Karin Schmitz

Der Schatz, der Fluch und die Befreiung

Die Türklingel schreckt mich aus meinen Gedanken. Mit müden Augen öffne ich die Haustüre. Der Paketbote schaut mir grinsend ins Gesicht. Er schien mir gut gelaunt. Kein Wunder, die Sonne hatte sich endlich den Weg durch die Wolken gebahnt. Es sah tatsächlich so aus, als würde der Frühling einziehen. Dankend nahm ich das Paket entgegen. Eigentlich erwartete ich gar keine Post. Schließlich waren es noch 3 Wochen bis zu meinem Geburtstag. Deshalb vergewisserte ich mich zuerst, ob ich auch wirklich der Empfänger war. Die Adresse stimmte. Absender??? Fehlanzeige! Vielleicht war er/sie in Eile, als er/sie das Paket aufgab!
Die Handschrift kam mir jedenfalls nicht bekannt vor. Es war ein kleines Paket. Voller Neugier nahm ich es mit in die Küche, öffnete die Schublade und nahm die Schere heraus. Ich durchtrennte die Kordel und öffnete den Karton.

Vor mir lag nun eine Flasche, mit einem Korken verschlossen. In der Flasche war keine Flüssigkeit. Das Etikett fehlte. Ein wenig mitgenommen sah sie aus. So als habe sie schon einiges von der Welt gesehen. (vielleicht sogar schwimmend im Ozean!)

Jetzt erspähte ich den kleinen, zusammengerollten Zettel. „Flaschenpost?“
Ich zog den Korken ab und fischte mit meinen schlanken Fingern nach dem Zettel. Dann rollte ich ihn auseinander. Mit Tinte… mehr gekleckst als geschrieben stand dort in großen Lettern:

Schatzkarte

Darunter stand:
„Dies ist eine Schatzkarte, die dich zum größten Schatz führen kann. Es gibt keine wirkliche Wegbeschreibung zu deinem Schatz. Außerdem lastet ein Fluch auf ihm.
Ansonsten hättest du ihn schon längst in deinen Händen. Du hast die Pflicht, 3 Aufgaben zu erfüllen, damit der Fluch aufgehoben werden kann.
Hier die 3 Aufgaben:

1. Schließe deine Augen, sehe tief in Dich hinein. Konzentriere dich hierbei auf deine Ängste. Jetzt spiele gedanklich mit ihnen Schach. Sobald du sie matt gesetzt hast, hast du deine erste Aufgabe erfüllt und kannst deine Augen wieder öffnen.

2. Lege deine rechte Hand auf dein Herz, schließe abermals deine Augen. Sehe tief
in dein Herz hinein. Spürst du den Herzschlag ? Halte Deine Hand solange auf deinem Herzen, bis das du merkst, dass dein Herz aufhört zu stolpern und du spürst, das es wieder gleichmäßig im Takt schlägt.

3. Lege deine Hände jetzt auf deinen Bauch. Schließe wieder deine Augen. Spürst
du das Grummeln? Spreche dir Mut zu! Hat er sich beruhigt? Dann öffne wieder deine Augen.

Jetzt bist du nicht mehr ängstlich, nicht mehr nervös und nicht mehr ohne Mut.
Fühlst du dich stark? Dann lege den Zettel zurück in die Flasche und öffne vollen Mutes die Haustüre!“


Ich werde skeptisch… Warum die Haustür öffnen????
Gut, ich bewege mich auf die Tür zu, zögere nicht, sondern drücke schnell die Klinke herunter. Dann sehe ich nur noch ein paar Augen.
Grüne Augen… Deine Augen!

Da steht er also… tatsächlich… mein wertvollster Schatz!

Toi yeu emKarin Schmitz, Anmerkung zur Geschichte

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 16.04.2006. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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