Mika Barton

bis das wasser steigt

Bedienungsanleitung:
Mannoderfraulesebiszudemgrossgeschriebenenwortundsetzedahintereinenpunkt,denkesichihnwiederwegundbeginnejustbeidiesemwortdenneuensatz.

bis das wasser steigt

auf unserem aussichtspunkt am ufer des flusses stehen WIR wissen worin er münden WIRD er uns mit sich NEHMEN wir unsere sieben sachen und bringen sie auf unser boot das neben schrottschiefen kohledampfern hölzern GLÄNZT der tag dann entgültig legen wir AB dann lassen wir die motorisierten ameisenkolonnen erst neben dann hinter UNS nimmt die flut mit sich und der wind

packst du die koffer hol ich das meer nehmen wir unsere kleine mit uns HINAUS treiben lassen während der smog unsere lungen verlässt und nicht wieder KOMMT gucken was uns blüht in den nebelfeldern die einsam über dem fluss liegen und gelassen warten auf den TAG ein tagaus dasselbe spiel zusammen mit den wolken bis die sonne in dieses tal KRIECHT ihr aus euren betten sind wir schon weg von euren nassen dächern und geschlossenen TÜREN öffnet ihr schliesst sie wieder sucht uns denn etwas stimmt NICHT dass es nicht wahr wäre wir sind auf und DAVON wird euch nocht nicht bange schliesslich wieder eine freie wohnung MEHR wollten wir euch auch nicht hinterlassen denn was wir haben braucht ihr nicht so sehr wie wir da wir jetzt seefahrer SIND alle leinen los tuten die schlepper deren weg wir frech kreuzen und singen ihnen unser lied ENTGEGEN den regeln nehmen wir kurs auf den punkt am horizont während das wasser in den betonwüsten steigt damit wir freie fahrt HABEN wir alles dabei halten wir nicht mehr es sei denn einige verstreute seelen wollen die reisebusse hinter sich lassen und den morgenwind spüren der uns von achtern TREIBT eure schäfchen lieber in die berge damit sie nicht über unsere ausgeworfenen netze stolpern und mit uns KOMMEN wir wieder wären sie nicht mehr bei UNS führt der strom DAVON bekommt man sonnenbrand können wir nur lachen

kritik bekommt ihr KEINE von uns JEDENFALLS wir sind froh auf der reise zu SEIN tagewerk beginnt mittlerweile der proletar im stadtpark mit nassen füssen sitzen die BERBER sind uns willkommen pusten sie doch wie wir kräftig wind in die segel über dem morgenfrischen DECK dich zu wenn dir die morgensonne durchs fenster aufs bett scheint STUDENT du hast noch ein paar STUNDEN VERGEHEN langsam auch eure rabatten eure mülleimer schwimmen oben während das wasser steigt und STEIGT hinauf auf eure dächer und schaut das glänzende wasser des flusses AN und für sich habt ihr euch doch erarbeitet, was ihr zum leben BRAUCHTET ihr niemals zuvor ein boot

der mensch saugt am busen der natur die kleine an DEINEM körper wird es gut tun zu GEBEN wir der natur ihren busen zurück wir sind ERWACHSEN sein bedeutet nicht zu RESIGNIEREN heisst weiterzutrinken bis wir an der muttermilch der natur ERTRINKEN tun viele

eine kurze zusammenfassung der letzten zehn minuten: das wasser steht euch bis zum hals und endlich dürft ihr sehen was alles in euren flüssen SCHWIMMT herbei ihr stresssekunden königskunden und ihr im stau gestandenen stunden und auch ihr panikschübe vollblutgetriebe ihr amtsvorgänge bettvorhänge und all ihr ganzen moralvorstellungen seid willkommen seid besungen

wir rauschen unterdessen weiter auf den wellen dem meere ZU gucken gibt es viel betonwüste an STEUERBORD gibt keinen netten AUSBLICK backbord gibt dschungel BEKANNT ist diese natur die da zum himmel wuchert NIEMANDEM kann sie schon mal offenbart worden SEIN ist nun das ist der natur die uns endlich beseitigt hat nachdem wir sie fast ZERSTÖRTEN beton umfliesst jetzt eine braune brühe - laut definition der wissenschaftler wird sie ursuppe genannt ob sie will oder NICHT bekannt scheint aber dass es damals noch keine menschen gab die sie so ansprechen KONNTEN wir menschen uns nicht wenigstens aus dem anfang allen seins HERAUSHALTEN aber war noch nie eine unserer tugenden eher überlebenszivilcourage wir das klonen oder die ZUCHT aber ist nun ENDE gut alles GUT wird auch endlich unsere reise als wir die stromschnellen dieser zivilisation über den rand der welt verlassen haben und nun durch die unendlichen weiten des alls TREIBEN wir weiter diesmal endlos nur du die kleine und ich und der ganze dreckige rest der einst so hochgelobten MENSCHHEIT in diesem falle ungleich kindheit denn unsere unschuld haben wir lange VERLOREN will wir die natur BETROGEN wird man aber kaum von seefahrern wie UNS steht das meer offen.

Gewidmet Kerstin, der Kleinen und dem ganzen dreckigen Rest

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 17.07.2002. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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