Franz Preitler

Er war wie ein Sturm

 
 
Auf einmal war er da, stand in meiner Türe. Zuvor haben wir noch kurz telefoniert und ich habe ihm meine Adresse durchgegeben. Ich habe ihn gesehen und die Sonne ging für mich auf. Doch was bleibt, sind nur die Erinnerungen an eine Zeit, die ich noch immer für die schönste Zeit in meinem Leben halte.

Es hätte alles so einfach sein können, hätte ich mich nicht so unsterblich in ihn verliebt. Er fühlte sich neben mir sicher und geborgen, als könnte ihm niemand etwas anhaben. Eines Tages, als er bereits schon über eine Woche bei mir wohnte, stand er in der Küche und sagte:

"Ich liebe dich so wie ich noch nie jemanden geliebt habe.“

Ich holte tief Luft, umarmte ihn und dachte:

„Mit geht es ja genauso, obwohl ich Angst davor habe. Angst vor Nähe und Angst mich zu verlieren.“

Es war ein starkes und intensives Gefühl, das mein Herz berührte und mich nicht mehr losließ. Meine Sehnsucht nach ihm wurde jeden Tag größer. Wenn er nicht hier war, dachte ich den ganzen Tag an ihn und freute mich auf den Augenblick ihn zu sehen. Wir konnten miteinander über alles reden und hatten jede Menge Spass und Freude am Leben.

„Soso, du bist also verliebt in mich!“, war meine Antwort.

Er nickte, kam mit leisen Schritten auf mich zu und küsste mich. Tränen kamen aus seinen Augen, die an mir herunterliefen wie lauer Sommerregen.

„Ich bin so froh, dich zu haben, du bist der, den ich liebe.“, flüsterte er mir zu.

Von diesem Tag an, bestand ein unsichtbares Band zwischen uns Beiden, das stärker war als Drahtseil. Jeden Abend kam er zu mir und wir verbrachten gemeinsam die Nacht und morgens trennten wir uns in der Hoffnung, es möge bald wieder Abend werden.

Eigentlich waren wir nie offiziell zusammen, aber wir spürten, dass wir unzertrennlich sind. Jeder hat gesehen, dass wir beide füreinander bestimmt sind, obwohl wir oft eigene Wege gingen.

Bis zu diesem Tag, wo ich auf ihn vergebens gewartet habe und stundenlang durch die leeren Straßen gelaufen bin. Die endlos lange Nacht nicht schlafen konnte und gehofft habe, dass er morgens wieder vor der Türe stehen wird. In dieser Nacht wusste ich, dass ich ohne ihn nicht leben kann und diesmal hatte ich Tränen in den Augen.
Dieser Tag brach mir das Herz, denn er kam nie wieder. Er hat sein junges Leben auf der Straße verloren und ich habe ihn verloren.
 
Der Tag, an dem du gehst

Wird der Himmel rote Bänder tragen.
Kein Vogel singt ein Lied und weiß,
was Sehnsucht heißt und niemand will fragen,
was an diesem Tag die ganze Welt wohl weiß.

Der Tag, an dem du gehst ohne mich zu verlassen,
wird der schwerste in meinem Leben sein.
Mögen aller Bilder Farben kahl verblassen,
Zukunft mein und Vergangenheit holt dich ein.

Kein Tier im Wald, keine Blume, die mehr blüht,
was ist geschehen und passiert, wenn man verliert.
Rosen rot, Seele tot und auch sie hat keine Macht.
Der Tag, an dem du gehst und das nie willst,
war nie für unsere Liebe gedacht.

Die Uhr steht still und Tränen im Gesicht,
Verlass die Zukunft unserer Träume nicht.
Wenn gleich das Schicksal diese Entscheidung traf,
ich gehöre ewig dir und wache über deinen Schlaf.

  

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 



 

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