Marco H
Wie´s ist
Vor unser Schar war das Land fremd.
Zu sehr von Bedeutung für die Vorderen war’s, es zu erkunden, als dem Weg zu weichen.
Es war Müh’, als Gruppe die Hügel, die sich durch das Terrain schlangen, zu überqueren. Feinde waren stets am Tage darauf gefasst, das wir uns als Opfer darboten. Ich hätt’s eher gern gesehen, dass keiner der unseren zurück blieb der sengenden Hitze wegen.
Andere Feinde, die, welche Augen auf uns warfen, sahen die schwarze Silhouette, die sich über den Boden zog, sehr wohl. Wir bildeten eine lange Reihe vieler Tausender, doch durften uns glücklich schätzen, dass wir scheinbar die Wenigen auf Nahrungssuche waren.
Dann, als ein brauner Hügelberg hinter uns lag, war die Sicht frei auf endlose grüne Landschaften.
Unsere Silhouette wurde enger, wir waren bedacht darauf, weniger in Sicht zu geraten.
Duftende Riesen, dessen Grün den ersten Schatten auf uns warfen diesen Tag, waren von Verwandten in Anspruch genommen. Wir schritten an ihnen vorbei, ohne ihnen die Aufmerksamkeit zu geben, die ihnen eh gleich war.
Dann, der ganze Trupp stoppte. Ich vernahm, wie der Grund unter mir jeden Fühler zittern ließ. Ich sah nach vorn, gebannt war mein Auge auf das gerichtet, was keineswegs weit vor mir in hohem Flug auf unsere Spitze zuging. Darin spiegelten sich grüne Farben.
Ich wusste um den Ausgang schon, bevor er geendigt gewesen war. Ein Umweg musste heran. Doch dass es an dem sein würde, war uns schier sicher. War so sicher, wie, dass jeder von uns damit aufwuchs, die ihren dahin gehen zu sehen.
Der Weg, der folgte, war gemächlich. Grün war wieder um uns herum, und wir schlugen einen Bogen um die Feinde, die in kreisförmiger Anordnung auf den Dschungel zur Linken nieder gingen.
Im Laufe dessen war das angestrebte Territorium nur noch wenige Längen vor uns.
Mein eigner’ Wille war erfüllt, als das, weswegen wir die Suche begonnen haben, meinen Sinn erreichte. Köpfe waren hoch gestreckt, man sah sich schon die Beute teilen.
Ausgebreitet in keiner allzu großen Weite sahen wir uns vor dem Festmahl wieder. Dass es eins werden würde, in dem stimmten wir überein.
Die Ersteren sah ich die Umgebung absuchen in zwei bis drei Gruppen, die sich von den anderen abspalteten. Die meisten doch folgten denen, die in klarer Anordnung den einen Aufstieg tätigten. Ich schloss mich meinen Vorläufern an, infolgedessen ich den längeren Weg zum zweiten Aufstieg gehabt habe.
Als ich auf halbem Wege der Schräge war, die darin gipfelte, uns unsere Beute aufzuzeigen, begann, was begann, und ich war, dem beizuwohnen.
Ich schaute hinüber zu denen, die nicht spürten, was ich wusste. Sie trugen bereits Teile dessen auf dem Rücken, was später unser Mahl gewesen wäre. Eine Reihe von wenigen war schon auf dem Weg nach unten. Ich sah sie Leibe auf sich balancieren, die ihre Körpergröße übertrafen.
Spähgruppen kamen von den sieben Seiten heran, in die sie aufgebrochen waren. In jeden Winkel zog es den Einzelnen. Über mir ging ein Tumult vonstatten, in den ich hinein gezogen wurde. Unter mir war manch einer daran, den Rückzug anzugehen.
Eine Gruppe, die schon den Weg nach daheim angetreten war, traf es als Frühestes. Zwar floh jeder aus der Anordnung, doch dem, wer uns ungern sah, war dies bedeutungslos, sah die nicht, die er unter sich zerdrückte, als er auf die unseren zuging.
Ihm folgten weitere seinesgleichen, die die Unteren zwangen, quer zu laufen.
Mit jedem ihrer Anfänge, mehrere von uns mit einem Streich zu erlegen, sah ich von dem beständigen Platz der Schräge aus, wie eine Vielzahl dahin ging. Ihre Leiber, die selten auch Beute auf sich getragen hatten, lagen einfach da, als müsste es so sein.
Wir spürten, wie man uns näher kam, weshalb wir Vorsicht walten ließen. Wenige Längen über meinem Kopf in der Schräge war ein Loch, in das ich mich begab. Wenige andere waren bereits in demselbigen untergekrochen.
Ich war mir im Klaren darüber, dass, wenn der Tag sich verdunkelte, keiner mehr Hunger leiden würde, denn einer derer, dir mir gleich taten, trug ein Leib mit sich.
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 23.06.2006.
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