Nicole Horstmann

Mein bester Freund

Mein bester Freund
 
Ich weiss noch frueher und daran kann ich mich gut erinnern, da konnte ich dich wirklich nicht leiden, du warst mir einfach unsymphatisch und du hast dich nie fue irgendetwas bedankt. Eigentlich wuerde ich sagen, bin ich ein guter Mensch zu dir gewesen, ich habe dir oft was zu essen gemacht, habe dir trinken gegeben und habe dir Geld fuer deine Spritztouren auf dem Piaggo geliehen. Doch nie hast du dich bedankt, und wenn dann war das Danke nich so wie ein Danke sein sollte, es kam nicht vom Herzen, sondern wurde nur leblos dahin gesagt.
Ich verstand dich nicht, noch weniger verstand ich aber mich, als ich nach und nach was mit dir zu machen began.
 
Ich erinnere mich noch an viele Abende, meine Freundin war hier und du warst hier, du warst nicht wegen mir hier, dass weiss ich auch, du warst wegen ihr hier, du wolltest was von ihr. Deine Chance bekamst du nie. Sie war ein etwas komisches und sonderbares Maedchen und gleichzeitig konnte ich mir  keine andere als meine beste Freundin vorstellen.
Oft weiss ich noch, wenn wir uns unterhalten haben, meintest du zu mir, lass das sein, die ist falsch, nie schenkte ich dir Glauben. Wie denn auch? Ich konnte bei dir nicht zwischen Luege und Wahrheit genau unterscheiden, es ist nicht moeglich gewesen, unvorstellbar, dass ich so einmal ueber dich und Sie gedacht habe. Nun sehe ich natuerlich vieles anders.
Aber ich will dann vom Neujahr erzaehlen, dass war eigentlich der Beginn einer wunderbaren Freundschaft, die ich Niemanden vor enthalten will.
Es war so:
 
Am Tag zuvor hatte meine ehemals beste Freundin meine Eltern, besonders meiner Mutter die Nerven strapaziert. Ich glaube ich habe meine Mutter selten so sauer gesehen, Silvester Party bei mir fiel aus.
Eigentlich wenn ich ehrlich bin, war mir das egal, denn ich wusste nicht wie es sein wuerde wenn ich meinen Abend mit zwei Leuten verbringen sollte, die mich eigentlich gar nicht moegen und wobei ich einem mittlerweile mehr als Jemanden anders hassen tat. Von daher war es kein grosser Verlust, auch wenn ich mich aufgeregt habe, so ist das Leben eben.
Ich arbeitete dann lieber bei der SILVESTER PARTY eines Unternehmens und jobte als Kellerin ein wenig, während meine Freundin bei den anderen war und dort Party schob, es interessierte sie wenig wo ich war. Dort unterhielt ich mich ein erstes Mal mit dir:
" Setz dich mal hin!", sagtest du " Dort ist kein Platz", antwortete ich dir, mit den Gläseren in der Hand " Doch!", meintest du und zogst mich auf deinen Schoss " Ich bin schwer", pflichtete ich dir bei, doch du schütteltest den Kopf. Du nahmst mich von hinten in den Arm und erzähltest mir alles was ich wissen musste, eigentlich hast du das erste Mal wirklich etwas gesagt was mich dazu brachte dich zu moegen und als einen Bekannten anzusehen, vielleicht auch als einen Freund, aber nicht als besten.
Ich begriff zum ersten Mal, dass meine Mutter Recht hatte, du bist gar nicht so verkehrt wie ich immer gedacht habe, nein ich stellte fest du bist ganz nett. Viele dachten ich wuerde mit dir anziehen , doch das taten wir nicht, ich sass nur auf deinem Schoss und wir redeten, zum ersten Mal.
Da ich hier war um zuarbeiten, musste ich weitermachen, ich versprach dir wieder zu kommen, doch du warst nicht mehr da. Dort empfing ich zum ersten Mal, ein Gefühl, was ich heute nur zu gut kenne: Angst und Sorge um dich. Ich sorgte mich um dich, ich wollte wissen wo du bist und wieso du nicht da bist, denn du wolltest mir doch noch was sagen.
 
Die Zeit verging und Niemand sah dich, doch nach und nach vergass ich dich, denn warum solltest du mich auch kuemmern.Um zwoelf konnte ich dann endlich trinken, ich ging raus um allen zu gratulieren, doch ich bekam den Schreck meines Lebens... du kamst auf mich zu: blutend. Du wurdest geschlagen.
Ich hatte oft darueber gelacht, doch dieses Mal, tats du mir Leid.
Dein weisser Pulli war rotm dein Gesicht verschmiert und du rochst nach Kneipe, du warst besoffen.
Viele liessen dich nach einem " OHHHHHH... ah iss nur der" in Ruhe, doch ich konnte nicht, ich wollte dir helfen. Meine Freundin war auch, auf einmal war sie da, sie sagte dir das sie dich lieb habe, doch ich wusste sie meinte es nicht so, ich selber sagte dies auch, doch irgendwie spuerte ich tief in mir drin, dass es wahr war, dass ich dich wirklich lieb hatte. Ich blieb bei dir, ich nahm deinen Kopf an meinen Beine, ich streichelte dein Gesicht und ich wischte dir dein verschmiertes Gesicht ab.
Daran erinnere ich mich wirklich gut.
 
Am naechsten Tag kamst du zu mir, und sagtest das du bei den Bullen warst in einer Ausnuechterungszelle, ich sagte " Ja besoffen genug warst du und Randale kannst du auch gut schiebn, aber sag, wie gehts dir?", du sagtest es ginge dir gut. Diesen Tag blieben wir das erste Mal zusammen, und trennten uns nicht, und wenn dann nur fuer ein paar Stunden.
Wir machten zusammen sauber, die Party hatte Spuren hinterlassen und wir wurden bezahlt, sie half auch... wir sahen nicht ein, dass sie gleich viel Geld bekam wie wir, doch wir sagten nichts, waren uns aber beide im Klaren.
Frueher hatte mein Ex mir gesagt- ich weiss nich eigentlich warn wir nie zusammen, aber irgendwie waren wir es doch- wenn ich etwas mit dir mache, brauch ich nie wieder bei ihm ankommen, ich hatte mich damals dran gehalten, nun konnte ich beliebig auf seine Worte scheissen, sie waren so falsch und er hatte Unrecht, du warst wirklich nicht so verkehrt wie ich mich eingeredet habe. Er schrieb uns an " Na ihr beiden, beschaeftigt?", und du schriebst einfach zurueck " Eifersuechtig? Und NEIN!", ich hatte dir frueher gesagt wie es zwischen mir und ihm war und hattest den Kopf geschuettelt, du wolltest ihm schlagen, doch ich hatte immer gesagt " Nein lass es, der ist es nicht wert", doch ich begriff nun langsam schmerzlich ich hatte ihn geliebt und ich war BLIND vor Liebe, gewesen, so dass ich nicht sah, dass er nicht mich wollte, sondern Sex, ich begriff es nie... ich hatte nicht auf dich gehoert.
Doch in dieser Nacht, du schliefst auf eine Matratze und ich auf meinem Bett mit meiner Freundin verband uns irgendetwas magisches, ich weiss nicht was, aber es war da, und wuerde fort an nicht so schnell zu reissen.
 
~~~~~~~~~~~~~~~~~~
weiteres folgt^-^© Nicole Horstmann 
 

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 24.04.2006. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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