Lisa Müller

Der Flug der Krähe Kapitel 4

Salina rannte zur ihrer Schwester, irgendetwas war  passiert. Sylia, ihre kleine Schwester, was war los? „Salina!...Sylia......sssiee…….”Schniefte Marlind. Ihre Augen waren rot vom weinen. Und ihre Wangen waren feucht. In ihrer rechten Hand hatte sie ein Tuch was sie umklammerte und auch schon ganz nass vom vielen weinen war. „Was ist passiert, Marlind rede was ist geschehen?“ Fragte Salina hektisch. Dabei schüttelte sie vor lauter Panik ihre Schwester so, dass diese anfing zu weinen. Mehr noch als vorher. „Tut mir leid Marlind aber ich bin nur in sorge um deine Schwester, wo ist sie?“ Marlind nahm sie bei der Hand und zusammen rannten sie ins Haus. Die Treppen hoch, die gerade mal so schmal waren wie ein dreijähriges Kind. Oben angekommen erwartete sie schon ihr kleiner Bruder Adir, mit einer Kerze in der Hand. Auch er hatte geweint und stand wie gefesselt am Bett seiner Schwester. Sylia lag in ihrem Bett, hustete und war feuerrot im Gesicht, sie schwitze und schrie. Sie hatte Schmerzen  bekommen, also war die Krankheit schon im Endstadium. Salina hielt sich mit den Tränen zurück, diese waren jetzt fehl am Platz und konnten ihrer Schwester auch nicht helfen. Salina setzte sich auf  das Bett neben ihre Schwester. Namira, die am anderen Rande vom Bett saß schaute Salina bestürzt an. „Namira hol eine frische Schale Wasser und bring die zwei ins Bett, bitte.“ Sagte Salina ohne auch nur Namira an zu sehen. „Ist gut. Kommt ich bring euch ins Bett.“ Sagte sie und verschwand mit Adir und Marlind aus der Tür. Salina holte die Kräuter aus ihrem Beutel und legte sie auf das Bett. Das Krähenfusskraut legte sie zur Seite. Ein Gewächs von roter Blüte legte sie, Sylia unter das Kinn. Es soll den Husten verringern und durch den Duft auch die Schmerzen lindern, so hatte es Salina von ihrer Mutter gelernt. Namira kam in das Zimmer zurück mit einer Schale voll Wasser. Sie stellte sie neben das Bett auf das Nachttischchen. Salina nahm einen Stängel des Krähenfusskrautes und lies ihn durchs Wasser gleiten ,legte ihn dann auf Sylias Brustkorb. Sylia hustete nur noch leicht. Ein nasses Tuch wurde ihr auf die Stirn gelegt und auch ihr Fieber sang etwas. Salina kniete vor dem Bett nieder öffnete die Schublade des Schränkchens und holte ein Kreuz heraus. Sie nahm es in die Hände und senkte den Kopf. Auch Namira sengt den Kopf und kniete nieder. Salina flüsterte Worte vor sich hin in Latein, eine Art Gebet für die Kranke. Das Fenster schlug auf. Salina sprach akzentuiert  und tief. Die Gardinen am Fenster wehten stark hin und her. Der Himmel war schwarz nur der Vollmond schien nun direkt in das Zimmer und lies Sylia fast weiß aussehen. Es grummelte und bald schon waren Blitze am Himmel zu sehen. Salina sprach weiter ungestört von dem Krach der nun in das Zimmer hinein klang. Plötzlich landete die Krähe auf dem Fensterrand und schrie. Ihr schreien war durch das ganze viertel zu hören. Samt gleich mit dem Schrei richtete sich Sylia im Bett auf und krümmte sich voll schmerzen. Salina sprach weiter doch jetzt, da sie die schreie ihrer Schwester hörte zitterte ihre stimme und ihre Augen schmerzten. Sylia schrie und krümmte sich vor schmerzen. Die Pflanze hatte nun einen roten Abdruck hinter lassen. Sylia sackte auf das Bett zurück und lag still und ruhig da. Salinas Gebet war vorbei und sie richtete ihren Blick auf ihre da liegende Schwester. Namira hatte nun Tränen in den Augen. War sie tot? Salina beugte sich über Sylia, ihr Blick wanderte über Sylia, die Pflanze lag verbrannt auf dem leblosen Körper Sylias. Der Abdruck war in die Haut gebrannt. Salina nahm die Pflanze an sich und ging zum Fenster. Namira stand immer noch am Rande des Bettes und starrte auf Sylia. Sie hörte Schritte hinter sich und sah Adir und Marlind hinter sich stehen. Beide hatten große Augen und knabberten an ihren Tüchern. Namira stand auf und versuchte sie zurück ins Bett zu bringen. „Was ist los Namira?“ Fragt Adir und schaute in Namiras großen braunen Augen. „ Geht ins Bett es ist alles in Ordnung.“ Sie brachte sie hinaus. Salina stand am Fenster und streichelte die Krähe. „Du hier?“ fragte sie, sie. Die Krähe schaute sie schief an und gab einen kurzen abgehackten Laut von sich. Salina gab der Krähe den Stängel, diese nahm ihn in den Schnabel und flog davon in Richtung Mond. Salina verfolgte sie mit ihren Augen. Hoch am Himmel sah sie, sie und für eine Sekunde wurde der Himmel leuchtend rot, als die Krähe den Stängel in den Mondschein brachte. Ein Husten kam vom Bett. Salina drehte sich um. Sylia saß in ihrem Bett, sah recht lebendig und munter aus. „Salina? Du bist wieder da.“ Sagte Sylia mit zaghafter Stimme.“ Ja mein Schatz ich bin wieder da.“ Salina musste weinen, es hatte funktioniert. Sylia war fast wieder gesund. Salina nahm sie fest in den Arm. Auch Namira und die beiden Kleinen standen in der Tür und fingen an zu lächeln. Marlind und Adir liefen auf sie zu und nahmen sie ebenfalls in den Arm. Namira musste vor Glück lachen. Alle zusammen lagen sie nun im Bett und lachten vor Freude.                             

 

 

 

Vorheriger TitelNächster Titel
 

Die Rechte und die Verantwortlichkeit für diesen Beitrag liegen beim Autor (Lisa Müller).
Der Beitrag wurde von Lisa Müller auf e-Stories.de eingesendet.
Die Betreiber von e-Stories.de übernehmen keine Haftung für den Beitrag oder vom Autoren verlinkte Inhalte.
Veröffentlicht auf e-Stories.de am 21.07.2006. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

Die Autorin:

  Lisa Müller als Lieblingsautorin markieren

Bücher unserer Autoren:

cover

Dicht am Leben von Stefanie Dietz



Begleiten sie Stefanie Dietz auf eine poetische Reise voller bunter Bilder. Mit viel Humor, Gefühl, Herz und Verstand nimmt sie den Leser mit in eine Gedichtwelt, in der man sich wohlfühlt. Mal lustig, mal besinnlich, mal traurig, mal kritisch - so wie das Leben selbst. Ein Lesegenuß der besonderen Art für alle, die Gedichte mögen.

Möchtest Du Dein eigenes Buch hier vorstellen?
Weitere Infos!

Leserkommentare (0)


Deine Meinung:

Deine Meinung ist uns und den Autoren wichtig!
Diese sollte jedoch sachlich sein und nicht die Autoren persönlich beleidigen. Wir behalten uns das Recht vor diese Einträge zu löschen!

Dein Kommentar erscheint öffentlich auf der Homepage - Für private Kommentare sende eine Mail an den Autoren!

Navigation

Vorheriger Titel Nächster Titel

Beschwerde an die Redaktion

Autor: Änderungen kannst Du im Mitgliedsbereich vornehmen!

Mehr aus der Kategorie "Fantasy" (Kurzgeschichten)

Weitere Beiträge von Lisa Müller

Hat Dir dieser Beitrag gefallen?
Dann schau Dir doch mal diese Vorschläge an:

Der Flug der Krähe Kapitel 2 von Lisa Müller (Fantasy)
Casandra von Silke Schück (Fantasy)
Das kann ja heiter werden von Siegfried Fischer (Schule)

Diesen Beitrag empfehlen:

Mit eigenem Mail-Programm empfehlen