselte Tante mit dem Auto ab. "Wie war der Kaffee?" - "Welcher Kaffee? Wir hatten etwas besseres ..." Ja, das dachte ich mir. Warum sollte es meiner Tante besser bei der alten Havelchen ergehen als mir?

Ob sie morgen mit in mein Büro dürfe? Ja, sie darf, bin ja nicht so. "Aber wehe, du erzählst peinliche Geschichten aus meiner Kindheit."

So, liebes Tagebuch, das war's wider einmal für heute.

23. Dezember (Donnerstag)

Liebes Tagebuch,

im Sender herrschte fast Totenstille. Die meisten entbehrlichen Kollegen und Kolleginnen befanden sich im Resturlaub. Tante Frieda war ganz stolz auf ihren Besucherausweis und heftete ihn ganz vorne an die Bluse, fast an die Spitze ihres üppigen Busens.

Ich zeigte ihr die Kaffeeküche, die Besuchertoilette und die Aufnahmestudios. Letztere allerdings nur von außen. Natürlich schirmte sie ihre Schläfen mit den Händen ab und presste ihre fettige Stirn an die Glasscheibe, damit ihr auch ja nichts entging. Eine ziemlich genervte Moderatorin fuchtelte mit den Armen herum und deutete ihr an, dass sie verschwinden sollte.

Zurück in meinem Büro fragte Tante Frieda: "Wo ist eigentlich dein Kummerkasten?" Sie hatte sich tatsächlich vorgestellt, dass es eine Art realer Briefkasten wäre. Ich zeigte ihr die Posteingänge auf dem Monitor meines Computers.

"Ach, und die Leute schreiben dir wirklich?" Nein, sie machen Fingerübungen auf ihrer Tastatur. Aber das dachte ich nur. "Was schreiben die denn so?" - "Briefgeheimnis."

Ich konnte ihr wohl kaum erzählen, wie ich die armen Menschen verulke. Immerhin bin ich der Meinung, dass mindestens 97 % aller "Probleme" gefaket sind, so wie bei Dr. Sommer in der Bravo. Schließlich haben meine Internatsfreundinnen und ich vor über 20 Jahren auch gefakte Briefe an das Dr. Sommer Team geschrieben.

Mein Redaktionschefchen kam pünktlich auf einen Kaffee vorbei und unterhielt sich sehr nett mit Tante Frieda. "Warum haben sie mir bis jetzt ihre äußerst interessante Tante vorenthalten?" schleimte er rum. Sein Glück, dass er schon sein Weihnachtspäckchen von mir bekommen hatte. Und sie schleimte mit. "Ach, sie sind der nette Herr, der meiner Nichte immer diese äußerst köstlichen Pralinen schenkt. Es ist sehr selten, dass man so ein gutes Betriebsklima antrifft. Wissen sie, mein Mann, Gott hab ihn selig, hatte eine große Fabrik und war auch immer ... bla ... bla ..."

Schön, dass sich die beiden so gut verstanden, das ließe sich doch vielleicht zu Gold machen.

"Meine Tante ist bis Januar hier in Hannover, leider habe ich keinen Urlaub mehr zwischen den Feiertagen ... schade ... sehr schade ... sie hätte gerne noch das Heimatmuseum mit ihr besucht und das Rathaus besichtigt ..."

Tante Frieda sah mich etwas irritiert an.

"In Anbetracht ihrer hervorragenden Leistungen ... bla ... bla ..."

Es hatte sich gelohnt! Ich brauchte erst am 3. Januar wieder im Büro zu erscheinen!

Plötzlich hatte ich es sehr eilig, meine Emails zu beantworten und meine schon Tage zuvor geschriebenen Kolumnen abzuschicken. Frei! Weihnachten, ich komme!

So, liebes Tagebuch, das war's mal wieder für heute.

24. Dezember (Freitag)

Liebes Tagebuch,

alles war harmonisch, niemand war hektisch. Der CD-Player säuselte: "Süßer die Glocken nie klingen ..."

Die Weihnachtsgans war etwas angebrannt und ich überhörte das Genörgel von Tante Frieda, die keinen Rotkohl mag.

Sie war zwar leicht entsetzt darüber, dass ich nicht mit zur Christmette ging aber auch sie sah ein, dass ich wohl kaum in der Kirche erscheinen konnte, wenn ich Tage zuvor die Bitte des Pfarrers, an Weihnachten die Orgel zu spielen, mit der Ausrede abgelehnt hatte, mein Arm wäre in Gips.

Mein Süßer ging mit ihr zur Kirche und ich nutzte die Zeit zum chatten. Der Abschiedsblick meines Süßen verriet mir, dass ich noch vor meinem Ableben in der Hölle schmoren würde. Ja, ich bin ein egoistisches, verkommenes Weibsstück, dass nicht immer darauf spekulieren kann, zart, süß und leicht zerbrechlich auszusehen. Der Trick funktioniert schon lange nicht mehr bei ihm. Schließlich habe ich mir keinen Dummkopf als Lebenspartner ausgesucht.

So, liebes Tagebuch, ich wünsche allen Menschen Friede auf Erden und ein gesegnetes Weihnachtsfest.

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 19.12.2005. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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