Toulouse war ein Künstler, nein eher ein Träumer. Wenn die Sonne schien, saß er oft stundenlang am Straßenrand und schaute den Autos zu. Wenn es regnete, las er in den Regentropfen, die die Scheibe hinab rutschten die Zukunft. Manchmal legte er sich auch einfach ins Gras und saugte den Himmel in sich auf,- nun wo er allein war.
Früher machte er oft Spaziergänge in den Wald, mit Marie, seiner Freundin. Oft zogen sie früh los und kamen erst spät abends wieder, oder sie blieben gar über Nacht weg. Doch nun. Nach dem Unfall, nein es war kein Unfall, es war Selbstmord, wurde Marie begraben. Unter dem Baum, auf dem sie schon viele gemeinsame Sonnenuntergänge genossen hatten. Er konnte es sehen, das Grab, vom Fenster aus, wenn die dicken Regentropfen die weiche Erde schwarz färbten. Heute habe ich Toulouse gesehen; die Sonne schien und er saß auf der Bank vor dem Baum im Garten. Ich setzte mich zu ihm und strich ihm tröstend über den Kopf. Ich fuhr seine Ohren entlang und konnte seine kurzen weichen Haare spüren. Er schaute mich mit seinen bernsteinfarbenen Augen an und begann zu schnurren.
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 23.07.2002.
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