Karlis Träume

      Mama, mir hat geträumt, 
 ich habe ins Zeugnis fünfer bekommen,
aber Karli, das ist doch nicht geträumt.
Nein Mama das gilt nicht mehr,
ich habe doch  das Zeugnis zerrissen.
Dann hat mir gleich weiter geträumt,
ich bin mit Papa auf die Jagd gegangen,
wir sind im Morast versunken.
Naja Karli, du hast dich noch im Schlaf
retten können und hast geträumt.
Aber wo ist dein Papa geblieben,
der ist nämlich noch nicht zu Hause.
Aber Mama, der ist doch vor meinen
Augen ertrunken, bevor er unterging,
hat er noch geschrien,Karli dreh dich um,
hinter dir ist ein Hirsch mit einem riesen Geweih.
Der Papa hat sein Gewehr angelegt
und hat dem Hirsch das Geweih
herunter geschossen. Und wie ich mich
umdrehe, sehe ich nur mehr dem
Papa seine Glatze. Aber Karli,
warum hast du dem Papa nicht geholfen?
Das habe ich doch, Mama!
Die Perücke müsste ich noch in der
Hand haben, denn ich weiß nicht
wo ich sie hingelegt haben könnte.
Warum muss der Papa auch nach der
Mode gehen, anstatt sich Haare wachsen
zu lassen, setzt er sich eine Perücke auf.
Sei nicht so frech, am liebsten würde
ich dir eine Ohrfeige geben.
Aber Mama, weißt du nicht,
dass man Kranke und Dumme nicht
schlagen darf? Ja Karli du bist krank?
warum sagst du nichts, was fehlt dir denn?
Mama mir fehlt das Rad,
das ich mir zu Weihnachten gewünscht habe.
Mama es hat geklopft:
Da schau her, der Papa liegt draußen,
ja Papa, ich habe gedacht du bist ertrunken!
Karli du bist vielleicht blöd,
wie soll ich ertrinken können,
in mir passt doch nichts mehr hinein.
Ich bin so voll,
dass alles aus mir heraus rinnt,
mir geht ständig das Gesicht über.
Karli ruft zur Mama hinein:
Mama!
das Moor hat den Papa wieder ausgespuckt!

© M.K.