Silvia Pree

Ich brauche dich

Liebe?
Echt und real?
Oder Selbsttäuschung…?
Wer weiß das schon…
Ich habe mich das immer gefragt.
Im Grunde ist es lächerlich darüber nachzudenken.
Liebe?
Muss eine Illusion sein.
Etwas, dem wir nachjagen.
Wie ein Phantom.
Das nicht zu fassen ist.
Weil es Liebe nicht gibt.
So wie das Christkind.
Oder friedliche Weihnachten…
Wir reden es uns nur ein.

Davon war ich immer überzeugt.
Und dich habe ich angehimmelt.
Meinen lieben Kollegen.
Lässig und cool.
Im Grunde ein Chauvi.
Das wusste ich immer.
Ohne mir etwas vorzumachen.
Ohne mir einzureden.
Du könntest empfinden.
Ähnlich wie ich.
Ich liebte dein After Shave.
Wenn wir in der Firma beieinander saßen.
Und uns die Köpfe rauchten.
Vor Stress und Arbeit.
Inhalierte ich es.
Und es war fast zum Lachen.
Es schenkte mir Kraft.
Und eine gewisse Leichtigkeit.
Die Dinge so zu nehmen wie sie sind.
Viel Arbeit, wenig Geld.
Und du würdest mich nie lieben…

Obwohl du Achtung vor mir hattest.
Du warst zufrieden mit meiner Arbeit.
Guter Job!
Das hast du mehr als einmal gesagt.
Wenn du zufrieden mit mir warst.
Es tat gut, das zu hören.
Sehr gut sogar…
Obwohl ich oft fror.
Innerlich.
Weil ich so gern in deinen Armen gelegen wäre.
Aber das durften andere.
Du bist ein einsamer Wolf.
Du bindest dich nicht.
Und schon gar nicht an mich.
Eine graue Maus.
Mit der du dich intellektuell ausgetauscht hast.
Die du aber nie besitzen wolltest…
Nie!

Einmal habe ich meine Zelte abgebrochen.
Ich weiß nicht genau warum.
Der Job hat mir den Nerv gezogen.
Aber auch dein Verhältnis mit einer Kollegin…
Ich war eifersüchtig auf sie.
Und wollte sie nicht mehr sehen.
Weil sie das haben durfte…
Von dem ich vergeblich träumte.
Du hast nicht viel gesagt als ich ging.
Hast mir die Hand gedrückt.
Mach’s gut!
Ein kurzes Nicken mit dem Kopf…
Es wirkte distanziert.
Ich machte es gut.
Keine Frage.
Aber ich habe dich vermisst.
Gott allein weiß wie…
Ich stürzte mich in Arbeit.
Um zu vergessen.
Alle hielten mich für ehrgeizig.
Und karrieregeil.
Dabei habe ich nur gearbeitet.
Um nicht an dich zu denken.
Um mich abzulenken.
Und es gelang.
Phasenweise.
Manchmal sogar ganz gut.
Aber bisweilen nachts in meiner Wohnung.
Konnte ich nicht vor dir davonlaufen.
Nicht vor deinem Bild in mir…

Ich wurde immer müder.
Trank Kaffee in rauen Mengen.
Und nahm mir Arbeit mit nach Hause.
Du hast mir so gefehlt.
Verhungern kann nicht so schlimm sein.
Wie den liebsten Menschen vermissen…
Ich hatte kaum noch Freunde.
Und jeder schüttelte den Kopf über mich.
Was ist los mit dir?
Du hast dich so verändert…!
Hatte ich das?
Ich wusste es nicht.
Aber es stimmte.
Kaum ein Mensch besuchte mich daheim.
Kaum jemand.
Darum überraschte es mich.
Als es einmal an der Wohnungstür läutete.
Am Wochenende...
Ich öffnete.
Unsicher.
Und unruhig.
Du bist vor der Tür gestanden.
Mit müdem Blick.
Das fiel mir auf.
Und etwas graueren Schläfen…
Ich hatte gerade in der Nähe zu tun…
Mehr hast du nicht gesagt.
Ich habe dich angesehen.
Ich brachte kein Wort heraus.
Ich war wie ausgetrocknet.
Darf ich rein?
Deine Stimme klang betroffen.
Sie weckte mich auf.
Und ich nickte.

Wir saßen am Küchentisch.
Tranken Kaffee.
Ein einsilbiger Dialog entspann sich zwischen uns.
Ich fragte mich immer.
Warum du gekommen warst.
Ausgerechnet du.
Ich konnte kaum klar denken.
Ich sah dich nur an.
Konnte mich nicht wirklich freuen.
Vor lauter Nervosität.
Was hat dich eigentlich hierher geführt?
Ich fragte es in eine Pause hinein.
In der du im Kaffee gerührt hast.
Pausenlos.
Und dein Blick sich in mich bohrte.
Als wolltest du mein Inneres erforschen.
Ganz intensiv...
Da hast du meine Hand genommen.
Ganz selbstverständlich.
Und ich höre noch immer.
Was du sagst.
Und wie du es sagst.
Wenn ich manchmal wach werde.
Nachts.
Und du liegst neben mir.
Deinen Arm um mich gelegt.
Ganz zärtlich…

Ich wollte mal hallo sagen.
Schauen, wie es dir geht.
Du ahnst nicht…
Wie soll ich es nur sagen…?
Irgendwie ist es nicht dasselbe.
So ohne dich.
Dabei bist du gar nicht mein Typ.
Und ich hatte schon so viele andere…
Aber der Grund ist.
Ich vermisse dich so sehr.
Ich kann es kaum in Worte kleiden…
Warum und wieso.
Ich brauche dich einfach.
Hörst du?
Ich brauche dich….

Vivienne
www.aus-den-tiefen-meiner-seele.com 
 

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 22.07.2006. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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