Martine Meyer

Der Unfall

Der Unfall
 
Ich heiße Alan James. Ich bin 17 Jahre alt und wohne in Amerika. Ich sitzte im Rollstuhl, da ich bei einem Unfall beide Beine verloren habe. Meine Freizeit verbringe ich entweder im Park, wo ich mit meinen Freunden Basketball spiele oder im Krankenhaus. Dort helfe ich anderen Kindern und Jugendlichen, die im Rollstuhl sitzen und denken ihr Leben sei jetzt vorbei. Ich verstehe diese Kinder gut, da ich selbst noch vor ein paar Monaten so gedacht habe:
 
Alles begann an einem heißen Tag im August, als ich mit meinem Mountainbike zu einem Freund fahren wollte. Um zu ihm zu kommen musste ich entweder einen ziemlich langen Weg, erst an einer Schnellstraße vorbei, dann durch eine Unterführung und dann an der anderen Seite wieder hoch, oder einfach ein Stück auf der Schnellstraße, fahren. Da mir der Weg durch die Unterführung an diesem Tag zu lang war, fuhr ich auf der Straße. Ich wusste natürlich, dass es verboten und sehr gefährlich war, doch es war mir egal, ich wollte nur möglichst schnell bei meinem Freund ankommen. Schräg vor mir fuhr ein brauner Transporter, in dem etwa fünf Jungs in meinem Alter saßen. Sie waren in ausgelassener Stimmung und witzelten herum. Das wäre weiter nicht so schlimm gewesen, wenn nicht der Beifahrer den Fahrer einmal besonderst stark ärgerte hätte, und der Fahrer diesen dafür vehement von sich geschupst hätte und dabei die Flasche, die der Beifahrer in der Hand gehalten hatte, aus dem Fenster gefallen wäre. Sie fiel etwa 50 m vor mir auf die Straße und zersprang sofort in tausend Teile. Ich merkte es zu spät und hatte deshalb keine Möglichkeit mehr auszuweichen. Ich fuhr durch den Scherbenhaufen, und eine besonderst große Scherbe ritzte mir das Vorderrad auf. Ich verlor das Gleichgewicht und fiel. Und dann ging alles so schnell, dass ich mich kaum noch daran erinnern kann: Der LKW, der direkt hinter mir gefahren war, bemerkte meinen Sturz zu spät und fuhr mir mit vollem Tempo über beide Beine. Ich hörte ein lautes Knacken und wurde ohnmächtig. Erst im Krankenhaus bin ich wieder aufgewacht, der Fahrer des LKWs hatte mich hingebracht und meine Eltern verständigt. Ich konnte meine Beine nicht mehr spüren und als der Arzt, gefolgt von meinen Eltern, das Zimmer betrat ist mir ganz schlecht geworden. Er hat mir erklärt, dass meine Beine amputiert worden waren.
Von dem Tag an hatte mein Leben keinen Sinn mehr für mich, ich konnte nicht mehr laufen. Das hieß, dass ich jetzt bei jeder Treppe und bei jedem hohen Schrank Hilfe brauchte! Und, dass ich nicht mehr Basketball spielen konnte!! Basketball war schon immer mein größtes Hobby gewesen, doch jetzt konnte ich nur noch am Spielfeldrand sitzen und zuschauen wie die anderen glücklich über das Feld rannten und Körbe warfen. Auch wenn ich selbst nicht mehr spielen konnte, so war ich doch bei jedem Training dabei und sah zu. Das war wenigstens ein kleiner Trost. Doch eines Tages kam ein Mädchen auf mich zu, mit dem ich noch nie gesprochen hatte, das ich sogar noch nie gesehen hatte, und fragte mich warum ich nicht mitspielte. Ich grinste genervt und deutete auf den Rollstuhl. Ich erwartete, dass sie jetzt weggehen würde, doch sie sah mich nur etwas irritiert an und meinte, dass das ja wohl kein Grund wäre. Und ohne eine Antwort abzuwarten schob sie mich auf das Spielfeld und "zwang" mich dazu mitzuspielen. Am Anfang war es eine große Umstellung so zu spielen, doch inzwischen habe ich mich daran gewöhnt und spiele jetzt genauso gut wie alle anderen.
Wenn ich das den Kinder im Krankenhaus erzähle, glauben sie mir meistens nicht, doch dann fordere ich sie immer zu einem Spiel heraus. Dann glauben sie mir.
Es ist wirklich schön denen zu helfen, die sich aufgegeben haben, und zu sehen wie sie das erste Mal seit langem wieder lachen.
 
 

Hallo ihr!!

Die Geschichte hab ich glaub ich vor 2 oder 3 Jahren geschrieben.

Wir haben in Religion ein Bild bekommen zu dem wir eine Geschichte schreiben sollten.

Auf meinem Bild war ein Junge im Rollstuhl abgebildet den man von hinten gesehen hat und im Hintergrund ein Basketballkorb.

Ich hoffe sie gefällt euch und bitte,bitte,bitte schreibt ein klitzekleines Kommentar!!!

Danke, eure Tiny *wink*
Martine Meyer, Anmerkung zur Geschichte

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 08.01.2006. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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