Schon den ganzen Tag habe ich das Gefühl irgendetwas stimmt nicht, irgendetwas ist anders geworden.
Jetzt werd nur nicht verrückt, alles ist in Ordnung.
Als ich den Schlüssel im Türschloss herum drehe überkommt es mich wieder.
Du hattest einfach einen harten Tag sagt meine innere Stimme etwas zögerlich.
Komisch. Die Wohnung ist dunkel, obwohl es schon nach acht ist.
Robert müsste eigentlich schon längst zu Hause sein.
Ich schalte das Licht im Flur an und ziehe Jacke und Schuhe aus.
Gerade will ich mein Handy aus der Tasche nehmen um zu schauen, ob er mir vielleicht eine Nachricht hinterlassen hat, die ich nicht hörte, als mein Blick auf den Garderobenständer fällt.
Seine Jacken sind weg und als ich den Schuhschrank öffne läuft mir ein kalter Schauer über den Rücken, denn seine Seite ist leer.
Mein Kopf fängt an sich zu drehen und ich muss meine schweißnassen Hände an meinen Hosenbeinen trocknen.
Er nimmt mir meine Jacke ab und führt mich ins Wohnzimmer, wo er schon eine Flasche Wein geöffnet hat.
Ich glaube nicht, dass er dort mit einer Flasche Wein auf mich wartet zusammen mit seinen Schuhen ist die Antwort meines Gehirns auf diesen kurzen Traum, als es wieder langsam anfängt zu arbeiten und mir befiehlt die Tür aufzumachen.
Einen kurzen Moment atme ich auf und will mich schon selbst auslachen für meine sinnlose und kindische Panik, als mein Blick auf einen Brief auf dem Couchtisch fällt.
Doch leichter gesagt als getan, denn je länger ich hier stehe, desto mehr Sachen fallen mir auf, die sich nicht mehr an ihrem Platz befinden.
Seine Plattensammlung ist verschwunden zusammen mit seinem Plattenspieler, die kleine Figur, die ihm seine Schwester vor zwei Jahren aus ihrem Afrikaurlaub mitgebracht hat, genauso wie sein Computer und sämtliche Unterlagen, die sich normalerweise immer auf seinem Schreibtisch gestapelt haben.
Und das Foto von seinen Eltern, ihr Hochzeitsfoto, dass Robert so liebt.
Ich gehe zwei Schritte zurück und setze mich vorsichtig aufs Bett, meine Knie zittern und plötzlich ist es so kalt geworden, dass ich Gänsehaut bekomme.
Der Schrank ist leer, Robert hat alle Sachen mitgenommen, seine Hemden, seine Anzüge, seine T-Shirts, Unterwäsche, Socken... alles weg.
Meine Gedanken und mein Herz rasen um die Wette während ich wie benommen den leeren Schrank anstarre.
Der Brief.
Mit einem Satz steh ich auf und laufe zurück ins Wohnzimmer.
Da liegt er auf dem Tisch und ich habe das Gefühl er lacht mich aus und verhöhnt mich.
Mit fahrigen Händen versuche ich den Umschlag zu öffnen, doch es gelingt einfach nicht.
Irgendwie schaffe ich es dann doch den Umschlag zu öffnen, besser gesagt ich reiße ihn in kleine Stücke und werfe die Papierfetzen auf den Boden.
Und dann halte ich den Brief in der Hand und als ich ihn aufklappe springt mir sofort Roberts Schrift ins Auge und ich habe das Gefühl ich muss ersticken.
Nach Luft schnappend setze ich mich aufs Sofa und beginne zu lesen:
Wie du sicher schon bemerkt hast, bin ich ausgezogen, heute als du auf Arbeit warst und du willst jetzt sicher wissen, warum ich dies getan habe.
Es war ein ganz spontaner Entschluss, den selbst ich nicht wirklich erklären kann.
Weißt du, ich habe vor ein paar Wochen diese unglaublich tolle Frau kennen gelernt und ich habe festgestellt, dass ich mit ihr zusammen sein will.
Ich will die Möbel und das alles nicht haben, das kannst du alles behalten und ich will auch nicht, dass du mich anrufst oder mich suchst.
Ich denke es ist alles gesagt und ich hoffe du verstehst mich eines Tages.
Langsam gehe ich durch den Raum und lösche das Licht, anschließend lege ich mich auf die Couch und starre in die Dunkelheit.
Wenn ich es nicht sehe, vielleicht ist es dann gar nicht passiert.
Aber seit einer halben Stunden habe ich die Bilder der letzten Wochen vor Augen, sein abwesender Blick, seine knappen Antworten, seine Entschuldigungen für Überstunden und Termine, die länger als geplant dauerten, seine geistige Abwesenheit im Bett, wann immer wir zärtlich wurden...
Einmal hab ich ihn gefragt, ob ihn etwas bedrückt, noch genau kann ich mich an dieses Gespräch erinnern:
„Liebling was ist nur los mit dir? Hast du Probleme mit deiner Arbeit? Warum bist du in letzter Zeit so abweisend? Habe ich etwas falsch gemacht?“
„Nein, nein, keine Angst es hat nichts mit dir zu tun. Mir gehen nur in letzter Zeit ein paar Dinge durch den Kopf, aber du brauchst dir keine Sorgen zu machen, es ist alles in Ordnung.“
„Wirklich Robert?“
„Ja, wirklich. Katrin es ist alles in Ordnung hörst du. Ich liebe dich.“
Robert gab mir einen Kuss auf die Stirn und verschwand an seinen Schreibtisch.
Vielleicht hatte ich damals schon Angst vor der Antwort.
Ein Liedtext geht mir durch den Kopf, ganz plötzlich, obwohl ich es schon lange nicht mehr gehört habe.
„...Bei jedem Fingerschnipp von ihm, wirst du Berge versetzen...nur um ihn einmal lächeln zu sehen...Er wird dich betrügen und du wirst ihm verzeihen...Er wird es jedes Mal schaffen, dass du dich schuldig dafür fühlst...Er ist ein Blender, er nimmt nen Schluck von jeder Blüte solange der Vorrat reicht...“
Vielleicht hätte ich etwas anders machen müssen um ihn zu halten.
Bei dem Gedanken allein in das große Bett zu kriechen, zieht sich mein Herz augenblicklich schmerzhaft zusammen und Tränen laufen mir die Wangen hinab.
Also beschließe ich auf Couch zu schlafen, auch wenn es unbequem ist.
In unser Bett kann ich allein nicht zurück. Nicht jetzt.
Wie in Trance laufe ich umher und versuche zu verstehen, was passiert ist, aber noch immer kann ich es nicht glauben.
Ich habe das Gefühl die ganze Stadt erinnert mich an ihn.
Es ist immer unerträglicher allein in der Wohnung zu sein, durch die leeren, stillen Räume zu schleichen, gedankenverloren und in der Vergangenheit lebend.
Ich habe ihn nicht noch einmal angerufen und auch von ihm keine Nachricht, es ist als wären die letzten fünf Jahre nur ein Traum gewesen aus dem ich, mit einem Schlag ins Gesicht, geweckt worden bin.
Ich kann hier nicht mehr leben, nicht in dieser Wohnung, nicht in dieser Stadt.
Ich nehme mir vor am nächsten Tag die Stellenanzeigen durchzugehen, eine Kindergärtnerin wird schon irgendwo gesucht werden.
Die Stelle ist ab sofort zu besetzen und in einer anderen Stadt, fünfzig Kilometer entfernt von meinem alten zu Hause.
Perfekt.
Sofort eile ich zum Telefon und wähle die Nummer.
Nach dem dritten Klingeln sagt eine freundliche Stimme: „Kindergarten Blumenfeld, sie sprechen mit Frau Schneider. Guten Tag.“
„Guten Tag. Mein Name ist Katrin Hauser. Ich rufe an wegen der freien Stelle als Kindergärtnerin.“
„Haben sie Erfahrung in diesem Beruf Frau Hauser?“
„Ja natürlich, ich arbeite seit sieben Jahren als Kindergärtnerin und liebe meinen Beruf sehr.“
„Das ist schön. Könnten sie zu einem Vorstellungsgespräch vorbeikommen? Am besten am Freitag. Um drei, wäre ihnen das Recht?“
„Oh ja, ich komme sehr gern. Und Freitag um drei ist kein Problem.“
„Gut, dann sehen wir uns Freitag. Auf Wiederhören.“
„Auf Wiederhören und vielen Dank.“
Kann ich das wirklich tun?
Alles hinter mir lassen und ein neues Leben anfangen in einer fremden Stadt mit fremden Menschen.
„Ja das kann ich.“ Sage ich laut in den leeren Raum hinein. „Schlimmer kann es nicht werden.“
Sie ist sehr verständnisvoll und gibt mir zu verstehen, dass sie mir keine Steine in den Weg legt, falls ich diesen Job bekommen sollte.
Also fahre ich am Freitag voller Zuversicht zu meinem Vorstellungsgespräch.
Und ich bekomme den Job!
Nach einer halben Stunde reichen Frau Schneider und ich uns die Hände und in drei Wochen kann ich anfangen.
Von Freude erfüllt mache ich mich auf den Heimweg und mit Erleichterung stelle ich fest, dass es gar nicht so schwer ist ein neues Leben zu beginnen.
Jetzt fehlt nur noch eine passende Wohnung und gleich als ich zu Hause ankomme setze ich mich an meinen neuen Computer und schaue mir die Anzeigen im Internet an.
Und da ist sie, eine kleine, sonnige Wohnung in einem schönen Altbau nur wenige Minuten von meiner neuen Arbeit entfernt.
Und wieder greife ich zum Telefon um mein neues Leben in Angriff zu nehmen und wähle die Nummer des Maklers und im stillen bete ich vor mich hin, dass die Wohnung noch frei ist während ich darauf warte das er abnimmt.
Und tatsächlich ist sie noch frei und in zwei Tagen kann ich sie besichtigen.
Die Zimmer sind sehr hell und freundlich und nicht so groß wie in meiner jetzigen Wohnung, aber das stört mich keineswegs.
Ich verliebe mich auf den ersten Blick in diese Wohnung und bin überglücklich, als der Makler mir mitteilt, dass er keine Probleme sieht, sie an mich zu vermieten.
Mit einem aufregenden Gefühl und den Kopf voller Pläne, fahre ich nach Hause.
In drei Wochen beginnt mein neues Leben und es gibt kein zurück mehr.
Der Umzug muss geplant werden und ich muss die Sachen aussortieren, die ich nicht mitnehmen möchte.
Was sich doch in fünf Jahren so alles angesammelt hat.
Auch habe ich beschlossen mir ein neues Bett zu kaufen, denn noch immer fühle ich mich sehr unwohl darin zu schlafen, so völlig allein und verloren.
Diese Zeit des Tages mag ich nicht, wenn ich nachts allein in diesem großen, leeren Bett liege ohne das Atmen von Robert neben mir zu hören.
Dann überkommt mich die Traurigkeit für die mir tagsüber die Zeit fehlt.
Oft stehe ich dann auf und schlafe unruhig auf der Couch bis zum nächsten Morgen.
Die Maler haben meine neues zu Hause nach meinen Vorstellungen gestrichen und alles ist in Kisten verpackt, von früh bis spät habe ich in den letzten zwei Wochen gearbeitet.
Alle Möbel, die ich nicht mitnehme, werden von einem sozialen Dienst abgeholt, auch das Bett.
Morgen früh kommt die Möbelfirma und fährt alles in meine neue Zukunft.
Heute habe ich mich auch auf Arbeit verabschiedet, bei all meinen Kolleginnen und meinen Kindern, von denen mir der Abschied besonders schwer gefallen ist.
Und ich habe Robert angerufen.
Es war komisch seine Stimme zu hören, besonders da sie so kalt und fremd geklungen hat, ganz anders als früher, als er mir zärtliche Worte ins Ohr geflüstert hat.
„Hallo Katrin, was willst du?“
„Hallo. Ich wollte dir nur mitteilen, dass ich umziehe und dich fragen, ob du von unseren Möbeln etwas gebrauchen kannst. Wenn nicht gebe ich sie einem sozialen Dienst.“
Eigentlich wusste ich die Antwort schon bevor ich angerufen habe, aber trotzdem habe ich es mir angetan ihn zu fragen.
„Nein danke Katrin, wir haben uns neue gekauft, du kannst damit machen was du willst, das habe ich dir schon gesagt. Ich muss jetzt los und wünsche dir viel Glück. Auf Wiederhören.“
„Auf Wiederhören.“ Flüstere ich noch ins Telefon, aber da hatte er schon aufgelegt.
„Wir haben uns neue gekauft...“
Ich kenne diesen Menschen nicht mehr, das ist nicht mein Robert, nicht der Mann mit dem ich fünf Jahre meines Lebens verbracht habe, nicht der Mann, den ich über alles geliebt habe.
Und all der Schmerz bricht wieder aus mir hervor, die ganze Anstrengung der letzten Wochen, dass beste aus meinem Leben zu machen bringt, mich zum weinen.
Unaufhörlich von immer neuen Weinkrämpfen geschüttelt liege ich in der Dunkelheit.
Sehr oft habe ich dieses Lied in der letzten Zeit gehört und es sprach mir aus der Seele.
Morgen schon werde ich mein neues Leben beginnen und alles hinter mir lassen.
Wieso ist mir das nicht schon viel früher eingefallen.
Lars wohnt in dieser, meiner neuen Stadt.
Jedenfalls hat er das früher getan, aber ich habe schon so lange nichts von ihm gehört und ihn noch länger nicht gesehen.
Vielleicht sollte ich ihn anrufen und fragen, ob er noch hier in der Nähe wohnt und ihm erzählen, dass ich hierher gezogen bin, aber dann lass ich es doch wieder.
Ich habe keine Ahnung, was er jetzt tut, wie er lebt und ich will nicht, dass er sich verpflichtet fühlt, sich um mich zu kümmern, da ich allein hier bin.
Also rufe ich ihn nicht an, auch wenn ich plötzlich immer wieder an ihn denken muss.
Ich erinnere mich an früher und unsere gemeinsame Zeit.
Wir waren immer gute Freunde gewesen und haben viel Blödsinn zusammen angestellt.
Irgendwann haben wir uns dann aus den Augen verloren, was ich manchmal sehr schade fand, denn so einen guten Freund habe ich seit dem nicht mehr gefunden.
Nur in den einsamen grauen Stunden zwischen dem zu Bett gehen und wieder aufstehen überfällt mich die Leere und Einsamkeit, aber auch das wird vergehen.
Also mache ich mich schon früh auf den Weg und bin sofort begeistert von der außergewöhnlichen Altstadt mit den liebevoll restaurierten Häusern und den vielen kleinen Geschäften, in denen ich so manches für meine Wohnung aufstöbere.
Einen kleinen Bistrotisch mit zwei passenden Stühlen für den Balkon und einen herrlichen großen antiken Spiegel, der wunderbar in meinen Flur passt.
Gleich am Nachmittag will ich mit dem Auto wiederkommen und die Sachen abholen.
Nachdem ich mehrere Stunden durch die Stadt spaziert bin meldet sich mein hungriger Bauch und ich steuere auf ein kleines Café mit einer sonnenüberfluteten Terrasse zu.
Die Nase der Sonne entgegengestreckt genieße ich die ersten warmen Sonnenstrahlen, die den kommenden Frühling erahnen lassen und bestelle mir einen großen Salat und ein Wasser.
Komisch, er kommt mir so bekannt vor mit seinen dunklen Haaren und den grünen Augen, aber woher nur?
„Katrin?“
Und da ist plötzlich diese warme, kräftige Männerstimme neben mir.
Langsam drehe ich meinen Kopf in seine Richtung und sehe zu ihm auf.
„Ja? Kennen wir uns?“
„Ich bin es Lars. Mensch, ich habe die ganze Zeit überlegt, ob du es wirklich bist. Wir haben uns ja ewig nicht gesehen. Wie geht es dir und was machst du hier?“
Er steht vor mir, leibhaftig und er sieht immer noch so verdammt gut aus.
Ich merke, wie mein Herz einen unmerklichen Sprung macht und versuche mich auf seine Fragen zu konzentrieren, während es mir nicht gelingt eine passende Antwort zu finden.
Ich sitze einfach da und schaue ihn an.
„Katrin? Du bist doch Katrin?“
Jetzt endlich dringt seine Stimme bis in mein Gehirn vor und viel zu schnell sprudeln plötzlich die Worte aus mir hervor.
„Ja, ja natürlich bin ich es. Ich wohne jetzt hier und arbeite hier und was machst du hier?
Ich wollte dich anrufen, aber dann habe ich es mir anders überlegt und ich wusste auch nicht, ob du noch hier wohnst oder weggezogen bist.“
Sichtlich amüsiert über meinen plötzlichen Wortschwall, nimmt Lars auf dem gegenüberliegenden Stuhl platz und da sind sie wieder, diese grünen Augen, die mir aus einem unerfindlichen Grund völlig die Sprache verschlagen.
Er lebt immer noch in seiner Heimatstadt und arbeitet bei einer sehr erfolgreichen Werbefirma, nachdem er sich vor ein paar Monaten von seiner langjährigen Freundin getrennt hat, genießt er sein Singleleben, bis ihm die richtige über den Weg läuft.
Und dann lädt er mich für heute abend zum Essen und ins Kino ein und begeistert sage ich sofort zu.
Mit einem glücklichen Lächeln und zwei großen Tüten verlasse ich das Geschäft nach einer Stunde wieder und mache mich auf den Heimweg, schließlich muss ich auch noch meine neuen Fundstücke aus dem Laden nebenan abholen.
Warum weiß ich nicht genau, eigentlich kenn ich Lars schon fast mein ganzes Leben und noch nie hatte ich Herzklopfen, wenn ich an ihn dachte.
Doch heute ist alles anders, schon allein bei dem Gedanken an seine grünen Augen zieht sich mein Bauch merkwürdig zusammen und mein Herz fängt an zu rasen.
Ich kann doch nicht... nein ich kann doch nicht ernsthaft in ihn verliebt sein nach all den Jahren in denen wir uns schon kennen.
Ich gebe zu er hat mir immer gefallen und auch seine Art mich ständig zum Lachen zu bringen wirkte schon damals sehr anziehend auf mich, aber verliebt?
Das kann nicht sein.
Schon aus dem Grund, dass ich für Lars immer das kleine unbeholfene Mädchen war mit dem Kopf voller Träume und Phantasien, die nichts mit der Wirklichkeit zu tun hatten.
Damals hat er mich deswegen ständig aufgezogen.
Aber jetzt ist alles anders, meine Träume und Phantasien habe ich schon längst unter dem Alltag und dem wirklichen Leben vergraben.
Sein Unterarm berührt den meinen während beide auf der Stuhllehne zwischen unseren Sitzen liegen und diese kaum merkliche Berührung jagt mir Schauer von Gänsehaut über den Rücken.
Und dann auf einmal greift er nach meiner Hand und ich halte den Atem an.
Völlig unerwartet macht mein Herz Purzelbäume und ich bekomme kaum noch Luft.
Seine Finger in meinen zu spüren ist so herrlich vertraut und doch völlig neu, dass meine Gedanken wirr in meinem Kopf umherschwirren.
Eine Stunde später stehen wir vor dem Kino, immer noch Hand in Hand.
Leichter Regen fällt vom Himmel, aber es stört uns nicht.
Völlig regungslos stehen wir da und schauen uns in die Augen.
„Katrin, ich bin so glücklich, dass wir uns wiedergetroffen haben. Ich musste sehr oft an dich denken in den letzten Jahren und habe mich immer gefragt was aus deinen großen Träumen geworden ist. Ich wollte dir schon damals immer etwas wichtiges sagen, aber ich habe mich nie getraut, ich hatte Angst du lachst mich aus.“
„Was wolltest du mir sagen?“ meine Stimme klingt heiser und ist fast nur ein Flüstern in diesem Moment.
„Ich liebe dich Katrin. Ich habe dich immer geliebt und als ich dich heute in diesem Café sitzen sah, da musste ich einfach die Chance ergreifen und dich einladen. Ich wollte dich nicht einfach wieder gehen lassen, nachdem ich dich für so viele Jahre verloren hatte.“
„Oh Lars, meinst du das wirklich ernst? Du liebst mich? Aber wieso hast du früher nichts gesagt? Oh Lars, seit dem ich dich heute wiedergesehen habe, gehst du mir nicht mehr aus dem Sinn. Mein Herz klopft wie verrückt und ich kann nicht mehr klar denken. Ich glaube ich bin auch verliebt in dich.“
Ich verliere mich in seinen Augen während er mich anlächelt und seine Arme um meinen Körper schlingt.
Immer näher kommen seine Lippen und als sie die meinen berühren setzt mein Herzschlag aus und alles um mich herum verschwimmt.
Es gibt nur noch ihn, seine weichen Lippen die meine küssen, seine zärtliche Zunge, die mit meiner spielt, seine starken Arme, die mich festhalten und dieses Gefühl als ob ich schwebe hoch über den Wolken, dem Paradies entgegen.
Es zählt nur noch Lars und das Gefühl, das er mir gibt, seine Liebe und unsere gemeinsame Zukunft.
Hand in Hand gehen wir durch die Nacht in ein neues Leben und ich muss an einen längst vergessenen Song denken, der mich zum lächeln bringt:
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Der Beitrag wurde von Susann Schubert auf e-Stories.de eingesendet.
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 24.01.2006.
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