Anja Röck

Die Suche nach dem Regenbogen

Ich habe ziemlich lange gebraucht um hierher zu kommen. Immer wieder war ich überzeugt, dass ich es nicht schaffen würde.

Am Ende des Regenbogens. Wo genau war das eigentlich?

Welchem Regenbogen sollte ich folgen? Gab es davon nicht Hunderte, Tausende…

Mein Alltagsweg lief einen großen Teil meines Lebens einfach so dahin. Manchmal hielt ich inne und meine Augen suchten die Ferne. Die Träume meiner Kindheit, die Hoffnungen meiner dunklen Stunden.

Und im nächsten Moment rief mich das Einerlei mit strenger, fordernder Stimme wieder zurück.

Nein, heute nicht. Vielleicht werde ich morgen anfangen meinen Traum zu suchen.

Und so ging die Zeit dahin, gefangen in Pflichten, festgesetzt an Regeln.

Doch ließ mich der Regenbogen nicht los. Die Sage des Schatzes, den man an seinem Fuß finden würde.

Hab ich mich tatsächlich aufgemacht meinen Regenbogen zu suchen? Zuerst fiel es mir gar nicht auf und doch war etwas anders. Die Gitter des Muss waren nicht mehr so eng, die Ketten des Soll waren nicht merh so schwer.

Mit jedem Schritt, den ich schaffte, meinem Traum weiter zu folgen wurde es leichter, heller…

Ich bin manchen Umweg gegangen, hab mitunter im Morast der Gleichgültigkeit und im Sumpf der Traurigkeit die Richtung verloren.

Und doch steh ich jetzt hier.

Ich habe es geschafft den Fuß meines Regenbogens zu erreichen. Und dann liegt er vor mir – mein Schatz…

Jetzt sitze ich hier, die Hände voll an facettenreicher Kostbarkeit. Ich schaue auf den Weg hinter mir. Kein Bedauern.

Wahrscheinlich war all dies nötig um hierher zu kommen.

 Ich blicke nach vorne. Hier liegt der Anfang eines neuen Weges.

Ich hole tief Luft, stehe auf, nehme mein Leuchten fest in beide Hände und mache den ersten Schritt…
 
(copyright Anja Röck)

 

 

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 01.03.2006. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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