Lisa Müller

Der Flug der Krähe Kapitel 6

Die Sonne schien hell durch das Fenster. Vögel sangen ihr Morgen Lied. Ein leichter Wind wehte. Salina öffnete die Augen so lange hatte sie noch nie geschlafen. Ein warmer Hauch kam durch das Fenster geweht und streifte Salina. Sie hatte lange geschlafen, aber es war auch eine anstrengende Nacht gewesen also konnte man darüber hinwegsehen. Sie setzte sich auf und streckte sich erst einmal ausgiebig. Die Sonne stand schon ziemlich hoch. Es musste wirklich schon wirklich spät sein. Die Tür ging auf und Namira stand in der Tür. „Du solltest langsam mal aufstehen wir müssen zum Markt ich habe schon alles gepackt.“ „Gut ich komme.“ Salina erhob sich und ging aus der Tür in das Zimmer nebenan. Dort stellte sie die Waschschüssel zurecht und nahm den Krug zur Hand und goss etwas in die schale. Sie wusch sich das Gesicht. Das Wasser war sehr kalt, aber das war gut so wurde sie wenigstens schon einmal wach.

 

Minuten verstrichen und Salina stieg die Treppen hinab. Unten wartete schon Namira. Sie hatte den Wagen bis oben hin voll gepackt und war nun dabei ihn ein Stück zu ziehen. Soweit bis sie den kleinen Stall neben dem Haus erreicht hatte. Dort stand ihr Esel der gleich den Wagen ziehen sollte. Salina war noch ziemlich müde und hielt die Hand gegen die Sonne damit sie etwas sehen konnte. „ Es geht ihr heute blendend, sie spielt schon mit Adir und Marlind auf dem Feld.“ Sagte Namira. Salina lächelte und ging zu Namira. Der Esel im Stall machte sich bemerkbar und trampelte mit den Hufen gegen das Tor. „Ich werde ihn jetzt besser raus holen, bevor er das Tor zerschellt.“ Meinte Namira kurzer Hand und ließ Salina mit dem Wagen einen Augenblick allein zurück. Man hörte ein Krachen und einen Schrei des Esels und kurz danach erschien er zusammen mit Namira in der Gasse. Sie hatte ihn an ein Seil gebunden, was sie und am Wagen fest machte. Sie gingen los, der Weg zum Markt war schon ein ganzes Stück zu gehen. Knapp 20 Gassen, wenn man genau ist. Zogarn ist eine recht große Stadt. Der Wagen polterte über das Pflaster und die laute die auf der Strasse waren fluchten über den Ohrenbetäubenden Lärm.

 

Sie waren nach einer halben Stunde am Markt angekommen. Ihr Stammplatz wurde Valentino frei gehalten, einem Bauernsohn des Osthofes. Er winkte ihnen schon von Weiten zu. Namira lächelte über beide Ohren als sie ihn sah. Die beiden mochten sich wirklich sehr. Es wäre auch nicht schlecht, wenn die Beiden heiraten würden, dann wäre ihre Familie für den Rest ihres Lebens versichert. Aber so etwas würde Salina nie in Gegenwart der beiden über die Lippen bringen. Sie bauten langsam ihren stand auf. Felle, Brot, Milch und Obst sogar Schmuck tauschten sie oder verkauften ihn. „Na ihr beiden Schönen?“ Sagte Valentino und küsste Namira die Hand. Namira wurde auf der Stelle rot und legte eine Hand auf ihre Wange und neigte den Kopf zur Seite. Dieses öffentlich rumturteln war nicht gern gesehen und konnte, wenn man nicht acht gab ziemlich hart bestraft werden.  Also stieß Salina Namira an und warf ihr zu gleich einen Beutel in die Arme. “Hier du Turteltaube mach das du das auspackst.“ Namira warf ihr einen düsteren Blick zu und machte sich dann daran den Beutel auszupacken. „Warum seit ihr heute so spät ich musste euren Platz eine ganze Stunde lang freihalten, ich hätte beinahe Ärger bekommen.“ Meinte Valentino und schaute Salina fragend an.“ Sie hat verschlafen und daher sind wir zu spät. Ich wäre vor einer stunde hier gewesen wäre sie nicht da.“ Antwortete Namira zickig und schaute Salina mit hartem Blick an. Valentino hingegen schaute etwas verwundert drein. Salina hingegen beachtete es kaum. Namira war in Gegenwart anderer Menschen immer etwas egoistisch und zog andere gerne in den Dreck. Besonders gerne ihre eigene Schwester. „Ich habe meiner kleinen Schwester gestern Nacht das Leben gerettet und das war sehr Nerven zerreißend und daher habe ich nicht viel geschlafen, reicht das als Erklärung. Salinas Blick wanderte zu Valentino der nun die Arm schützend nach oben nahm und nur den Kopf schüttelte. Salina packte weiter den Wagen aus und stellte die Waren auf den Boden. Danach stellte sie einen Sonnenschutz auf, da die Sonne immer sehr stark schien.

 

Nach etwa 20 Minuten waren sie fertig und auch die ersten Kunden kamen. Ein Kaufmann mit seinen Kindern, die alle einen Kette wollten, eine arme Frau die nur Geld für einen Liter Wasser hatte und viele mehr. Valentino stand am Stand neben ihnen und verkaufte ebenfalls Waren die Salina verkaufte. Salinas Preise waren niedriger, als die Valentinos. Er schaute ab und zu, zu ihr herüber und machte ein bedrücktes Gesicht, wenn einer seiner Kunden im nachhinein bei ihr kaufte. Die Sonne schien nun ziemlich stark und Salina musste die Milchflaschen aus der Sonne nehmen sonst versauerten sie. Sie bückte sich und hob langsam ein paar Flaschen auf. Namira stand hinter dem Stand und bediente gerade einen anderen Kunden. Als Salina dort auf dem Boden  hockte wurde es hinter ihr auf einmal dunkel und zwei Schatten erhoben sich. Als sie sich umwand sah sie das sich dabei um Gomez und seiner einen Leibwache Pablo handelte. Gomez war ein Raufbold und sehr unfreundlich und der Stadtverwalter. Er lächelt Salina an und packte mit einem Ruck ihr Handgelenk und zog sie nach oben, dabei zerbrachen zwei der Flaschen. „Gomez was willst du schon wieder? Lass mich gefälligst los.“ „ Du weißt ganz genau was ich will, aber heute bin ich mal nicht aus privaten Zwecken hier. Sonder deine Standgebühr ist mal wieder fällig.“ Es macht sich ein breites Grinsen auf seinem Gesicht breit als er dieses sagte. „Das kann nicht sein die habe ich gerade gestern bezahlt.“ Entgegnete Salina. „Na und ich bin der Chef hier  und bestimme wann und wie viel gezahlt wird verstanden!“ Dabei drückte er ihr Handgelenk zusammen. Sie schrie nicht auf sonder zog mit der freien Hand ihren Geldbeutel aus der Tasche. Gomez schnappte ihr den Beute aus der Hand und warf ihn seinen Leibwächter zu. „Danke Schätzchen das wird fürs erste reichen.“ ER ließ ihr Handgelenk los, doch packte er mit der anderen gleich wieder ihren Kopf und zog sie ein Stück an den Haaren nach oben.  „Ich hasse dich.“ Sagte Salina und spuckte in ins Gesicht. Er wischte es weg und zog noch mehr an ihren Haaren. „Mach das nicht noch einmal du Schlampe. Wir gehen Pablo.“ Er ließ von ihr ab und wand sich mit einem düsteren Blick um. Er ging weg. Salina massierte ihr Handgelenk es war etwas rot angelaufen. „Alles okay mit dir?“ Fragte Namira besorgt. „Mir ging es nie besser.“ Antwortete Salina und hob die zersprungenen Flaschen auf. Die anderen Leute um sie herum schauten etwas überrascht aber wandten sich dann auch ab und tätigten weiter ihre Einkäufe. Das wird er bereuen irgendwann kriege ich ihn und dann ist er ein toter Mann dachte sich Salina und räumte den Rest des Drecks weg.

 

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 26.07.2006. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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