Hartmut Pollack

Erfindung der Schambrötchen

 
 
Erfindung der Schambrötchen
 
Mittellaut ertönte der Glockenklang an der Eingangstür der Bäckerei Friedrich. Es war noch sehr früh am Morgen, die Zeit der Frühstücksbrötchen. Der Juniorchef Georges stand persönlich hinter dem Verkaufstresen und schaute noch leicht müde hoch.
Augenblicklich verschwand die Müdigkeit aus seinen Augen. Ein Wunder von Frau wurde durch die Eingangstür herein geweht. Rötliche Haare umrahmten ein fein stilisiertes Gesicht, aus welchen ihn Augen blau wie ein Bergsee freundlich anlächelten.
Wohlgerundete Lippen öffneten sich unter einer kecken Stupsnase und fragten höflich : „ Gibt es noch frische Brötchen ?“
Ein leichtes Rot war in den Wangen von Georges zu sehen, als er ein wenig unsicher mit einem bewusst burschikosen on antwortete: „Bei mir gibt es immer und genügend frische Brötchen. Für Sie könnte ich aber glatt gaaanz frische Brötchen backen, wenn sie darauf warten würden .“
Dabei strahlte er sie mit seinen braunen Augen an.
Sie lachte kurz auf und erwiderte : „Das ist nun nicht nötig. Für mich reichen die frischen Brötchen dort im Korb. Geben sie mir fünf Stück davon.“
„Sofort,“ Georges holte eine Tüte, füllte fünf Brötchen hinein und reichte sie der jungen Dame.
„Kommen Sie morgen wieder?“ hörte er sich fragen. Er war von sich selbst überrascht.
„Natürlich, aber darf ich diese erst bezahlen ?“
Sie legte das abgezählte Geld hin, dankte mit einem leichten Kopfnicken und schwebte aus dem Verkaufsraum.
Georges Blicke wanderten über einen zarte Rücken hin zu dem wohlgeformten weiblichen Hinterteil. Eine enge Jeans offenbarte mehr von der Weiblichkeit als sie verbarg.
In seinem Kopf bildete seine Fantasie diesen herrlichen fraulichen Körper kleiderlos ab. Er schaute träumend fantasievoll durch den Stoff und sah die wohlgerundeten Backen sich leicht und locker vorwärts bewegen. Allein diese Wunschvorstellung ließ ihn leicht erigieren. Was für ein frauliches Prachtweib hatte er eben gesehen !
Das erneute Läuten der Türglocke riss ihn aus seinen Wunschträumen. Die angestellte Verkäuferin löste ihn mit einem „Guten Morgen, Chef!“ ab.
Leicht verwirrt ging er in sein Büro und versuchte Herr seiner Gedanken zu werden.
Doch er bekam das Bild dieser Frau nicht aus seinem Kopf. Vielmehr steigerten sich seine Fantasien. Er stellte sich seine Wunschfrau im Geist von vorne vor, sah ihre unbedeckte Scham und spürte ein überwältigendes Verlangen in sich.
Wie nur kann ich diese Frau erobern, wie den Kontakt zu ihr herstellen, dachte er unablässig. Wie kann ich sie in voller Schönheit erleben ?
Plötzlich kam ihm eine einmalige Idee. Er verzog sein Gesicht zu einem leichten Schmunzeln und begann seinen Gedanken umzusetzen.
Er dachte sich ein Sonderbrötchen aus und formte es aus seiner Fantasie. Aus dem Brötchenteig knetete seine Wunschvorstellung der weiblichen Lustzone. Mit Mohn malte er die dunkleren Schamzonen nach und erhielt nach einiger Zeit ein wundersames Teiggebilde. Eins dieser Schambrötchen legte er jedesmal zwischen die normalen Brötchen auf jedes Brötchenblech.
In der Hitze des Backofens wuchs ein herrliches, ihn sofort irgendwie erregendes Schambrötchen heran. Er versteckte diese spezielle Brötchenart vor fremden Blicken und wartete gespannt auf den nächsten Morgen.
Eine seltsame Spannung war am nächsten Tag in Georges und brachte sein Herz zum Klingen. Viel zu früh öffnete er das Geschäft.
Er hatte sich besonders nett gekleidet, nicht zu verwegen, aber eben ein wenig jugendlicher als sonst. Dazu hatte er ein wenig Deodorant genommen und war natürlich bestens rasiert.
Die Zeiger der Uhr rückten für ihn viel zu langsam auf sieben Uhr vor. Das war die Zeit, in der gestern seine Schöne im Laden erschienen war
Hoffentlich kommt heute meine Verkäuferin nicht zu überpünktlich, dachte er kurz, da stieg auch schon ein leichtes Rot in sein Gesicht.
Mit leichten Schritten betrat die Erwartete den Laden, sah ihn hinter dem Tresen und lächelte ihn wiederum an. Sein Puls klopfte heiß bis in seine Ohren.
Er räusperte sich. „Guten Morgen,“ begrüßte er sie. „Fünf Brötchen wie immer?“
„Guten Morgen,“ klang es zurück. „Sie sagen es, frisch und knusprig bitte!“
„Selbstverständlich,“ erwiderte Georges und reichte ihr eine Tüte mit Brötchen. „Aber zählen Sie besser nach, Sie machen mich so unruhig!“
Dies stieß er mit einer belegten Stimme heraus.
Sie schaute erstaunt hoch, lachte mit ihrer Glockenstimme auf und tat ihm den Gefallen.
„Nanu, es sind ja nur vier Brötchen in der Tüte,“ sagte sie dann verwundert.
„Bringe ich Sie so durcheinander, dass Sie sogar das Zählen verlernt haben?“
Georges lächelt etwas unsicher. Er wusste ja nicht, wie sie reagieren würde. „Ich weiß, dass es nur vier sind,“ stotterte er fast, „das fünfte habe ich für Sie extra gebacken. Aus meiner Fantasie heraus wurde es für Sie geformt.“
Leicht verwundert zogen sich ihre Augenbrauen nach oben. Sie wartete.
Georges reichte ihr das schamhafte Fantasiebrötchen und wartete gespannt auf ihre Reaktion.
Ein kecker Blick aus den blauen Augen schätzte das Extrabrötchen ein, dann girrte sie leicht auf und schaute hoch. Ein seltsamer Blick prüfte ihn. Sie betrachtete ihn plötzlich mit ganz anderen Augen.
Neugier lag darin, neben Überraschung und dann loderte in ihren Augenwinkeln eine gewisse Herausforderung auf.
„Sie haben ja eine aufregende Fantasie,“ lächelte sie ihn an.
„Schön gestaltet ist es ja, ob es wohl auch so erregend gut schmeckt wie es aussieht. Haben Sie heute Zeit, mit mir gemeinsam zu frühstücken? Ich habe heute frei. Ich heiße übrigens Laura.“
„Ich h . heiße Georges,“ stieß er sofort heraus. Sein Herz sprang vor Freude. Es hatte geklappt.
„Na klar habe ich Zeit. Das war doch mein geheimer Wunschtraum!“
„Auf geht’s,“ hörte er als Antwort.
Blitzschnell zog er sich eine leichte Jacke an, sagte noch seinem Vater Bescheid und folgte mit klopfendem Herzen seiner Traumfrau.
 
© pk 1 / 06
 

Ich verspreche euch, dass die Fortsetzung folgen wird. Es soll schon ein sehr erotisches Frühstück werden. Im Kopf ist es schon geschrieben.
Georges und Laura, das wird ein schönes Paar.
Hartmut Pollack, Anmerkung zur Geschichte

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 30.01.2006. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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Poetische Gedanken über Liebe und Natur
Über den Tag hinaus zu schauen, heißt für mich, neben dem Alltag, dem normalen Alltäglichen hinaus, Zeit zu finden, um das notwendige Leben mit Gefühlen, Träumen, Hoffnungen, Sehnsüchten, Lieben, das mit Lachen und Lächeln zu beobachten und zu beschreiben. Der Mensch braucht nicht nur Brot allein, er kann ohne seine Träume, Gefühle nicht existieren. Er muss aus Freude und aus Leid weinen können, aber auch aus vollem Herzen lachen können. Jeder sollte neben dem Zwang zur Sicherung der Existenz auch das Recht haben auf romantische Momente in seinem Leben.

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