Hausbesuche vom Chef – Teil 6
Meinen Kontakt zum „Chef“ konnte ich Thomas übrigens schnell beweisen, denn – wie schon in der Vergangenheit – hatte er für eine Menge kurioser Ereignisse gesorgt. So war es zum Beispiel ein ordinärer Gummiball, den wir an Rügens Stränden fanden. Nichts Ungewöhnliches, sagen Sie? Das ist schon richtig, wenn man es ohne Vorgeschichte betrachtet. Hier war es allerdings so, daß mein Hund diese Gummibälle mit Strippe überaus liebte, ich jedoch jegliches Spielzeug für „Flocke“ auf der Reise vergessen hatte. Dementsprechend sagte ich zu Thomas, daß wir dringend irgendwo einen Zooladen anfahren müßten, um den kleinen Hund mit einem Spielzeug zu versorgen. Kaum ausgesprochen, lag dann dieser Gummiball im Sand – nicht irgendeiner, sondern genau jene Sorte, die Flocke so sehr liebte. Ulkig, oder? Ebenso fand ich auf einer öffentlichen Toilette eine halbvolle, achtlos weggeworfene Parfümflasche. Natüüüürlich, Sie erraten es. Nicht irgendein Parfüm, sondern genau jenes, was ich mir schon immer gewünscht hatte, mir aber nicht leisten konnte: Pleasures von Estee Lauder (ca. 70,00 Euro).
Ein anderes Mal sahen wir bei Thomas’ Schwester Fußball. Sie war sehr traurig, daß „ihre Mannschaft“ nicht gewann. Ich sagte zu ihr, daß noch längst nicht alles entschieden wäre und – schwupsdiwups – passierte beim entscheidenden Elfmeter-Schießen das siegbringende Tor. Petra war begeistert.
Natürlich klappt das nicht immer, denn der „Chef“ kann ja nicht auf alle (meine) Wünsche eingehen. Trotzdem ist es schon oft passiert – vor allem auch meinem Vater – das umgehend gehandelt wurde. So ist zum Beispiel mein Start in Pahna in bleibender Erinnerung, wo wir Ostern, also spät im Jahr, noch ein Schlittenhunderennen veranstaltet hatten. Eigentlich war es viel zu warm für die Tiere, gerade zur Mittagszeit, wo ich mit meinen 6 Hunden fahren sollte. Doch mein Vater gab sich optimistisch, zog sich bei sommerlichen Temperaturen eine Jacke an und griff seinen Regenschirm. Alle guckten ganz ungläubig, denn es war viel zu warm und keine Wolke schwebte am Himmel. Doch genau um 14.00 Uhr, als ich starten mußte, ergoß sich ein sintflutartiger Regen über dem Rennplatz, der die Temperaturen schnell abkühlte und den „Sportgeräten“ (Huskies) ein angenehmes Klima brachte. Wer hätte das gedacht? Alle staunten nicht schlecht.
Ähnlich war es auch auf einem anderen Rennen, wo wir einen Kumpel trafen, der mich um Geld betrogen hatte. „Den soll der Blitz beim Sch... treffen“, fluchte mein Vater und wünschte ihm, daß ihn mal ein Hund beissen sollte. Schwupdiwups, war’s schon geschehen. Wenig später lief Karlheinz mit einer Armbinde herum, weil er in einer Beisserei seiner Hunde schwer verletzt wurde. Manchmal malen Gottes Mühlen gar nicht so langsam...
Einen Teil gibt es noch...