Sarah Sangmeister

Ich warte auf dich!

Liebe Miriam! aus auch deiner früheren Heimat, den ??.??.??
Was war das für ein Schock, als du mitteiltest, das du wegziehen würdest. Was habe ich geweint, ich will nicht wissen wie viele Meere ich mit den Tränen hätte füllen können. Was bin ich still geworden, sagte keinen Ton mehr, saß allein in der Ecke und trauerte. Trauerte um dich, geliebte Freundin. Meine Gedanken sind immer bei dir, meine Hand schreibt immer wieder deinen Namen, Miriam. Warum, warum? Ich kann es nicht verstehen, vielleicht bin ich in dieser Hinsicht noch zu jung aber du fehlst mir und erst jetzt weiß ich wie sehr du mir fehlst. Früher warst du bloß meine beste Freundin, jetzt weiß ich, du bist ein Teil meines Lebens ohne den ich nicht leben kann. Jeder Tag ohne dich ist Entzug, du bist meine Droge ohne die ich Krämpfe kriege. Jedes Wort das ich spreche hat mit dir zu tun. Wie oft habe ich die Schule geschwänzt um nur an dich denken zu können. Oh Miriam, warum? Du sagtest es mir, vor einigen Monaten. Ich lachte darüber, denn ich wußte nicht wie ernst es deine Eltern meinen. Jetzt bist du fort, weit weg, unerreichbar. Wenn ich dies so niederschreibe kommt mir die Eifersucht, ob du nicht doch schone einen Ersatz für mich gefunden hast doch ich bereue es sofort. Wir kennen uns aus dem Kindergarten, wissen was der andere wann fühlt, wann er was sagt und denkt. Was er mag, was er hasst, wie er weint, wie er lacht. Ich warte auf dich. Warte auf den Tag an dem du zurückkommst und sagst es war ein Scherz, ein Urlaub oder eine falsche Entscheidung. Wie lange warte ich schon? Ich weiß nicht welches Jahr wir haben, auch die Uhrzeit und das Datum habe ich vergessen, unwichtig. Du bist das einzige was zählt. Wie alt bin ich, 14, 15, 16, 17? Keine Ahnung, jetzt ist es mir egal. Wenn meine Eltern mit mir sprechen, was sagen sie, wieso weshalb? Mein Kopf ist voll mit deinem Namen, kann kaum essen, nicht schlafen. Warum hast du mich bloß verlassen? Musste es sein? Wir sind so gut befreundet und nun trennen uns Welten voneinander. Ich hoffe, es geht dir gut, geliebte Freundin. Wisse, ich warte auf dich, ewig, deine Freundin, die dich so sehr vermisst, Sarah

das ist ein Brief mit dem größten Alptraum, den ich je erleben könnte. Miriam ist meine allerbeste Freundin, niemand kann an ihre Stelle rücken. Wir kennen uns schon aus dem Krankenhaus, unsere Eltern haben in einem zimmer gelegen. Ihr erzähle ich alles, etwas wie Geheimnisse gibt es nicht, ich brauche das. Wir lachen, weinen, streiten... zusammen. Ich hoffe das ich diesen Brief niemals wirklich abschicken muss!Sarah Sangmeister, Anmerkung zur Geschichte

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 15.06.2002. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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