Andreas Gritsch

Freak-Neon I

 
Ständig trug er diesen schwarzen Mantel, nicht so lässig wie Columbo, es wirkte immer, als wolle er etwas verbergen. Niemand wußte wie er hieß, jedem der ihn danach fragte, sagte er einen anderen Namen. Bekannt war nur, dass er viel Domkellerstolz trank, er hatte ein Magengeschwür und Schlafstörungen, deswegen die dunklen Augenringe.
Er unterhielt sich ausschließlich mit den Pennern vor Aldi, denn die, wie er meinte, stinken nicht so erbärmlich wie die am Bahnhof. Er selbst war nicht obdachlos, seine Wohnung war im Pflegeheim.
Eigentlich ein ruhiger und unauffälliger Mensch, dessen Alter niemand richtig einschätzen konnte, die einen meinten Ende zwanzig, die anderen Ende vierzig, Das einzig aussergewöhnliche an ihm war seine Geldbörse. Sie war neon-pink mit grünen Streifen an den Seiten und in der Mitte war etwas eingestickt, das man nicht lesen konnte. Beim Bezahlen sah er dem Verkäufer nie in die Augen.
 
Es gab sogar eine junge, hübsche Frau, gerade erst das Abitur gemacht, die ihn manchmal anlächelte. Sie war aus gutem Hause und ging vielleicht nur wegen ihm zu Aldi. Er jedoch lächelte nur zurück, wenn die junge Abiturientin ihre kleine Schwester dabei hatte. Sie hieß Betty und ging noch zur Grundschule.
Niemand hätte sich weiter mit dem Pflegeheim, der Geldbörse oder den beiden Mädchen beschäftigt, währe Betty nicht eines Tages spurlos verschwunden......            I
 
 

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 09.05.2006. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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