Sandy Petri

Das Leben eines Fussels

 

 

  

 

In dieser Geschichte geht es nicht um normale Fussel. Es geht auch nicht um Staub. Es geht um Staub-Fussel. Diese großen Brocken, die sich in versteckten Ecken verstecken und so vor sich hin stauben, bis sie beim Frühjahrsputz entdeckt werden.

 

Es geht auch nicht um irgendeinen Staub-Fussel, es geht um.. nun, nennen wir ihn mal einfach vierundzwanzig * (*Namen geändert)

 

Vierundzwanzig wurde nicht einfach so geboren. Nein, so Staub-Fussel entstehen ganz langsam, und irgendwann sind sie groß, und noch größer, und irgendwann bekommen sie eben Namen wie unser vierundzwanzig. Also hatte vierundzwanzig keine schöne Kindheit, er hatte viele Monate in einer dreckigen, staubigen Ecke gelegen mit dem Wissen, das seine Zukunft nicht gut ausgehen wird, da die Wohnung sonst ziemlich sauber ist.

 

Vierundzwanzig´s Berufswunsch, war, seit er klein war, ein Dichter zu werden. Ein Fussel-Dichter zu sein war das größte in der Fussel-Gesellschaft, jeder kleine Fussel träumte davon.

 

Gedichte zu schreiben über den Sinn des Lebens, über den Staub, Dreck und Schmutz der Landschaft, über den großen Bösen Luftzug, der aus dem großen bösen Rohr kam und alle Fussel in den unendlichen Weiten des Mülleimers vereint.. vierundzwanzig liebte es, in seiner dreckigen Ecke vor sich hinzuträumen, wie das wäre. Dann würde ihn der fiese Fussel von nebenan, dieser gemeine Tuah, ihn nicht mehr ärgern. Tuah meinte, er wäre was besseres, da er ursprünglich der Staub-Fussel eines Hotels in Dubai war, wo die Herrscher des Schwarzen Rohrs einmal waren. Die Girlie-Fussel standen natürlich total auf ihn, er stank so schön nach der großen weiten Welt.

 

Und eines Tages beschloss vierundzwanzig, seine Ecke zu verlassen. Wie sollte er denn über die große weite Welt dichten, wenn er sie nie gesehen hatte? So wartete er ab, bis ein laues Lüftchen aufkam, hielt sich nicht wie sonst am Boden fest, sondern flog mit dem Wind aus der Ecke auf eine riesige, große Landschaft. Sollte das etwa schon die Wüste sein? vierundzwanzig staunte, dass diese so nah war, wusste er nicht. Doch wo war der Sand, von dem Tuah erzählt hatte? Der Boden fühlte sich an wie der kleine Bettwäsche-Fussel, der ihn ab und zu mal besuchte.

 

vierundzwanzig beschloss, seine Reise vorläufig abzubrechen, um Tteb von der Wäsche danach zu fragen, wartete auf den nächsten Windstoß und schwupps... Landete er im Staubsauger.

 

Ende.

 

Und die Moral von der Geschichte: Fussle aller Länder, bleibt bloß in Ecken, wo man euch nicht sieht!!

 

Vorheriger TitelNächster Titel
 

Die Rechte und die Verantwortlichkeit für diesen Beitrag liegen beim Autor (Sandy Petri).
Der Beitrag wurde von Sandy Petri auf e-Stories.de eingesendet.
Die Betreiber von e-Stories.de übernehmen keine Haftung für den Beitrag oder vom Autoren verlinkte Inhalte.
Veröffentlicht auf e-Stories.de am 23.03.2006. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

Die Autorin:

  Sandy Petri als Lieblingsautorin markieren

Bücher unserer Autoren:

cover

Gott gibt keine Zeichen ... oder? von Wolfgang Luttermann



Eine gesellschaftskritische Betrachtung über Terror und Menschen.
Die tragischen Ereignisse vom 11. September 2001 in New York und Washington haben Wolfgang Luttermanns Leben komplett umgekrempelt. Die menschenverachtenden Taten der Terroristen und die drastische Gegenmaßnahme der US-Regierung störten sein inneres Gleichgewicht.

Möchtest Du Dein eigenes Buch hier vorstellen?
Weitere Infos!

Leserkommentare (4)

Alle Kommentare anzeigen

Deine Meinung:

Deine Meinung ist uns und den Autoren wichtig!
Diese sollte jedoch sachlich sein und nicht die Autoren persönlich beleidigen. Wir behalten uns das Recht vor diese Einträge zu löschen!

Dein Kommentar erscheint öffentlich auf der Homepage - Für private Kommentare sende eine Mail an den Autoren!

Navigation

Vorheriger Titel Nächster Titel

Beschwerde an die Redaktion

Autor: Änderungen kannst Du im Mitgliedsbereich vornehmen!

Mehr aus der Kategorie "Absurd" (Kurzgeschichten)

Weitere Beiträge von Sandy Petri

Hat Dir dieser Beitrag gefallen?
Dann schau Dir doch mal diese Vorschläge an:

Alone in the Dark von Sandy Petri (Spannende Geschichten)
Absurd von Klaus-D. Heid (Absurd)
An mein Blatt Papier von Adalbert Nagele (Einfach so zum Lesen und Nachdenken)

Diesen Beitrag empfehlen:

Mit eigenem Mail-Programm empfehlen