Susanne Aukschun

Hausbesuche vom Chef (Teil 5)

 
Hausbesuche vom Chef – Teil 5 / von 7
 
Daß „er“  dieses Glück mit Haus, Hof und Arbeit nur kurz währen ließ, fand ich sehr traurig, hoffte aber auch diesbezüglich auf einen Hintergrund. Ingo war zwar mit einer 26-jährigen Kollegin abgeflötet und hatte mich mit allem hier völlig im Stich gelassen. Vielleicht war dies aber nur dazu gedacht, ihn zu einer Einsicht zu bewegen – wer wußte das schon?! Ich glaubte jedenfalls weiter an das Schicksal und hoffte, daß ich den Grund dafür eines Tages begreifen würde. Vielleicht war es auch als Schutz für mich gedacht, denn Ingo hatte sich um Vorsorge oder Papierkram ja stets nie bemüht. Eines Tages – und wahrscheinlich recht bald – würde er seinen berufsbedingten Leiden (er ist Reitlehrer) sicherlich erliegen und ich müßte dann einen völlig mittellosen Mann, der im Alter sicherlich auch noch zickig und ungerecht werden würde – durchfüttern oder mit dem Rollstuhl durch den Garten schieben. Wollte „der Chef“ mir das ersparen? Ich wußte es nicht...
 
Damit ich nicht so traurig sein würde, hatte er mir dann aber gleich den Nächsten vor die Tür gestellt. Ein Mann, der mein Herz nicht für sich erobern konnte, der aber zumindest einen Schlüssel für die Hintertür besaß, mit dem er sich nach und nach hineinschlich. Ja, ich hatte Thomas wirklich gern, obwohl ich wußte, daß wir nie ein Paar werden würden. Trotzdem hatten wir viel Spaß miteinander und ich fragte mich immerzu, wie er mich wohl in der „Pampa“ gefunden hatte. Er MUSS Kontakt zum „Chef“ gehabt haben, der ihm meine Tele­fonnummer „gab“. Anders konnte ich es mir nicht erklären, daß er so plötzlich in mein Leben trat und mir soviel Freude brachte.
 
Wir erlebten eine Menge toller Dinge zusammen, ja eigentlich mehr, als ich in den letzten 14 Jahren mit Ingo je erlebt hatte. Wir waren auf Reisen, besuchten unzählige Veranstaltungen und waren stets am Lachen oder Gröhlen. Ach, es war eine herrliche Zeit, obwohl ich wußte, daß sie eines Tages enden würde. Dann nämlich, wenn auch Thomas begreifen würde, daß es für uns keine Zukunft gab. Das würde ein trauriger Tag werden...
 
Fortsetzung folgt

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