Ich wollte für dich sterben.
Jetzt lebe ich.
Ohne dich.
Ich wollte mit dir leben.
Doch meine Gefühle sind jetzt tot.
Kann ich noch einmal lieben?
Ich spüre nur noch Leere.
Kalt und stumpf.
So fühlt es sich in mir an.
Ich wollte für dich sterben.
Und du hättest mich sterben lassen.
Ohne Bedenken.
Ich war dir so egal…
Meinen Gefühlen.
Ich kann ihnen nicht trauen.
Nicht immer.
Das beste Beispiel bist du.
Verschwendete Liebe.
Du hast mich nie geliebt.
Während ich alles für dich getan hätte.
Und noch viel mehr.
Ich hungerte nach dir.
Un amour fou.
Eine verrückte Liebe.
Wenn ich zurückdenke.
Du hast gespielt mit mir.
Mich auflaufen lassen.
Und mir wieder hoch geholfen.
Die Hoffnung stirbt zuletzt.
Aber irgendwann warst du meiner überdrüssig.
Keine Lust mehr mich zu veralbern.
Die Tür fiel zu.
Du warst weg.
Nicht mehr zu erreichen für mich.
Wahrscheinlich hast du gelacht.
Dich lustig gemacht über mich.
Ich war so verrückt…
Und trotzdem wollte ich nicht mehr leben.
Deinetwegen.
Ertrinken in meinem Leid…
Nicht mehr existieren.
Welch eine Verschwendung!
Zwei Jahre sind vergangen.
Ich habe meine Wunden geleckt.
Und ich lernte zu schwimmen.
Schwamm mich frei von dir.
Und ich lernte wieder zu lieben.
Langsam und vorsichtig.
Zart und kostbar sind meine Gefühle für ihn.
Und er liebt mich auch…
Dich hatte ich fast vergessen.
Wirklich.
Du warst so weit weg.
Und plötzlich standest du da.
Als ich an der Bushaltestelle wartete.
Hallo!
Der Klang deiner Stimme ließ mich zusammenzucken.
Ich starrte dich an.
Dann wandte ich mich von dir ab.
Halb erschrocken.
Und halb… verwirrt.
Du sahst nicht gut aus.
Nein.
Müde.
Und etwas mitgenommen.
Du hast schon mal bessere Tage gesehen.
Das erkannte ich mit einem kurzen Blick.
Was willst du von mir?
Meine Gedanken waren in Aufruhr.
Ich war fast erschrocken.
Wir haben uns lange nicht gesehen.
Auch deine Stimme klang irgendwie anders.
Kraftlos.
Und ich drehte mich zu dir.
Sah deine glanzlosen Augen.
Ja, wir haben uns lange nicht gesehen.
Aber du hattest die Tür zugeworfen.
Nicht ich.
Der Bus fuhr in die Haltestelle ein.
Ich nickte dir zu.
Wortlos.
Dann stieg ich in den Bus.
Wie oft hatte ich mir das vorgestellt.
Was ich dir sagen würde.
Wenn wir uns einmal wieder sehen.
Keine schönen Dinge.
Keine lieben Worte.
Eine lange Rede hatte ich mir ausgedacht.
Voll aufgestautem Hass.
Kalter Wut.
Und tiefer Verachtung.
Heute sind wir uns wieder begegnet.
Zufällig.
Unerwartet.
Aber ich konnte meine Rede nicht halten.
Nein.
Du warst so anders.
Anders, als ich dich in Erinnerung hatte.
Ich wollte damals sterben.
Deinetwegen.
Aber tot bist jetzt du…
Vivienne/Feuerlilie
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 29.03.2006.
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